NegatroN hat geschrieben:monochrom hat geschrieben:Auf der anderen Seite: Ist man mehr Kommunist, je mehr man von Marxschen Thesen überzeugt ist. Irgendwie schon ein wenig, oder?
Ich glaube, dass man auch hier eher die Frage stellen muss, wie überzeugt derjenige selber ist und welchen Stellenwert das bei ihm einnimmt.
Wobei ich die Frage letztlich auch gar nicht für so irre interessant halte.
Der Punkt um den es eigentlich geht, ist ja ein ganz anderer. Nämlich der, inwieweit eine bestimmte Ideologie zu einer bestimmten Interpretation führt (bzw. führen muss) oder nicht. Also die Frage, ob Kommunismus immer zu dem wird, was wir als den real existierenden Sozialismus erlebt haben oder ob der Islam immer zum IS wird. Auf den Punkt läuft es ja in den Debatten immer wieder raus.
Immer wohl nicht, gerade bei Büchern/Ideologien die so vielschichtig sind.
Gerade die religiösen Bücer zeichnen sich ja dadurch aus, das sich dort gute, unverständliche, seltsame, doofe und schreckliche Stellen schön abwechselnd die Klinke in die Hand geben. Das führt ja zwangsläufig dazu, das sich über die Zeit alle möglichen Gruppierungen bilden, die dann die einen oder anderen Stellen betonen, entschärfen oder ignorieren.
Man muss sich ja von jedem Gläubigen immer erstmal im Detail erklären lassen, was er sich da so zurechtgezimmert hat, bevor man überhaupt die Positionen kennt, die man dann doof finden kann. Ansonsten ist das ja ein ewiges Ausgeweiche. "Ich bin Christ, glaube aber weder an Auferstehung, Wunder, Kreuzigung, Göttlichkeit Jesu (bzw sind wir Menschen halt alle göttlich), Übernatürliches noch kann ich mit der Kirche, in der ich bin, irgendetwas anfangen ausser sie macht gerade Sozialarbeit. Von den 10 Geboten finde ich vier wichtig, und die Bibel halte ich für eine Sammlung von komischen Mythen. Aber ich bin Christ!"