Der Kehrer hat geschrieben:
So weit so einleuchtend, und da gibt es bei den gesellschaftlichen Ordnungen bestimmt immer wieder Dinge, wo es sich lohnt, über Rebellion nachzudenken.
Aber klar doch, so war z.B. der alte Punk-Rocker Muhammed ein Rebell und Gesellschaftsordnungsverneiner/vernichter wie kaum ein anderer. *g*
Der Kehrer hat geschrieben:
Ja, darauf läuft es im Prinzip hinaus. Wenn jemand "Gott" oder gleich alles Religiöse ablehnt, wehrt der sich ja nicht. Kann man doch also halten wie man möchte, ohne Angst vor Konsequenzen.
Ja, klar, wenn man ein anderes Weltbild hat, und das alles in anderen Zusammenhängen sieht, hat man nichts damit zu tun.
Aber bei der Assoziation zwischen Gott und Ordnung geht es ja nun eben um den Glauben an eine grundsätzlich "gute Ordnung" bzw. das Vertrauen daran.
"Einem wirklich Gottlosen bin ich in meinem ganzen Leben noch nicht begegnet. Statt seiner bin ich nur dem Ruhelosen begegnet."
(Fjodor Dostojewski) *g*
Der Kehrer hat geschrieben:
Stimmt und das schwächt natürlich auch ein wenig, was ich gerade geschrieben habe. Ich spür nur diese Verbindung irgendwie gar nicht, weswegen sich das für mich einfach etwas überholt anfühlt, wenn Leute da so ein Fass aufmachen. Aber das ist klar eine ganz persönliche Sache und bestimmt auch viel davon abhängig, unter welchen Umständen man aufwächst. Trotzdem seh ich dann bestenfalls eine berechtigte Wut auf religiöse Institutionen. Aber wie gesagt, so unterschiedlich die Geschichten der Leute, so unterschiedlich auch die Wahrnehmung verschiedener Sachverhalte.
Religiöser Glaube ist aus meiner Sicht nichts, was einem Für-Wahr-Halten von "Fakten" gleichkäme.
Es ist das Zugehörigkeitsgefühl zur einer gesellschaftlichen Kultur, das Teilen deren Vorstellungen und das Vertrauen in eine Ordnung, die erlebt und gelebt wird, und mittels Geschichten und (mythologischen) Bildern transportiert wird.