The Prodigy - The Day Is My Enemy 3/27/15
- Bloody_Sandman
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Re: The Prodigy - The Day Is My Enemy 3/27/15
Ich geb ja zu: Viel mehr als die "The Fat of the Land" kenne von von The Prodigy nicht. Die drei Singles aus dem Album liefen damals bei mir rauf und runter, aber als dann fünf Jahre bis zur nächsten Platte vergingen, hab ich die Truppe schnell wieder aus den Augen verloren. Der Tod von Keith Flint schockt dennoch ... wie fast immer, wenn einer aus meinem musikalischen Werdegang, der zudem jünger ist als ich selbst, stirbt. RIP
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Re: The Prodigy - The Day Is My Enemy 3/27/15
Sehr, sehr schade. Ein wirklich toller Frontmann.
Ich hab sie 2015 auf der The Day is my Enemy-Tour live gesehen und das war schon eines meiner intensivsten Liveerlebnisse überhaupt.
Ich hab sie 2015 auf der The Day is my Enemy-Tour live gesehen und das war schon eines meiner intensivsten Liveerlebnisse überhaupt.
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Re: The Prodigy - The Day Is My Enemy 3/27/15
Laut der Band hat er sich das Leben genommen.
R.I.P.
R.I.P.
Re: The Prodigy - The Day Is My Enemy 3/27/15
Steht zwar so von mir an anderer Stelle auch schon im Internet, aber bleibt wahr: Das mit Flint trifft mich doch mehr, als man angesichts dessen, dass ich jetzt nicht der riesige Prodigy-Fan bin, vermuten könnte. Vermutlich, weil The Prodigy für mich immer eine Aura des Unantastbaren, Selbstbestimmten und Unaufhaltsamen hatten. Man kann jetzt darüber reden, dass das natürlich längst alte Männer waren, die zuletzt in Interviews davon grantelten, dass die Jugend verweichlicht sei.
Egal. Denn: The Fat of The Land, das Album, hatte bei mir schon Eindruck hinterlassen, bevor ich Musik gehört hatte - ein Freund hatte die CD, und das Design versprühte schon eine bizarre, bedrohliche aber verspielte Aura auf einen 11jährigen. Und der Eindruck ist irgendwie nie so ganz verblasst. Dabei waren The Prodigy schon immer parallel innovativ und konservativ, engstirnig und eklektisch zugleich: Es wurde gemacht, worauf SIE Bock hatten, und das war dann auch richtig so. Wer hätte es gewagt, dem Haufen zu widersprechen?
Klassischer Machogestus hin, Smack My Bitch Up-Invertierung her: Dass diese Truppe, die wie der überlebensgroße Actionhero immer siegreich aus ihren seltsamen Unternehmungen hervorzukommen schien (nicht immer musikalisch, wohl aber kommerziell und was die Inszenierung angeht), aus Sterblichen bestehen sollte, war ja irgendwie immer klar. Aber emotional ist die Erkenntnis, dass 1998 verdammt lange her ist, doch ein Magenhieb. Und die jugendlichen, unkaputtbaren, vitalen Bühnenderwische eben auch nicht mehr sind.
Dass es noch dazu im Suizid münden sollte, mag man auch als Bestätigung sehen, dass man auch mit Problemen stark scheinen kann. Es wirkt aber erst mal so, als ob selbst die Unantastbarsten, toughsten Motherfucker überhaupt irgendwann nicht mehr können. Auf dem Papier mag es eh logisch sein, dass gerade Menschen, die nie Schwäche zeigen, eventuell zu drastischen Taktiken im Umgang mit Druck neigen - aber das ist so sehr anmaßende Fremdinterpretation wie irrelevant.
Denn gefühlt waren Prodigy und Keith Flint unzerstörbar. Die Musik wird es bleiben. Danke für die großartigen Songs.
Egal. Denn: The Fat of The Land, das Album, hatte bei mir schon Eindruck hinterlassen, bevor ich Musik gehört hatte - ein Freund hatte die CD, und das Design versprühte schon eine bizarre, bedrohliche aber verspielte Aura auf einen 11jährigen. Und der Eindruck ist irgendwie nie so ganz verblasst. Dabei waren The Prodigy schon immer parallel innovativ und konservativ, engstirnig und eklektisch zugleich: Es wurde gemacht, worauf SIE Bock hatten, und das war dann auch richtig so. Wer hätte es gewagt, dem Haufen zu widersprechen?
Klassischer Machogestus hin, Smack My Bitch Up-Invertierung her: Dass diese Truppe, die wie der überlebensgroße Actionhero immer siegreich aus ihren seltsamen Unternehmungen hervorzukommen schien (nicht immer musikalisch, wohl aber kommerziell und was die Inszenierung angeht), aus Sterblichen bestehen sollte, war ja irgendwie immer klar. Aber emotional ist die Erkenntnis, dass 1998 verdammt lange her ist, doch ein Magenhieb. Und die jugendlichen, unkaputtbaren, vitalen Bühnenderwische eben auch nicht mehr sind.
Dass es noch dazu im Suizid münden sollte, mag man auch als Bestätigung sehen, dass man auch mit Problemen stark scheinen kann. Es wirkt aber erst mal so, als ob selbst die Unantastbarsten, toughsten Motherfucker überhaupt irgendwann nicht mehr können. Auf dem Papier mag es eh logisch sein, dass gerade Menschen, die nie Schwäche zeigen, eventuell zu drastischen Taktiken im Umgang mit Druck neigen - aber das ist so sehr anmaßende Fremdinterpretation wie irrelevant.
Denn gefühlt waren Prodigy und Keith Flint unzerstörbar. Die Musik wird es bleiben. Danke für die großartigen Songs.
Zuletzt geändert von Alphex am 05.03.2019 23:06, insgesamt 1-mal geändert.
"Wenn man in der Metalszene unterwegs ist, dann bekommt man quasi NIE politische Statements zu hören. Auch deswegen liebe ich diese Szene so. Politik ist dort nunmal kein Thema. Fast schon ein Tabuthema."
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Re: The Prodigy - The Day Is My Enemy 3/27/15
Schön geschrieben.
Re: The Prodigy - The Day Is My Enemy 3/27/15
Während Music for the Jilted Generation das nervös nach oben zur Decke greifende Gezappel war, fand ich Fat of the Land nur brutal nach unten tretend und insofern auch weniger überzeugend. Flint passte da mit seinem Auftreten aber super rein und hat das Gesicht der Band geprägt.
Re: The Prodigy - The Day Is My Enemy 3/27/15
Ich mag ja sein Soloalbum wegen des Themes zur "Hellsing"-TV-Serie total gern: https://www.youtube.com/watch?v=vjv2QYFrlqM
Mit Prodigy wurde ich nie so wirklich warm, die ersten beiden mochte ich aber. Ziehe ich mir nochmal rein jetzt.
Mit Prodigy wurde ich nie so wirklich warm, die ersten beiden mochte ich aber. Ziehe ich mir nochmal rein jetzt.
Re: The Prodigy - The Day Is My Enemy 3/27/15
Sehr schön geschriebenAlphex hat geschrieben:Steht zwar so von mir an anderer Stelle auch schon im Internet, aber bleibt wahr: Das mit Flint trifft mich doch mehr, als man angesichts dessen, dass ich jetzt nicht der riesige Prodigy-Fan bin, vermuten könnte. Vermutlich, weil The Prodigy für mich immer eine Aura des Unantastbaren, Selbstbestimmten und Unaufhaltsamen hatten. Man kann jetzt darüber reden, dass das natürlich längst alte Männer waren, die zuletzt in Interviews davon grantelten, dass die Jugend verweichlicht sei.
Egal. Denn: The Fat of The Land, das Album, hatte bei mir schon Eindruck hinterlassen, bevor ich Musik gehört hatte - ein Freund hatte die CD, und das Design versprühte schon eine bizarre, bedrohliche aber verspielte Aura auf einen 11jährigen. Und der Eindruck ist irgendwie nie so ganz verblasst. Dabei waren The Prodigy schon immer parallel innovativ und konservativ, engstirnig und eklektisch zugleich: Es wurde gemacht, worauf SIE Bock hatten, und das war dann auch richtig so. Wer hätte es gewagt, dem Haufen zu widersprechen?
Klassischer Machogestus hin, Smack My Bitch Up-Invertierung her: Dass dieser Truppe, die wie der überlebensgroße Actionhero immer siegreich aus ihren seltsamen Unternehmungen hervorzukommen schien (nicht immer musikalisch, wohl aber kommerziell und was die Inszenierung angeht), aus Sterblichen rekrutieren sollte, war ja irgendwie immer klar. Aber emotional ist die Erkenntnis, dass 1998 verdammt lange her ist, doch ein Magenhieb. Und die jugendlichen, unkaputtbaren, vitalen Bühnenderwische eben auch nicht mehr sind.
Dass es noch dazu im Suizid münden sollte, mag man auch als Bestätigung sehen, dass man auch mit Problemen stark scheinen kann. Es wirkt aber erst mal so, als ob selbst die Unantastbarsten, toughsten Motherfucker überhaupt irgendwann nicht mehr können. Auf dem Papier mag es eh logisch sein, dass gerade Menschen, die nie Schwäche eventuell zu drastischen Taktiken im Umgang mit Druck neigen - aber das ist so sehr anmaßende Fremdinterpretation wie irrelevant.
Denn gefühlt waren Prodigy und Keith Flint unzerstörbar. Die Musik wird es bleiben. Danke für die großartigen Songs.