Vierundfünfzig mal Liebe

Hier sammeln sich nur die Perlen an Threads, die niemals im Datennirvana verschwinden dürfen.
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PetePetePete
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Vierundfünfzig mal Liebe

Beitrag von PetePetePete »

Ja, also. Ich spiele schon lang mit dem Gedanken, einfach nur für mich mal so eine Liste zu machen und die Top xy Alben in meinem Besitz aufzulisten und hab vor einigen Tagen dann einfach mal angefangen und bin jetzt nach einigem vergessen, wieder streichen und auswürfeln, bei der meiner Meinung nach sehr coolen Zahl 54 angekommen und ziehe jetzt einfach einen Strich, obwohl ich mir sicher bin, das ein oder andere vergessen zu haben. Egal.
Während dieser Tage dachte ich, das Alternative Forum kann durchaus 54 Posts mehr vertragen und darum hab ich mich entschlossen meinen eigenen Listenthread zu machen. In dieser Liste werden 54 Alben von 54 Künstlern sein, die ich unter keinen Umständen missen möchte. Teilweise werde ich Hörproben posten, manchmal erklären warum gerade dieses Album, wie ich zu der Band kam oder einfach nur oder warum dieses Album besser ist als eure Lieblingsalben. Sprich, ganz normale Reviews eben, deren Länge von mehreren Seiten bis hin zu vier Sätzen variieren wird und die ohne festen Zeitplan immermal wieder gepostet werden.

Ich hab mir auferlegt, pro Künstler nur ein Album zu nehmen, schlicht und ergreifend, weil es sonst zu schwierig gewesen wäre, sich festzulegen welche Band mehr als ein Album verdient hätte und welche nicht. Stilistisch wird es von Triphop bis Heavy Metal, Classic Rock bis Grindcore und Postpunk bis Sludgemetal gehen.


Die Liste:
54. Strapping Young Lad - City
53. Pantera - The Great Southern Trendkill
52. Massive Attack - Mezzanine
51. Violent Femmes - Violent Femmes
50. The xx - xx
49. Burial - Untrue
48. Pitchshifter - http://www.pitchshifter.com
47. Queen - II
46. Wire - Pink Flag
45. Darkthrone - Under a Funeral Moon
44. Linkin Park - Hybrid Theory
43. Down - NOLA
42. Melvins - Lysol
41. At the Drive-In - Relationship of Command
40. The Dillinger Escape Plan - Calculating Infinity
39. Deafheaven - Sunbather
38. Red Hot Chili Peppers - Blood Sugar Sex Magik
37. Leonard Cohen - Songs of Leonard Cohen
36. Black Sabbath - Vol. 4
35. Codeine - The White Birch
34. Misfits - Famous Monsters
33. Helmet - Meantime
32. Protest the Hero - Fortress
31. Mercyful Fate - Melissa
30. Bon Iver - For Emma, forever ago
29. Zico Chain - Food
28. Wolves in the Throne Room - Two Hunters
27. Misery Index - Retaliate
26. Pavement - Slanted and Enchanted
25. Crowbar - Time heals nothing
24. Songs: Ohia - The Lioness
Zuletzt geändert von PetePetePete am 10.11.2015 23:16, insgesamt 28-mal geändert.
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costa
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Re: Vierundfünfzig mal Liebe

Beitrag von costa »

Juchei! Hab härteste Böcke.
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PetePetePete
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Re: Vierundfünfzig mal Liebe

Beitrag von PetePetePete »

Platz 54.
Strapping Young Lad - City (1997)

'City' ist nicht nur das beste Album von Devin Townsend, egal unter welchem Namen er es jetzt veröffentlicht hat, nein, für mich ist 'City' auch das einzig essentielle Album aus seiner Feder. Dafür aber richtig.
Was für eine Abfahrt dieses Album ist. Knapp 40 Minuten und ein permanentes Agressionslevel von 9000. Häufig spielt sich das ganze natürlich in vollem Tempo ab, aber es gibt auch echt epische... nein, falsches Wort, aber unfassbar schwere, langsamere Parts, die dem Album so viel von seiner irrsinnigen Härte geben. Es gibt vielleicht drei, vier weitere Alben, die da ähnliches können, der Rest der Musikwelt kann in Sachen Härte und Aggression schlicht zu keiner Sekunde mithalten.
Besonders herauszuheben aus dem Album ist meiner Meinung nach neben dem Überhit 'Detox' das vollkommen irre 'Oh my Fucking God', das so klingt wie eine Extremmetalband auf einer Wochenration Ecstasy. 'AAA' ist in den Strophen eine wahnsinnige Cybermetal-Polka und 'Underneath The Waves'... keine Ahnung. Pure Raserei halt.
Aber was schreibe ich hier, das kennen ja eh schon alle coolen Leute, darum gibts auch keine Hörproben. So.
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Re: Vierundfünfzig mal Liebe

Beitrag von costa »

Einstieg nach Maß. Gestern noch gehört, völlige Geilerei.
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Quertreiber
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Re: Vierundfünfzig mal Liebe

Beitrag von Quertreiber »

Schön! Ich versuche, lesenderweise dran zu bleiben.
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Alphex
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Re: Vierundfünfzig mal Liebe

Beitrag von Alphex »

Ist das jetzt Zufall, dass von der City seit heute auch ein Meilensteinreview bei laut.de online ist?

Das Album habe ich aber nie gehört... eventuell mal nachholen.
"Wenn man in der Metalszene unterwegs ist, dann bekommt man quasi NIE politische Statements zu hören. Auch deswegen liebe ich diese Szene so. Politik ist dort nunmal kein Thema. Fast schon ein Tabuthema."
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costa
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Re: Vierundfünfzig mal Liebe

Beitrag von costa »

Alphex hat geschrieben:Ist das jetzt Zufall, dass von der City seit heute auch ein Meilensteinreview bei laut.de online ist?

Das Album habe ich aber nie gehört... eventuell mal nachholen.
Wenn Pete halt keine Hörproben gibt:
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Re: Vierundfünfzig mal Liebe

Beitrag von PetePetePete »

Alphex hat geschrieben:Ist das jetzt Zufall, dass von der City seit heute auch ein Meilensteinreview bei laut.de online ist?

Das Album habe ich aber nie gehört... eventuell mal nachholen.
Ist Zufall. Hinten in der Liste sind die Platzierungen derart nah zusammen, da hab ich mir ein Album, das ich eben noch Bock zu hören hatte, ausgesucht. *g*
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Janeck
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Re: Vierundfünfzig mal Liebe

Beitrag von Janeck »

Wie ich damals ratlos versucht habe das eben gehörte Album seelisch zu verarbeiten. War mir anfangs echt zu übertrieben stürmisch. Nach ein paar weiteren Durchläufen begann dann bei mir aber der erste Haarausfall einzusetzen. Hat danach kein anderes Album mehr bei mir geschafft (klar, war ja auch kein Haar mehr da).

Und ja, auch für mich gehört "City" zu der wirklich extremsten Musikschändung bis heute.
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Mondkerz
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Re: Vierundfünfzig mal Liebe

Beitrag von Mondkerz »

*freu über thread*

Gestern hab ich mir noch gedacht dass das Forum mehr solcher Threads braucht und schon entsteht einer. :)

@SYL: Neben dem Debut die einzige Scheibe die ich von der Band kenne und schon sehr groß, aber irgendwie nichts das bei mir einen Kaufreiz auslöst.
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SirFranklin
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Re: Vierundfünfzig mal Liebe

Beitrag von SirFranklin »

Nice :)
SYL-City ist ein absoluter Klassiker. Auch beim 100. Mal hören findet man irgendwo in dem Geballer plötzlich eine neue Melodie, das war für mich der verwirrendste Punkt: Hier bricht ein [damals für mich] noch nie gehörter Sturm brutalsten Ausmaßes über mich herein, aber da waren immer Melodien feinst säuberlich im Hintergrund versteckt. Dazu diese komplett sinnfreien Aggro-Scherze wie "Fuck you and your shitty music" etc. ... Herrlichst!
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Apparition
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Re: Vierundfünfzig mal Liebe

Beitrag von Apparition »

City und Alien sind IMO schon die essenz von Townsend. Manche mögen noch das eine oder andere Soloalbum nennen, aber für mich war er immer am besten, wenn ihn seine psychischen Dämonen zu blanker Raserei getrieben haben.
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infected
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Re: Vierundfünfzig mal Liebe

Beitrag von infected »

Kennen gelernt hatte ich die Band kurz nach der Veröffentlichung als ich sie auf den letzten Full of Hate Easterfestivals 1997 (mit Samael, Obituary, Crowbar, Entombed, Killing Culture) in Konz gesehen hatte. Nachdem man Killing Culture gähnend überstanden hatte, ging es auch fix, 10-15 Minuten und schon waren SYL auf der Bühne. Keine Ansage, stattdessen erst das Intro von City und danach direkt die ersten beiden Songs gespielt und alles weggeregelt. Nach 2 Minuten hatte Gene Hoglan bereits den ersten Drumstick zerfetzt und in die Menge geworfen, wo ihn ein damals ziemlich glücklicher 'kleiner' Infected auffing und bis heute stolz aufbewahrt ;) Die folgenden 40 Minuten waren ein einziges Inferno, in der es eine einzige kurze Ansage ('Hi, were Strapping Young Lad') vor dem letzten Song gab und man sich ansonsten nur darauf konzentrierte, das Set herunter zu prügeln (das gerade einmal 2 Songs von dem Vorgänger enthielt). Obituary, Crowbar, Entombed, danach war an dem Abend bis auf Samael (die zu dem Zeitpunkt mit Passage auf ihrem Höhepunkt waren und aufgrund ihrer andersartigkeit an dem Abend einen gewissen Gegenpunkt setzen konnten) nahezu alles egal gewesen und konnte angesichts dieser Machtdemonstration auch nicht mithalten. In der nächsten Woche wurde dann direkt das Album via EMP bestellt und lief in dem folgenden Jahr nur noch rauf und runter bis man es in und auswendig kannte.
City ist das perfekte Album, zeitlose Songs, zeitlose Produktion, abwechslungsreich und mit einer Intensität versehen, die Devin nie wieder erreichen sollte. Und auch wenn Physicist und Ocean Machine sehr gute Alben sind, in Sachen Intensität ist das alles aber nur ein lauer Abklatsch dieses Albums.
1998 konnte ich sie dann auf dem Dynamo auf der kleineren "Zelt"-Bühne noch ein zweites mal live sehen, auch hier wieder komplett geregelt und die komplette Vernichtung abgeliefert (und bei den zahlreichen Musikern am Bühnenrand, u.a. die Jungs von Emperor, für offenstehende Münder sorgte).
Zuletzt geändert von infected am 11.07.2014 10:18, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Vierundfünfzig mal Liebe

Beitrag von 1984 »

Ich glaube, "City" gehört auch zu meinen liebsten Metalplatten. Ich würde allerdings schon sagen, dass "Alien" qualitativ fast aufschließt, wenn es auch komplett anders klingt. Was mir hier grad auffällt: Dass das Album so extrem ist, habe ich damals gar nicht wahrgenommen. Mir ging das runter wie Öl, weil sich trotz der übersteuerten Produktion und dem hohen Aggressivitätslevel einfach Hit an Hit reiht. Live hätt ich das auch gern mal erlebt, aber so richtig erschlossen haben sich mir SYL leider erst nach dem Split.
Den älteren Solokram von Townsend mag ich auch, hör ich allerdings deutlich seltener. Meistens ist es dann "Ocean Machine" oder "Terria". Was er in den letzten Jahren veröffentlicht hat, ging mir sowohl qualitativ als auch quantitativ so derbe auf die Nerven, dass ich beschlossen habe eine Trennlinie nach "The New Black" zu ziehen und alles folgende zu ignorieren.
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Re: Vierundfünfzig mal Liebe

Beitrag von NegatroN »

infected hat geschrieben:Kennen gelernt hatte ich die Band kurz nach der Veröffentlichung als ich sie auf den letzten Full of Hate Easterfestivals 1997 (mit Samael, Obituary, Crowbar, Entombed, Killing Culture) in Konz gesehen hatte. Nachdem man Killing Culture gähnend überstanden hatte, ging es auch fix, 10-15 Minuten und schon waren SYL auf der Bühne. Keine Ansage, stattdessen erst das Intro von City und danach direkt die ersten beiden Songs gespielt und alles weggeregelt. Nach 2 Minuten hatte Gene Hoglan bereits den ersten Drumstick zerfetzt und in die Menge geworfen, wo ihn ein damals ziemlich glücklicher kleiner Infected auffing und bis heute stolz aufbewahrt ;) Die folgenden 40 Minuten waren ein einziges Inferno, in der es eine einzige kurze Ansage ('Hi, were Strapping Young Lad') vor dem letzten Song gab und man sich ansonsten nur darauf konzentrierte, das Set herunter zu prügeln (das gerade einmal 2 Songs von dem Vorgänger enthielt). Obituary, Crowbar, Entombed, danach war an dem Abend bis auf Samael (die zu dem Zeitpunkt mit Passage auf ihrem Höhepunkt waren und aufgrund ihrer andersartigkeit an dem Abend einen gewissen Gegenpunkt setzen konnten) nahezu alles egal gewesen und konnte angesichts dieser Machtdemonstration auch nicht mithalten. In der nächsten Woche wurde dann direkt das Album via EMP bestellt und lief in dem folgenden Jahr nur noch rauf und runter bis man es in und auswendig kannte.
City ist das perfekte Album, zeitlose Songs, zeitlose Produktion, abwechslungsreich und mit einer Intensität versehen, die Devin nie wieder erreichen sollte. Und auch wenn Physicist und Ocean Machine sehr gute Alben sind, in Sachen Intensität ist das alles aber nur ein lauer Abklatsch dieses Albums.
1998 konnte ich sie dann auf dem Dynamo auf der kleineren "Zelt"-Bühne noch ein zweites mal live sehen, auch hier wieder komplett geregelt und die komplette Vernichtung abgeliefert (und bei den zahlreichen Musikern am Bühnenrand, u.a. die Jungs von Emperor, für offenstehende Münder sorgte).
So ähnlich. Nur war ich schon größer als du. *g*

(Ich hab sie zwar nie live gesehen, das Album von Killing Culture fand ich aber zumindest damals ziemlich geil. Muss ich mal wieder auflegen).
And we’re bored of the fireworks
We want to see the fire
We’re long past being careful of what we wish for
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