Neurosis Nebenprojekte

[Thunderforce]

Tach,

in meiner Eigenschaft als Neu-Neurosis-Gutfinder (hab inzwischen alle Alben ab Enemy... und bin schwerstens begeistert) habe ich auf deren Seite / Shop ein wenig rumgestöbert und bin dort auf zahlreiche Nebenprojekte gestoßen, da scheint es ja einiges zu geben.
Ich könnte mir natürlich über die Suchfunktion alles mühsam zusammenklauben, aber erstens hab ich dazu keine Lust und zweitens kann man hier in dem Thread ja auch mal alles sammeln.

Hab teilweise bei YT schon kurz in die Sachen reinlauschen können, und einiges klingt sehr vielversprechend (Steve von Till, Harvestman).

Wer mag sich denn mal kompetent äußern zu den folgenden Projekten, was man da so braucht, wie das so klingt, was eher nicht und so? Gerne mit eigenen Worten, YT Links kann ich mir selber raussuchen *g*

- Harvestman
- Shrinebuilder
- Blood and Time
- Scott Kelly solo
- Steve von Till solo

Was gibts ggf. sonst noch so?


Beziehbar ist der ganze Kram übrigens über den Shop hier, für normalerweise 14 Dollar pro Scheibe:

http://www.bluecollardistro.com/neurotr ... =1030_1032

[Obelisk Of Kolob]

Da wären auch noch Tribes Of Neurot. Geht zwar eher in die Ambient Richtung, ist aber vom Feeling her Neurosis sehr ähnlich:

http://www.youtube.com/results?search_q ... rch=Search

[Thunderforce]

Da kenne ich bislang nur die "Grace" (sowohl einzeln als auch im Mix mit "Times of Grace").
Das ist schon recht cool, das mal für sich allein zu hören, aber richtige Musik in dem Sinne ist das ja nicht.

Ist der Rest auch so?

[Kingrandy]

Die Shrinebuilder fand ich so:

Es wird Leute geben, die werden allein schon wegen der Bandbesetzung in den Plattenladen rennen und sich das Debütalbum dieser "Supergroup" zulegen. Aber auch wer keinen Wert auf große Namen legt, sollte Gefallen an dieser Platte finden, wenn er auf puren Rock in der Schnittmenge aus Stoner Rock, Doom, Psychedelic und einer ordentlichen Prise 70's steht. Davon haben SHRINEBUILDER nämlich jede Menge zu bieten.

Man muss allerdings schon sagen, dass allein die Aufzählung der Protagonisten Großes erwarten lässt. Denn mit Scott "Wino" Weinrich (SAINT VITUS, THE OBSESSED u.a.) und Scott Kelly (NEUROSIS) an den Klampfen, Al Cisneros (OM, SLEEP) am Viersaiter und Dale Crover (MELVINS) an den Kesseln haben sich in der Tat vier Großkaräter zum gemeinsamen Musizieren zusammengefunden. Den Gesang haben dabei gleich alle vier übernommen. Und wenn man bedenkt, dass die Herren dieses edle Album in gerade mal drei Tagen aufgenommen haben, dann weiß man, dass sie Meister ihres Fachs sind.

Staubtrocken, düster, knarzend und kraftvoll, ohne allerdings packende Harmonien zu vernachlässigen, so präsentiert sich dieses Projekt. Das Jam-Feeling, das bei den Aufnahmen zweifellos vorgeherrscht haben muss, ist jederzeit spürbar, die fünf Songs sind nichtsdestotrotz richtige Songs und nicht bloß bekifftes Gelärme. Und auch wenn mir der Opener "Solar Benediction" (der ruhigere Part ist grandios) und das bedächtige "Blind For All To See" am besten gefallen, so halten die drei weiteren Stücke das hohe Niveau locker. Egal, ob straight nach vorne gerockt oder in leicht noisigen oder psychedelischen Sphären musiziert wird, "Shrinebuilder" fasziniert zu jeder Sekunde.

Das gefühlvolle Gitarrenspiel, das akzentuierte Drumming und nicht zuletzt der ausdrucksstarke Gesang vereinen sich mit dem packenden Songwriting zu einem Album, das den hohen Erwartungen locker gerecht wird und vom leicht mystischen Coverartwork formvollendet wird. Pure fucking magic rock music!

[Inversion]

Ok,dann fang ich mal an:

Harvestman:
Kenne lediglich "In a dark tongue" und die Beiträge zum Hawkwind-tribut(mit US Christmas und Minsk,der an dieser Stelle gesagt sehr gut ist),ziemlich interessanter Ansatz recht traditionellen instrumentalen Folk mit tonnenweise Effekten zuzukleistern.

Shrinebuilder:
Zugegebenermaßen ist es nicht leicht eine normale Erwartungshaltung bei dem Line-up einzunehmen,aber auch unabhängig davon halte ich es für keinen besonders guten Release,für mich "flowed" es kaum und hört sich wie eine lose Aneinanderreihung von Songideen an.

Scott Kelly/Blood and time:
Kann man getrost unter einen Punkt fassen,Blood & Time ist im Grunde auch ein Scott Kelly Soloprojekt,nur ein wenig "bandlastiger",aber genauso von einer friedlichen Atmosphäre getragen und von Scott geschrieben.Das reguläre Album "At the foot of the garden" ist sehr gut,die selbstbetitelte Latitude sessions-EP ist einfach phänomenal und sollte keinesfalls unter dem "ist lediglich eine kurze EP"-Deckmantel vernachlässigt werden.
Der Kram der unter dem Scott Kelly-namen rauskam ist ähnlich,nur etwas mehr "ein Mann und seine Gitarre" und im Falle vom ersten Album "Spirit bound flesh" deutlich kaputter/depressiver.Musikalität ist hier nicht unbedingt gegeben,aber es ist unheimilch emotional und berührend.Das zweite Album "The Wake" ist ein wenig musikalischer und neben der Blood & Time EP meine Kaufempfehlung.

Steve von Till:
Im Grunde ist die Rollenverteilung auch bei Neurosis recht eindeutig,Scott ist für die rohen Emotionen verantwortlich,Steve für die Finesse und technische Ausführung.Die Soloalben sind ähnlichgeartet,aber Steves Werke sind deutlich weniger kaputt,dafür musikalischer.Mir persönlich sagt Scotts Ansatz mehr zu,"A grave is a grim horse" von Steve ist aber trotzdem ziemlich gut.

Tribes of Neurot:
Hm,ich denke man kann schon sagen dass Grace das Normalmaß an "richtiger Musik" repräsentiert.
"Rebegin" und "Silver blood transmission" sind ähnlich geartet,beide Alben sind eine kollagenhafte Ansammlung aus enorm minimalistischen Ambient,seltsamen Geräuschen,Tribaldrum-parts und Elekronik,im Falle von "Silver blood transmission" fast schon techno-iden Sequenzen.Besagtes Album hat nicht aus Zufall einen ähnlichen Namen wie das Neurosis-album,sondern wenn man es schafft das Album zu durchschauen,die gleiche Thematik wie "Through silver in blood".Ich wäre aber sehr vorsichtig,das Album ist wirklich nicht für Jedermann,bzw. JedenNeurosisFan,man muss richtig viel investieren und ich vergönne es keinem Neurosis-fan wenn er damit nichts anfangen kann,im Grunde wäre ich auch froh wenn ich mich mit so einem düsteren Album wie "Through silver in blood" nicht hätte identifizieren können.,zumindest nicht in diesem Maße.
"Static Migration" schlägt in eine ähnliche Richtung,ist aber musikalischer und weniger minimalistisch,die würde ich in dieser Hinsicht eher empfehlen.
"60°" ist eine Compilation an Sampler-beiträgen und sonstigen Raritäten,vorwiegend Synthie-lastiger "normaler" Ambient.
"Adaption and survival" basiert auf verfremdeten Insektengeräuschen,würde ich aber letztendlich als "normalen" Ambient bezeichnen.
Das letzte Album "Meridian" würde ich zwar nicht direkt als "richtige Musik" bezeichnen(im Sinne von Rhythmus und Melodie),ist aber verhältnissmäßig easy-listening durch die schönen Synthie-kaskaden und neben "Static Migration" meine Empfehlung.

Achja,meine Bezugsquelle ist http://www.flight13.com ,wobei man bedenken muss dass der Kram meist nicht auf Lager ist und man mit 2-3 Wochen Lieferzeit rechnen kann.Vorallem sind die Texte immer großartig und wirklich anders als anderes "PR-Gewäsch".

[gunto]

Ich habe bis jetzt nur die Shrinebuilder und finde die sehr gelungen, vor allem, weil der Stilmix und die Stimmung für mich unglaublich gut funktionieren.

Das Album bietet so eine Art Crossover aus dem Neurosis - Stil und klassischem Doom und kommt einfach sehr authentisch und direkt rüber.

Hör' am Besten einfach mal rein:

[Shrunkhead]

Auch wenn Graham bei Neurosis nicht akkustisch mitwirkt, sollte man A Storm Of Light dennoch antesten. Wem die letzten beide Neurosis Sachen gefallen, der könnte auch mit denen warm werden.

[Thunderforce]

Vielen Dank an alle schonmal, so hatte ich mir das vorgestellt.

@ Shrunkhead: Die Storm of Light Scheiben hab ich alle. -)

[Cryptorchid]

Die beiden Soloalben von Steve Von Till ("A Grave Is A Grim Horse" und "If I Should Fall To The Field") sind irre gute Platten im ungefähren Singer/Songwriter Stil, unbedingt antesten. Mit jeweils wunderbaren Artworks.

[Thunderforce]

Die beiden Soloalben von Steve Von Till ("A Grave Is A Grim Horse" und "If I Should Fall To The Field") sind irre gute Platten im ungefähren Singer/Songwriter Stil, unbedingt antesten. Mit jeweils wunderbaren Artworks.

Yeah, auch dieses Harvestman hat mir gut gefallen, als ich bei YT da reingelauscht habe.
Ich überlege, ob ich mir die ganze Scheiße gleich komplett auf einmal bestelle demnächst.
Tribes of Neurot lass ich erstmal weg, aber anonsten ist das offenbar alles hochklassig so beim kurzen antesten.
Sind natürlich dann alles in allem mal eben um die 10 Alben und die Neurosis EP "Sovereign" kommt/kam ja auch noch neu raus
*haarerauf* *g*

Edit: Auch Shreinebuilder finde ich gerade ziemlich geil. Verdammt.
Harvestman fnde ich von den ganzen Sachen inzwischen sogar schon am "verzichtbarsten", weil mich die Scott Kelly / von Till Solo-Hörproben eben völlig zerdengelt haben. Aber vermutlich muss echt alles ran. *g*

[Thunderforce]

Scott Kelly/Blood and time:
Kann man getrost unter einen Punkt fassen,Blood & Time ist im Grunde auch ein Scott Kelly Soloprojekt,nur ein wenig "bandlastiger",aber genauso von einer friedlichen Atmosphäre getragen und von Scott geschrieben.Das reguläre Album "At the foot of the garden" ist sehr gut,die selbstbetitelte Latitude sessions-EP ist einfach phänomenal und sollte keinesfalls unter dem "ist lediglich eine kurze EP"-Deckmantel vernachlässigt werden.

Weißt Du, ob es diese Latitude-EP auch als CD gibt? In dem Shop, den ich oben verlinkt habe, gibt es die nämlich nur auf Vinyl.

[The Corrosion]

Darüber hinaus soll 2010 auch schon eine Wino/Scott Kelly Split 7' raus gekommen sein.
http://www.musik-sammler.de/media/594253

Von den genannten Sachen kann ich v.a. The Wake von Scott Kelly und die Shrinebuilder-Scheibe empfehlen. Mit den Solosachen von SvT kann ich wenig anfangen.

[Inversion]

Scott Kelly/Blood and time:
Kann man getrost unter einen Punkt fassen,Blood & Time ist im Grunde auch ein Scott Kelly Soloprojekt,nur ein wenig "bandlastiger",aber genauso von einer friedlichen Atmosphäre getragen und von Scott geschrieben.Das reguläre Album "At the foot of the garden" ist sehr gut,die selbstbetitelte Latitude sessions-EP ist einfach phänomenal und sollte keinesfalls unter dem "ist lediglich eine kurze EP"-Deckmantel vernachlässigt werden.

Weißt Du, ob es diese Latitude-EP auch als CD gibt? In dem Shop, den ich oben verlinkt habe, gibt es die nämlich nur auf Vinyl.

Die ganze Reihe ist auf 1000 Kopien pro CD/Platte limitiert und dürfte es eher bei vereinzelt marketplace-Händlern geben:
http://www.amazon.de/gp/product/B000025 ... d_i=301128

Zugegebnermaßen ist es eher teuer für 25 Minuten Musik,aber es ist halt ein Sammlerstück,da darf man nicht ganz so rational denken.
Falls du mal reinhören willst:
Rake: http://www.myspace.com/latitudeslabel
I am: http://www.myspace.com/bloodtime
Silver ocean storm in einer anderen Studiofassung,für den Neurot-Sampler: http://www.neurotrecordings.com/artists ... odtime.php

Da es sonst nur 2 Interludes gibt war es das im Grunde,aber allein das Packaging ist ein Highlight in einer Sammlung.

Wiegesagt,ich bin auch ein viel größerer Scott Kelly als Steve von Till-verfechter,ein Stück das die Leute besonders in ihren Bahn fasst ist "In my world",wie hier zu lesen:

http://www.plattentests.de/rezi.php?show=5900

[Thunderforce]

Cool, vielen Dank!
Mich hat "Rake" auf YT ja schon so umgehauen, dass ich das unbedingt haben wollte. *g*

[Nothingface666]

Ich missbrauche den Thread einfach mal für ne kurze Frage.

Ich wollte mich mit der Band mal eingehender befassen.
Kenne bis jetzt genau gar nichts.
Mit welcher soll ich denn anfangen?