White Void - Anti

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Apparition
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White Void - Anti

Beitrag von Apparition »

Im aktuellen Rock Hard steht ein Review, bei dem ich hellhörig geworden bin. Die Rede war von einem hochinteressanten Album, das verschiedene Stile und Epochen streift. Joah.

Ich sage: Das Ding klingt wie ein dreckiger Bastard aus Beastmilk/Grave Pleasures und der selbstbetitelten Audrey Horne und noch anderen Sachen, aber das ist mir gerade nicht so wichtig, und mit einem Sänger, der ein wenig klingt wie Mat McNerney (Grave Pleasures, Hexvessel) und der Sänger von Deaf Radio. Und wenn ich sage Audrey Horne und Beastmilk, dann meine ich, dass die genau solche Hits schreiben. GENAU SOLCHE!
Nuclear Blast-Deal, aufwendige Videos zu mehreren Songs - das Ding soll durch die Decke gehen, und wenn man mich fragt: Fuck yeah, ab dafür. Da wissen welche genau was sie machen, und es ist das unpeinliche, gutgelaunte Hitalbum, das ich letztes Jahr nicht hatte. Es hat sogar bluesige Soli, wenn das jemand wichtig ist. Und ein Song hat eine Doors-Orgel, wenn das ein Argument ist. Und die Songtitel sind alle cool. Kauft das einfach, ich mach's jedenfalls.
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logos
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Re: White Void - Anti

Beitrag von logos »

Klingt sehr interessant! Den Beastmilk-Verweis kann ich auf jeden Fall raushören. Für Audrey Horne fehlt mir halt ein gewisses Verhältnis zu Audrey Horne :D Aber da bleibe ich mal dran. Sehr packende Melodien und die Orgel passt super.
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Thunderforce
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Re: White Void - Anti

Beitrag von Thunderforce »

Bin erst beim dritten Song, aber das Melodiegespür und Hitverständnis ist doch nicht normal, ey.
Was sind das für Typen, sind die heimlich schon seit 20 Jahren in anderen Bands tätig und tun jetzt so, als wären sie neu? *g*

Macht nen guten Eindruck, könnte ein paar mehr Ecken und Kanten und Arschtritt vertragen, aber es ist zumindest nicht so eine aalglatte Teflonnummer wie das neue Album von Soen.

Beastmilk trifft Audrey Hornes selbstbetitelte passt übrigens IMO nahezu auf Kante als Beschreibung. *find*
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Apparition
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Re: White Void - Anti

Beitrag von Apparition »

Thunderforce hat geschrieben: 16.03.2021 12:41 Bin erst beim dritten Song, aber das Melodiegespür und Hitverständnis ist doch nicht normal, ey.
Was sind das für Typen, sind die heimlich schon seit 20 Jahren in anderen Bands tätig und tun jetzt so, als wären sie neu? *g*

Macht nen guten Eindruck, könnte ein paar mehr Ecken und Kanten und Arschtritt vertragen, aber es ist zumindest nicht so eine aalglatte Teflonnummer wie das neue Album von Soen.

Beastmilk trifft Audrey Hornes selbstbetitelte passt übrigens IMO nahezu auf Kante als Beschreibung. *find*
So ungefähr. Laut Review ist da einer von u.a. Borknagar und einer aus Ihsahns Band dabei, dann noch ein Elektro-Spezi, und ein Bluesgitarrist.
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Raubfisch
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Re: White Void - Anti

Beitrag von Raubfisch »

Bombe. Gefällt mir sehr gut. Vor allem Song 2. Geiler Strat-Sound, muss gar nicht kantiger rüberkommen. Beim dritten Song ist die UFO/Scorpions-Verneigung bei den Leadgitarren-Fills saucool.
Wird gekauft. Dankeschön, Mr. Apparition.
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Re: White Void - Anti

Beitrag von NegatroN »

Hm. Funktioniert leider gar nicht für mich. Das ist mir viel zu glatt, zu poppig und zu konstruiert. Vor allem der Gesang, aber auch instrumental.
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Re: White Void - Anti

Beitrag von Raubfisch »

NegatroN hat geschrieben: 16.03.2021 22:26 Hm. Funktioniert leider gar nicht für mich. Das ist mir viel zu glatt, zu poppig und zu konstruiert. Vor allem der Gesang, aber auch instrumental.
Interessant, wie die Vorstellungen von einem passenden Sound für diese Art von Musik variieren. Gerade eine etwas "wärmere" Gitarre und ab und zu Hammond hauen bei mir da hin. Konstruiert kommen mir immer "kalte" Produktionen mit unpassenden Tempi-Wechsel vor.
Wobei du jetzt nicht unbedingt die Produktion meintest. Bei mir spielt die aber für den berühmten ersten Eindruck extrem mit.
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Re: White Void - Anti

Beitrag von Quertreiber »

NegatroN hat geschrieben: 16.03.2021 22:26 Hm. Funktioniert leider gar nicht für mich. Das ist mir viel zu glatt, zu poppig und zu konstruiert. Vor allem der Gesang, aber auch instrumental.
Mein Eindruck ist ganz ähnlich, es fehlt Kot am Flügel.
Da sich das Beastmilk-Album bei mir sehr schnell abgenutzt hat und ich auch mit Grave Pleasures nicht viel anfangen kann (gleiches gilt auch für Audrey Horne), bin ich allerdings auch nicht Zielgruppe.
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Re: White Void - Anti

Beitrag von GoTellSomebody »

Nein, danke. Audrey Horne kann ich erkennen, höre aber auch einen Bastard aus NFO und Ghost.
Eindimensionaler Gesang und Schablone, da bin ich raus.
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NegatroN
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Re: White Void - Anti

Beitrag von NegatroN »

Interessant finde ich, dass der Tipp von Apparition kommt. Sehr viel üblicher ist es, dass er Sachen für ihre Ruppigkeit feiert, die mir dann gern mal zu wenig musikalisches oder produktionstechnisches Können ist. Hier ist es andersrum.

Ich habe eine gewisses Faible für "naiven Perfektionismus". Also für Musiker, die eher semiprofessionell sind aber sich an Perfektionismus versuchen, ohne dabei die Routiniertheit alter Hasen zu haben. The Unforgiving von Within Tempation ist da das beste Beispiel. Die versuchen, das volle Rohr zu fahren, bekommen es aber nur beinahe hin. Das hat für mich einen ziemlichen Charme. Ghost gehen auch in die Richtung.

Das ganze kippt aber, wenn die Routiniertheit und Abgebrühtheit dann tatsächlich dabei ist und das Ergebnis wirklich perfekt wird. Die späteren Disturbed kommen mir dann sofort in den Sinn. Da kann ich mir dann keine Menschen mehr dazu vorstellen, die das spielen, sondern das klingt alles nach Hochglanz-Maschine, in der auch mikroskopische Unebenheiten wegpoliert worden sind. Statt Menschen hab ich da eher das schmierige Grinsen von Dieter Bohlen im Kopf.

Das hier fällt knapp in Kategorie 2. Extrem gut gemacht, aber lässt mich völlig kalt.
Zuletzt geändert von NegatroN am 17.03.2021 08:44, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: White Void - Anti

Beitrag von Thunderforce »

Ich fand es zumindest zum Nebenbeihören bei der Arbeit ziemlich gut, hab aber am Ende auch gedacht, dass es schon arg durchgestylt klingt und vermutlich zum konzentrierten Hören eher nicht unbedingt trägt.
Mal sehen.
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Re: White Void - Anti

Beitrag von Apparition »

NegatroN hat geschrieben: 17.03.2021 08:30 Interessant finde ich, dass der Tipp von Apparition kommt. Sehr viel üblicher ist es, dass er Sachen für ihre Ruppigkeit feiert, die mir dann gern mal zu wenig musikalisches oder produktionstechnisches Können ist. Hier ist es andersrum.

Ich habe eine gewisses Faible für "naiven Perfektionismus". Also für Musiker, die eher semiprofessionell sind aber sich an Perfektionismus versuchen, ohne dabei die Routiniertheit alter Hasen zu haben. The Unforgiving von Within Tempation ist da das beste Beispiel. Die versuchen, das volle Rohr zu fahren, bekommen es aber nur beinahe hin. Das hat für mich einen ziemlichen Charme. Ghost gehen auch in die Richtung.

Das ganze kippt aber, wenn die Routiniertheit und Abgebrühtheit dann tatsächlich dabei ist und das Ergebnis wirklich perfekt wird. Die späteren Disturbed kommen mir dann sofort in den Sinn. Da kann ich mir dann keine Menschen mehr dazu vorstellen, die das spielen, sondern das klingt alles nach Hochglanz-Maschine, in der auch mikroskopische Unebenheiten wegpoliert worden sind. Statt Menschen hab ich da eher das schmierige Grinsen von Dieter Bohlen im Kopf.

Das hier fällt knapp in Kategorie 2. Extrem gut gemacht, aber lässt mich völlig kalt.
Das ist ganz lustig, weil ich mich gestern selber kurz gewundert habe, dass ich das so gut finde. *g*

Wobei das mit der Ruppigkeit nur so halb stimmt, mit zuviel Gerumpel, z.B. im Thrash Metal, kann ich dann auch nichts anfangen. Das ist bei mir ziemlich Genre-abhängig. Ich glaube, ich habe gewisse Erwartungen an verschiedene Musikstile, wenn ich mal eine Ahnung habe, was mir eigentlich an ihnen gefällt. Das ist im Punk was anderes als im Thrash und nochmal was anderes im Stadionrock. Der würde für mich z.B. nie ohne einen gewissen Perfektionismus in Performance und Songwriting funktionieren, kann dann aber durchaus auch "glatt" sein, siehe z.B. die eingängigeren Springsteen-Sachen. Oder Threshold, um mal im Metal zu bleiben. Allerdings gibt es da eine ziemlich scharfe Grenze, hinter der dann das einsetzt, was Du beschreibst: dass es zu perfekt und bewusst auf Hit getrimmt klingt. Das nervt mich dann ziemlich schnell, vor allem im Zusammenhang mit einer bestimmten Melodik, die mir dann zu aufdringlich ist.

Bei White Void höre ich unter der vordergründigen Eingängigkeit aber etwas, das das Zuhören lohnenswert macht. Da passiert musikalisch irgendwas, das ich abseits der ultra-eingängigen Gesangsmelodien interessant finde. Das ist tatsächlich eine Parallele zu den älteren Ghost, da hab ich das auch. Oder bei der neuen Blue Öyster Cult. Außerdem treffen die melodisch bei mir durchaus einen Nerv, weil sie eher auf der melancholischen Seite sind, was mir tendenziell immer eher zusagt. Und so glatt finde ich es dann gar nicht, zumindest nicht mehr als besagtes Audrey Horne-Album.

Und ich finde die Mischung tatsächlich nicht alltäglich. Dieses eingängige Alterna-Zeug mit der bluesigen Strat dazu kenne ich sonst eher nicht.

Oder ich werde einfach alt und mein Gehirn will sich nicht mehr mit komplizierter Musik rumschlagen. Ich bemerke nämlich schon einen Shift zugunsten von eingängigen Sachen, wo das "Musicianship" eher unterschwellig abläuft und dem Song dient (10cc, BÖC, überhaupt viel so Siebziger-Zeug).
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Re: White Void - Anti

Beitrag von Ghost_in_the_Ruin »

GoTellSomebody hat geschrieben: 17.03.2021 05:55 Nein, danke. Audrey Horne kann ich erkennen, höre aber auch einen Bastard aus NFO und Ghost.
Eindimensionaler Gesang und Schablone, da bin ich raus.
Hab sie vorhin auch angehört und kann mich hier anschließen. Auch für den Audrey Horne Vergleich ist mir das alles irgendwie zu glatt und poliert. Schade.
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Re: White Void - Anti

Beitrag von Engelskrieger74 »

Danke für den Tipp! Ich finde es großartig. Sehr spannende Musik, die mich emotionalisiert. Vermutlich in meinem Jahres-Poll.

Ich höre auch deutlich Unto Others (Idle Hands) heraus. Diese düstere Gothic-mäßige Mischung aus harter Musik mit Pop-Appeal. Trifft natürlich auch auf Beastmilk zu. Aber jeder fühlt Musik ja anders.

Ich finde es sehr geil, dass man im Forum immer auf spannende neue Musik stößt. Das geschieht beim Lesen des Hefts nur noch selten. Was wäre das Leben gerade in diesen Tagen ohne Musik?
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astr0naut
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Re: White Void - Anti

Beitrag von astr0naut »

Ganz schön. Vor allem ganz schön uneigenständig. :nerv:
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