1984 hat geschrieben: ↑01.09.2020 04:56
Rivers hat geschrieben: ↑31.08.2020 23:00
Mindmachine hat geschrieben: ↑31.08.2020 20:40
Rivers hat geschrieben: ↑31.08.2020 20:37
Verdammt nochmal, wie kann es jemand wagen, sich über Britney lustig zu machen, bei dem, was sie alles durchgemacht hat? Sie hat ihre Tante verloren und sich scheiden lassen. Sie hatte zwei Kinder, verdammt. Ihr Mann hat sich als Betrüger herausgestellt, und dann befand sie sich in einem Sorgerechtsstreit. Sie ist ein Mensch!
Was willst du uns damit sagen?
"Leave Britney Alone."
Hier halt genauso. Es geht überhaupt nicht darum, dass der Artikel Stellung für Britney bezieht oder irgendwem die Schuld gibt oder irgendeinen humanistischen Appell zum Schutz von Popstars vermittelt. Es geht darum, die Dynamiken entmenschlichender Verwertungsmechanismen in der Popkultur zu diskutieren, was auch schnell klar wird, wenn man nicht nur die Überschrift liest und direkt seine Abneigung in die Tastatur hackt.
Also, erkläre ich mal kurz meinen Joke: Das, was Chris Crocker vor 13 Jahren gesagt hat, steht, schön verschwurbelt in der Tradition großer verschwurbelter Feuilleton Artikel, in dem JungleWorld Artikel, nur dass sich der Redakteur nicht unter der Bettdecke verkriecht und einen Heulkrampf bekommt. Britney Spears oder ihre Eltern oder wer auch immer hat sich vor 20 Jahren für die große Welt der Pop-Industrie entschieden, obwohl da schon die Beispiele von Ausquetschen und Hintergehen seit den seligen Beatles, der ersten Boyband, bekannt waren. Dann hat sich das mich einem Oh-Daddy-Fuck-Me Anspruch gemacht, der sowohl Teenies mit zu wenig Selbstbewusstsein als auch deren lüsterne Väter anspricht. Sie hat sich weiterhin dafür entschieden, ihre Karriere auf einem ähnlichen Weg weiterzuführen, ohne große Änderungen in der Methodik. Wenn immer wieder gesagt wird, ja unter all den Kostümen und Getanze ist eigentlich eine ganz andere Botschaft, erinnert mich das leider nur an den traurigen Clown, unter all der Schminke und der Clownsnase. Es hätte eine Menge Alternativen gegeben, statt sich auf Kindergeburtstagen Torte ins Gesicht werfen lassen.
Wer immer Britney jetzt die Absolution erteilen will, kann sich wohl entweder nicht von seinen Bravo-Hits trennen, hat nichts von Emanzipation oder Frauenbild verstanden oder ist einfach nur verwirrt im pop-kulturellen Nichts verlorengegangen. Was Britney Spears benötigt, ist nur eine gewisse Menge an CD-Verkäufen. Alles andere ist Interpretation der Fans und genau das Futter, was die Maschinerie in Gang hält.
Siehe Chris Crocker.