Foo Fighters - Concrete And Gold

[Crypt0rchild]

Was für ein Herrschwerk haben Grohl und seine Spießgesellen da denn aufgezündet!?

Die Nummer steht exemplarisch:
Heieiei... als hätte jemand gesagt: "Rockmusik ist inzwischen langweilige Scheiße, nehmen wir sie uns, ziehen sie auf links und machen sie wieder fein."

We run!

[Alphex]

Nach allem was ich von der Platte gelesen und gehört habe ist das der gleiche Kram wie immer und damit sehr sehr sehr weit entfernt von "Rock immer gleich und langweilig, wir revolutionieren das Game"?

[GoTellSomebody]

The Sky Is A Neighborhood fand ich auch eher mittelmäßig, Run hat da schon etwas Packenderes.

Mein Eindruck ist, dass vor jeder neuen Platte etwas mehr Gewese gemacht wird, und alles, was Dave Grohl macht oder von sich gibt - bei aller verdienten Credibility - wird sofort zum heißesten Scheiß gekürt.

[Rivers]

Das nächste Album wird dann wieder mehr Back To The Roots. So wie das zweite. Und sogar produziert von Butch Vig. Und Kris Gotthabihnselig spielt auf einem Lied Bass mit. *freu mich drauf*

[David Lee Hasselhoff]

vong Namedropping her

brav und zahnlos wie gehabt

[Crypt0rchild]

Hä? Habt ihr alle auch das richtige Album gehört oder ist das nur wieder so ein RH Forum "Es gibt keine gute Musik"-Ding?

Bin ja echt kein FF Fan und die letzten beiden Platten liefen gnadenlos an mir vorbei, aber das Songwriting auf der neuen ist doch wohl vollkommen klasse
Der Titeltrack geht mir richtig nahe...

Raff' dat nich.

[Alphex]

Es gibt für meine Begriffe halt kaum eine konservativere Band als die Foo Fighters, die es echt immer auf die sicherstmöglichste Art bringen? Übrigens gibt es bei Bento auch gerade ein Interview mit der Band - wild und gefährlich geht halt echt anders. Mag an der Qualität der Scheibe nix ändern, aber ich fand deine Ansage im Erstposting halt echt so vollkommen fernab von dem, was die Band für mich verkörpert, dass es schon bemerkenswert war.

Dass Grohl ab und zu rumschreit und Leute, die die Chili Peppers für eine schmutzige Funkband halten, dass dann "voll hart" finden & dazu dann im Bierzelt tanzen, macht es halt nicht besser. Das Image und die Musik nehmen halt echt zwei völlig unterschiedliche Abzweigungen für mich.

Immerhin, das Prince'sche Cover von The Pretender ist großartig.

[Crypt0rchild]

Ach, ich übertreibe gerne mal *g*

Aber im Ernst, FF sind für gewöhnlich gar nicht mein Ding und ich finde nicht ein Album durchgehend gut - genau aus den von dir ausgeführten Gründen.
Zahm, harmlos, fad.

Aber das Neue plättet mich aus irgendwelchen Gründen total, ich finde es packend, abwechslungsreich und auch im gewissen Rahmen sehr originell.
Die Schrei-Parts in "Run" sind mitunter das wildeste am Album, aber das ist ja kein eigentlicher Kritikpunkt, finde ich.
Der Fluss des Albums ist ganz großartig und der perfekt platzierte Titeltrack lässt einen mit einem guten Gefühl zurück.

[Alphex]

"Run" klang halt wie eine Mische aus Post-HC und dem üblichen Foo Fighters-Kram. Die anderen Vorabtracks fand ich dann langweilig wie eh und je (da fand ich die Tom Petty-Phase vor ein paar Jahren besser), und die meisten Reviews rutschten direkt durch den Boden. Ich werde mal bei Spotify reinlauschen, aber wäre SEHR erstaunt, wenn ausgerechnet Album #10 der Band mich dann auf einmal überzeugen könnte.

[Crypt0rchild]

Reviews zu lesen habe ich für mich komplett abgestellt. Das hat für mich, genau wie bei Filmen, keinerlei Wert, weil die Meinungen zu allem so sehr auseinander gehen und mir Dinge im schlechtesten Fall schon im Vorfeld madig machen.

[Alphex]

Wie findest du dann bei hunderten von Releases jeden Monat raus, wo du reinhören solltest?

[Crypt0rchild]

Ich bin oft neugierig und höre in Streamingdiensten einfach drauf los und im Freundeskreis natürlich Musiknerds, wo es dann heisst: "Hier, hör mal rein" und man hat ja auch so seine Basis an Bands und Künstler, auf die man immer zurück greift. Gibt doch unendlich viel Quellen ohne Reviews.

Mir ist mit den Jahren nur klarer geworden, dass Reviews von Menschen, die ich gar nicht kenne, mir nichts bringen. Was abgefeiert wird in der Weltszene, findet man mitunter doof und was überall durchfällt, kann am Ende des Jahres in der persönlichen Top 10 stehen.

Schau, hätte ich jetzt letzte Nacht 10 Negativreviews zur neuen FF gelesen, hätte ich mir nur gedacht: "Verstehe ich nicht, die ist doch geil." *g*

[Professor Longhair]

Ich springe meinem Vorschreiber mal zur Seite: Bei mir kommt "Concrete an Gold" weit besser an als die letzten 3 Alben der Foo Fighters. Vom Songwriting her besehen ist das Material wirklich ansprechend. Wer NEUE Musik oder Wege von FF erwartet, darf sich das selbstredend nicht anhören, die Bezeichnung
"konservativste Rockmusik" trifft den Nagel auf den Kopf.

[Rivers]

Am neuen Album gefällt mir schon der breite Sound. Erinnert mich aktuell an das neue Steven Wilson Album, der seinen Sound ja mit Keyboards und Pop-Schlagzeug breitgemacht hat. Den Effekt im Opener finde ich cool - ich mag so etwas. Ich habe nichts gegen Breite, Background-Vocals, etc.

Auf der anderen Seite erinnern mich einige Songs extrem an die späte 90er Phase von Aerosmith. "The Sky is the Neighborhood" und "Laa Dee Da" hätten auch auf Nine Lives oder dem Pink Jaded Dingens Album sein können. Leider brechen einzelne Songs in doch etwas belangloses Geriffe und Gestampfe ab, so wie schlechte Queens of the Stone Age in "Laa Dee Da" und die Leichtigkeit und Poppigkeit, dem der Sound die Grundlage geben könnte, fehlt dem Songwriting.

Da liegt für mich auch die Schwäche vom Album: Die Songs sind nicht besonders konzenrtiert, die Übergänge nicht zwingend und für kleine Perlen fehlt mir da ein Großteil von Schliff und Reduktion.

Also: Sound OK, Songwriting nicht so. Anderer Vergleich: Das Album erinnert mich drittens auch an Coldplays "X&Y", dass in dem breiten Song einige richtig gute Songs verpackt hat. Die Foo Fighters scheitern - wie so häufig - am ermüdenden Geschrammel und dem Gewicht, das den Songs doch leider immer wieder anhängt.

[Rotorhead]

Rivers hat Recht.