From Showbiz to Drones (ein Muse Review Thread) [Akt: Origin of Symmetry]

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1l_d0tt0r3
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From Showbiz to Drones (ein Muse Review Thread) [Akt: Origin of Symmetry]

Beitrag von 1l_d0tt0r3 »

Nach dem Erscheinen von Drones, habe ich mich wieder einmal durch die komplette Muse Diskographie gehört und gemerkt, dass die drei Engländer kein einziges schlechtes, ja nicht mal mittelmässiges Album rausgebracht haben.

Ich möchte deshalb hier einen Review Thread starten und alle Veröffentlichungen von Muse vorstellen. Zuerst mal die Studioalben, später dann die Hullabaloo und die Live-Alben. Beginnen werde ich heute Abend mit dem Debut Showbiz.

Ich hoffe natürlich, dass ich dadurch einige für Muse begeistern kann, obwohl die Band natürlich im Grossen und Ganzen bekannt ist.

Reviews:

Showbiz
Origin of Symmetry
Zuletzt geändert von 1l_d0tt0r3 am 22.06.2015 14:04, insgesamt 4-mal geändert.
'Some people believe football is a matter of life and death, I am very disappointed with that attitude. I can assure you it is much, much more important than that.' - Bill Shankly
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Sebe
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Re: From Showbiz to Drones (ein Muse Review Thread)

Beitrag von Sebe »

Wehe 'Muscle Museum' wird nicht als Offenbarung tituliert! *kräftig mit der Faust droh*
:D
Bite your tongue! Who taught you those words?!
Blaspheme! When you're under my roof, don't ever say "Rock and Roll"!

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Flow
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Re: From Showbiz to Drones (ein Muse Review Thread)

Beitrag von Flow »

01 We Are The Champions
02 We Will Rock You
03 Batzeloohna

Rest kannste vergessen, meine Meinung.
http://dreikommaviernull.blogspot.com/

Für einen wie Beckenbauer ist der Spruch "Was man nicht im Kopf hat, hat man in den Beinen" erfunden worden.
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1l_d0tt0r3
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Re: From Showbiz to Drones (ein Muse Review Thread)

Beitrag von 1l_d0tt0r3 »

So, los gehts!

Showbiz (1999)

Cover

Allgemeines:
Das Debut von Muse lernte ich selbst erst spät kennen. Meine erste Muse war Absolution, welche ich kurz nach Erscheinen kaufte und wenig später legte ich mir auch Origins of Symmetry zu. Beide Scheiben waren für mich extrem genial, aber dazu später mehr. Erst nach dem Erscheinen von Black Holes and Revelations kaufte ich mir auch Showbiz und biss mir selbst in den Arsch, warum ich dies nicht früher getan habe.

Showbiz war kein Riesenerfolg zu Beginn, es erreichte gerade mal Platz 29 in den UK Album Charts und viele sahen damals in Muse eine Radioheadkopie. Dies auch im Zusammenhang mit dem Produzenten John Leckie, welcher auch Radioheads The Bends produziert hat. Auch die Kritiker waren nicht begeistert und gaben der Scheibe mittelmässige Bewertungen. Erst später verbesserte sich der Ruf des Albums und wurde sogar als eines der 20 besten britischen Alben der letzten 20 Jahre gewählt.

Die Songs:

Sunburn: Wir beginnen mit einem wunderschönen Pianointro und einem tollen Aufbau, welcher im Refrain mit einer genialen Basslinie gipfelt. Matt Bellamy singt mit einer Klarheit, die man im Rockbusiness selten hört. Ein wunderschöner Beginn!

Muscle Museum: Beginnt mit einer äusserst catchy Basslinie und auch hier beginnt es ruhig und entlädt sich in geballter Energie im Refrain. Und die rasante Schlussabfahrt bringt mich jedes mal zum Ausrasten. Ein Highlight des Albums!

Fillip: Hier wird gleich zu Beginn das Gaspedal durchgedrückt. Schnelle Gitarrenriffs und eine präzise Rhytmusfraktion prägen den Beginn bevor im Mittelteil das Tempo fast vollständig weg ist und Matts Falsett in den Vordergrund rückt. Der Schluss ist wieder eine Reprise des Anfangs, welcher genial von Chris am Bass eingeleitet wird.

Falling Down: Jetzt wird es eher bluesig! Für Muse ist das ein äusserst minimalistischer Track, Dom spielt einen simplen 3/4 Drumbeat, ein paar Pianoakkorde, Gitarre und Bass und Matts Stimme in allen möglichen Lagen, von tief bis hoch. Eine willkommene ruhige Passage, nach dem eher schnellen Fillip.

Cave: Es wird wieder lauter und schneller. Ausserdem gefällt mir der Text sehr gut, da ich mich eine zeitlang genau so fühlte. "Leave me alone it's nothing serious
I’ll do it myself
It's got nothing to do with you
And there's nothing that you could do"
Einzig den Teil vor dem Schluss mit dem Piano finde ich etwas unpassend, da hätte man auch etwas abkürzen können.

Showbiz: Der Titeltrack! Und was für einer! Die Basslinie zu Beginn bringt mich schon wieder völlig um den Verstand. Wie kann man mit so simplen Dingen so eine Wirkung erzielen. Später dann die extrem verzerrte Gitarre, welche ebenfalls sowas wie ein Markenzeichen von Muse ist. Einige mögen jetzt sagen, der Song wäre etwas gar eintönig, für mich ist er einfach nur genial.

Unintended: Wieder eine Ballade und diesmal mit Streichern im Hintergrund. Hier wird im Hintergrund etwas mit Effekten experimentiert, es zeigt sich also wohin die Reise mit Muse gehen könnte. Und Live war der Song einfach nur schön!

Uno: Chaos! Das Intro kommt mir jedesmal so verdammt bekannt vor, aber ich habe bis heute nicht rausgefunden, woran es mich erinnert. Der Song ist dann wieder eher so im "leise Strophe/lauter Refrain"-Stil, den die Pixies und auch Nirvana schon kannten.

Sober: Ein Song der auch auf Origins hätte sein können. Die Bridge vor dem Refrain könnte ich mir stundenlang anhören und das Impro-Gitarrensolo mit den völlig übertriebenen Effekten zaubert mir ein Lächeln aufs Gesicht. Mein Lieblingssong auf der Scheibe!

Escape: Muse nehmen wieder Tempo raus und präsentieren ein ruhiges Intro mit gedoppelten Vocals. Das Tempo bleibt langsam, aber die Intensität und Lautstärke nimmt zu und Dom darf sich an den Drums so richtig austoben.

Overdue: Ein Song, denn ich vor allem wegen des Refrains mag. Die Gesangslinie darin ist einfach nur grandios und ich bin schon mehrmals kläglich daran gescheitert, diese korrekt zu singen. Nicht die Höhe ist das Problem, sondern das Timing des Glissandos. :D

Hate This and I'll Love You: Der letzte Song ist wieder melancholischer und besticht durch seine Einfachheit. Und zum Schluss wird nochmals das volle Spaceprogramm aufgefahren.

Spiral Static (Bonustrack): Sphärische Klänge leiten den Song ein. Matt Bellamy singt den ganzen Song über sehr ruhig, was sich ganz gut in das teilweise eher schnelle Instrumentale einfügt. Zum Schluss lässt er nochmals dem Falsett freien Lauf, ehe der Song langsam und ruhig abschliesst.

Fazit:

Muse präsentieren mit ihrem Erstling ein solides Rockalbum mit wenig Experimenten und noch wenig Opulenz. Trotzdem kann man erahnen in welche Richtung es gehen könnte. Songs wie Sober, Muscle Museum oder Showbiz sind absolute Hits und könnten von der Band ruhig wieder häufiger live gespielt werden. Ein wirklich tolles Debut, welches mich immer wieder begeistert. In der Muse Diskographie allerdings eher im hinteren Bereich anzusiedeln, was allerdings immer noch 8.5 Punkte bedeutet.

Anspieltipps:
'Some people believe football is a matter of life and death, I am very disappointed with that attitude. I can assure you it is much, much more important than that.' - Bill Shankly
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1l_d0tt0r3
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Re: From Showbiz to Drones (ein Muse Review Thread)

Beitrag von 1l_d0tt0r3 »

Flow hat geschrieben:01 We Are The Champions
02 We Will Rock You
03 Batzeloohna

Rest kannste vergessen, meine Meinung.
Den muss ich jetzt aber nicht verstehen, oder?
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Cryptorchid
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Re: From Showbiz to Drones (ein Muse Review Thread)

Beitrag von Cryptorchid »

1l_d0tt0r3 hat geschrieben:
Flow hat geschrieben:01 We Are The Champions
02 We Will Rock You
03 Batzeloohna

Rest kannste vergessen, meine Meinung.
Den muss ich jetzt aber nicht verstehen, oder?
Wegen Queen und so. Voll witzig.

@Debüt: Bin ich nie wirklich mit dem Debüt und der "Origin..." warm geworden und erst seit "Absolution" Fan. Kannst also direkt zu den richtigen Platten vorspulen :prost:
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1l_d0tt0r3
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Re: From Showbiz to Drones (ein Muse Review Thread)

Beitrag von 1l_d0tt0r3 »

Cryptorchid hat geschrieben: @Debüt: Bin ich nie wirklich mit dem Debüt und der "Origin..." warm geworden und erst seit "Absolution" Fan. Kannst also direkt zu den richtigen Platten vorspulen :prost:
Interessante Meinung. Das mit Showbiz kann ich ja noch verstehen, aber mit Origins nicht warm werden klingt schon etwas exklusiv. :D Die wird ja sonst oft genannt wenn es um das beste Muse Album geht.

Und wann das nächste Review kommt kann ich noch nicht sagen, aber ich sag dir Bescheid wenn Absolution kommt. :pommes:
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Re: From Showbiz to Drones (ein Muse Review Thread)

Beitrag von sharkattack2 »

Mir kommt "Uno" stets bei Kritiken, nicht nur hier, zum dem Muse-Debut zu kurz.
Herrlich intensiver, fesselnder Song, bei dem ich das erste Mal das Gefühl habe - das ist Muse pur (und niemand sonst).
Also, wie hier auch erwähnt wurde, klangen ja doch so einige früh-muse'schen Songs gerne mal nach Radiohead (und anderen aus ähnlicher alternativen Ecke).
Wie gesagt, bei "Uno" klingen se, imo, nach sich selber, war vielleicht auch der Grund, wieso die Band sich damals entschied, diesen Song, als erste Single auskoppeln, obwohl der Song weniger, also nicht soo augenscheinlich nach Hit klang, wie z.B. Muscle Museum (aber, imo, ein Grower sondergleichen ischt).
Entsprechend und auch, weil, man die Band anfangs nicht wirklich einschätzen konnte, war dem Song kein besonderer Erfolg beschert...

Ansonsten: guter Anfang / Review... :)
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Space_Lord
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Re: From Showbiz to Drones (ein Muse Review Thread)

Beitrag von Space_Lord »

Das war noch schicker, stumpfer Neunzigerkram. Bald danach kam der Pomp und schmerbäuchige Schmeißfliegenfans wie Crypto besetzten schunkelnderweise und mit kecken Knicklichtern die LTU-Arenen dieser Welt.. :(
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Cryptorchid
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Re: From Showbiz to Drones (ein Muse Review Thread)

Beitrag von Cryptorchid »

Nicht weinen, Randfigur :)
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Re: From Showbiz to Drones (ein Muse Review Thread)

Beitrag von GoTellSomebody »

Die beiden besten Muse-Songs.
The Rangers had a homecoming...
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Rivers
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Re: From Showbiz to Drones (ein Muse Review Thread)

Beitrag von Rivers »

Space_Lord hat geschrieben:Das war noch schicker, stumpfer Neunzigerkram. Bald danach kam der Pomp und schmerbäuchige Schmeißfliegenfans wie Crypto besetzten schunkelnderweise und mit kecken Knicklichtern die LTU-Arenen dieser Welt.. :(
Nun, zufällig ist ja, dass erst nachdem sich Radiohead in die Belanglosigkeit gestürzt haben Muse sich die Luft nahm in Richtung Pomp und Cicumstances zu entfalten.
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Re: From Showbiz to Drones (ein Muse Review Thread)

Beitrag von 1l_d0tt0r3 »

Ich glaube ich habe Bock heute Abend bereits das Review zu Origin of Symmetry zu machen.

Das könnte etwas ausführlicher ausfallen. :pommes:

Edit: Ok, ich hatte das ganze Review geschrieben und dann ist das Forum abgeschmiert. Und ich Blödi habs natürlich nicht zwischengespeichert. :klatsch: Dann müsst ihr euch halt noch ein wenig gedulden. Heute mach ich das nicht nochmals, morgen und übermorgen hab ich keine Zeit. Mal schauen ob es Donnerstag was wird.
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Re: From Showbiz to Drones (ein Muse Review Thread)

Beitrag von 1l_d0tt0r3 »

Origin of Symmetry (2001)

Cover

Allgemeines:
Origin of Symmetry ist sozusagen der Durchbruch von Muse, was auch die nackten Zahlen belegen. In England schaffte es Platz 3 in den Alben Charts und erreichte Doppelplatin, in Australien erreichte das Album ebenfalls Platin und auch mein Heimatland die Schweiz würdigte das Album mit Gold. Aber ganz selbstverständlich war dieser Erfolg nicht. Und auch nicht überall lief alles rund. In den USA wurde das Album erst 4 Jahre später, also 2005 veröffentlicht. Warum? Das Label wollte, dass Muse die Falsettpassagen auf dem Album streichen, damit es massentauglicher wird. Muse zeigten ihnen gepflegt den Finger und konnten dadurch allerdings nicht in den USA veröffentlichen. Geschadet hat es dem Album allerdings nicht. Orgin of Symmetry wird immer wieder genannt wenn es um das beste Muse Album geht.

Die drei Jungs aus Devon haben ihren Sound aus Showbiz weiterentwickelt und mehr Experimente eingebracht. Es regiert zwar noch nicht der ganz grosse Grössenwahn wie auf späteren Platten, aber die Kompositionen wurden ausgereifter und etwas progressiver.

Die Songs:

New Born: Die Scheibe beginnt wie schon Showbiz mit einem Pianointro, welches langsam aufgebaut wird mit Bass, Matts Gesang, leichten Drums um dann in einem gnadenlosen Riff zu enden. Und schon sind wir mitten in einem der besten Muse Songs. Erste Effekte kommen zum Zug, die Bassline hypnotisiert unaufhörlich und Matt singt mit seinem unnachahmlichen Organ. Das verzerrte Solo ist ein kleines Highlight, es passiert eigentlich fast nicht und trotzdem berührt es mich ungemein. Besser kann man ein Album fast nicht beginnen.

Bliss: Traumhaftes Intro mit abgespaceden Effekten und dann wird man von den Drums und dem Riff jäh aus den Träumen gerissen. Im Refrain herrscht dann Instrumentenchaos und der Falsettgesang. Und dieses stetig wiederholte Keyboard-Effekt ist einfach nur grossartig und zieht den Hörer in eine Spirale.

Space Dementia: Das Epos! Wieder steigt das Piano ein, erst langsam, dann mit einem tollen Riff, die Drums setzen ein und danach die ganze Band. Matt singt wunderschön melancholisch über den Klangteppich der anderen. Und dann kommt die Bridge in den Refrain, die Tonart wird gewechselt und im Refrain kommen wieder Verzerrer und Phaser sowie Matts Falsettgesang zum Zug. Nach etwa 5 Minuten wird krass verlangsamt und die Effektorgie beginnt, man kann förmlich spüren wie man in das schwarze Loch eingezogen wird.

Hyper Music: Ein Rocker, der auch auf Showbiz hätte stehen können. Laut, simpel und einfach nur energiereich. Das Riff bringt mich jedes mal zum headbangen und die Basslinie in der Strophe ist genial. Im Refrain schreit Matt dann alles raus und Dom darf richtig auf die Felle dreschen.

Plug In Baby: Was für ein Intro! Diese Solo zu Beginn und die freakige Bassline bringen mich regelmässig zum ausrasten. Der Kontrast der ruhigen Strophe und dem lauten Refrain kommt hier in Perfektion zur Geltung. Hier machen Muse relativ wenige Experimente, sondern sind eine Rockband, die einfach nur Freude am Spielen haben. Der Falsettausbruch zum Schluss ist natürlich ebenfalls geil. 10/10

Citizen Erased: Und es wird weiter gerockt, mit einem fast schon RATM-mässigem verzerrten Gitarrenintro. Das Riff wird von Bass und Gitarre weitergespielt und Matt singt wieder mit seiner eher leidenden Stimme. Die wunderschöne Gesangslinie im Refrain ist dann wieder zum grössten Teil im Falsett und nach dem Refrain wirds sogleich wieder ruhig mit feinen Gitarrenklängen und dezenten Drums. Dann wird aber doch wieder das Anfangsriff nochmals zelebriert und mit einem improvisierten Solo ausgeschmückt um dann wieder ganz leise mit einigen Effekten und Piano abzuschliessen.

Micro Cuts: Dies ist ein sehr spezieller Song, da er durchgehend im Falsett gesungen wird. Er beginnt verhältnismässig ruhig um dann im Refrain richtig zu explodieren. Sicher nichts, was ich einem Muse-Anfänger vorsetzen würde, aber in seiner Einfachheit ist Micro Cuts dann eben doch richtig gut. Gegen Schluss wirds noch etwas experimenteller und bietet eine tolle Schlussabfahrt mit Phasereffekten und allem Drum und Dran.

Screenager: Jetzt haben wir uns die ruhige Ballade verdient. Eine sanfte Gitarre begleitet von Percussioninstrumenten führt uns in Trance. Matt singt fast scho wi Ka im Dschungelbuch. Der Refrain fährt dann wieder spezielle Effekte auf, welche dem Song eine Spannung geben, die sich aber nicht entlädt, sondern einfach wieder abflacht.

Darkshines: Der Song beginnt mit orientalisch angehauchten Skalen und einer ruhigen Gesangsline. Dann zerstört Piano und Drum die Stille und poltert in den Refrain. Doch die Melancholie obsiegt wieder und Matt darf wieder säuseln. Ganz zu Schluss werden aber alle Instrumente nochmals schön laut.

Feeling Good: Ein Cover! Und was für eines. Muse spielen diesen Jazz-Standard perfekt. Man erkennt das Original und trotzdem ist das unmissverständlich Muse. Chris spielt hier übrigens einen Kontrabass und Matt singt in der zweiten Strophe mit Megaphon, was ziemlich cool klingt. Insbesondere der ruhige Schlussteil im Falsett treibt mir jedes mal Tränen in die Augen. Dieses Cover hat unglaublich Power und ist auch live ein absolutes Erlebnis.

Megalomania: Nomen est Omen! Der Song beginnt relativ ruhig, dann gesellen sich einzelne Effekte, Drums und Gesang dazu. Doch dann bricht die totale Gigantomanie (oder besser Megalomanie) aus. Das Break beginnt mit einer Kirchenorgel, welche nun den ganzen Song weiterspielt. Wie geil ist das denn!?! Es klingt einfach wahnsinnig mächtig, obwohl die restlichen Instrumente sich vornehm zurückhalten. Am Schluss wirds dann nochmals verrückt: Tonarten wechsel, Abfahrt und ganz am Schluss werden noch alle Register an der Orgel gezogen.

Futurism (Bonustrack): Wieder ein straighterer Rocker als Bonus. Eine unglaublich eingängige Basslinie und präzise Drums prägen den Song. Und auch hier darf das Falsett nicht fehlen am Schluss. Eigentlich hätte man den Typen vom Label grün und blau schlagen sollen für seine Aussage. Muse sind Falsettgesang PUNKT!

Fazit:

Origin of Symmetry ist für mich das perfekte Musealbum. Hier wurde experimentiert und weiterentwickelt, doch nicht übertrieben. Die Songs sind allesamt stark und passen im Albenkontext wunderbar zueinander. Songs wie New Born oder Plug In Baby sind jetzt schon moderne Klassiker und dürfen auf keinem Konzert fehlen. Und wer die Klasse eines Songs wie Space Dementia nicht anerkennt, dem ist echt nicht zu helfen. Klare Sache 10/10!

Anspieltipps:
Zuletzt geändert von 1l_d0tt0r3 am 23.06.2015 21:14, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: From Showbiz to Drones (ein Muse Review Thread)

Beitrag von kevsauer1 »

1l_d0tt0r3 hat geschrieben:Origin of Symmetry (2001)



Fazit:

Origin of Symmetry ist für mich das perfekte Musealbum. Hier wurde experimentiert und weiterentwickelt, doch nicht übertrieben. Die Songs sind allesamt stark und passen im Albenkontext wunderbar zueinander. Songs wie New Born oder Plug In Baby sind jetzt schon moderne Klassiker und dürfen auf keinem Konzert fehlen. Und wer die Klasse eines Songs wie Space Dementia nicht anerkennt, dem ist echt nicht zu helfen. Klare Sache 9,5/10!
So unterschreib ich das :)
Musik-Sammler

2015

26.10. Solstafir
01.11. Dave Matthews Band
15.01. Steven Wilson
2016 Keep It True
2016 Acherontic Arts Festival
2016 RHF
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