Chapel Of Disease - "...and as we have seen the storm, we have embraced the eye"

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Schnabelrock
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Re: Chapel Of Disease - "...and as we have seen the storm, we have embraced the eye"

Beitrag von Schnabelrock »

Das wäre geil in Hamburg. Vor Weihnachten muss man sich noch die Ohren freipusten lassen von George Michael Bublé & Co.
Haben wir früher jedes Jahr von Motörhead machen lassen, aber nun geht das ja nicht mehr.
In dubio contra googlio.
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MetalEschi
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Re: Chapel Of Disease - "...and as we have seen the storm, we have embraced the eye"

Beitrag von MetalEschi »

Das Album ist vollkommen unfassbar.
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MetalEschi
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Re: Chapel Of Disease - "...and as we have seen the storm, we have embraced the eye"

Beitrag von MetalEschi »

Es ist durchaus möglich, dass ich noch nie ein Death Metal-Album mit dieser musikalischen und emotionalen Tiefe gehört habe, zumindest wäre das dann sehr lange her. Vollkommen einzigartiger Stil, den die Band hier an den Tag legt, dazu noch mit einer gehörigen Portion Mut. Von der Annahme, Death Metal ließe sich nicht mit Pink Floyd-Atmosphäre oder mit blueslastigen Jam-Soli verbinden, sollte man sich ab sofort verabschieden. Dann noch wie selbstverständlich einen 80er New Wave-Einfluss einzubauen, ohne dass es im Kontext unglaubwürdig oder zu dick aufgetragen klingt, zeugt von außergewöhnlichem Kunstverständnis. Dazu dann noch diese epischen, ausladenden Post-Black-Metal-Einflüsse, und mich zerlegt es endgültig. Alle Höchstnoten und "Album des Irgendwas"-Platzierungen sind vollkommen gerechfertigt und das, was vor einigen Jahren offenbar viele bei Sunbather empfunden haben, erlebe ich gerade hier. Das Ding ist ein Meilenstein, da lege ich mich fest.
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Twinhilde
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Re: Chapel Of Disease - "...and as we have seen the storm, we have embraced the eye"

Beitrag von Twinhilde »

MetalEschi hat geschrieben:Es ist durchaus möglich, dass ich noch nie ein Death Metal-Album mit dieser musikalischen und emotionalen Tiefe gehört habe, zumindest wäre das dann sehr lange her. Vollkommen einzigartiger Stil, den die Band hier an den Tag legt, dazu noch mit einer gehörigen Portion Mut. Von der Annahme, Death Metal ließe sich nicht mit Pink Floyd-Atmosphäre oder mit blueslastigen Jam-Soli verbinden, sollte man sich ab sofort verabschieden. Dann noch wie selbstverständlich einen 80er New Wave-Einfluss einzubauen, ohne dass es im Kontext unglaubwürdig oder zu dick aufgetragen klingt, zeugt von außergewöhnlichem Kunstverständnis. Dazu dann noch diese epischen, ausladenden Post-Black-Metal-Einflüsse, und mich zerlegt es endgültig. Alle Höchstnoten und "Album des Irgendwas"-Platzierungen sind vollkommen gerechfertigt und das, was vor einigen Jahren offenbar viele bei Sunbather empfunden haben, erlebe ich gerade hier. Das Ding ist ein Meilenstein, da lege ich mich fest.
Ich bin auch total verliebt! Ich hatte ja letztens noch geschrieben, dass ich noch auf der Suche nach dem DM bin, der mich völlig umwirft... Gefunden!!!
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And open wide to suck it in
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Susi666
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Re: Chapel Of Disease - "...and as we have seen the storm, we have embraced the eye"

Beitrag von Susi666 »

Ich feiere die Scheibe ja auch völlig ab und deshalb auch mein Lob an Eschi für sein Review. Wenn man die großartige Leistung von Chapel of Disease in nur zwei Worten zusammenfassen möchte, würde es tatsächlich reichen, von "außergewöhnlichem Kunstverständnis" zu sprechen. :)
Kennt ihr dieses leichte Prickeln der Vorfreude und Herzklopfen, wenn ihr einen Thread öffnet, dessen neueste Antwort mit hoher Wahrscheinlichkeit mit beleidigter Leberwurst bestrichen ist?

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Apparition
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Re: Chapel Of Disease - "...and as we have seen the storm, we have embraced the eye"

Beitrag von Apparition »

Ich finde das bis hierhin sehr interessant und auch gut, aber so richtig funktioniert das Verschmelzen von Death Metal und ausschweifendem Rock für mich nicht. Das sind schon tolle Musiker, und die Songs sind auch einigermaßen Schlüssig, aber ähnlich wie bei anderen Bands, die das versuchen (Tribulation, Venenum...) bezahlen sie mit einem eigenartig verwaschenen Klangbild, das letztlich keinem der verwendeten Elemente richtig gerecht wird. Die DM-Teile klingen zu wässrig und drucklos, die melodischen Parts kommen nicht recht zur Geltung. Ich weiss nicht, ob das nur an der Produktion oder an der Art zu spielen liegt.

Vielleicht habe ich von diesen verwaschenen Sounds auch einfach die Nase voll. Mit der aktuellen New Light Choir hab ich nämich ein ähnliches Problem. Gute Musik, die aber mit Absicht "geheimnisvoll" produziert wird und dadurch einfach absäuft. Ih will meinen Rock klar und warm, meinen Metal messerscharf und drückend. Der momentane Trend zu sehr unscharfen Sounds ist mir da völlig zuwider.
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MetalEschi
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Re: Chapel Of Disease - "...and as we have seen the storm, we have embraced the eye"

Beitrag von MetalEschi »

Apparition hat geschrieben:Ich finde das bis hierhin sehr interessant und auch gut, aber so richtig funktioniert das Verschmelzen von Death Metal und ausschweifendem Rock für mich nicht. Das sind schon tolle Musiker, und die Songs sind auch einigermaßen Schlüssig, aber ähnlich wie bei anderen Bands, die das versuchen (Tribulation, Venenum...) bezahlen sie mit einem eigenartig verwaschenen Klangbild, das letztlich keinem der verwendeten Elemente richtig gerecht wird. Die DM-Teile klingen zu wässrig und drucklos, die melodischen Parts kommen nicht recht zur Geltung. Ich weiss nicht, ob das nur an der Produktion oder an der Art zu spielen liegt.

Vielleicht habe ich von diesen verwaschenen Sounds auch einfach die Nase voll. Mit der aktuellen New Light Choir hab ich nämich ein ähnliches Problem. Gute Musik, die aber mit Absicht "geheimnisvoll" produziert wird und dadurch einfach absäuft. Ih will meinen Rock klar und warm, meinen Metal messerscharf und drückend. Der momentane Trend zu sehr unscharfen Sounds ist mir da völlig zuwider.
Meinst du mit "unscharfem" Sound dieses warme Klangbild, das ich hier wie zB auch bei Audrey Horne oder einigen Retrobands finde? Das ist hier defintiv vorhanden, weswegen ich mich dem Album aber wohl automatisch nicht so sehr aus der Death Metal-Prespektive nähere, sondern aus der "Audrey Horne"-Richtung. Bei denen (und einigen 60s/70s-Bands) ist es nämlich gerade das Klangbild, was die Sachen für mich über die Konkurrenz hebt. Ist hier auch so. Das ist kein Cannibal Corpse- oder Deicide-Sound, sondern einer, an den sich die meisten "normalen" Death Metal-Bands nicht rantrauen. Ich stimme dir also zu, der Sound ist hier vorhanden. Für mich aber eher das große Plus.
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Apparition
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Re: Chapel Of Disease - "...and as we have seen the storm, we have embraced the eye"

Beitrag von Apparition »

MetalEschi hat geschrieben:
Apparition hat geschrieben:Ich finde das bis hierhin sehr interessant und auch gut, aber so richtig funktioniert das Verschmelzen von Death Metal und ausschweifendem Rock für mich nicht. Das sind schon tolle Musiker, und die Songs sind auch einigermaßen Schlüssig, aber ähnlich wie bei anderen Bands, die das versuchen (Tribulation, Venenum...) bezahlen sie mit einem eigenartig verwaschenen Klangbild, das letztlich keinem der verwendeten Elemente richtig gerecht wird. Die DM-Teile klingen zu wässrig und drucklos, die melodischen Parts kommen nicht recht zur Geltung. Ich weiss nicht, ob das nur an der Produktion oder an der Art zu spielen liegt.

Vielleicht habe ich von diesen verwaschenen Sounds auch einfach die Nase voll. Mit der aktuellen New Light Choir hab ich nämich ein ähnliches Problem. Gute Musik, die aber mit Absicht "geheimnisvoll" produziert wird und dadurch einfach absäuft. Ich will meinen Rock klar und warm, meinen Metal messerscharf und drückend. Der momentane Trend zu sehr unscharfen Sounds ist mir da völlig zuwider.
Meinst du mit "unscharfem" Sound dieses warme Klangbild, das ich hier wie zB auch bei Audrey Horne oder einigen Retrobands finde? Das ist hier defintiv vorhanden, weswegen ich mich dem Album aber wohl automatisch nicht so sehr aus der Death Metal-Prespektive nähere, sondern aus der "Audrey Horne"-Richtung. Bei denen (und einigen 60s/70s-Bands) ist es nämlich gerade das Klangbild, was die Sachen für mich über die Konkurrenz hebt. Ist hier auch so. Das ist kein Cannibal Corpse- oder Deicide-Sound, sondern einer, an den sich die meisten "normalen" Death Metal-Bands nicht rantrauen. Ich stimme dir also zu, der Sound ist hier vorhanden. Für mich aber eher das große Plus.
Nein ich empfinde das anders. Wenn sie versucht haben, einen Sound zu emulieren, wie man ihn von den Rockbands der Siebziger kennt, dann scheitern sie IMO. Als warm empfinde ich den Sound nämlich gar nicht. Wenn man sich mal die großen Alben der Siebziger anhört (Genesis, Rainbow, Purple, King Crimson, Led Zep und viele andere), dann ist das sehr definiert, detailreich und voluminös. Viele Retrobands (Audrey Horne definitiv nicht, die würde ich da aber auch nicht einsortieren) machen den Fehler, sich einen Sound zu verpassen, der wie eine abgenutzte LP klingt. So klangen auch in den Siebzigern fast nur die Undergroundbands. Die Geschichte, die sie erzählen stimmt nicht. Bands wie Opeth, Motorowl, Dool, Samsara Blues Experiment, Audrey Horne, auch The Devil's Blood, machen das viel besser, weil sie ihre Roots in die Jetztzeit übersetzen. Damit sind sie eigentlich viel näher am Entdeckergeist der damaligen Zeit, aber das nur am Rande.

Bei COD glaube ich einfach, dass sie einen Kompromiss gesucht haben, der den den extrem gegensätzlichen Elementen in ihrer Musik gerecht wird, aber ich glaube, das geht gar nicht so richtig.
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Rivers
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Re: Chapel Of Disease - "...and as we have seen the storm, we have embraced the eye"

Beitrag von Rivers »

Ich bin da vom Sound ein bisschen hin- und hergerissen. Ich finde die Idee und Umsetzung super. diese Art von Musik mit einem klassischen Sound zu hinterlegen. Was mich ein bisschen stört ist eine fehlende Geschlossenheit. Die Drums haben recht viel Hall und sind damit recht fett und etwas behäbig. Bei der Geschwindikeit ist das so ungefähr die Grenze des Möglichen. Mehr wäre nicht gegangen. Die Becken klingen dafür super, kristallig und seiden zugleich, da merkt man da dann schon - auch durch den Stereoeffekt, dass es immer die gleichen beiden sind. Die Stimme ist OK, die hat auch einen ziemlich großen Raum. Die Gitarren dagegen sind schon recht nah an einem Rocksound, aber doch auch immer noch recht grob. Mich würde interessieren, wie das mit etwas mehr Holzigkeit klingen würde - oder mit etwas mehr Schärfe, so wie bei Tribulation. Aber die sind mit dem Bass so ohne großen Hall das Gegenteil von Stimme und Drums.

Als Mischung funktioniert das aber durchaus gut, keine Frage. Das sind eher Kleinigkeiten, die bei so einer Mischung mich zum genaueren Hinhören bringen. Tolles Album.
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ExtremelyRottenFlesh
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Re: Chapel Of Disease - "...and as we have seen the storm, we have embraced the eye"

Beitrag von ExtremelyRottenFlesh »

Ich hatte nach zwei Durchläufen die Befürchtung, dass mir das ganze zu wenig düster sein könnte. Auf diese (ich übertreibe jetzt) Rock'nRoll-Tanzriffs wie in Song of the gods bin ich nicht klargekommen. Aber mittlerweile finde ich das alles stimmig. Nicht so komplett düster wie die letzte Großtat von Morbus Chron, aber muss ja auch nicht. Auf jeden Fall ein Jahreshighlight, welches mir gerade richtig Spaß macht.
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metalbart
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Re: Chapel Of Disease - "...and as we have seen the storm, we have embraced the eye"

Beitrag von metalbart »

schon ziemlich lässig.Auch das Cover ist sehr stimmig getroffen.
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Thunderforce
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Re: Chapel Of Disease - "...and as we have seen the storm, we have embraced the eye"

Beitrag von Thunderforce »

Auch mal gehört.
Musikalisch fand ich es sehr geil, den Gesang aber oft etwas nichtssagend.
Dennoch ziemlich gut, gerade auch vom Sound her.

Evtl. bestell ich die zusammen mit der Sulphur Aeon bei VAN, wenn letztere erscheint.
Evtl. aber auch nicht *g*
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Raubfisch
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Re: Chapel Of Disease - "...and as we have seen the storm, we have embraced the eye"

Beitrag von Raubfisch »

Apparition hat geschrieben:Ih will meinen Rock klar und warm, meinen Metal messerscharf und drückend. Der momentane Trend zu sehr unscharfen Sounds ist mir da völlig zuwider.
moo-ah!
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Axe To Fall
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Re: Chapel Of Disease - "...and as we have seen the storm, we have embraced the eye"

Beitrag von Axe To Fall »

Wo auch immer das Album unscharf klingt ist mir total schleierhaft. Aber gut, sei's drum. Für mich unterstützt der Sound die Atmosphäre des Album ideal, klar genug um die Instrumentierung zu verstärken, düster genug um die Death Metal Wurzeln zu wahren.
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Re: Chapel Of Disease - "...and as we have seen the storm, we have embraced the eye"

Beitrag von 1984 »

Jop.
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