Flow hat geschrieben:Ich kann nur die nennen, von denen ich es mitbekommen habe, und ja, wenn ich über "Normalisierer" und "Enabler" spreche, muss ich mit den Onkelz anfangen. Die ganzen patriotischen Deutschrockbands in deren Fahrwasser. Burzum sowieso. Drudkh. Watain. Taake. Ist doch mittlerweile alles weggelächelt und durchgewunken? (Disclaimer, weil die Trennung wichtig ist: es geht hier nicht darum, wie schwerwiegend die Vorfälle individuell bewertet werden, sondern wie damit umgegangen wurde). Ich bin allerdings durch meine Distanz in dieser Richtung nicht sattelfest und lasse mich gerne korrigieren - aber auch gerne ergänzen.
Ich kann nicht zu allen was sagen.
Bei den Onkelz werden wir schon die erste massive Abweichung in der Bewertung haben. Die gehören seit vielen, vielen Jahren nicht mal ansatzweise zu einer rechten Szene (egal wie weitläufig man rechts hier definieren will). Sie dort zu verorten, halte ich tatsächlich für albern und habe das auch schon immer getan. Da finde ich das Ausschließen sogar doppelt dumm, weil die sich tatsächlich dafür engagiert haben, Leute aus der rechtsradikalen Szene herauszubekommen (was bislang kaum eine linke Band geschafft haben dürfte) und nicht, sie reinzubringen. Bei Frei.Wild wäre ich schon eher bei dir aber die Onkelz sind für mich absolut kein Beispiel und waren es auch nie.
Bei Burzum haben wir genau dasselbe Problem wie bei Ascension. Inhaltlich ist die Band halt völlig sauber, die Scheisse klebt im Kontext. Einen "normalen" Umgang sehe ich da aber nicht. Das DF hat inzwischen damit angefangen, alte Alben der Band zu erwähnen (immer in Verbindung mit dem Hinweis darauf, dass Vikernes ein komplett inakzeptables Arschloch ist), aber das ist alles. Es gibt keine Features, keine Interviews, keine Promotion, keine Unterstützung. Wo wurde da was integriert oder legitimiert?
Zu Drudkh kann ich nichts sagen, da fehlt mir das Hintergrundwissen komplett.
Bei Watain wüsste ich nicht, was da vorgefallen sein sollte, das die Band in eine rechte Ecke stellt.
Und Taake? Dass Hoest sich vor 10 Jahren mal ein Hakenkreuz auf die Brust gepinselt hat, war an Dummheit kaum zu überbieten. Im Kontext einer Band, die in ihrer ganzen Karriere Vollgas auf Provokation gegangen ist, keine rechtextremen Inhalte hatte und sich seit dem in jedem Interview, in dem sie gefragt wurde, gegen NSBM und Rassismus ausgesprochen hat, finde ich den Vorwurf schon ziemlich an den Haaren herbeigezogen. Dummheit macht einen noch nicht zum Nazi.
Flow hat geschrieben:Mit "namhaft" meine ich in dem Kontext weder den Headliner beim Rock am Ring noch die vollgesoffene und vor 2 Tagen gegründete Hobbyband aus Bergstadt-Lippspringe - aber ein (Kult)-Following im Metal-Underground mit Features in den größten Metal-Magazinen des Landes reicht mir da schon aus. Dir fällt keine Band ein, die man nicht in einer feuchten Bild-Zeitung hätte einwickeln und in die Tonne kloppen müssen? Verzeihung, aber: proves my point.
Siehe oben. Aber wenn jede abweichende Bewertung von euch nur als Beleg dafür genommen wird, dass auch bei mir die Grenzen fallen und genau das an dem Umgang mit Bands wie Ascension liegt, dann kann ich in der Diskussion auf keinen grünen Zweig mehr kommen. Ich halte das nicht für zutreffend, aber das ist nicht belegbar und damit sinnlos.