casta hat geschrieben:Macht ihr gerade eine kreative Pause? Da fehlen doch noch paar Alben. Ich bin immer noch im Overkill Fieber!
Ja, ich bin arbeitstechnisch grad im Grinding Wheel.....vielleicht geht morgen was under the influence
Bevor das Jahr rum ist oder ich zerfalle weil mein Nacken kaputt ist möchte ich auf jeden Fall noch ein Studio- und ein Live-Album-Review beisteuern.
Ich gebe aber zu dass es mir manchmal schwerfällt ein Album zu besprechen dass ich in- und auswendig kenne und klasse finde, obwohl man vielleicht denken könnte dass das das Einfachste ist. Das was für einen selbstverständlich (geworden) ist quasi neu zu lokalisieren und in Worte zu fassen finde ich manchmal schwierig, wobei es wiederum auch meistens sehr schnell geht wenn der erste Satz erst steht.
Genau: Wenn der erste Satz geschrieben ist, geht's meist ganz schnell. Und da gerade Zeit war, haben wir es hier auch schon:
Overkill – Under The Influence (1988)
Wie macht man nach einem Album, das quasi nur aus Volltreffern besteht (Taking Over) weiter ? Richtig: Indem man sich nicht wiederholt. Das schien für UTI die Prämisse gewesen zu sein, denn mit Ausnahme von ‚Hello From The Gutter‘ und bedingt ‚End Of The Line‘ gibt es nur zwei „traditioneller“ ausgerichtete Stücke, die auch auf den Vorgängern eine gute Figur gemacht hätten.
Allen, die indes mit dieser Hoffnung an den neuen Output gingen, wird zwangsläufig erstmal die Kinnlade runtergefallen sein, so dermaßen bratzt einem ‚Shred‘ durch die Ohren. Neuzugang Sid Falck (ich belobhudelte ihn bereits zweifach) liefert abgefahrene Breaks, Speed und Beckenakzente. ‚Never Say Never‘ danach hat einen coolen Groove / Basslauf und bringt einen erst einmal wieder auf Normal-Null. Zwar sicher kein Highlight im Klassikerkontext, aber beileibe nicht beliebig. Klasse ist der stoisch fiese Gesang von Blitz. Das bereits angeführte ‚Hello From The Gutter‘ ist sodann der Hit auf UTI, der sich auch heute noch (zu recht) immer wieder seinen Platz in der Setlist fordert. Das Eingangsriff klingt übrigens ziemlich nach Sanctuary von Iron Maiden. Anyway - keine schlechte Referenz. Weiter geht es mit dem teils abgedrehten Dreierblock ‚Mad Gone World‘, ‚Brainfade‘ und ‚Drunken Wisdom‘, der schon mal ein wenig vorwegnimmt, wohin die Reise später mit The Years Of Decay gehen soll. Teils sperrig, progressiv, mit ebenfalls unvorhersehbaren Breaks und Kniffen und dabei immer hochdynamisch und vor Energie sprühend. Für mich der zu Unrecht vernachlässigte Mittelteil einer Platte, der mir damals wirklich einiges abverlangte, jedoch begann mich für „schrägen“ Kram zu öffnen.
Mit ‚End Of The Line‘ kommt dann der für mich zweite echte Hit der Scheibe, der zudem mit einer coolen Phantom Of The Opera – Hommage (erneut Maiden) aufwartet. Klasse Song, der ja letztlich (2015) endlich mal wieder den Weg in die Live-Setlist gefunden hat. Großes Kino ! Dem folgt mit ‚Head First‘ dann allerdings ein ziemlich durchwachsener Stampfer, der sich etwas in die Länge zieht und nicht wirklich Akzente setzt. Bis heute ist mir unbegreiflich warum dieses Stück die zweite Single des Albums wurde...beschlossen wird das Album von Overkill III (Under The Influence), welches das jeweilige Gitarren-Thema der ersten beiden Teile cool aufgreift bzw. verwurstet und die (damals) Trilogie äußerst amtlich beendet. Diese drei Stücke hätte ich gerne mal live am Stück. Käme ziemlich gut.
Bisher ausgespart habe ich den Sound der Platte, der eigentlich das größte Ärgernis darstellt. Dünn, leicht verwaschen und leise – der völlige Gegenentwurf der Songs. Und verglichen mit anderen Szenegrößen (oder auch gemessen an den beiden Vorgängern der Band selbst) wie Slayer, Anthrax, Megadeth oder Metallica (wenngleich hier der Sound von AJFA ja ebenfalls streitbar ist) konnte man da einfach nicht gegen anstinken. Schade.
Songs 8,5/10
Sound 6,5/10
Macht rechnerisch eine 7,5/10 – trotzdem meine heimliche „Perle“ von Overkill, die ich immer wieder gerne auflege.
Ich glaub, die leg ich gleich mal wieder auf. Zusammen mit Horrorscope mein absolutes Lieblingsalbum von Overkill. Ich musste mich zwar auch erst reinfuchsen, aber seitdem fesselt mich UTI wie keine andere. Mich stört auch der Sound überhaupt nicht, im Gegenteil. Das klingt alles so geil nach speckigen Jeans, Straße, Rotze und Schlägerei, dass ich es gar nicht anders haben will. Leider verschmäht die Band selber das Album ja fast komplett. Songs wie Shred, Head First oder Drunken Wisdom würde ich gern mal live hören.
Apparition hat geschrieben:Ich glaub, die leg ich gleich mal wieder auf. Zusammen mit Horrorscope mein absolutes Lieblingsalbum von Overkill. Ich musste mich zwar auch erst reinfuchsen, aber seitdem fesselt mich UTI wie keine andere. Mich stört auch der Sound überhaupt nicht, im Gegenteil. Das klingt alles so geil nach speckigen Jeans, Straße, Rotze und Schlägerei, dass ich es gar nicht anders haben will. Leider verschmäht die Band selber das Album ja fast komplett. Songs wie Shred, Head First oder Drunken Wisdom würde ich gern mal live hören.
Zumindest von Shred gibt es ja auf der 2007er - Live Scheibe "Wrecking Everything - Live" eine oberamtliche Abrissversion........aber ja: Die Scheibe dürfte wegen mir auch gern mal komplett live dargeboten werden.
Von den ersten fünf schon die "schwächste" für mich. Dank 'Shred' (wie pervers man lospoltern kann), 'Hello from the Gutter' und 'End of the Line' aber natürlich trotzdem sehr hörenswert. Mal wieder auflegen nachher.
Für mich mit den beiden Nachfolgern auf ewig in meiner OVERKILL-Top 3. 'Shred' war damals der erste OVERKILL-Song den ich gehörte habe (auf nem Schulhof-Tape-Sampler), und der hat mich komplett weggeblasen. Geiles Teil, die Scheibe.
In my dreams i was drowning my sorrows... but my sorrows they learned to swim.
Under The Influence ist meistens mein Lieblingsalbum von Overkill. Gerade auch wegen dieses fiesen Garagensounds, der für mich kein Ärgernis ist, sondern wie Arsch auf Eimer zu den Songs passt.
And we’re bored of the fireworks
We want to see the fire
We’re long past being careful of what we wish for
Under The Influence ist mir meistens zu krachig und kompositorisch zu unausgewogen bzw. für die Marschrichtung und den Sound nicht kompakt genug. Da wird teilweise an- was auf dem Nachfolger auch zuende gedacht wird. Und wie bereits letztens irgendwo angemerkt denke ich beim Anfang von Shred immer dass das eigentlich wie NUCLEAR ASSAULT klingt. Auf jeden Fall hat die Scheibe eines der coolsten Coverartworks.
Wie das aber oft so ist, oder zumindest bei mir, wenn ich frühere Alben erst (viel) später kennenlerne, so geht es mir mit Under The Influence auch, das ich erst nach dem Kauf von Wrecking Everything zum VÖ erstmals komplett gehört habe. Da hatte ich meine ganze OVERKILL-Hörentwicklung schon mehr oder weniger gefühlt abgeschlossen.
GoTellSomebody hat geschrieben:Auf jeden Fall hat die Scheibe eines der coolsten Coverartworks.
Da ich diese Woche das Shirt anhatte, hab ich das Cover ausgiebig mit meinem Dreijährigen diskutiert, der genau wissen wollte, warum das Monster da rumfliegt, warum es keine Beine aber dafür so lange Augen hat, warum da an manchen Ausgängen Gitter sind und an anderen nicht, was der Typ unten auf dem Bild macht und so weiter. Er wollte dann unbedingt auch noch die Platte anhören, aber das haben wir noch nicht gemacht. Wahrscheinlich finde er die auch gar nicht so spannend, weil da ja keine Geschichte drauf ist. *g*
And we’re bored of the fireworks
We want to see the fire
We’re long past being careful of what we wish for
GoTellSomebody hat geschrieben:Auf jeden Fall hat die Scheibe eines der coolsten Coverartworks.
Da ich diese Woche das Shirt anhatte, hab ich das Cover ausgiebig mit meinem Dreijährigen diskutiert, der genau wissen wollte, warum das Monster da rumfliegt, warum es keine Beine aber dafür so lange Augen hat, warum da an manchen Ausgängen Gitter sind und an anderen nicht, was der Typ unten auf dem Bild macht und so weiter. Er wollte dann unbedingt auch noch die Platte anhören, aber das haben wir noch nicht gemacht. Wahrscheinlich finde er die auch gar nicht so spannend, weil da ja keine Geschichte drauf ist. *g*
Haha....das ist cool. Dauerfragen eines Dreijährigen....ich führe auch einmal in der Woche eine längere Unterhaltung mit Sohnemann zu den "Piratenshirts" des Vaters.... *g*
In diesem Fall ist das Cover so ein klassischer Fall von LP : Super.....CD: Ich seh nix.
Mein Lieblingscover ist das von der "Fuck You" - EP......roh, punk, Statement......auch wenn's platt ist. We don't care what you say.
BlackMassReverend hat geschrieben:Mein Lieblingscover ist das von der "Fuck You" - EP......roh, punk, Statement......auch wenn's platt ist. We don't care what you say.
Meins ist tatsächlich das von W.F.O., das inklusive der Rückseite die no nonsense/full throttle-Attitüde des Albums eindrucksvoll einfängt, in gewisser Weise ja sogar ähnlich der Fuck You-EP.
GoTellSomebody hat geschrieben:Auf jeden Fall hat die Scheibe eines der coolsten Coverartworks.
Da ich diese Woche das Shirt anhatte, hab ich das Cover ausgiebig mit meinem Dreijährigen diskutiert, der genau wissen wollte, warum das Monster da rumfliegt, warum es keine Beine aber dafür so lange Augen hat, warum da an manchen Ausgängen Gitter sind und an anderen nicht, was der Typ unten auf dem Bild macht und so weiter. Er wollte dann unbedingt auch noch die Platte anhören, aber das haben wir noch nicht gemacht. Wahrscheinlich finde er die auch gar nicht so spannend, weil da ja keine Geschichte drauf ist. *g*
Sehr schön. Ich habe die Erfahrung gemacht dass man da manchmal selbst überlegen muß die Dinge die für einen selbstverständlich geworden sind in nachvollziehbare Worte zu kleiden. Und es wird immer spannender je älter sie werden, bis zu einem gewissen Alter vermutlich. Unsere 9jährige fragt mich hin und wieder meine Lieblingsplatten ab, schreibt sie dann auf, und wenn sie etwas hört was ihr gefällt will sie immer wissen wer das ist, wo die herkommen und ob die "nett" sind.
3 ist eurer auch schon wieder? Kinder, wie die Zeit vergeht...
BlackMassReverend hat geschrieben:Mein Lieblingscover ist das von der "Fuck You" - EP......roh, punk, Statement......auch wenn's platt ist. We don't care what you say.
Meins ist tatsächlich das von W.F.O., das inklusive der Rückseite die no nonsense/full throttle-Attitüde des Albums eindrucksvoll einfängt, in gewisser Weise ja sogar ähnlich der Fuck You-EP.
Das stimmt......die Rückseite könnte der Blickwinkel des Fingerträgers des Fuck You - Covers sein
GoTellSomebody hat geschrieben:Auf jeden Fall hat die Scheibe eines der coolsten Coverartworks.
Da ich diese Woche das Shirt anhatte, hab ich das Cover ausgiebig mit meinem Dreijährigen diskutiert, der genau wissen wollte, warum das Monster da rumfliegt, warum es keine Beine aber dafür so lange Augen hat, warum da an manchen Ausgängen Gitter sind und an anderen nicht, was der Typ unten auf dem Bild macht und so weiter. Er wollte dann unbedingt auch noch die Platte anhören, aber das haben wir noch nicht gemacht. Wahrscheinlich finde er die auch gar nicht so spannend, weil da ja keine Geschichte drauf ist. *g*
Sehr schön. Ich habe die Erfahrung gemacht dass man da manchmal selbst überlegen muß die Dinge die für einen selbstverständlich geworden sind in nachvollziehbare Worte zu kleiden. Und es wird immer spannender je älter sie werden, bis zu einem gewissen Alter vermutlich. Unsere 9jährige fragt mich hin und wieder meine Lieblingsplatten ab, schreibt sie dann auf, und wenn sie etwas hört was ihr gefällt will sie immer wissen wer das ist, wo die herkommen und ob die "nett" sind.
3 ist eurer auch schon wieder? Kinder, wie die Zeit vergeht...