Megadeth - Dystopia (29. Januar 2016)
Re: Megadeth - Dystopia (29. Januar 2016)
Es trinkt ja auch kein Mensch Band-Bier, weil es so besonders gut schmeckt, oder? Es ist ein Werbe-Deal, bzw. Merchandise. Der Unterschied zur Taylor Swift-Super Deluxe Edition mit Tagebuchseiten ist halt nur die Art, nicht der Ansatz.
"Wenn man in der Metalszene unterwegs ist, dann bekommt man quasi NIE politische Statements zu hören. Auch deswegen liebe ich diese Szene so. Politik ist dort nunmal kein Thema. Fast schon ein Tabuthema."
Re: Megadeth - Dystopia (29. Januar 2016)
Was mir halt aufstößt, ist die Art und Weise, wie das mittlerweile vermarktet wird.
Bei T-Shirts und Schlüsselanhängern war es klar: Es gab ne Nachfrage, nach Klamotten, mit denen Fans ihr Fantum ausdrücken konnten. Aber mittlerweile ist das Narrativ ja, dass Musiker XY schon immer großer Wein- oder Kaffeeliebhaber war und sich sein halbes Leben eigentlich mit nichts anderem beschäftigt hat. Und was läge jetzt näher, als die lebenslang gewonnene Expertise zu nutzen, um jetzt den ultimativen Kaffee, den ultimativen Wein oder das ultimative Bier auf den Markt zu bringen. Und weil so ein individuell kreiertes Getränk natürlich Ausdruck der ureigenen Kreativität des Künstlers ist, spiegelt sich im Geschmack zwangsläufig das musikalische Werk. Aus diesem Grund kann das Produkt natürlich nicht irgendeinen Namen haben - nein: Es ist der offizielle Band-Kaffee, -Wein, -Kirschsaft, was auch immer.
Ganz ehrlich: Nein!
Sollen sie meinetwegen sagen, dass es Merchendise ist aber nicht so einen verlogenen Zirkus drumrum dichten.
Bei T-Shirts und Schlüsselanhängern war es klar: Es gab ne Nachfrage, nach Klamotten, mit denen Fans ihr Fantum ausdrücken konnten. Aber mittlerweile ist das Narrativ ja, dass Musiker XY schon immer großer Wein- oder Kaffeeliebhaber war und sich sein halbes Leben eigentlich mit nichts anderem beschäftigt hat. Und was läge jetzt näher, als die lebenslang gewonnene Expertise zu nutzen, um jetzt den ultimativen Kaffee, den ultimativen Wein oder das ultimative Bier auf den Markt zu bringen. Und weil so ein individuell kreiertes Getränk natürlich Ausdruck der ureigenen Kreativität des Künstlers ist, spiegelt sich im Geschmack zwangsläufig das musikalische Werk. Aus diesem Grund kann das Produkt natürlich nicht irgendeinen Namen haben - nein: Es ist der offizielle Band-Kaffee, -Wein, -Kirschsaft, was auch immer.
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Sollen sie meinetwegen sagen, dass es Merchendise ist aber nicht so einen verlogenen Zirkus drumrum dichten.
Re: Megadeth - Dystopia (29. Januar 2016)
Glaubwürdigkeitsdefizite im Heavy Metal - mir dünkt, wir sind hier auf einer sehr sehr heißen Spur!
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Re: Megadeth - Dystopia (29. Januar 2016)
Danke.borsti hat geschrieben: ↑24.10.2020 20:44 Was mir halt aufstößt, ist die Art und Weise, wie das mittlerweile vermarktet wird.
Bei T-Shirts und Schlüsselanhängern war es klar: Es gab ne Nachfrage, nach Klamotten, mit denen Fans ihr Fantum ausdrücken konnten. Aber mittlerweile ist das Narrativ ja, dass Musiker XY schon immer großer Wein- oder Kaffeeliebhaber war und sich sein halbes Leben eigentlich mit nichts anderem beschäftigt hat. Und was läge jetzt näher, als die lebenslang gewonnene Expertise zu nutzen, um jetzt den ultimativen Kaffee, den ultimativen Wein oder das ultimative Bier auf den Markt zu bringen. Und weil so ein individuell kreiertes Getränk natürlich Ausdruck der ureigenen Kreativität des Künstlers ist, spiegelt sich im Geschmack zwangsläufig das musikalische Werk. Aus diesem Grund kann das Produkt natürlich nicht irgendeinen Namen haben - nein: Es ist der offizielle Band-Kaffee, -Wein, -Kirschsaft, was auch immer.
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Re: Megadeth - Dystopia (29. Januar 2016)
Löbliche Ausnahme - wohlgemerkt: Nur was das Bier angeht - sind Maiden, die vertreten durch Bruce in den Brau-Prozess (zumindest bei der Eingangsrezeptur) involviert sind. Und ja, das gönne ich mir tatsächlich ab und zu, weil ich ein Fan von englischen Ale bin, und das Trooper-Ale tatsächlich super schmeckt.borsti hat geschrieben: ↑24.10.2020 20:44 Was mir halt aufstößt, ist die Art und Weise, wie das mittlerweile vermarktet wird.
Bei T-Shirts und Schlüsselanhängern war es klar: Es gab ne Nachfrage, nach Klamotten, mit denen Fans ihr Fantum ausdrücken konnten. Aber mittlerweile ist das Narrativ ja, dass Musiker XY schon immer großer Wein- oder Kaffeeliebhaber war und sich sein halbes Leben eigentlich mit nichts anderem beschäftigt hat. Und was läge jetzt näher, als die lebenslang gewonnene Expertise zu nutzen, um jetzt den ultimativen Kaffee, den ultimativen Wein oder das ultimative Bier auf den Markt zu bringen. Und weil so ein individuell kreiertes Getränk natürlich Ausdruck der ureigenen Kreativität des Künstlers ist, spiegelt sich im Geschmack zwangsläufig das musikalische Werk. Aus diesem Grund kann das Produkt natürlich nicht irgendeinen Namen haben - nein: Es ist der offizielle Band-Kaffee, -Wein, -Kirschsaft, was auch immer.
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Sollen sie meinetwegen sagen, dass es Merchendise ist aber nicht so einen verlogenen Zirkus drumrum dichten.
Ansonsten: Völlig richtig.
Zuletzt geändert von BlackMassReverend am 27.10.2020 08:37, insgesamt 1-mal geändert.
1989 haben wir komplett durchgesoffen !
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Re: Megadeth - Dystopia (29. Januar 2016)
Ich würde schon davon ausgehen, dass es Fälle gibt, wo das Narrativ, dass Musiker X sich für irgendwas interessiert und da deshalb jetzt macht, stimmt. Aber die dürften längst die Minderheit darstellen, der Rest ist halt Marketing, weil irgendein Stratege mitgekriegt hat, dass sich Artikel A bei Band B gut verkauft, weshalb auch Bands C, D, E und F sowas brauchen, um Umsatz zu generieren. Und das meint man dann eben irgendwie erklären zu müssen, deshalb wird Musiker Y, der Wein nicht von Sekt unterscheiden kann, eben zum Weinkenner erklärt.
Which aircraft crashes more into mountains?
Re: Megadeth - Dystopia (29. Januar 2016)
Ja logisch wird es auch die Fälle geben, in denen es einfach stimmt. Aber mittlerweile scheinen Band-Weine oder Band-Biere ja ein normales Merchandise-Produkt zu sein, was man halt mal in den eigenen Katalog aufnimmt, weil es XY auch macht. Mir fehlt da halt immer der Bezug zum Wesentlichen. Bei T-Shirts ist der gegeben. Da sind Motive drauf, die sich auch auf den Plattencovern und den Bühnendekos finden. Und weil das Visuelle im Metal immer eine große Rolle gespielt hat, ist das für mich tatsächlich Teil des Gesamtkunstwerkes.ReplicaOfLife hat geschrieben: ↑26.10.2020 10:29 Ich würde schon davon ausgehen, dass es Fälle gibt, wo das Narrativ, dass Musiker X sich für irgendwas interessiert und da deshalb jetzt macht, stimmt. Aber die dürften längst die Minderheit darstellen, der Rest ist halt Marketing, weil irgendein Stratege mitgekriegt hat, dass sich Artikel A bei Band B gut verkauft, weshalb auch Bands C, D, E und F sowas brauchen, um Umsatz zu generieren. Und das meint man dann eben irgendwie erklären zu müssen, deshalb wird Musiker Y, der Wein nicht von Sekt unterscheiden kann, eben zum Weinkenner erklärt.
Re: Megadeth - Dystopia (29. Januar 2016)
In dem Zusammenhang:ReplicaOfLife hat geschrieben: ↑26.10.2020 10:29 Ich würde schon davon ausgehen, dass es Fälle gibt, wo das Narrativ, dass Musiker X sich für irgendwas interessiert und da deshalb jetzt macht, stimmt. Aber die dürften längst die Minderheit darstellen, der Rest ist halt Marketing, weil irgendein Stratege mitgekriegt hat, dass sich Artikel A bei Band B gut verkauft, weshalb auch Bands C, D, E und F sowas brauchen, um Umsatz zu generieren. Und das meint man dann eben irgendwie erklären zu müssen, deshalb wird Musiker Y, der Wein nicht von Sekt unterscheiden kann, eben zum Weinkenner erklärt.
Von My Dying Bride gibt es jetzt auch Bier
Re: Megadeth - Dystopia (29. Januar 2016)
Sprich: Lieber den Kiss-Sarg als den Motör-Wein?
"Wenn man in der Metalszene unterwegs ist, dann bekommt man quasi NIE politische Statements zu hören. Auch deswegen liebe ich diese Szene so. Politik ist dort nunmal kein Thema. Fast schon ein Tabuthema."
Re: Megadeth - Dystopia (29. Januar 2016)
Kommt drauf an. Wie wird der Kiss-Sarg denn beworben? Hatte Paul Stanley vielleicht schon immer ein Faible für das Bestattungsgewerbe und betreibt das seit 20 Jahren hobbymäßig neben der Musik? Fand er nur die Särge immer langweilig und wollte deshalb etwas Pepp ins Leben nach dem Tod bringen und hat deswegen diesen Sarg designt?
Wie auch immer: Ich nehm lieber das Amon-Amarth-Floß für eine zünftige Wikinger-Bestattung auf der Binnenalster.
Re: Megadeth - Dystopia (29. Januar 2016)
""This is the ultimate KISS collectible," said Gene Simmons. "I love livin', but this makes the alternative look pretty damn good.""borsti hat geschrieben: ↑29.10.2020 17:23Kommt drauf an. Wie wird der Kiss-Sarg denn beworben? Hatte Paul Stanley vielleicht schon immer ein Faible für das Bestattungsgewerbe und betreibt das seit 20 Jahren hobbymäßig neben der Musik? Fand er nur die Särge immer langweilig und wollte deshalb etwas Pepp ins Leben nach dem Tod bringen und hat deswegen diesen Sarg designt?
"Wenn man in der Metalszene unterwegs ist, dann bekommt man quasi NIE politische Statements zu hören. Auch deswegen liebe ich diese Szene so. Politik ist dort nunmal kein Thema. Fast schon ein Tabuthema."
Re: Megadeth - Dystopia (29. Januar 2016)
Ellefson, ey.
In my dreams i was drowning my sorrows... but my sorrows they learned to swim.
Re: Megadeth - Dystopia (29. Januar 2016)
Zweitimpfung - oder wie David-Lynch-Fans sagen: Twin Pieks
- HannibalLecter91
- Beiträge: 2888
- Registriert: 08.08.2012 20:12
- Wohnort: Sankt Erpelsburg
Re: Megadeth - Dystopia (29. Januar 2016)
Hier wird die Situation ziemlich gut Zusammengefasst:
https://www.metalsucks.net/2021/05/10/m ... rage-girl/