Naja doch weil der beste Metal Song aller Zeiten halt auf dem besten Metal Album aller Zeiten ist.Noir hat geschrieben: ↑20.11.2019 15:52Na, komm! Alle großen Met-Alben stammen aus den 80ern und es dürfte auch klar geworden sein, wie das gemeint war. MOP hört man eben an, aus welchem Jahrzehnt die Scheibe stammt. AJFA läuft dagegen mit seinem trockenen, unterkühlten In-your-face-Sound komplett gegen den Trend und macht sich damit zeitlos. Und übertrieben ist daran gar nichts. Auf keinem ihrer Alben davor oder danach klangen Metallica auch nur annähernd so wütend, frustriert und angepisst wie auf AJFA. Wenn das übertrieben ist, warum dann überhaupt Thrash auflegen? Das ist jetzt tatsächlich der Punkt, ab dem ich die Kritik nicht mehr nachvollziehen kann. Persönliche Präferenzen hin, Geschmacksfrage her - wo es AJFA übertreiben soll, sehe ich nicht.TMW316 hat geschrieben: ↑19.11.2019 16:08Ein Album aus 86 hat einen zu 80er Sound? Die RTL war noch ein wenig ungeschliffen und auf der MOP hat man IMO den Sound perfektioniert. Auf der AJFA hat man es dann IMO leider etwas übertrieben.Noir hat geschrieben: ↑19.11.2019 14:40Ist völlig okay, aber ich wage dennoch zu widersprechen. Ich kenne natürlich die Argumentation mit dem Spannungsbogen in der Tracklist, aber ich gehe bereits da nur teilweise mit. Nimm etwa die Titelsongs - du willst nicht ernsthaft behaupten, dass RTL ähnlich komplex aufgebaut ist wie MOP oder AJFA, oder? Dann Eye Of The Beholder ein Groover? Nehme ich überhaupt nicht so wahr. Und schließlich die 2,3 Songs, die die B-Seite bzw. die zweite LP eröffnen. Die sind derart unterschiedlich, dass du sie selbst nur so ein wenig hilflos mit "der Mittelteil" zusammenzufassen weißt.TMW316 hat geschrieben: ↑19.11.2019 12:12
Hmmm, ich finde dass Ride the Lightning und Master of Puppets aber auch als Gesamtwerke besser sind. Zumal AJFA im Prinzip ähnlich aufgebaut ist: Erst der schnelle Opener, dann der lange Titeltrack, dann der Groover, dann die Halbballade. Dann der Mittelteil, dann das Instrumental und dann der Rausschmeißer (auch wenn RTL da etwas abweicht).
Nur halt auf jeder Ebene hinkt die AJFA ein wenig hinterher vom Songwriting (halt bis auf One - auch wenn Sanitarium und Fade to Black keinesfalls schlecht sind).
RTL wird vermutlich auf ewig einen besonderen Platz in meinem Musikuniversum einnehmen, doch mit seinen alten Mustaine-Ideen und von Kirk mitgebrachten Exodus-Importen ist es nun mal wesentlich mehr Sammelsurium von geilen Songs als in sich geschlossenes Gesamtkonstrukt. MOP stellte diesbezüglich in der Tat eine hörbare Weiterentwicklung dar, wenn auch noch nicht so rund wie auf AJFA. Allerdings empfinde ich dafür den Sound im Vergleich zu RTL einen Schritt zurück. Ist mir eine Spur zu sehr 80er.
Was mir zudem auf beiden Alben (und auch auf KEA) negativ auffällt, ist der Umstand, dass der Zahn der Zeit an jeweils zweien der Songs inzwischen doch recht deutlich genagt hat. Das empfinde ich auf AJFA überhaupt nicht so. Im Gegenteil: Die Songs, die ich 1988/1989 eher in der zweiten Reihe gesehen habe, haben im Laufe noch an Tiefgang gewonnen und ich empfinde sie heute wesentlich stärker.
In allen Richtungen.
Klar ist ein RTL nicht so aufwendig wie AJFA (oder auch MOP) (also die Songs) aber dafür ist RTL ein wenig spritziger und geiler. AJFA ist dagegen fast schon langweiliger. Wie die meisten AJFA (jetzt das Album) Songs ein wenig zu ausufernd, monoton und verkopft. Zu progressiv.
Die Titeltracks sind eigentlich ziemlich gute Indikatoren für alle drei Alben. RTL ist forsch und nur geilerei, MOP ist Thrash in Perfektion und AJFA ist gut aber überambitioniert. Ich kann auch die verstehen, denen es besser gefällt, aber ich finde man war vorher irgendwie besser in allen Belangen.
P.S.: Und nein, Die Titeltracks sind keine guten Indikatoren für die jeweiligen Alben, weil MOP ein Song ist, wie man ihn nur einmal im Leben schreibt. Das ist möglicherweise der beste Metal-Song aller Zeiten und nichts auf dem restlichen Album oder auch allen anderen von Metallica kann da auch nur im Ansatz dagegen anstinken.
Ich meine mit "übertrieben" eher dass die Songs zu komplex geworden sind und eigentlich gegen wütenden Thrash sprechen. Klar Blackened lässt noch die Sau raus, aber schon der Titeltrack übertreibt es in der Hinsicht etwas.
Das ist ja der Grund, warum die Schwarze so ist wie sie ist, weil die das damals ungefähr so ähnlich sahen.