Sabaton - "The Great War" (19.07.)
Re: Sabaton - "The Great War" (19.07.)
LOL@Diskussion.
Ich höre kaum noch traditionellen Metal sondern mehr die anspruchsvollen Sachen im Progressiv-Bereich, aber wenn es mal einfach und gut sein soll, läuft zu 80% Sabaton, einfach weil ich mit dem Standard Eunuchen Gesang nichts mehr anfangen kann und Sabaton durch die Bank solide und einfach verdauliche Qualität abliefern.
Wie sie es allerdings schaffen, über mehr als 10 Jahre jedes Konzert absolut identisch zu eröffnen ohne sich dabei selbst tierisch auf den Sack zu gehen, ist mir ein absolutes Rätsel
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Re: Sabaton - "The Great War" (19.07.)
Ja, ergibt wohl wirklich keinen Sinn. Wenn man bei quasi jedem Posting als erstes antworten möchte: "Ja, aber darum geht es gar nicht.", dann wird wohl kein sinnvolles Gespräch mehr draus.Tolpan hat geschrieben:Sag ich doch: Weil Du mich zitiert hattest.NegatroN hat geschrieben:Es ist halt wahnsinnig anstrengend, wenn eine Debatte gefühlt zu 90% daraus besteht, sich gegen irgendwelche Strohmänner zu wehren.Tolpan hat geschrieben:Ich habe ursprünglich gar nicht Dich gemeint. Ich antworte nur auf Deine Antwort auf meine allgemeine Feststellung. Scheinen jeweils Reflexe zu sein.NegatroN hat geschrieben:Du willst mich aber auch auf Teufel komm raus auf irgendwas festlegen, was ich die ganze Zeit bewusst nicht sage, oder? Und auch Götz nie gesagt hat.
Wenn du mich nicht gemeint hast, warum hast du mich dann zitiert?
Dein Standpunkt ist mir schon klar (glaube ich zumindest), wir kommen da eh nicht zusammen, müssen wir ja auch nicht.
Mein Ursprungsbeitrag ging zum Thema Konzert hier/Festival dort.
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Re: Sabaton - "The Great War" (19.07.)
Was vielleicht einiges über die musikalische Lebendigkeit dieser ganzen Musikrichtung aussagt.NegatroN hat geschrieben:Ich sag doch: was du da für Schlüsse rausziehst, ist völlig dir überlassen. Mir persönlich ist Metal als Szene auch komplett egal. Ich fühle mich nicht als Teil einer Subkultur, mich interessiert daran einfach nur die Musik. Das ist nicht mein Streit. Mir ist aber bewusst, dass es einen ganzen Haufen Leute gibt, für die das anders ist. Denen ist Metal auf einer Ebene wichtig, die mir egal ist. Für die ist das weit mehr als nur Musik. Unter unter dem Gesichtspunkt sind Sachen, die mir nicht mehr als eine angehobene Augenbraue wert sind, eine Bedrohung dieser Identität. Muss man nicht nachvollziehen können, muss man auch nicht gut finden. Aber das ist da und diese Gruppe ist gar nicht mal so klein.MetalEschi hat geschrieben:Stimmt alles, aber ich denke halt schon, dass es gerade unter Festivalgängern einer nicht unerhebliche Anzahl gibt, die dir auf deine Frage antworten "saufen, Party, Sabaton". Irgendwie ist das ja dann doch ein Teilsapekt, und nichts was da wirklich dagegensteht. Individuell mag das anders sein, bei mir auch. Das meiste gilt für mich aber eher für Musik allgemein als speziell auf Metal bezogen.
In den 90ern hatten wir mit und in dieser Gruppe große Debatten darüber, ob die stilistische Öffnung diese Identität bedroht oder ob die Öffnung eine notwendige Weiterentwicklung der Szene ist, ohne die sie absterben wird. Der interessante Unterschied heute ist, dass es (zumindest in meiner Wahrnehmung) keine Pro-Fraktion gibt. Es gibt zwar einen Haufen Leute, die dafür plädieren, das alles nicht so ernst zu nehmen und Bands wie Sabaton oder Beast in Black auszuhalten. Aber ich hab noch niemanden getroffen, der der Meinung wäre, dass diese Bands ein relevanter Teil der Szene wären und die Szene ohne sie schlechter wäre. Insofern eigentlich ganz lustig, dass die Wellen so hoch schlagen, wenn jemand sich lautstark gegen diese Bands ausspricht. In den 90ern ging es irgendwie um mehr. *g*
Ansonsten ist das auch meine Haltung. Ich bin Musikfan, der vorallem Metal hört, und nichts anderes. Ein Teil meiner äußeren Erscheinung kommt außerdem aus diesem Szenekodex, und ist ein Teil von mir geworden. Aber ansonsten interessiert mich die Metaebene hinter der Musik nicht besonders.
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Re: Sabaton - "The Great War" (19.07.)
Das ist ein interessanter Punkt. Ist das wirklich ein entweder-oder? Meine Vermutung wäre ja, dass die Szene das zweite sein will, aber letztlich doch (zumindest zu einem Teil) das erste ist. Anders kann es vermutlich auch gar nicht sein, oder?MetalEschi hat geschrieben:Ich frage mich allerdings, ob eine "Szene" auch ein Spiegelbild der Gesellschaft sein kann und muss (mit all den Auswüchsen, mit denen wir uns auch im Alltag auseinandersetzen müssen), ODER ausschleißlich eine Alternative zu dieser Gesellschaft sein soll. Das sind grob umrandet die beiden Optionen, die es da für mich gibt. Wenn eresteres, dann sind Sabaton und ihre Fans definitiv ein wichtiger Teil davon. Wenn zweiteres, dann evtl nicht, aber dann müssen wir diese Szene erstmal definieren, und da hör ich dann doch lieber Musik, als das aufzudröseln.
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Re: Sabaton - "The Great War" (19.07.)
Du bist ja auch nicht der Anwalt von Götz...*g*NegatroN hat geschrieben:Ja, ergibt wohl wirklich keinen Sinn. Wenn man bei quasi jedem Posting als erstes antworten möchte: "Ja, aber darum geht es gar nicht.", dann wird wohl kein sinnvolles Gespräch mehr draus.
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Re: Sabaton - "The Great War" (19.07.)
Vermutlich. Darauf afbauend ergibt sich für mich dann noch die Frage ob es a) überhaupt möglich ist, sein persönliches Umfeld in der vermeintlichen Abgeschiedenheit von Konzerten oder Festivals komplett außen vor zu lassen. Wahrscheinlich geht das nicht. Aber wer möchte das überhaupt wirklich?NegatroN hat geschrieben:Das ist ein interessanter Punkt. Ist das wirklich ein entweder-oder? Meine Vermutung wäre ja, dass die Szene das zweite sein will, aber letztlich doch (zumindest zu einem Teil) das erste ist. Anders kann es vermutlich auch gar nicht sein, oder?MetalEschi hat geschrieben:Ich frage mich allerdings, ob eine "Szene" auch ein Spiegelbild der Gesellschaft sein kann und muss (mit all den Auswüchsen, mit denen wir uns auch im Alltag auseinandersetzen müssen), ODER ausschleißlich eine Alternative zu dieser Gesellschaft sein soll. Das sind grob umrandet die beiden Optionen, die es da für mich gibt. Wenn eresteres, dann sind Sabaton und ihre Fans definitiv ein wichtiger Teil davon. Wenn zweiteres, dann evtl nicht, aber dann müssen wir diese Szene erstmal definieren, und da hör ich dann doch lieber Musik, als das aufzudröseln.
Und b) ob es evtl eine Szene unabhängig von der Musik gibt. Also in etwa "gibt es Aspekte der Subkultur, die ohne Musik ebenfalls ausgelebt würden, kann man also Teil davon sein, wenn man die Idelogie teilt, aber für Musik nur wenig Interesse zeigt?"
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Re: Sabaton - "The Great War" (19.07.)
Da verstehe ich nicht so ganz, wie du auf die Frage kommst. Inwiefern leitet sich das denn aus dem obigen ab?MetalEschi hat geschrieben:Vermutlich. Darauf afbauend ergibt sich für mich dann noch die Frage ob es a) überhaupt möglich ist, sein persönliches Umfeld in der vermeintlichen Abgeschiedenheit von Konzerten oder Festivals komplett außen vor zu lassen. Wahrscheinlich geht das nicht. Aber wer möchte das überhaupt wirklich?
Das kann ich mir nur schwer vorstellen.MetalEschi hat geschrieben:Und b) ob es evtl eine Szene unabhängig von der Musik gibt. Also in etwa "gibt es Aspekte der Subkultur, die ohne Musik ebenfalls ausgelebt würden, kann man also Teil davon sein, wenn man die Idelogie teilt, aber für Musik nur wenig Interesse zeigt?"
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Re: Sabaton - "The Great War" (19.07.)
Meine These:MetalEschi hat geschrieben:Ich frage mich allerdings, ob eine "Szene" auch ein Spiegelbild der Gesellschaft sein kann und muss (mit all den Auswüchsen, mit denen wir uns auch im Alltag auseinandersetzen müssen), ODER ausschleißlich eine Alternative zu dieser Gesellschaft sein soll. Das sind grob umrandet die beiden Optionen, die es da für mich gibt. Wenn eresteres, dann sind Sabaton und ihre Fans definitiv ein wichtiger Teil davon. Wenn zweiteres, dann evtl nicht, aber dann müssen wir diese Szene erstmal definieren, und da hör ich dann doch lieber Musik, als das aufzudröseln.
1. Metal sollte/wollte bzw. war ursprünglich eine sich abgrenzende Alternative sein und kein Spiegelbild (80iger)
2. Metal wurde im Verlaufe der Zeit von dieser Alternative immer mehr zum Spiegelbild - durch Akzeptanz in der Gesellschaft und durch die Vergrößerung der Szene insgesamt (90iger, 00er)
3. Daher gibt es Bestrebungen innerhalb der Metal-Szene, eine neue, sich abgrenzende Alternative zum "Mainstream-Metal" zu schaffen (durch "extremere" Musik und/oder durch die Postulierung von notwendigen Eigenschaften wie "Leidenschaft" oder "Lebenseinstellung" o.ä.)
4. Dieser Versuch muss scheitern, da es keinerlei wie auch immer "von außen/von oben" definierte Abgrenzung geben kann, sondern der Metal einfach zu vielfältig ist - sowohl von der Musik her als auch von den Musikhörern
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Re: Sabaton - "The Great War" (19.07.)
In einer Szene, die eine reine alternative zu Alltag und Gesellschaft sein will, müssten sich ihre Mitglieder ebenfalls davon frei machen. Ich bin mir nicht sicher, ob das bei der überwiegenden Zahl von Menschen überhaupt geht. Bei mir vermutlich nicht.NegatroN hat geschrieben:Da verstehe ich nicht so ganz, wie du auf die Frage kommst. Inwiefern leitet sich das denn aus dem obigen ab?MetalEschi hat geschrieben:Vermutlich. Darauf afbauend ergibt sich für mich dann noch die Frage ob es a) überhaupt möglich ist, sein persönliches Umfeld in der vermeintlichen Abgeschiedenheit von Konzerten oder Festivals komplett außen vor zu lassen. Wahrscheinlich geht das nicht. Aber wer möchte das überhaupt wirklich?
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Re: Sabaton - "The Great War" (19.07.)
Ah, jetzt. ich bin mir nicht sicher, ob es darum geht. Das war vielleicht eher das Topic der 90er, also tatsächlich der Konflikt zwischen true und nicht true. Jetzt geht es aus meiner Sicht gar nicht um die richtigen Inhalte, sondern darum, ob es überhaupt um Inhalte geht oder gehen sollte.MetalEschi hat geschrieben:In einer Szene, die eine reine alternative zu Alltag und Gesellschaft sein will, müssten sich ihre Mitglieder ebenfalls davon frei machen. Ich bin mir nicht sicher, ob das bei der überwiegenden Zahl von Menschen überhaupt geht. Bei mir vermutlich nicht.NegatroN hat geschrieben:Da verstehe ich nicht so ganz, wie du auf die Frage kommst. Inwiefern leitet sich das denn aus dem obigen ab?MetalEschi hat geschrieben:Vermutlich. Darauf afbauend ergibt sich für mich dann noch die Frage ob es a) überhaupt möglich ist, sein persönliches Umfeld in der vermeintlichen Abgeschiedenheit von Konzerten oder Festivals komplett außen vor zu lassen. Wahrscheinlich geht das nicht. Aber wer möchte das überhaupt wirklich?
Die Frage ist ja weniger, welche Musik und welche Inhalte dir wichtig sind, sondern vielmehr, ob den Betreffenden überhaupt Musik wichtig ist, oder ob es ihnen nur um bloßes Entertainment und Hintergrundbeschallung zur Party geht. Deswegen geht ja auch diese Diskussion darüber, ob man Fan dieser Bands sein darf, daneben. Klar darf man das. Der Punkt bei Albrecht ist nicht, dass er Sabaton hört. Der Punkt bei Albrecht ist, dass ihm Musik (und alles was dazu gehört), wirklich wichtig ist.
Du kannst Sabaton-Fan und wirklicher Metaller sein und du kannst Slayer brüllen und mit Metal nichts am Hut haben. Das zweite ist entscheidend, nicht das erste. Und so ist es auch mit den Bands. Es geht nicht darum, ob die Musik irgendwelche Elemente von Metal beinhaltet oder nicht, sondern es geht darum, ob sie in erster Linie die erste Gruppe bedienen wollen oder die zweite.
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Re: Sabaton - "The Great War" (19.07.)
Ich finde die Diskussion grad enorm spannend, da sie sich nicht nur auf der Oberfläche bewegt (Sabaton sind kacke, sind kein Metal usw) sondern es darum geht, was diesen Metal eigentlich ausmacht, und vielleicht auch, warum Bands (die Musik, das Image...) von Sabaton, dem ganzen Beast Zeug, aber auch andere so vielen - vorwiegend älteren Fans?- sauer aufstoßen.
Gut war hierfür Negatrons Blick auf die 90, als sich der Metal der 80er (zum Teil) neuen Einflüssen geöffnet hat.
Ich würde jedoch noch weiter zurück gehen. In den (späten) 80ern fand Metal nicht im Mainstream statt. Und wenn (Berichte übers Monsters of Rock), dann mit einer Mischung aus Unverständnis, Verachtung und Furcht, wie sie in letzter Zeit vielleicht Rockern oder Gangster Rappern aus dem Mainstream entgegenkam. Metal wurde nicht im Radio (von einzelnen Sendungen zu Randzeiten mal abgesehen) gespielt, tauchte so gut wie nicht (Ausnahmen oben) in der Presse auf (Bravo hatte ganz zaghafte Ansätze davon, wo, ich glaube 1986 die (damaligen) Spielarten des Metals erläutert wurden (mit Death und Running Wild (!) als Beispiel für Death Metal).
Sprich, Metal war Sub- und Gegenkultur.
Und diese kleine Gruppe - relativ (!) homogen - hat sich über die Jahrzehnte mehr oder weniger freiwillig geöffnet, bis zu dem Punkt heute, wo Festivals von Hundertausenden Menschen besucht werden, Größen wie Metallica oder AC/DC stellvertretend für andere kompletter Mainstream sind und sich an den Polen oder eher Rändern der Szene bestimmte Extreme ausbilden.
Lach, ich merke grad, dass ich von meinem Eingangsgedanken etwas abgekommen bin...
Letzter Punkt zu Sabaton, ich kann mich an ein Interview im RH erinnern, das schon einige Jahren zurückliegen muss, in dem die Musiker, die auch heute noch in der Band sind, ziemlich direkt von ihrem Geschäfstmodell (!!) gesprochen haben, dass ihr nächstes Ziel es wäre, von der Band leben zu können, und ihr Fernziel, auch ohne noch selbst aktiv zu sein, von der Band und Musik leben zu können (sinngemäß, vielleicht findet es ja jemand)
Gut war hierfür Negatrons Blick auf die 90, als sich der Metal der 80er (zum Teil) neuen Einflüssen geöffnet hat.
Ich würde jedoch noch weiter zurück gehen. In den (späten) 80ern fand Metal nicht im Mainstream statt. Und wenn (Berichte übers Monsters of Rock), dann mit einer Mischung aus Unverständnis, Verachtung und Furcht, wie sie in letzter Zeit vielleicht Rockern oder Gangster Rappern aus dem Mainstream entgegenkam. Metal wurde nicht im Radio (von einzelnen Sendungen zu Randzeiten mal abgesehen) gespielt, tauchte so gut wie nicht (Ausnahmen oben) in der Presse auf (Bravo hatte ganz zaghafte Ansätze davon, wo, ich glaube 1986 die (damaligen) Spielarten des Metals erläutert wurden (mit Death und Running Wild (!) als Beispiel für Death Metal).
Sprich, Metal war Sub- und Gegenkultur.
Und diese kleine Gruppe - relativ (!) homogen - hat sich über die Jahrzehnte mehr oder weniger freiwillig geöffnet, bis zu dem Punkt heute, wo Festivals von Hundertausenden Menschen besucht werden, Größen wie Metallica oder AC/DC stellvertretend für andere kompletter Mainstream sind und sich an den Polen oder eher Rändern der Szene bestimmte Extreme ausbilden.
Lach, ich merke grad, dass ich von meinem Eingangsgedanken etwas abgekommen bin...
Letzter Punkt zu Sabaton, ich kann mich an ein Interview im RH erinnern, das schon einige Jahren zurückliegen muss, in dem die Musiker, die auch heute noch in der Band sind, ziemlich direkt von ihrem Geschäfstmodell (!!) gesprochen haben, dass ihr nächstes Ziel es wäre, von der Band leben zu können, und ihr Fernziel, auch ohne noch selbst aktiv zu sein, von der Band und Musik leben zu können (sinngemäß, vielleicht findet es ja jemand)
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Re: Sabaton - "The Great War" (19.07.)
Aber hat nicht jede Band irgendwo ein bisschen dieses Ziel? Also davon Leben können um das zu tun was ihnen Freude bereitet? Ich glaube 95% der kleinen Bands würden das gerne. Ich finde daran jetzt auch nichts verwerfliches. Man kann da auch nicht gezielt hinarbeiten indem man sich sagt "ich mache jetzt mainstream Musik" und es läuft. Ich will gar nicht wissen wie viele Schlagerfutzis es gibt die in irgendwelchen Proberäumen rumhängen und vier Auftritte im Jahr spielen.Doktor Rock hat geschrieben:Letzter Punkt zu Sabaton, ich kann mich an ein Interview im RH erinnern, das schon einige Jahren zurückliegen muss, in dem die Musiker, die auch heute noch in der Band sind, ziemlich direkt von ihrem Geschäfstmodell (!!) gesprochen haben, dass ihr nächstes Ziel es wäre, von der Band leben zu können, und ihr Fernziel, auch ohne noch selbst aktiv zu sein, von der Band und Musik leben zu können (sinngemäß, vielleicht findet es ja jemand)
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Re: Sabaton - "The Great War" (19.07.)
Das sie davon leben wollen find eich Komplet unproblematisch.flyingpumpkin hat geschrieben:Aber hat nicht jede Band irgendwo ein bisschen dieses Ziel? Also davon Leben können um das zu tun was ihnen Freude bereitet? Ich glaube 95% der kleinen Bands würden das gerne. Ich finde daran jetzt auch nichts verwerfliches. Man kann da auch nicht gezielt hinarbeiten indem man sich sagt "ich mache jetzt mainstream Musik" und es läuft. Ich will gar nicht wissen wie viele Schlagerfutzis es gibt die in irgendwelchen Proberäumen rumhängen und vier Auftritte im Jahr spielen.Doktor Rock hat geschrieben:Letzter Punkt zu Sabaton, ich kann mich an ein Interview im RH erinnern, das schon einige Jahren zurückliegen muss, in dem die Musiker, die auch heute noch in der Band sind, ziemlich direkt von ihrem Geschäfstmodell (!!) gesprochen haben, dass ihr nächstes Ziel es wäre, von der Band leben zu können, und ihr Fernziel, auch ohne noch selbst aktiv zu sein, von der Band und Musik leben zu können (sinngemäß, vielleicht findet es ja jemand)
Was mich schon damals daran gestört hat war, dass dies lediglich ein Zwischenschritt in einem größeren strategische Plan ist, in dem es nicht oder nur sehr nachrangig um Musik geht, sondern eher um ein Produkt, dass man etablieren will, um letztlich auch ohne mit diesem Produkt etwas zu tun zu haben, von dessen Erträgen leben kann.
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Re: Sabaton - "The Great War" (19.07.)
Kann ich nachvollziehen das dich das stört. Aber auch wenn es andere Bands vielleicht nicht so prominent in einem Interview platzieren, wird es bei sämtlichen anderen Bands ab einer bestimmten Größenordnung so sein z.b. Metallica, Maiden, Priest, Slayer etc. Ich kann nachvollziehen das dies einem nicht passt aber ich verstehe immer nicht warum das bei Sabaton kritikwürdiger erscheint als bei den anderen genannten Bands wo diese Rufe nicht so deutlich vernehmbar sind.Doktor Rock hat geschrieben:Was mich schon damals daran gestört hat war, dass dies lediglich ein Zwischenschritt in einem größeren strategische Plan ist, in dem es nicht oder nur sehr nachrangig um Musik geht, sondern eher um ein Produkt, dass man etablieren will, um letztlich auch ohne mit diesem Produkt etwas zu tun zu haben, von dessen Erträgen leben kann.
Und sind Sabaton nicht dann die ehrlicheren weil sie es wenigstens in Interviews deutlich zugeben?
Ich finde man sollte sich über all das keine große Gedanken machen und Bands die einem gefallen supporten und wenn nicht, dann eben nicht.
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Re: Sabaton - "The Great War" (19.07.)
Das ist jetzt aber Whataboutism in Reinkultur.flyingpumpkin hat geschrieben: Ich kann nachvollziehen das dies einem nicht passt aber ich verstehe immer nicht warum das bei Sabaton kritikwürdiger erscheint als bei den anderen genannten Bands wo diese Rufe nicht so deutlich vernehmbar sind.
¡No pasarán!