OPETH - Pale Communion (Juni 2014)

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GosyTX
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Re: OPETH - Pale Communion (Juni 2014)

Beitrag von GosyTX »

Ich war damals bei Heritage auch ein wenig angepisst weil kein Metal mehr und keine Growls. Aber man kann ja nicht immer das selbe machen. Ich fande damals schon Watershed irgendwie relativ gezwungen und die Growls wirkten irgendwie eher aufgesetzt.

Heritage hat dann zwar doch ein paar Stellen die irgendwie zu langweilig finde und in sich nicht schlüssig genug sind. Aber Pale Communion macht vieles besser und ist ein Top Album.
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Midori
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Re: OPETH - Pale Communion (Juni 2014)

Beitrag von Midori »

Metalhos hat geschrieben:ich vermisse auf dem neuen album NICHTS. es ist einfach von vorne bis hinten grossartig. und im vergleich zu heritage ist es nochmal ein quantensprung. ja, es ist kein metal mehr. und?
Erwartungshaltung und so. Was würde man wohl sagen, wenn Cannibal Corpse auf ihrem nächsten Album plötzlich Tröten, Dudelsäcke und rappende Opernsängerinnen verwenden würden? Ja, das ist übertrieben, aber ich hoffe, man versteht, was gemeint ist. Opeth reihen sich damit in eine Reihe von Bands ein, die mich mit ihren plötzlichen Stilwechseln massiv enttäuscht haben, u.a.

Tiamat
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...
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Black Pearl
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Re: OPETH - Pale Communion (Juni 2014)

Beitrag von Black Pearl »

Wobei bei OPETH der Verlangweilungsprozess wenigstens schleichender und damit ersichtlicher Natur gewesen ist. AMORPHIS haben ja nach dem Knaller ''The Karelian Isthmus'' mit der ''Tales...'' gleich mal übergangslos eine astreine Schlampen-Anlock-Scheibe rausgebracht, bevor es dann vollkommen den Bach runter ging. OPETH haben ein wenig länger durchgehalten und sie haben auch jetzt noch wenigstens kein Tanzflächen-Appeal. Muss man ihnen schon zugute halten, bei aller Belanglosigkeit.
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Rivers
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Re: OPETH - Pale Communion (Juni 2014)

Beitrag von Rivers »

Das ist schon alles OK, was Opeth da machen. Wie bei Blackmore, siehe Akerfeldts Interview. Mir z.B. ist das Hupe, wie viel Metal da noch ist und wie wenig. Ob das jazziger ist und sich schon anhört wie Herbie Hancock in den 70ern, oder krautrockiger oder ob man schon Einflüsse von Country oder Westcoastpop a la Eagles sieht. Die Hauptsache ist: spannende Musik. Und aus der Historie der Band kann man davon ausgehen, dass es spannend bleiben könnte.

Trotzdem ändert das nichts daran, dass das neue Album bislang an mir vorbeiplätschert wie das Wasser in einem Kneipp-Becken. Nämlich noch nicht mal das. Das steht da nämlich in diesen Becken und Du musst da durchwaten, damit Deine... ach ist ja auch egal. *g*
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TMW316
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Re: OPETH - Pale Communion (Juni 2014)

Beitrag von TMW316 »

Black Pearl hat geschrieben:Wobei bei OPETH der Verlangweilungsprozess wenigstens schleichender und damit ersichtlicher Natur gewesen ist. AMORPHIS haben ja nach dem Knaller ''The Karelian Isthmus'' mit der ''Tales...'' gleich mal übergangslos eine astreine Schlampen-Anlock-Scheibe rausgebracht, bevor es dann vollkommen den Bach runter ging. OPETH haben ein wenig länger durchgehalten und sie haben auch jetzt noch wenigstens kein Tanzflächen-Appeal. Muss man ihnen schon zugute halten, bei aller Belanglosigkeit.
Wobei es schon was anderes ist, wenn eine Band sich nach dem ersten Album umorientert oder nach dem neunten.

Ich hab ja die letzten Wochen mich in Opeth reingehört und kenne alle seit der Still Life und mir ist aufgefallen, dass ab Watershed der ganze Sound sich verwässert hat. (DAS ist mal ein Wortspiel, haha ;)).

Man hatte zwar mit Damnation schon ein ruhiges Album vorher, aber irgendwie war das noch viel besser als dann die Heritage. Aber auch auf der Watershed war der Sound schon nicht mehr so zwingend wie noch auf Ghost Reveries oder Deliverance. Die neue hab ich noch nicht gehört, aber ich hoffe, dass es mehr in Richtung Damnation als wieder Heritage geht, aber am liebsten wäre mir eine neue Deliverance.
Ich muss sagen, ihr freut euch vollkommen zurecht.
Es ist immer wieder eine Freude uns auf der Bühne zu sehen.
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Metalhos
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Re: OPETH - Pale Communion (Juni 2014)

Beitrag von Metalhos »

Midori hat geschrieben:
Metalhos hat geschrieben:ich vermisse auf dem neuen album NICHTS. es ist einfach von vorne bis hinten grossartig. und im vergleich zu heritage ist es nochmal ein quantensprung. ja, es ist kein metal mehr. und?
Erwartungshaltung und so. Was würde man wohl sagen, wenn Cannibal Corpse auf ihrem nächsten Album plötzlich Tröten, Dudelsäcke und rappende Opernsängerinnen verwenden würden? Ja, das ist übertrieben, aber ich hoffe, man versteht, was gemeint ist.
Ich verstehe die Analogie in Bezug auf Opeth eigentlich überhaupt nicht. Klar hat sich die Band mittlerweise im Gesamtsound sehr "beruhigt", nur lässt es sich kaum bestreiten, daß die Stilmittel, die nun quasi den Sound auf Albumlänge prägen, nicht bereits auf den frühen Alben herauszuhören wären. Und damit meine ich ausdrücklich nicht "Damnation" (eher ein erstes "Spätwerk" und ein erstes Experiment, ob es auch völlig ohne Grunzkeif und Aggression geht - Ja, es ging.), sondern bereits etliche Momente auf dem Debut "Orchid". Natürlich war es damals noch nicht so eindeutig im Seventies Rock / Fusion verwurzelt (und noch lange nicht so filigran, dafür taugte der damalige Drummer einfach nicht genug), man freundete sich hier eher mit Begriffen wie "progressives Element" an, meiner Meinung eher bezeichnend für die Hilflosigkeit beim Aufsuchen der passenden Schublade.

Anyhow. Für meine alten Ohren ist das Album ein Fest und trotz der vielen "retrospektiven" Elemente und Gesten klingt es, der starken Produktion sei dank, relativ frisch und unverbraucht.

Letztlich natürlich wie immer alles eine Frage des eigenen Geschmacks, ich kann jedoch nur empfehlen, sich mit dem Album mal genauer zu beschäftigen, bevor man einer vermeintlichen Perle aus reiner Ignoranz den Laufpass gibt. Und es ist vielleicht für den einen oder anderen eine hilfreiche Empfehlung, das Album erstmal aus "Drummerperspektive" zu hören, als aus der des (Luft-)Gitarristen ;)
omlette surprise.
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Midori
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Re: OPETH - Pale Communion (Juni 2014)

Beitrag von Midori »

Ja, sie haben sich stetig weiterentwickelt. Nach Orchid und Morningrise (die ich bis heute musikalisch nicht auseinanderhalten kann) folgte eine Umorientierung. Ich fand das Album wesentlich schwächer als die beiden Vorgänger. Still Life war dann wieder etwas besser und Blackwater Park sogar richtig gut. Deliverance/Damnation sind hingegen völlig an mir vorbeigegangen, deshalb kann ich zu diesen Alben überhaupt nichts sagen. Ghost Reveries war dann ein Volltreffer, eine 10/10, wie ich sie nicht erwartet habe und mit Watershed haben sie einen würdigen Nachfolger geschaffen. Bei Heritage ist bei mir einzig und allein der Titel The Devil's Orchard hängen geblieben. Der Rest ging zum einen Ohr rein und zum anderen wieder raus. Ich habe ja versucht, das Album zu mögen, aber es ging einfach nicht. Genauso verhält es sich mit dem jetzt aktuellen. Ich maße mir ja nicht an zu sagen, dass es BS wäre, aber ich kann damit schlichtweg nichts anfangen.

Und ja, auf Watershed waren diese "neuen" Rock Elemente auch schon zugegen, aber nicht Hauptbestandteil und ausschließliches Material.
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Axe To Fall
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Re: OPETH - Pale Communion (Juni 2014)

Beitrag von Axe To Fall »

Ich hatte immer eine etwas, ähm, schwierige Beziehung zu Opeth. Ich fand zwar alles von denen mindestens gut, aber vieles aber auch nicht mehr. Gerade die ersten drei Alben gehen mir gar nicht rein, deren enorm hoher Status bei einigen Freunden von mir will sich mir partout nicht erschließen. Andererseits gibt es hauptsächlich drei Alben der Band, die ich als Klassiker im progressiven Metal (sehr allgemein gesehen) ansehe: "Still Life", "Blackwater Park" und "Ghost Reveries". An manchen Tagen auch noch "Deliverance", wobei die IMO ein paar Längen hat. Allerdings hat es extrem lang gedauert bis diese Alben bei mir zündeten. Leider fand ich dann "Watershed" weitesgehend belanglos und "Heritage" zwar als interessant aber nicht gerade langlebig. Und was ich bis jetzt von der Neuen kenne - schwächer und uninteressanter klangen Opeth IMO nie.
Ethan Hunt
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Re: OPETH - Pale Communion (Juni 2014)

Beitrag von Ethan Hunt »

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Rhisdur
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Re: OPETH - Pale Communion (Juni 2014)

Beitrag von Rhisdur »

Ethan Hunt hat geschrieben:Auch ohne Growls gut :)

http://www.mescaline-injection.de/2014- ... communion/
"der tiefen lnggezogenen Growls" Es heißt langgezogenen :wink:
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Sambora
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Re: OPETH - Pale Communion (Juni 2014)

Beitrag von Sambora »

So, jetzt hab ich das Ding auch.

Fazit nach 3 Durchläufen: tolles Album und eine 100%ige Steigerung zu "Heritage". Wo der Vorgänger für meinen Geschmack viel zu zerrissen und skkizzenhaft wirkte, gibt es jetzt richtige Songs. "Eternal Rains To Come" lässt mich erfürchtig in die Knie gehen. Weiteres Highlight bisher: "Voice Of Treason".

Daß die Produktion über alle Zweifel erhaben ist (Dynamik, Luft zum Atmen, das lebt) und es ständig noch was Neues zu entdecken gibt, versteht sich von selbst.

So gibt es neben Wateshed nun noch ein weiteres Opeth für meine einsame Insel. :)
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Thunderforce
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Re: OPETH - Pale Communion (Juni 2014)

Beitrag von Thunderforce »

Hatte eigentlich Steven Wilson wieder seine Fingerchen im Spiel oder wer hat da produziert diesmal?
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Sambora
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Re: OPETH - Pale Communion (Juni 2014)

Beitrag von Sambora »

Thunderforce hat geschrieben:Hatte eigentlich Steven Wilson wieder seine Fingerchen im Spiel oder wer hat da produziert diesmal?
Produziert von Akerfeldt und abgemischt von Wilson.
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Re: OPETH - Pale Communion (Juni 2014)

Beitrag von Thunderforce »

Sambora hat geschrieben:
Thunderforce hat geschrieben:Hatte eigentlich Steven Wilson wieder seine Fingerchen im Spiel oder wer hat da produziert diesmal?
Produziert von Akerfeldt und abgemischt von Wilson.
Hervorragend. Kann ja nur geil werden. Wieso hast Du Molch die eigentlich schon? *g*
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Re: OPETH - Pale Communion (Juni 2014)

Beitrag von Sambora »

Thunderforce hat geschrieben:
Sambora hat geschrieben:
Thunderforce hat geschrieben:Hatte eigentlich Steven Wilson wieder seine Fingerchen im Spiel oder wer hat da produziert diesmal?
Produziert von Akerfeldt und abgemischt von Wilson.
Hervorragend. Kann ja nur geil werden. Wieso hast Du Molch die eigentlich schon? *g*
Manchmal hat es Vorteile, den einen oder anderen Menschen aus einem früheren Leben zu kennen. *g*
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