Steven Wilson - To The Bone (18.08.2017)

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Sambora
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Re: Steven Wilson - To The Bone (18.08.2017)

Beitrag von Sambora »

Was für ein geiles Album - Erwachsenenenpop at it's best.

Ich fand ja die zwei Vorgänger schon super, wenn auch mit Längen. Aber jetzt hat er mich endgültig.

Und wer hätte gedacht, jemals einen sonnendurchfluchtenden Disco-Feger wie "Permanating" vom Meister der Melancholie serviert zu bekommen? :pommes:
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Rivers
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Re: Steven Wilson - To The Bone (18.08.2017)

Beitrag von Rivers »

Sambora hat geschrieben:Ich fand ja die zwei Vorgänger schon super, wenn auch mit Längen. Aber jetzt hat er mich endgültig.
Raven... war super, hat aber mehr Längen als Hand... Hand finde ich weniger spektakulär, dafür ist es konsistenter. Grace... ist eher nervig.

Die Neue klingt von vorne bis hinten ziemlich souverän poppig.
Rotorhead
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Re: Steven Wilson - To The Bone (18.08.2017)

Beitrag von Rotorhead »

Puh.

5 mal durch und ich bin derzeit alles andere als begeistert. Der Auftaktsdreier ist der Wahnsinn, aber danach flaut es ziemlich schnell ab, ohne sich nochmal zu berappeln.

Die Disconummer finde ich jetzt nicht komplett scheiße, aber ich brauche sie null, Wilson hin oder her.

Ich bin ehrlich gesagt relativ enttäuscht, weil HCE halt schon sehr sehr sehr geil war und irgendwie durchgängig schlüßig war für mich. Da war kein Ton zu viel oder zu wenig.

Hm.
Engelskrieger74
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Re: Steven Wilson - To The Bone (18.08.2017)

Beitrag von Engelskrieger74 »

Ich habe es wieder versucht und mir Mühe gegeben, aber ich finde die CD total langweilig!

"Erwachsenenpop"? Naja, scheint nicht mein Ding zu sein.
Pariah wird hier als Über-10-Punkte-Song angepriesen - und ich kann nicht nachvollziehen, warum. Langeweile pur, keine tolle Melodie, 0815-Pop-Ballade (kein Vergleich z.B. zu "Lady in the Lamp" (Avatarium) oder manche Sachen, die Ayreon zu seiner Hochphase gemacht hat).

OK, ich sehe es ein, es liegt an mir. Ich finde keinen Zugang und ich erkenne nicht warum... Naja,man muss ja nicht alles mögen (ich freu mich stattdessen auf die neue Threshold).
Professor Longhair
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Re: Steven Wilson - To The Bone (18.08.2017)

Beitrag von Professor Longhair »

Mich nimmt sie auch (noch) nicht sonderlich mit.
Es ist SW - aber alles mus ich nicht gut finden...
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Porcupine
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Re: Steven Wilson - To The Bone (18.08.2017)

Beitrag von Porcupine »

Interessantes Song by Song Video zum Album:

https://www.facebook.com/StevenWilsonHQ ... 696782920/
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costa
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Re: Steven Wilson - To The Bone (18.08.2017)

Beitrag von costa »

Ich finde 'Permanating' natürlich total super.

Und niemand war überrascht. *g*
How can I have disbelieved the wrong egg thing?

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Thunderforce
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Re: Steven Wilson - To The Bone (18.08.2017)

Beitrag von Thunderforce »

So, mal eine etwas ausführlichere Einschätzung nach ca. 5-6 Durchläufen.

Hand. Cannot. Erase. war vor 2 Jahren für mich eigentlich das perfekte Wilson-Album, auch wenn es eigentlich ein bißchen wie ein Best Of seines bisherigen Schaffens wirkte. Aber die Balance aus eingängigem und progressivem war ihm IMO so gut geglückt wie seit In Absentia nicht mehr. Ich mochte die Story, die Atmosphäre, alles. Für mich sein bestes Solo-Album bis dahin (und auch weiterhin, soviel kann ich verraten *g*)

Nun also das neue Album, vorab als noch songorientierter angekündigt – was auch stimmt.
Größtenteils funktioniert es.

Der Opener ist toll, ein wenig mittelalte PT, ein bißchen Peter Gabriel, vom Hitlevel fast schon unspektakulär, dennoch ein toller Song und perfekter Opener. Beim Schlußpart geht zum ersten Mal die Sonne auf auf dem Album, sowas kann nur Wilson. Und auch dieser etwas düstere Gitarrenakkord, der sich durch den Song zieht, ist super.

Nowhere Now könnte fast von Blackfield sein, fantastisches Lied. Gegen Ende gibt es IMO auch ein paar Remniszenzen an den HCE-Titelsong, die Gitarrenmelodie erinnert mich doch ziemlich daran. Was aber nichts macht, da der Song als solcher doch anders ist. Typisches Beispiel eines Wilsonsongs, bei dem er mit eigentlich recht einfachen und auch wenigen Mitteln unglaubliches erschafft.

Pariah ist der Hammer, für mich der Nachfolger von Perfect Life, diese Assoziation kommt vermutlich am ehesten von den programmiert klingenden Drums, die auch vom Tempo her ähnlich sind. Furchtbarer Ohrwurm, das ganze Wochenende hat der mich geplagt *g* - Die Stelle, wo Tayeb so aus sich rausgeht und der Song zum Ende hin aufbraust ist an Perfektion nicht mehr topbar, da habe ich beim ersten bewussten Zuhören beinahe einen Kollaps erlitten und hatte 6 Gänsehäute in Schichten übereinander.
Bis hierhin 3x10 und Album des Jahres. Aber jetzt kommt der erste Bruch.

The Same Asylum As Before, damit werde ich überhaupt nicht warm. Irgendwie passt der Song für mich nicht zusammen. Der Gesang in den Strophen ist über der Grenze dessen, was Wilson kann und machen sollte *g* - Danach wirds eher leichtfüßig-poppig, bis dann dieses recycelte PT-Riff kommt (komme nicht drauf, welcher Song), irgendwie wirkt der Song auf mich unrund und dieses alberne „düpdüdüp düpdüdüp“ Gesinge nervt regelrecht. Die Poppassagen und das harte Geriffe passen IMO nicht zusammen. Für mich ganz klar der Schwachpunkt des Albums.

Refuge ist wieder klar stärker, auch wenn er sich hier nicht sicher zu sein scheint, ob er in die poppige oder die proggige Richtung will mit dem Song. Atmosphärisch ist der aber sehr gut gelungen und von den Melodien auch wieder sehr toll, im Grunde schließt er qualitativ fast an das Eröffnungs-Triple an. Lustigerweise kann ich mir den Song aber bisher nicht wirklich merken und entdecke ihn quasi bei jedem Hören neu *lol*

Permanating, ich weiß nicht. Als jemand, der vom Radioprogramm des WDR über lange Jahre gefoltert wurde, werden hier schon viele sehr ungute Erinnerungen wach. Auch an die (für mich) furchtbaren Abba habe ich denken müssen („Mama Mia, here I go again“ kann man schön auf den Beat singen *g*), der Gesang ist teilweise auch wieder grenzwertig. Andererseits ist es aber einfach sehr gut gemacht und ein Ohrwurm ist es ebenfalls. Insgesamt auf jeden Fall wohl am ehesten die Nummer, die Wilson meinen könnte, wenn er sagt „Sometimes I like to upset my fans.“ – Trotz der kompletten Stromlinienform der Song mit der größten Reibungsfläche. Das muss man ja auch erstmal schaffen. Ein richtiges Urteil habe ich hierzu noch nicht. Die „Permanating...“ Gesangsmelodien sind jedenfalls klar vor denen mit „Hold on...“

Blank Tapes nehme ich irgendwie weniger als eigenen Song wahr, sondern mehr als eine Art Interlude oder Intro zum nächsten Song. Nett.

People Who Eat Darkness ist mein heimlicher Favorit der Platte. Der simple Refrain mit dem aufgrund des Chors/Instrumentierung kaum zu verstehenden Text ist super, der ganze Song ist IMO grenzgenial, was Arrangement und alles andere angeht und der Signature-Gitarrensound am Anfang (das dauert doch keine 2 Sekunden, bis man Wilson hier erkennt, sofern man vorher nicht weiß, dass er es ist) zaubert ein Lächeln ins Gesicht. Hier passt im Gegensatz zu Same Asylum für mich auch die Verzahnung von Rock und eher poppigem super. Zusammen mit Pariah mein Lieblingssong bislang.

Song of I, das ist natürlich Peter Gabriel in Reinkultur. Rhythm of the Heat meets Digging in the Dirt. Es gibt schlechtere Leute zum sich dran orientieren. Ein bißchen seines eigenen Songs “Index” ist auch drin. Düstere, monotone, gespentische Nummer, finde ich sehr gelungen, aber geht schon in eine sehr andere Richtung als das Album bisher. Atmosphärisch erfolgt hier IMO erneut schon ein sehr deutlicher Bruch.

Detonation schließt daran ein wenig an finde ich, so von der Machart her, ist aber abwechslungsreicher und weniger düster. Später wird der Song dann ja auch härter und rockiger. Der einzige Song, der halbwegs als Longtrack durchgeht auf dem Album und der am ehesten als Prog Rock zu bezeichnen ist. Dürfte der Song mit dem größten Steigerungspotential sein, anfangs fand ich ihn eher unscheinbar und tatsächlich auch zu lang, aber er wird mit jedem Hören besser und spannender. Die futuristisch klingenden Parts (etwa nach gut 4 Minuten) haben so eine Art Blade Runner-Atmosphäre, die mir sehr gut gefällt.

Song Of Unborn ist dann nochmal richtig geil, eigentlich eine typische Wilson-Abschluß(halb)ballade, aber sehr hymnisch diesmal. Der Chorus klingt nach Selbstzitat (wenn ich auch nicht benennen könnte, wonach genau) und dieser Art „Engelsgesang“ in der Mitte weckt natürlich Assoziationen zu Happy Returns / Ascendant Here On. Wohl die Wilson-typischste Nummer des Albums (abgesehen vllt von Nowhere Now), aber halt komplett gelungen, ein bißchen wirkt es so, als würde Wilson den Zuhörer am Händchen nehmen und auf gewohntes Terrain zurückführen nach den diversen Ausflügen auf dem Album.

Was mir insgesamt auffällt, ist dass das Album weniger wie eine geschlossene Einheit. also ein Album wirkt, als das bei seinen bisherigen Alben der Fall war. Es ist jetzt auch keine lose Songansammlung, aber ich habe dennoch weit weniger ein „Album-Feeling“ als bei HCE oder Raven, es ist kein richtiger Fluß da irgendwie, vor Same Asylum und Song Of I gibt es IMO zweimal einen sehr deutlichen Bruch.
Dennoch weiß das Gros des Materials zu überzeugen, fünf Songs finde ich überragend (To the Bone, Nowhere Now, Pariah, People Who Eat Darkness, Song Of Unborn), drei sehr gut (Song Of I, Refuge, Detonation), einen ganz nett (Blank Tapes), einen eher schwach (Same Asylum as Before) und einen irgendwas zwischen furchtbar und grandios (Permanating).
Kompletter Wahnsinn allerdings: Die Produktion. Junge, klingt das geil.

Kann man insgesamt schon so lassen, auch wenn die ganz große Begeisterung a la HCE sich nur zum Teil einstellt.
Das was Poci geschrieben hat, ist auch nicht von der Hand zu weisen und auch ein wichtiger Punkt:
Positiv auf jeden Fall dass er konsequent macht was er will und die Fans vor neue Herausforderungen stellt, ohne seine Trademarks zu vernachlässigen.
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Porcupine
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Re: Steven Wilson - To The Bone (18.08.2017)

Beitrag von Porcupine »

Same Asylum ist für kein Schwachpunkt, ich finde die Numer richtig klasse. Gerade den Gegensatz zwischen gnadenloser Eingängigkeit und etwas schrofferen Gitarren mag ich sehr. Außerdem ist der Refrain ein gnadenloser Ohrwurm, der stark an Stupid Dream Zeiten erinnert.

Ich finde dass das Album bis Blank Tapes einen perfekten Fluss hat. Bis dahin ist eigentlich alles perfekt. People Eat Darkness, Song Of I und Detonation klingen dann IMO schon ziemlich anders und fordern mich etwas mehr heraus. Die Songs werden nach mehrfachem Hören immer besser, aber im Vergleich zu den Songs davor ist hier ein kleiner Bruch für mich.

Song Of Unborn erinnert mich stark an Glass Arm Shattering. Ein perfekter Abschlusssong - nichts Neues, aber halt genau das was ich von Wilson hören möchte.

Insgesamt ein richtig geiles Album mit mindestens drei Zehnpünktern (das Eröffnungstriple und der letzte). Einen Vergleich zu den letzten Scheiben möchte ich noch nicht ziehen, dazu ist es noch zu früh. Eine 9/10 ist das aber mindestens.
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Re: Steven Wilson - To The Bone (18.08.2017)

Beitrag von Robbi »

The Same Asylum As Before finde ich auch richtig stark, Probleme habe ich nur mit Permanating und von Detonation bleibt bislang wenig hängen.
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Shadowrunner92
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Re: Steven Wilson - To The Bone (18.08.2017)

Beitrag von Shadowrunner92 »

Mit dem Opener werde ich bisher noch nicht so wirklich warm.
"The Same Asylum As Before" ist aber ganz fantastisch, Porcupine hat in Sachen Chorus vollkommen recht. Auch "Permanating" ist toll.
Ich komme gerade leider nicht wirklich zum konzentrierten Durchhören der Scheibe, deshalb habe ich noch keine ausgefeilte Meinung. Grundsätzlich ist mir Wilsons songorientiertes, geradliniges Zeug aber meistens lieber als so Sachen wie "Luminol", von daher habe ich mit der Richtung des Albums überhaupt kein Problem.
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Re: Steven Wilson - To The Bone (18.08.2017)

Beitrag von Psychoprog »

"Luminol" ist ja auch schrecklich. Und "The pin drop" grausam. Wegen den beiden Titeln ist "Raven" auch nicht das Überwerk, das es sonst hätte sein können.
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logos
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Re: Steven Wilson - To The Bone (18.08.2017)

Beitrag von logos »

Nach 50 Durchläufen immer noch sehr gut, aber immer noch nicht so geil wie H.C.E., wenn ich ehrlich bin.

Zu den Highlights ist jetzt nach Pariah (meine GÜTE, ist der super, ey....) und Refuge noch Song of Unborn dazu gekommen (Chorus ist irgendwo bei PT und Stupid Dream zu finden).

Die Kritikpunkte zu The Same Asylum und Permanating kann ich nachvollziehen, obwohl ich ABBA liebe! Problem hier ist vielmehr der Gesang. Wilson kann ja eh schon nicht singen, wenn er dann auch noch so hoch singen will, wird's ein wenig, naja, schräg... :)
"Wenn man jemanden einfach so ohne Grund scheiße findet, sollte man vielleicht mal mit ihm reden. Oft findet man dann noch mehrere Gründe", Klaus K.
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Re: Steven Wilson - To The Bone (18.08.2017)

Beitrag von Porcupine »

costaweidner hat geschrieben:Ich finde 'Permanating' natürlich total super.

Und niemand war überrascht. *g*
Ich hab die Nummer heute Morgen beim Autofahren getestet und ein fettes Grinsen im Gesicht gehabt. Passt! :D
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Thunderforce
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Re: Steven Wilson - To The Bone (18.08.2017)

Beitrag von Thunderforce »

Auch noch nicht erlebt:

Bei den Dateien aus dem Download, der bei der LP dabei ist, handelt es sich tatsächlich um .wav-Dateien, also verlustfrei.
Und ich wundere mich schon, warum der Download 600 MB groß ist *g*
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