Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread

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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread

Beitrag von OriginOfStorms »

Kaleun Thomsen hat geschrieben:
OriginOfStorms hat geschrieben:Und wo fahr ich dann im Urlaub hin? :(

Fahr mal nach Sachsen-Anhalt!
Lass ma. Ich hab lange Haare und spreche nicht wie die Eingeborenen.
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread

Beitrag von OriginOfStorms »

Hyronimus hat geschrieben:
OriginOfStorms hat geschrieben:Und wo fahr ich dann im Urlaub hin? :(
Barbados. Soll wie England sein, nur mit Wetter.
Ich will aber das Wetter wie da. Sonst könnte ich auch nach Magaluf.
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Hampel2
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread

Beitrag von Hampel2 »

Diewaldo hat geschrieben:Boris Johnson als Außenminister finde ich sehr gut.
(...)
Jetzt erledigt er sich selber, weil er in den Verhandlungen mit der EU seine großmäuligen Versprechungen ans Volk nicht wird umsetzen können.

Genialer politischer Schachzug ...
So wie es aussieht, wird er mit den Verhandlungen nicht viel zu tun haben:
Allerdings dürfte Johnson vermutlich bei den Verhandlungen über das künftige Verhältnis Großbritanniens mit der Europäischen Union nur eine geringe Rolle spielen. Das Büro von May gab am Abend bekannt, dass es einen neuen Posten für diese Aufgabe gebe.
David Davis soll demnach als Staatssekretär den Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union organisieren.


(Quelle)

infected hat geschrieben:
NegatroN hat geschrieben:Und noch ein Punkt: Den Antrag nach Artikel 50 müssen die Briten stellen. Die EU kann da gar nichts machen oder beschleunigen, solange das nicht passiert ist. Meine Vermutung wäre, dass die britische Seite erst mal versuchen wird, Konditionen zu verhandeln, bevor sie den Antrag stellen. Das würde ich jedenfalls tun.
Können sie gerne versuchen, aber die EU wäre an dem Punkt besser dran, wenn sie hart bleibt, sonst sind wir mitten in der Rosinenpickerei drin, die man eigentlich verhindern will.
So! Keine Extrawürste mehr, auch wenn es hart wird.
Philipp II. zu den Spartanern: "Wenn ich euch besiegt habe, werden eure Häuser brennen, eure Städte in Flammen stehen und eure Frauen zu Witwen."
Antwort der Spartaner: "Wenn."
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread

Beitrag von OriginOfStorms »

NegatroN hat geschrieben:Und noch ein Punkt: Den Antrag nach Artikel 50 müssen die Briten stellen. Die EU kann da gar nichts machen oder beschleunigen, solange das nicht passiert ist. Meine Vermutung wäre, dass die britische Seite erst mal versuchen wird, Konditionen zu verhandeln, bevor sie den Antrag stellen. Das würde ich jedenfalls tun.
Daß es genau das nicht gibt wurde doch am ersten Tag nach dem Referendum von EU Seite gesagt.
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Tolpan
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread

Beitrag von Tolpan »

Die Forderung nach Härte gegenüber den Briten halte ich zwar für überzogen, aber eine Rosinenpickerei darf es wirklich nicht geben.

Ich habe mich mit dem Thema zeitbedingt null auseinander gesetzt, aber es gibt doch auch einige andere Staaten, die nicht Teil der EU sind und die dennoch besondere Beziehungen haben: Kann man da Norwegen oder die Schweiz nicht als Vorbild nehmen? Wobei es den Briten ja auch um die Freizügigkeit geht, die sie einschränken wollen, das wäre dann ein Sonderpunkt.
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread

Beitrag von Hampel2 »

OriginOfStorms hat geschrieben:
NegatroN hat geschrieben:Und noch ein Punkt: Den Antrag nach Artikel 50 müssen die Briten stellen. Die EU kann da gar nichts machen oder beschleunigen, solange das nicht passiert ist. Meine Vermutung wäre, dass die britische Seite erst mal versuchen wird, Konditionen zu verhandeln, bevor sie den Antrag stellen. Das würde ich jedenfalls tun.
Daß es genau das nicht gibt wurde doch am ersten Tag nach dem Referendum von EU Seite gesagt.
In Brüssel redet man viel, wenn der Tag lang ist. Das glaub ich erst, wenn man es wirklich durchzieht.

Die Briten fangen doch schon an. Freizügigkeit ja, Zuwanderung nein.
Philipp II. zu den Spartanern: "Wenn ich euch besiegt habe, werden eure Häuser brennen, eure Städte in Flammen stehen und eure Frauen zu Witwen."
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread

Beitrag von infected »

Tolpan hat geschrieben:Die Forderung nach Härte gegenüber den Briten halte ich zwar für überzogen, aber eine Rosinenpickerei darf es wirklich nicht geben.

Ich habe mich mit dem Thema zeitbedingt null auseinander gesetzt, aber es gibt doch auch einige andere Staaten, die nicht Teil der EU sind und die dennoch besondere Beziehungen haben: Kann man da Norwegen oder die Schweiz nicht als Vorbild nehmen? Wobei es den Briten ja auch um die Freizügigkeit geht, die sie einschränken wollen, das wäre dann ein Sonderpunkt.
Norwegen wird als Beispiel genannt, auch seitens der Briten, nur haben sie übersehen, dass das ganze de facto eine deutliche Verschlechterung des Status Quo darstellen wird: Sie werden weiterhin einzahlen (ohne den Thatcher Rabatt), unterliegen weiterhin den Anforderungen Brüssels (ohne Mitsprache-/Gestaltungsrecht) und müssten weiterhin das Freizügigkeitsgesetz umsetzen, wenn sie selber ebenfalls freien Zugang zum Binnenmarkt haben wollen (alles andere wäre auch ein Witz).
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread

Beitrag von OriginOfStorms »

Tolpan hat geschrieben:Die Forderung nach Härte gegenüber den Briten halte ich zwar für überzogen, aber eine Rosinenpickerei darf es wirklich nicht geben.

Ich habe mich mit dem Thema zeitbedingt null auseinander gesetzt, aber es gibt doch auch einige andere Staaten, die nicht Teil der EU sind und die dennoch besondere Beziehungen haben: Kann man da Norwegen oder die Schweiz nicht als Vorbild nehmen? Wobei es den Briten ja auch um die Freizügigkeit geht, die sie einschränken wollen, das wäre dann ein Sonderpunkt.
Ich bin tatsächlich der Meinung den Briten das zu gewähren, was Schweizer und Norweger bekommen. Aber ganz genau das.
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread

Beitrag von infected »

Hampel2 hat geschrieben:
OriginOfStorms hat geschrieben:
NegatroN hat geschrieben:Und noch ein Punkt: Den Antrag nach Artikel 50 müssen die Briten stellen. Die EU kann da gar nichts machen oder beschleunigen, solange das nicht passiert ist. Meine Vermutung wäre, dass die britische Seite erst mal versuchen wird, Konditionen zu verhandeln, bevor sie den Antrag stellen. Das würde ich jedenfalls tun.
Daß es genau das nicht gibt wurde doch am ersten Tag nach dem Referendum von EU Seite gesagt.
In Brüssel redet man viel, wenn der Tag lang ist. Das glaub ich erst, wenn man es wirklich durchzieht.

Die Briten fangen doch schon an. Freizügigkeit ja, Zuwanderung nein.
Die Zuwanderung, gegen die aber viele gestimmt haben (auch wenn alle Brexiteers behaupteten es ginge nur um die Freiheit: ich gehe mal nach diversen Artikeln aus dem Guardian, die da sganze analysierten) betrifft aber eher die von Leuten aus den alten Kolonien, die sich , euphemistisch umschrieben, optisch deutlicher abheben vom Rest. Und die bekäme man auch damit nicht in den Griff, da die Leute eben schon set 40 Jahren dort wohnen. Und wie man Freizügigkeit ohne Zuwanderung durchziehen will (abseits von, Briten dürfen herumziehen wie sie wollen, lassen aber niemand mehr auf die Insel = Rosinenpickerei), weiß ich auch noch nicht. ;)
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread

Beitrag von M.o.D. »

NegatroN hat geschrieben: Wenn man mal grundsätzliche Regeln von Anstand und Diplomatie außer Acht lässt, bleibt immer noch der Punkt, dass ein übereilter Bruch, bei dem man auf nichts und niemanden Rücksicht nimmt, auf beiden Seiten einigen Schaden anrichten würde. Sowohl bei Unternehmen wie auch bei vielen Angestellten und Selbstständigen. Wo genau wäre der Sinn darin, die das jetzt alle ausbaden zu lassen? Ist ja nicht so, dass das jetzt nur diejenigen treffen würde, die mit Ja gestimmt haben.
Natürlich ist das so.
Anstand spreche ich allen Politikern - na gut, fast allen, im Tagesgeschäft inzwischen ab. Bleiben wir also bei der Diplomatie.
Die Art Brachial-Diplomatie, die die Briten in der Vergangenheit gegenüber der EU an den Tag gelegt haben, dürfen Sie von mir aus gern auch mal selber spüren.
Ich glaube btw., dass ein großer Teil der Bevölkerung der "Rest-EU" ebenso denkt und die Schnauze gestrichen voll hat von dem Volk da drüben.
Zumindest ist es das, was ich so mitbekomme.


Wenn die Engländer aus der EU raus wollen - warum dann nicht sofort (2 Jahre Verhandeln können sie ja noch) ?
Weil ihnen JETZT klar wird, in was für eine Scheiße sie sich evtl. geritten haben.

Und wenn wir bei Europa-Politik bleiben: Welches Signal sendet die EU aus, wenn man den Engländern nun zu weit entgegen kommt ? Das man die - unbestritten vorhandenen - Vorteile der EU in Anspruch nehmen kann, ohne die - ebenso unbestritten existenten - Nachteile in Kauf zu nehmen ?
Wohl kaum.
Fakt wird - gottseidank !! - sein, dass man den Engländern zwar entgegen kommen wird, aber es für die Insulaner nicht leicht wird.
Es wird auch in der EU einige wirtschaftliche Schäden geben, völlig richtig. Als alter Kapitalist und Egoist schätze ich aber mal, dass die EU und besonders Deutschland das verkraften wird. Besser als die "da drüben" auf jeden Fall. Deswegen seh ich das auch ziemlich gelassen.

Und ntürlich sind von den Folgen nicht nur die Ja-Sager betroffen. Aber so ist das bei Wahlen, oder nicht ?
Wenn sich bei der nächsten Bundestagswahl wieder nur eine GroKo herauskommt, obwohl 40% dagegen sind - müssen die 40% damit Leben.
Wenn ein Klassensprecher gewählt wird und 20 von 30 Kindern Kevin-Pascal wählen, müssen die anderen 10, die Horst-Rüdiger wollten, auch damit klar kommen.
Das Argument zieht für mich nicht. Mich kotzen Menschen, die sich bei wichtigen Entscheidungen keine Gedanken über etwaige Konsequenzen machen, einfach an (ich ärgere mich auch über mich selbst, wenn mir sowas passiert). Der HickHack erinnert mich an den Spruch meines Kollegen:
"Pusten und dabei das Mehl im Mund behalten"
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread

Beitrag von infected »

Reaktionen auf die Ernennung von Boris Johnson als Außenminister:
In the US, the official reaction was one of carefully restrained laughter.

When State Department spokesman Mark Toner heard the news, he struggled to keep a straight face – a broad smile breaking out more than once – before saying the US “looked forward” to working with Johnson.
Sweden’s former prime minister Carl Bildt was among those despairing over the decision: I wish it was a joke, but I fear it isn't. Exit upon exit.
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread

Beitrag von sprity »

Tolpan hat geschrieben:Kann man da Norwegen oder die Schweiz nicht als Vorbild nehmen? Wobei es den Briten ja auch um die Freizügigkeit geht, die sie einschränken wollen, das wäre dann ein Sonderpunkt.
Das ist ja Momentan eins der Probleme der EU mit der Schweiz. Die sind der einzige EFTA Staat, der nicht zum Europäischen Wirtschaftsraum zählt im Unterschied zu Island, Liechtenstein und Norwegen.

Die Schweiz wollte da in den 90ern auch rein, aber das Volk sagte nein. Daraufhin hat die Schweiz bilaterale Verträge mit der EU aushandeln müssen. Die gelten seit 1999 und ein wichtiger Teil davon ist die Personenfreizügigkeit.
2014 hat das Schweizer Volk aber mal wieder abgestimmt und Obergrenzen und Kontingente für Einwanderer eingeführt. Das war auch ein Nein zum EU Abkommen mit der Personenfreizügkeit weil sich beides nicht vertragen hat.
Seit dem versuchen die Schweizer das irgendwie unter einen Hut zu kriegen, das klappt aber nicht und damit droht dieses Abkommen mit der EU zu platzen und in der Folge auch die restlichen Teilabkommen.

Die EU wird nicht bei der Schweiz und anderen Ländern hart bleiben können und den Briten wieder mal einen Sonderwunsch gestatten können.
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread

Beitrag von sprity »

Ich glaub ich hab mich noch nie so viel mit britischer Politik beschäftigt wie seit dem Brexit. Sehr unterhaltsam alles.
Michael Gove, der Brexit Typ, der Boris Johnson in den Rücken gefallen ist bei der Cameron Nachfolge, wurde von May aus der Regierung geschmissen und ist nicht mehr "Justice Secretary".


Währenddessen ist der neue Brexit-Minister der Meinung, dass man Artikel 50 erst Ende des Jahres auslösen sollte und dass die EU schon kuschen würde in den Verhandlungen.
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread

Beitrag von NegatroN »

M.o.D. hat geschrieben:
NegatroN hat geschrieben: Wenn man mal grundsätzliche Regeln von Anstand und Diplomatie außer Acht lässt, bleibt immer noch der Punkt, dass ein übereilter Bruch, bei dem man auf nichts und niemanden Rücksicht nimmt, auf beiden Seiten einigen Schaden anrichten würde. Sowohl bei Unternehmen wie auch bei vielen Angestellten und Selbstständigen. Wo genau wäre der Sinn darin, die das jetzt alle ausbaden zu lassen? Ist ja nicht so, dass das jetzt nur diejenigen treffen würde, die mit Ja gestimmt haben.
Natürlich ist das so.
Anstand spreche ich allen Politikern - na gut, fast allen, im Tagesgeschäft inzwischen ab. Bleiben wir also bei der Diplomatie.
Die Art Brachial-Diplomatie, die die Briten in der Vergangenheit gegenüber der EU an den Tag gelegt haben, dürfen Sie von mir aus gern auch mal selber spüren.
Ich glaube btw., dass ein großer Teil der Bevölkerung der "Rest-EU" ebenso denkt und die Schnauze gestrichen voll hat von dem Volk da drüben.
Zumindest ist es das, was ich so mitbekomme.


Wenn die Engländer aus der EU raus wollen - warum dann nicht sofort (2 Jahre Verhandeln können sie ja noch) ?
Weil ihnen JETZT klar wird, in was für eine Scheiße sie sich evtl. geritten haben.

Und wenn wir bei Europa-Politik bleiben: Welches Signal sendet die EU aus, wenn man den Engländern nun zu weit entgegen kommt ? Das man die - unbestritten vorhandenen - Vorteile der EU in Anspruch nehmen kann, ohne die - ebenso unbestritten existenten - Nachteile in Kauf zu nehmen ?
Wohl kaum.
Fakt wird - gottseidank !! - sein, dass man den Engländern zwar entgegen kommen wird, aber es für die Insulaner nicht leicht wird.
Es wird auch in der EU einige wirtschaftliche Schäden geben, völlig richtig. Als alter Kapitalist und Egoist schätze ich aber mal, dass die EU und besonders Deutschland das verkraften wird. Besser als die "da drüben" auf jeden Fall. Deswegen seh ich das auch ziemlich gelassen.

Und ntürlich sind von den Folgen nicht nur die Ja-Sager betroffen. Aber so ist das bei Wahlen, oder nicht ?
Wenn sich bei der nächsten Bundestagswahl wieder nur eine GroKo herauskommt, obwohl 40% dagegen sind - müssen die 40% damit Leben.
Wenn ein Klassensprecher gewählt wird und 20 von 30 Kindern Kevin-Pascal wählen, müssen die anderen 10, die Horst-Rüdiger wollten, auch damit klar kommen.
Das Argument zieht für mich nicht. Mich kotzen Menschen, die sich bei wichtigen Entscheidungen keine Gedanken über etwaige Konsequenzen machen, einfach an (ich ärgere mich auch über mich selbst, wenn mir sowas passiert). Der HickHack erinnert mich an den Spruch meines Kollegen:
"Pusten und dabei das Mehl im Mund behalten"
Ich lass mal einfach alles moralische und ideologische außen vor. Ganz nüchtern betrachtet wird der ganze Prozess nur gemeinsam funktionieren. Keine Seite kann die andere da zu irgendetwas zwingen, sondern man muss sich gemeinsam auf einen Weg einigen, der am wenigsten kaputt macht. Dabei bin ich völlig bei dir, dass die EU nicht mehr Zugeständnisse machen sollte, als unbedingt nötig. Man sollte fair, aber in der Sache schon konsequent verhandeln. Andererseits wird es aber ohne ein gewisses Maß an Kompromissbereitschaft nicht gehen, wenn man sich nicht selber weh tun möchte.
And we’re bored of the fireworks
We want to see the fire
We’re long past being careful of what we wish for
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Beitrag von munsche »

Anschlag in Nizza, beim Feuerwerk zum Nationalfeiertag, der Attentäter ist mit einem LKW in eine Menschenmenge gerast. Wohl dutzende Tote.
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