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Re: Musikalische Erkenntnis des Tages

Verfasst: 08.12.2019 11:18
von NegatroN
MetalEschi hat geschrieben: 08.12.2019 10:08Manuel Trummer hat mir mal in einer lebhaften aber sachlichen FB-Debatte versucht zu erklären, warum ich die Essenz des Metal nicht verstanden hätte, weil ich Vulgur Display Of Power als gut bezeichnet habe, wo man doch Pantera allenfalls bis zur Cowboys From Hell ernst nehmen könne. Die Werte und ganz wesentlichen Elemente des Heavy Metal wären nach CFH nämlich komplett verloren gegangen, und es sei nicht gut für die Gesellschaft (!), wenn man in einer Subkultur mit gewissen Merkmalen macht was man will. Das sei ein Problem weit über die Kunst hinaus.

Und diese Art von Debatte ist mir völlig fremd. Solche Dinge interessieren micht nicht, ich komm in diese Denke auch gar nicht rein.
Mir ist diese Debatte auch fremd, weil mir Metal als Subkultur nichts bedeutet und ich daraus auch keine Identifikation für mich ableite. Dass etliche Menschen das anders sehen (u.a. auch Trummer), ist keine Frage. Aber das hat ja nichts mit der Musik von AK zu tun. Es ist ja nun nicht so, als ob die Alben ein Subkultur-Seminar abbilden würden.

Re: Musikalische Erkenntnis des Tages

Verfasst: 08.12.2019 13:01
von Flow
Sambora hat geschrieben: 07.12.2019 13:26
NegatroN hat geschrieben: 07.12.2019 13:19 Könnt ihr mir mal erklären, was ihr mit „Wichtigtuerei“ meint? Das Wort würde mir weder zu AK noch zu Arch/Matheos einfallen. Auch sonst zu kaum was, was ich im Poll vermuten würde.

Vielleicht ist "bemüht" ein besseres Wort von mir dafür. Die Lockerheit, die ganz viele Prog-Alben aus den vor allem 70ern auszeichnet, fehlt mir da halt oft.
Das ist so, wie einem Techno-Album vorzuwerfen, dass da keiner E-Gitarre spielt. *scnr*

Re: Musikalische Erkenntnis des Tages

Verfasst: 08.12.2019 14:42
von Sambora
Es ist unfassbar, wie gut Joey Tempest auf Out of this world singt.

Re: Musikalische Erkenntnis des Tages

Verfasst: 08.12.2019 17:09
von Susi666
Flow hat geschrieben: 08.12.2019 13:01
Sambora hat geschrieben: 07.12.2019 13:26
NegatroN hat geschrieben: 07.12.2019 13:19 Könnt ihr mir mal erklären, was ihr mit „Wichtigtuerei“ meint? Das Wort würde mir weder zu AK noch zu Arch/Matheos einfallen. Auch sonst zu kaum was, was ich im Poll vermuten würde.

Vielleicht ist "bemüht" ein besseres Wort von mir dafür. Die Lockerheit, die ganz viele Prog-Alben aus den vor allem 70ern auszeichnet, fehlt mir da halt oft.
Das ist so, wie einem Techno-Album vorzuwerfen, dass da keiner E-Gitarre spielt. *scnr*
Ich kenne John Arch und Jim Matheos
ja nicht persönlich und feier auch nicht alles ab, was die beiden so veröffentlicht haben (anderes dafür umso mehr...ich sag nur "Relentless" von der "A Twist Of Fate"-EP, inzwischen einer meiner absoluten Lieblingssongs!), aber so, wie die beiden auf der Bühne oder in Interviews rüberkommen, finde ich es fast absurd, da mit Begriffen wie "wichtigtuerisch" oder "bemüht" anzukommen. Im Gegenteil.

Re: Musikalische Erkenntnis des Tages

Verfasst: 08.12.2019 17:12
von Sambora
Susi666 hat geschrieben: 08.12.2019 17:09
Flow hat geschrieben: 08.12.2019 13:01
Sambora hat geschrieben: 07.12.2019 13:26
NegatroN hat geschrieben: 07.12.2019 13:19 Könnt ihr mir mal erklären, was ihr mit „Wichtigtuerei“ meint? Das Wort würde mir weder zu AK noch zu Arch/Matheos einfallen. Auch sonst zu kaum was, was ich im Poll vermuten würde.

Vielleicht ist "bemüht" ein besseres Wort von mir dafür. Die Lockerheit, die ganz viele Prog-Alben aus den vor allem 70ern auszeichnet, fehlt mir da halt oft.
Das ist so, wie einem Techno-Album vorzuwerfen, dass da keiner E-Gitarre spielt. *scnr*
Ich kenne John Arch und Jim Matheos
ja nicht persönlich und feier auch nicht alles ab, was die beiden so veröffentlicht haben (anderes dafür umso mehr...ich sag nur "Relentless" von der "A Twist Of Fate"-EP, inzwischen einer meiner absoluten Lieblingssongs!), aber so, wie die beiden auf der Bühne oder in Interviews rüberkommen, finde ich es fast absurd, da mit Begriffen wie "wichtigtuerisch" oder "bemüht" anzukommen. Im Gegenteil.

So. Danke für die Meinung.

Re: Musikalische Erkenntnis des Tages

Verfasst: 08.12.2019 17:17
von Susi666
Ist doch wahr, oder?
Die beiden kommen doch eher bescheiden und fast dankbar rüber. Das empfinde ich zumindest so.

Re: Musikalische Erkenntnis des Tages

Verfasst: 08.12.2019 17:41
von hellj
MetalEschi hat geschrieben: 08.12.2019 10:08 Manuel Trummer hat mir mal in einer lebhaften aber sachlichen FB-Debatte versucht zu erklären, warum ich die Essenz des Metal nicht verstanden hätte, weil ich Vulgur Display Of Power als gut bezeichnet habe, wo man doch Pantera allenfalls bis zur Cowboys From Hell ernst nehmen könne. Die Werte und ganz wesentlichen Elemente des Heavy Metal wären nach CFH nämlich komplett verloren gegangen, und es sei nicht gut für die Gesellschaft (!), wenn man in einer Subkultur mit gewissen Merkmalen macht was man will. Das sei ein Problem weit über die Kunst hinaus.

Und diese Art von Debatte ist mir völlig fremd. Solche Dinge interessieren micht nicht, ich komm in diese Denke auch gar nicht rein.
Herrje...aber genau so verkrampft wirkt auch die Musik von AK auf mich...

Re: Musikalische Erkenntnis des Tages

Verfasst: 08.12.2019 22:28
von Ghost_in_the_Ruin
Susi666 hat geschrieben: 08.12.2019 17:17 Ist doch wahr, oder?
Die beiden kommen doch eher bescheiden und fast dankbar rüber. Das empfinde ich zumindest so.
Absolut, trifft auf alle zu, die ich in deren Umfeld auf der Bühne schon sehen durfte.

Re: Musikalische Erkenntnis des Tages

Verfasst: 08.12.2019 23:05
von Raubfisch
Sambora hat geschrieben: 08.12.2019 14:42 Es ist unfassbar, wie gut Joey Tempest auf Out of this world singt.
Jawohl. Und wie gut diese Platte überhaupt ist.

Re: Musikalische Erkenntnis des Tages

Verfasst: 08.12.2019 23:18
von Apparition
MetalEschi hat geschrieben: 08.12.2019 10:08
NegatroN hat geschrieben: 07.12.2019 16:51
costaweidner hat geschrieben: 07.12.2019 13:25
NegatroN hat geschrieben: 07.12.2019 13:19 Könnt ihr mir mal erklären, was ihr mit „Wichtigtuerei“ meint? Das Wort würde mir weder zu AK noch zu Arch/Matheos einfallen. Auch sonst zu kaum was, was ich im Poll vermuten würde.
Also bei Arch/Matheos finde ich es, wie gesagt, eh unpassend.
Bei AK ist es vielleicht auch nicht ganz das perfekte Wort, aber ich finde schon, dass die Band und ihre ganze Attitüde den Eindruck machen, dass sie sich selbst viel zu ernst nehmen und aus "normalem" Metal irgendwas Höhergeistiges machen wollen, was er, zumindest meiner Meinung nach, überhaupt nicht sein muss. Und obwohl ich ja eh kein Riesenfan der Band bin, finde ich, dass ihre Alben ohne diesen Unterbau auch funktionieren würden.
Ah, OK. Ich bezweifle, dass AK der Ansicht sind, das Metal das muss. Er darf halt.
Manuel Trummer hat mir mal in einer lebhaften aber sachlichen FB-Debatte versucht zu erklären, warum ich die Essenz des Metal nicht verstanden hätte, weil ich Vulgur Display Of Power als gut bezeichnet habe, wo man doch Pantera allenfalls bis zur Cowboys From Hell ernst nehmen könne. Die Werte und ganz wesentlichen Elemente des Heavy Metal wären nach CFH nämlich komplett verloren gegangen, und es sei nicht gut für die Gesellschaft (!), wenn man in einer Subkultur mit gewissen Merkmalen macht was man will. Das sei ein Problem weit über die Kunst hinaus.

Und diese Art von Debatte ist mir völlig fremd. Solche Dinge interessieren micht nicht, ich komm in diese Denke auch gar nicht rein.
Obwohl ich da völlig bei Dir bin, finde ich es dennoch falsch, AK vorzuwerfen, sie wären verkrampft oder würden sich zu ernst nehmen. Ihre Musik natürlich schon, vielleicht auch was Metal und Subkultur für sie bedeuten, aber sich selbst als Personen eher nicht. Dagegen spricht alles, was ich so auf ihrer Homepage und in Interviews mitgekriegt habe. Vielleicht kommt der Eindruck aber auch daher, dass gerade Trummer, aber auch Becker, halt sehr intelligent und auch eloquent sind und starke Meinungen nicht nur vertreten, sondern auch formulieren können. Insofern sind AK natürlich schon Anti-Spaßgesellschaft, aber ich glaube, der Eindruck, sie wären verkrampft kommt auch ein ganzes Stück von unserer Erwartungshaltung. Es gibt nicht so arg viele Musiker im Metal, die sich tiefschürfend äußern.

Re: Musikalische Erkenntnis des Tages

Verfasst: 09.12.2019 08:06
von GoTellSomebody
Anti-Spaßgesellschaft passt super zur Musik von Atlantean Kodex.

Re: Musikalische Erkenntnis des Tages

Verfasst: 09.12.2019 08:20
von Master_of_Insanity
Was mich, an dem AK völlig vorbeigeht, mal interessieren würde: Ist die Band auch international erfolgreich oder beliebt? Nicht das das jetzt unbedingt ein Gradmesser ihrer (mMn nicht vorhandenen) Klasse wäre, aber handelt es sich bei AK um ein rein deutsches Phänomen, das niemand ausserhalb DE interessiert? Ich weiss es nicht, ich frage, aber irgendwie liegt mir die Vermutung nahe

Re: Musikalische Erkenntnis des Tages

Verfasst: 09.12.2019 09:13
von NegatroN
Master_of_Insanity hat geschrieben: 09.12.2019 08:20 Was mich, an dem AK völlig vorbeigeht, mal interessieren würde: Ist die Band auch international erfolgreich oder beliebt? Nicht das das jetzt unbedingt ein Gradmesser ihrer (mMn nicht vorhandenen) Klasse wäre, aber handelt es sich bei AK um ein rein deutsches Phänomen, das niemand ausserhalb DE interessiert? Ich weiss es nicht, ich frage, aber irgendwie liegt mir die Vermutung nahe
Keine Ahnung. Aber da die Band insgesamt nicht viel live spielt und wenn, dann vor allem in Deutschland, würde es mich eher nicht wundern, wenn die Ausland nicht so irre bekannt sind. Die ganze Stilrichtung ist ja ein extremes Underground-Ding und da ist die Szene außerhalb von Deutschland in vielen Ländern auch eher übersichtlich.

Re: Musikalische Erkenntnis des Tages

Verfasst: 09.12.2019 09:28
von MetalEschi
Apparition hat geschrieben: 08.12.2019 23:18
MetalEschi hat geschrieben: 08.12.2019 10:08
NegatroN hat geschrieben: 07.12.2019 16:51
costaweidner hat geschrieben: 07.12.2019 13:25

Also bei Arch/Matheos finde ich es, wie gesagt, eh unpassend.
Bei AK ist es vielleicht auch nicht ganz das perfekte Wort, aber ich finde schon, dass die Band und ihre ganze Attitüde den Eindruck machen, dass sie sich selbst viel zu ernst nehmen und aus "normalem" Metal irgendwas Höhergeistiges machen wollen, was er, zumindest meiner Meinung nach, überhaupt nicht sein muss. Und obwohl ich ja eh kein Riesenfan der Band bin, finde ich, dass ihre Alben ohne diesen Unterbau auch funktionieren würden.
Ah, OK. Ich bezweifle, dass AK der Ansicht sind, das Metal das muss. Er darf halt.
Manuel Trummer hat mir mal in einer lebhaften aber sachlichen FB-Debatte versucht zu erklären, warum ich die Essenz des Metal nicht verstanden hätte, weil ich Vulgur Display Of Power als gut bezeichnet habe, wo man doch Pantera allenfalls bis zur Cowboys From Hell ernst nehmen könne. Die Werte und ganz wesentlichen Elemente des Heavy Metal wären nach CFH nämlich komplett verloren gegangen, und es sei nicht gut für die Gesellschaft (!), wenn man in einer Subkultur mit gewissen Merkmalen macht was man will. Das sei ein Problem weit über die Kunst hinaus.

Und diese Art von Debatte ist mir völlig fremd. Solche Dinge interessieren micht nicht, ich komm in diese Denke auch gar nicht rein.
Obwohl ich da völlig bei Dir bin, finde ich es dennoch falsch, AK vorzuwerfen, sie wären verkrampft oder würden sich zu ernst nehmen. Ihre Musik natürlich schon, vielleicht auch was Metal und Subkultur für sie bedeuten, aber sich selbst als Personen eher nicht. Dagegen spricht alles, was ich so auf ihrer Homepage und in Interviews mitgekriegt habe. Vielleicht kommt der Eindruck aber auch daher, dass gerade Trummer, aber auch Becker, halt sehr intelligent und auch eloquent sind und starke Meinungen nicht nur vertreten, sondern auch formulieren können. Insofern sind AK natürlich schon Anti-Spaßgesellschaft, aber ich glaube, der Eindruck, sie wären verkrampft kommt auch ein ganzes Stück von unserer Erwartungshaltung. Es gibt nicht so arg viele Musiker im Metal, die sich tiefschürfend äußern.
Alles ok. Was mich ein wenig stört ist aber, dass sie selbst musikalisch den bewusst primitiven Weg mit hoher Fehlertoleranz und wenig Anspruch auf Perfektion einschlagen, denjenigen die musikalisch ein paar Klassen höher anzusiedeln sind (ob as nun auf Pantera zutrifft oder andere Bands sei mal dahingstellt) aber irgendwas absprechen, und wenn es nicht die Qualität ist (die man ja gemessen an profesionellen Standards auch nicht im Übermaß bietet), dann erfindet man halt irgendeinen subkulturellen Status. "Die spielen zwar besser, aber sind halt trotzdem nur ne Fake-Kapelle". Nunja. Meine Welt ist das nicht.

Re: Musikalische Erkenntnis des Tages

Verfasst: 09.12.2019 09:33
von Sambora
OldschdodPiranha hat geschrieben: 08.12.2019 23:05
Sambora hat geschrieben: 08.12.2019 14:42 Es ist unfassbar, wie gut Joey Tempest auf Out of this world singt.
Jawohl. Und wie gut diese Platte überhaupt ist.
Das kommt noch dazu, ja. Eigentlich nur Hits. Und die wohl beste Gitarrenarbeit aller Europe-Alben. Wer ist gleich nochmal John Norum? :prost: