Apocalypse Now - 51 schwarze Meisterwerke (Das Ende)

Hier sammeln sich nur die Perlen an Threads, die niemals im Datennirvana verschwinden dürfen.
Pestdaimon
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Re: Apocalypse Now - 51 schwarze Meisterwerke (Aktuell Platz

Beitrag von Pestdaimon »

Von Nehemah kann man sich guten Gewissens alle drei Scheiben zulegen!!! Schade das wohl nichts neues mehr kommt (die Info hab ich aus zuverlässiger Quelle...)
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victimizer666
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Re: Apocalypse Now - 51 schwarze Meisterwerke (Aktuell Platz

Beitrag von victimizer666 »

Okay, die kannte ich bislang nicht.
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Janeck
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Re: Apocalypse Now - 51 schwarze Meisterwerke (Aktuell Platz

Beitrag von Janeck »

Platz 29

Cover

Cobalt - Eater Of Birds

(Profound Lore Records, 2007) // USA

Die Songs:
01. When Serpents Return (06:42)
02. Ulcerism (07:27)
03. Ritual Use Of Fire I (04:43)
04. Blood Eagle Sacrifice (06:25)
05. Witherer (08:59)
06. Ritual Use Of Fire (05:43)
07. Invincible Sun (09:42)
08. Androids, Automaton, And Nihilists (03:59)
09. Cephalopod (04:33)
10. Ritual Use Of Fire II (01:29)
11. Eater Of Birds (10:27)


Das Line-up:
Erik Wunder - Guitars, Drums
Phil McSorley - Vocals



“Eater Of Birds“ gehört zu den größten Überraschungen im Black Metal aus dem Jahr 2007.
Solche satten Gitarren, hypnotischen Drums und rasiermesserscharfen Songs hat man in der Black Metal Szene selten vernommen.
Mit einer ergreifenden Brutalität schroten sich die 2 Amerikaner durch 11 komplett fremdartige Black Metal Stücke, die so intensiv heavy klingen, dass kaum Vergleiche gezogen werden können.
Technisch ist das gesamte Album absolute Speerspitze.
Hirnfickende Gitarrenriffs, die sich ganz tief durch die Nervenbahnen fräsen, ein unglaublich tightes und zugleich mördermäßiges Drumming und eine rostige Kehlkopfstimme, sorgten 2007 für ein absolutes Highlight in der weltweiten Black Metal Szene.
Der Sound ist voluminös aber natürlich und trotzdem extrem roh und bietet einen großen Freiraum für die brillanten Gitarrenriffs.
Drückend und unbarmherzig, sägen die Black Metal untypischen Riffs über einen hinweg, ein unbeschreiblicher Sturm von harmonischen Melodien sowie gnadenlosen, fast schon thrashigen Riffsalven werden im Sekundentakt abgefeuert.
Zwischendurch werden die überdurchschnittlich langen Songs immer wieder durch fantastische Breaks, Grooveattacken und orientalischen Melodien erschüttert.
Alleine diese ungewöhnliche Gitarrenarbeit auf “Eater Of Birds“, stellt ein absolutes Erkennungsmerkmal dieser grandiosen amerikanischen Black Metal Band dar.
Nicht nur die völlig einzigartigen Gitarrenriffs machen aus “Eater Of Birds“ ein Szenenhighlight, die gesamten Songs bilden eine so dichte Einheit, Akustikgitarren verschmelzen mit orkanartigen Riffs, dass das Songwriting eigentlich schon fernab von eigentlicher Black Metal Kunst fungiert.
Neben den wuchtigen Riffs, ist besonders das Drumming auf “Eater Of Birds“ eine absolute Meisterleistung.
Wie tight und abwechslungsreich, zugleich unglaublich songdienlich geprügelt, gegroovt, gerockt oder einfach nur technisch brilliert wird, ist so was von weit weg vom üblichen Black Metal Drumming.
Es macht einfach nur Spaß jeden einzelnen Schlag von Erik Wunder zu folgen, sich auf den bevorstehenden Taktwechsel zu freuen, die Dynamik und den Groove zu bestaunen und zugleich von den irren sägenden Riffs begleitet zu werden, oder halt andersherum.
Da stört es auch nicht, dass kaum bis gar kein Bassspiel zu vernehmen ist.
Wie intensiv COBALT diese beiden Instrumente auf dem Album zusammenschweißen, ist in meinen Ohren völlig einzigartig im Black Metal!
Songs wie „Ulcerism“, „Invincible Sun“, „Witherer“ oder dem Showdown „Eater Of Birds“, würde eine europäische Black Metal Band niemals auch nur ansatzweise zustande bekommen.
Sicherlich verarbeiten COBALT jede Menge genrefremde Einflüsse (Sludge, Doom, Thrash, Hardcore), sind aber im tiefsten Kern schwärzer und beängstigender als jede 3. Black Metal Band aus Skandinavien, spielerisch kommen an COBALT sowieso nur wenige Bands heran.
Das ganze Sounddesign auf „Eater Of Birds“ ist so beeindruckend und ergreifend, die Gitarren könnten nicht drückender produziert sein und das Drumming ist so fesselnd und mitreißend, welches man in diesem Ausmaße höchsten noch bei ABSU oder MAYHEM bestaunen kann.
COBALT haben sich fast schon einen eigenen Sound erschaffen, der über geltende Black Metal Standards weit hinaus geht und sich somit an die Speerspitze des USBM gespielt.
Neben WOE, KRALLICE, WOLVES IN THE THRONE ROOM, ABSU und den neuren Bands wie ASH BORER, LITURGY, CASTEVET, FELL VOICES und vielen weiteren interessanten Bands, gehören COBALT zu einer fantastischen und spannenden Black Metal Szene, die fernab europäischer Black Metal Traditionen völlig eigenständige Werke hervorbringt und in Sachen Kunst und Underground die vor sich hindümpelnde skandinavische Szene schon lange abgehängt hat.
So oder so, COBALT haben mit “Eater Of Birds“ und dem nicht weniger herausragenden Nachfolger “Gin“, ein absolutes Meisterwerk des USBM erschaffen!
Und jetzt kommt mir hier keiner mit NACHTMYSTERIUM! *g*


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victimizer666
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Re: Apocalypse Now - 51 schwarze Meisterwerke (Aktuell Platz

Beitrag von victimizer666 »

Gut. Aber würde bei mir in keiner Top-Liste auftauchen.
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tobsucht
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Re: Apocalypse Now - 51 schwarze Meisterwerke (Aktuell Platz

Beitrag von tobsucht »

nicht scjecht, aber die gin zündelt ein bissl besser bei mir... hätte ich aber wahrscheinlioch auch außer acht gelassen und eine andere band erwähnt die du außen vor lassen wirst :D
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Janeck
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Re: Apocalypse Now - 51 schwarze Meisterwerke (Aktuell Platz

Beitrag von Janeck »

Gayt Mystic Circle hören, Pack! *g*
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Sulfura
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Re: Apocalypse Now - 51 schwarze Meisterwerke (Aktuell Platz

Beitrag von Sulfura »

Beide Songs tönen verdammt stark :pommes:
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Kaleun Thomsen
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Re: Apocalypse Now - 51 schwarze Meisterwerke (Aktuell Platz

Beitrag von Kaleun Thomsen »

Fantastisch !
Swingtime is good time, good time is better time!
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GenocideSuperstar
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Re: Apocalypse Now - 51 schwarze Meisterwerke (Aktuell Platz

Beitrag von GenocideSuperstar »

Eater Of Birds und Gin sind dermaßen großartig, dass mein Mongo-Wortschatz für eine angemessene Beschreibung gar nicht ausreicht.
Ich hätte, könnte, würde - aber Stumpf ist Trumpf!
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Janeck
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Re: Apocalypse Now - 51 schwarze Meisterwerke (Aktuell Platz

Beitrag von Janeck »

Platz 28

Cover

Verdunkeln - Einblick in den Qualenfall

(Ván Records, 2007) // Deutschland

Die Songs:
01. In die Irre (08:00)
02. Im Zwiespalt (15:43)
03. Der Quell (07:12)
04. Die Saat der Klinge (08:55)
05. Der Herrscher (17:06)
06. Auf freiem Felde (06:04)


Das Line-up:
Gnarl - Guitars, vocals
Ratatyske - Drums



Eigenständiger Black Metal, Deutschland, komischer Bandname, komischer Albumname?
Ja, es gibt sie, diese besonderen Black Metal Bands aus Deutschland! Alben, die in meinen Ohren mit nichts aus der Szene zu vergleichen sind.
Ein ganz eigener Sound, Ausstrahlung und Anziehungskraft, Faszination und Dunkelheit.
Nach den sehr mageren 90er Jahren, entstanden immer mehr interessante und kreative Black Metal Bands in Deutschland.
VERDUNKELN gehören meiner Meinung nach zu den faszinierendsten und beeindruckendsten deutschen Black Metal Bands der letzten Jahre.
Hinter VERDUNKELN stecken Gnarl und Ratatyske von GRAUPEL, die schon auf dem Demo “Verdunkeln“ von 2005 einen eigentümlichen Sound kreierten.
„Leider“ ist der Sound auch ein echter Demo-Sound, so dass man schon genau hinhören muss um die Qualität von VERDUNKELN zu erkennen.
2007 erschien das Debüt “Einblick in den Qualenfall“, veröffentlicht vom Qualitäts-Label Ván Records und beinhaltet nichts weiter als eine ganze Stunde hypnotischen, psychedelischen, verrückten und lavaartigen Black Metal der Sonderklasse.
Man kann den wirklich eigenständigen Sound von VERDUNKELN mit keiner anderen Band vergleichen, hier und da schimmert zwar ein wenig GRAUPEL durch, aber das ist nur sehr marginal.
Bereits der 1. Song „In die Irre“ zieht einen sofort in seinen Bann.
Surrende Gitarren- oder Basstöne eröffnen diese 8 Minuten lange Fahrt durch die Finsternis. Doomig, fast schon ambientartig baut der Song eine hypnotische Monotonie auf, die durch abwechselnde cleane und klirrende Parts immer spannend bleibt.
Es wird zwischen mönchartigem Gesang und psychopatischem Gekreische hin und her gewechselt und somit eine sehr bedrückende Atmosphäre erschaffen.
Extrem zäh und vernichtend düster kriecht der Song vor sich hin, hier gibt es kein Licht, die Stimmung ist so ergreifend lebendig und der aufwühlende Mittelteil wird in einer beängstigenden Intensität dargeboten, einfach absolute Tonkunst.
Kratzige Gitarrenmelodien, stumpfes Drumming und begeisternd frische Gitarrenriffs, dazu der abwechslungsreiche Gesang von Gnarl - alles so interessant komponiert und fanatisch vertont.
Die nächsten 15 Minute sind nicht weniger intensiv!
„Im Zwiespalt“ ist mit seinen sägenden Gitarren, den irren Melodien und dem wieder mal zähen und doomigen Sound nichts weiter als ein fieser und düsterer Brocken.
Keine Blastbeats, keine Hochgeschwindigkeits-Riffs, ganz langsam lassen VERDUNKELN den Song eine Stimmung entfalten, die ungemein anziehend ist. Hypnotisch, dunkel und völlig kahl ist der Sound. Wie viel allerdings in den 15 Minuten passiert, ist ganz großes Songwriting. Diese teilweise ambientartigen Gitarrenmelodien, dieser geschickte Einsatz von Hall und der basslastige Gesamtsound zieht sich wie ein roter Faden durch das gesamte Album.
Auch Gnarls eigenartige Gesangsrhythmik gehört zu dem Gesamtkunstwerk VERDUNKELN.
Man könnte VERDUNKELN vorwerfen, dass jeder Song gleich aufgebaut ist, teilweise trifft dies auch zu, nur wenn man in der Lage ist sich in der Musik auf “Einblick in den Qualenfall“ fallen zu lassen und sich darin zu verlieren und sich dem düsteren Sog hingibt, ist das ein unbeschreibliches Erlebnis.
„Der Quell“, grandios eröffnet, begeistert der etwas schnellere Song mit gleichzeitigem Klar- und Kreischgesang. Wieder ist sie sofort von der ersten Sekunde anwesend, diese hypnotische Monotonie sowie diese psychedelischen Gitarrenriffs.
Ratatyske spielt die Drums so songdienlich und technikbefreit, weicht keine Sekunde von einem Takt ab oder benutzt irgendwelche Brücken oder Beckengebimmel, was die Monotonie in noch hypnotischere Sphären hebt.
Das absolute Highlight stellt für mich das folgende „Die Saat der Klinge“ dar. Hypnotischer geht es kaum! Harmonien, Melodien, Rhythmik, Gesang, Riffs, Drumming - alles so unfassbar gut abgestimmt, cleane Parts, ein stampfendes Doom-Fundament, ausdrucksstarke Vocals, dezente Keyboards und leichte BURZUM-Einflüsse, eingefangen in einem einzigartigen Soundgewand.
Dark Doom Black Metal oder so ähnlich könnte man den Sound beschreiben, völliger Irrwitz was VERDUNKELN mit “Einblick in den Qualenfall“ abgeliefert haben.
Jeder Song ein kleines Kunstwerk für sich, kreativ und zugleich bodenständig, tiefschwarz und herausragend eigenständig.
Die abschließende Hymne (also eine wirkliche Hymne!) „Auf freiem Felde“, lässt jeden peinlichen Viking/Pagan Moment, der in den letzten Jahren verbrochen wurde, mit einem höher schlagendem Herz vergessen. Kurz und knapp: So wird es gemacht! Ohne Pomp, Kitsch und einem unerträglichen Florian Silbereisen-Touch.
VERDUNKELN schaffen es mit den einfachsten Mitteln großartige Black Metal Kunst zu erschaffen und gehören zu den begnadetsten Black Metal Bands aus Deutschland.
Völlig geil, völlig abgefahren, absolut finster und unverschämt unbekümmert, gehört „Einblick in den Qualenfall“ zu den größten Momenten, die die deutsche Black Metal Szene je erleben durfte!


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victimizer666
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Re: Apocalypse Now - 51 schwarze Meisterwerke (Aktuell Platz

Beitrag von victimizer666 »

Das Album gibt mir nichts mehr.
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Sulfura
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Re: Apocalypse Now - 51 schwarze Meisterwerke (Aktuell Platz

Beitrag von Sulfura »

Starkes Werk.

Hier noch ein Song aus ihrem ersten Album. Der Sound ist schlecht, alles andere einfach nur grossartig :pommes:
Pestdaimon
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Re: Apocalypse Now - 51 schwarze Meisterwerke (Aktuell Platz

Beitrag von Pestdaimon »

Fand die erste besser...kam letztens sogar nochmal als LP!!!
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Dwight
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Re: Apocalypse Now - 51 schwarze Meisterwerke (Aktuell Platz

Beitrag von Dwight »

Also das Verdunkeln-Demo mit dem grandiosen "Einst war es mal..." war tatsächlich erhebend. Gerade auch wegen seines minimalistischen, dunklen Sounds. Auch wenn der lyrische Inhalt nicht passen mag (ist ja völlig unverständlich dargeboten), ist das Stück bis heute das perfekte Ritual Black Metal Stück.

Das Album fand ich hingegen mehr als unspektakulär. Viel zu sauber produziert etc. Da hat Ván besseres zu bieten. Und die beiden Jungs auch, soweit si ebei Graupel beteiligt sind bzw. waren.
Signaturen sind Persönlichkeitsprothesen..
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Janeck
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Re: Apocalypse Now - 51 schwarze Meisterwerke (Aktuell Platz

Beitrag von Janeck »

Platz 27

Cover

ColdWorld - Melancholie²

(Cold Dimensions, 2008) // Deutschland

Die Songs:
01. Dream Of A Dead Sun (07:35)
02. Tortured By Solitude (06:14)
03. Winterreise (04:06)
04. Schmerzensschreie (05:45)
05. Red Snow (08:28)
06. Stille (01:22)
07. Hymn To Eternal Frost (05:58)
08. My Dead Bride (02:45)
09. Escape (07:35)


Das Line-up:
Georg Börner - All instruments, Vocals



Es gibt Alben, die verzaubern einen sofort mit den ersten Tönen. Man spürt förmlich eine besondere Aura, ein unbeschreibliches Gefühl, welches eben nur Musik vermitteln kann.
Das deutsche Ein-Mann-Projekt COLDWORLD aus Thüringen, hatte bereits mit dem Demo “The Stars Are Dead Now“ 2006 für Aufsehen im deutschen Black Metal Underground gesorgt.
Großes konnte man vom ersten Longplayer erwarten, was “Melancholie²“ allerdings geworden ist, ist so fernab der gängigen Black Metal Strukturen und besitzt eine nicht zu beschreibende Tiefe.
Ein Juwel im wahrsten Sinne des Wortes hat Georg Börner, so der Name hinter diesem Projekt, kreiert.
Eisige Landschaften, wunderschöne Melodien, glasklare Dunkelheit, raue und zugleich harmonisch-psychedelische Gitarrenriffs, Violineneinsatz, Klargesang, schwebende Keyboardflächen, ein frostig programmierter Drumcomputer und 9 unbeschreibliche Oden an die Winterlandschaft.
Jeder Song strahlt eine morbide und zutiefst traurige Schönheit aus, es gibt keinen einzigen Ausfall auf “Melancholie²“, jede Minute, jede Songstruktur labt sich in wunderbaren Melodien und Harmonien.
Der starke Ambientanteil auf “Melancholie²“ verstärkt da nur die kalte Winterlandschaft.
Georg Börner setzt auf einen eher leicht verzehrten Gesang, wodurch die triste Stimmung noch mehr Energie gewinnt.
Traumhaft schöne Kompositionen wie „Dream of a Dead Sun“, das stimmungsvolle Ambientstück „Winterreise“ oder einfach nur das vertonte Ejakulat „Hymn to Eternal Frost“, die Musik von COLDWORLD besitzt eine unbeschreibliche innere Schönheit die von einer eiskalten und tristessen Hülle umhüllt ist.
Auch hier ist der hörbare Beweis, dass man mit einfachen und begrenzten Mitteln wahrhaft unbegrenzte Dimensionen und Welten erschaffen kann.
Musik die Kopf, Herz und Seele gleichzeitig anspricht, Musik in der man einfach versinken kann und einen alles um einen herum vergessen lässt.
Der Ideenreichtum auf “Melancholie²“ ist grandios, schneidende Gitarrenharmonien werden mit kalten Keyboardflächen verschmolzen, Klargesang, elektronische Zwischenspiele und hypnotisierender Gesang. Alles kompromisslos leidenschaftlich zusammengeführt und dargeboten.
Mit dem abschließenden „Escape“ hat Georg Börner das herausragendste und zugleich ungewöhnlichste Stück auf “Melancholie²“ erschaffen.
Trip-Hop, elektronische Klangcollagen, eine Violine und Dark Ambient, was für ein unglaubliches Melodiefeuerwerk, was für eine Klanglandschaft!
Stundenlang könnte ich mir diesen Song anhören, er ist befreiend und reinigend zugleich.
Der Sound von COLDWORLD ist nicht eingängig und wird sich vielen erst gar nicht erschließen.
Wer allerdings auf der Suche nach den wahren Undergroundperlen ist und keine Abneigung gegen viel Einsatz von Electronic und Ambient besitzt, wird wohl in “Melancholie²“ ein kleines Heiligtum finden.
Unglaublich auch, wie oft ich dieses Album seit 2008 schon gehört habe.
Es ist immer wieder ein beruhigender und stärkender Moment in dieser stinkenden Welt!


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