Decades of ploppession (Aktuell: 2010 - Platz 01)
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Re: Decades of ploppession (Aktuell: 1991 - Platz 05)
Ich kenn von Warrior Soul rein gar nüschts, aber das hier reicht schon, um Nirvana besser zu finden.monochrom hat geschrieben:Jede blöde Poppertuse Oberbayerns [...] hat zu den Klängen von Smells like Dingsbums mit den Titten gewackelt.
Mit so einer Musik vertreibt man eigentlich die Junkies vom Hauptbahnhof.
Bernd Stromberg
Bernd Stromberg
Re: Decades of ploppession (Aktuell: 1991 - Platz 05)
Ich ziehe mir gerade Wasteland rein...Hammer, brauche ich dringend.monochrom hat geschrieben:
Jede blöde Poppertuse Oberbayerns fand damals den Nirvana-Boy süß und hat zu den Klängen von Smells like Dingsbums mit den Titten gewackelt. Nicht einer dieser Personen hättest du damals "The Wasteland" oder "The Losers" vorspielen können.
Re: Decades of ploppession (Aktuell: 1991 - Platz 05)
Mach Platz 4 fertig, damit die Diskussionen über diesen überbewerteten Schmonz endlich aufhören!
THE POWER OF THE RIFF COMPELS ME
PÖHLER!
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Re: Decades of ploppession (Aktuell: 1991 - Platz 05)
Oh Gott. Grad mal geguckt was alles noch nicht drangekommen ist aus 1991. Und nur noch vier Plätze...
*g*
*g*
In my dreams i was drowning my sorrows... but my sorrows they learned to swim.
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Re: Decades of ploppession (Aktuell: 1991 - Platz 05)
Mei, dass erfolgreiche Musik und Musiker Geschmeiß anziehen, das im Grunde keine Ahnung hat und auch nicht haben will, war wahrscheinlich schon damals nicht neu. Frag mal Mühlmann, wie das mit Ministry so war.monochrom hat geschrieben:Also bei uns auf den großen Partys war damals folgender Effekt:psychobimbo hat geschrieben:also ich glaub schon das die zeit allgemein reif war für rauen, harten rock und warrior soul hätten imao schon "hits" gehabt die musikalisch gesehen durchaus potential gehabt hätten um auch im mainstream zu punkten.monochrom hat geschrieben:Echt.NegatroN hat geschrieben:*lol*
Als wenn Warrior Soul auch nur ansatzweise die gleichen Leute und die gleichen Gefühle angesprochen hätten wie Nirvana ...
Jede blöde Poppertuse Oberbayerns fand damals den Nirvana-Boy süß und hat zu den Klängen von Smells like Dingsbums mit den Titten gewackelt. Nicht einer dieser Personen hättest du damals "The Wasteland" oder "The Losers" vorspielen können.
auch wenn negi das bestreitet, der spagat zwischen warrior soul und nirvana ist jetzt nicht soooo undenkbar groß als das sie eine komplet andere hörerschicht angesprochen hätten. denn warrior soul waren zu ihrer zeit schon auch eine "alternative" band welche die befindlichkeiten einer neuen generation hätte ansprechen können/sollen.
Nirvana kommt - dumme Poppergören schwingen die Hüften und rocken voll hart ab, ihre dämlichen Freunde üben ein paar Griffe an der Luftgitarre, dieselben Leute die gerade zu Enigma, Torfrock oder Dr.Alban abgehottet haben können auf der Tanzfläche bleiben.
Warrior Soul kommt - ich, Negatron, unser Kumpel Enno und vielleicht noch zwei Jungs mit komigen Haaren finden es gut, der Rest geht von der Tanzfläche bis diese seltsame Musik aus ist und wartet auf Pearl Jam oder Salt'n'Pepa.
That is delightful news for someone who cares.
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Re: Decades of ploppession (Aktuell: 1991 - Platz 05)
Gehöre auf jeden Fall zu den WARRIOR SOUL-Gut- und NIRVANA-Schlechtfindern, obwohl ich eingestehen muß, das ich mir die Truppe um Kory Clarke erarbeiten mußte.
Ganz nebenbei: dafür das 1991 ja so ein überragendes Jahr gewesen sein soll, jubelt der Herr Donnerkraft uns hier aber ganz schön viel egale Mucke unter. Na ja, aller guten Dinge sind ja bekanntlich vier.
Ganz nebenbei: dafür das 1991 ja so ein überragendes Jahr gewesen sein soll, jubelt der Herr Donnerkraft uns hier aber ganz schön viel egale Mucke unter. Na ja, aller guten Dinge sind ja bekanntlich vier.
The Rangers had a homecoming...
Re: Decades of ploppession (Aktuell: 1991 - Platz 05)
Hihi... schönes Geplänkel...
Ich liebe "Nevermind" mehr als je zuvor.
Hab mir die Scheibe damals geholt bevor sie durch die Decke gegangen is, bzw. JEDER sie gehört hat. Als das passiert is, hab ich sie trotzig wieder verscherbelt... lol
Naja, ein paar Jahre später hab ich sie dann dioch als das Juwel erkannt, das sie ist, und seitdem bleib ich bei meiner bzw. deiner Meinung: Ein wegweisendes Album. Punkt und Aus!
Ich liebe "Nevermind" mehr als je zuvor.
Hab mir die Scheibe damals geholt bevor sie durch die Decke gegangen is, bzw. JEDER sie gehört hat. Als das passiert is, hab ich sie trotzig wieder verscherbelt... lol
Naja, ein paar Jahre später hab ich sie dann dioch als das Juwel erkannt, das sie ist, und seitdem bleib ich bei meiner bzw. deiner Meinung: Ein wegweisendes Album. Punkt und Aus!
Mögest du in interessanten Zeiten leben.
- Thunderforce
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Re: Decades of ploppession (Aktuell: 1991 - Platz 05)
1991 / Platz 04: TYPE O NEGATIVE – Slow, Deep And Hard
Cover
Die Songs
01. Unsuccessfully Coping With The Natural Beauty Of Infidelity (12:39)
02. Der Untermensch (8:54)
03. Xero Tolerance (7:45)
04. Prelude To Agony (12:13)
05. Glass Walls Of Limbo (Dance Mix) (6:43)
06. The Misinterpretation Of Silence And Its Disastrous Consequences (1:04)
07. Gravitational Constant: G = 6.67 x 10-8 cm-3 gm-1 sec-2 (9:16)
Das Personal
J. - keys, vox, saws and shears, diesel crane and steam derek, all air and lions, winter, black, midnight, lunar phase "lower half", silver, 69, despair, onyx, east, Vampire.
K. - guitar, vox, drills and screwdrivers, steam, diesel and electrical locomotives, all water and foxes, spring, grey, dawn, lunar phase "left half", copper, 13, torment, ivory, south, Barbarian.
P. - vox, bass, hammers and axes, bulldozer, fronted loader and steamroller, all fire and wolves, autumn, green, dusk, lunar phase "right half", iron, 8, anger, emerald, north, Druid.
S. - drums, vox, wrenches and pliers, piledriver and blast furnace, all earth and bears, summer, white, noon, lunar phase "upper half", bronze, 3:14, hatred, diamond, west, Pirate. [/b]
Das Album
Was für ein unfassbares Debüt. Für mich zählt das erste TYPE O NEGATIVE durchaus zu den besten zehn, vielleicht sogar fünf Debütalben, die jemals erschienen sind. Es gibt auch durchaus Tage (immer die, an denen ich es höre *g*), an denen ich es für die stärkste Platte der Band überhaupt halte. „Slow, Deep And Hard“ ist noch viel mehr vom Hardcore beeinflußt als irgendeine andere Platte der Band und stellt so etwas wie das Bindeglied zwischen Peter Steeles vormaliger Band Carnivore und dem zweite TYPE O NEGATIVE-Album „Bloody Kisses“ dar.
Hass und Schmerz regieren die komplette Stunde, die dieses Album dauert. Die 'richtigen' Songs sind allesamt in einzelne Unterparts unterteilt, die so freundliche Titel wie „I Know You're Fucking Someone Else“, „Kill You Tonight“ und „Jackhammerrape“ tragen, dem gegenüber steht sonnenscheinverdächtiges der Marke „Socioparasite“, „Waste Of Life“ oder auch „Unjustifiable Existence“. Auf „Slow, Deep And Hard“ gibt es weder Licht noch Hoffnung noch Gnade. Peter Steele, der offenbar damals eine gescheiterte Beziehung hinter sich hatte, in der er betrogen wurde, rechnet mit der Welt und seiner Exfreundin gnadenlos ab. Der Schmerz und der (Selbst)hass borden in Songs wie dem Opener „Unsuccessfully Coping With The Natural Beauty Of Infidelity“ nur so über. Steele versinkt aber nicht etwa nur in Selbstmitleid, sondern ergeht sich besonders in „Xero Tolerance“ und „Prelude To Agony“ auch in ausgiebigen Rache- und Mordphantasien und beschreibt in wenig blumigen Worten, was er am liebsten mit der Frau machen würde, die ihn zu dieser Zeit so dermaßen verletzt haben muss. Für schwache Nerven oder Schöngeister ist das natürlich nichts, zumal der herbeiphantasierte „Jackhammerrape“ durchaus auch in vertonter Form zu finden ist.
„Gravitational Constant“ hingegen handelt eher vom Weltschmerz an sich und dem Wunsch und Versuch, sich umzubringen während das kontroversenauslösend betitelte „Der Untermensch“ eher mit dem allgemeinen sozialen und gesellschaftlichen Umfeld Steeles abrechnet. Insbesondere bei „Der Untermensch“ (meinen heimlichen Lieblingssong der Platte) gehen TYPE O NEGATIVE komplett mit dem Holzhammer zu Werke, hier wird nicht geschönt oder umschrieben, sondern es geht direkt in die Fresse. Das tolle ist, dass man Steeles Hass und Wut durchaus nachvollziehen kann, versetzt man sich in dessen Lage mit seinem schlecht bezahlten Job, bei dem er im Park gebrauchte Kondome und Heroinspritzen wegräumen musste. Und auch die Mordphantasien in den anderen Songs mögen zwar krank wirken, aber mal ehrlich: Wer hatte sowas noch nicht? *g*
Musikalisch gehen TYPE O NEGATIVE auf ihrem Debüt passend zu den Texten natürlich auch eine ganze Ecke rabiater zu Werke als das auf sämtlichen Folgealben der Fall war. Das Tempo ist normalerweise eher hoch, es gibt aber auch zahlreiche Passagen (besonders bei „Prelude To Agony“) , in denen die Geschwindigkeit komplett herausgenommen wird und die Band sich langsamer und schleppender daherwalzt als auf ihren anderen Alben. „Slow, Deep And Hard“ ist also in jeder Hinsicht extremer als das Restmaterial der Band. Passend zu den Hardcore-Einflüssen gesellen sich immer wieder völlig prollige Gangshouts hinzu, die mir die Freudentränen in die Augen treiben. Wie geil das ist, Steeles Hintermannschaft im Opener “Slut! Cunt! Whore!“ brüllen zu hören oder sich in den mächtigen “Waste of life. You're a waste of life!"-Chören in „Der Untermensch“ zu suhlen, während die Band tempotechnisch fast schon im Minusbereich agiert. Mehr Heavyness geht nicht.
Immer wieder flechten TYPE O NEGATIVE bzw. Josh Silver aber auch einschmeichelnde Keyboardpassagen ein, Melodien, simpel und toll zugleich. Bestes Beispiel neben dem Orgelpart im Eröffnungssong ist wohl der zweite Part von „Xero Tolerance“ - erhabene Melodien aus Silvers Keyboard während Steele darüber “Kill you! Kill you! PUNISHMENT!“ kotzt. Was für eine Macht. Diesbezüglich auch nicht zu verachten ist die sakrale Finsterabfahrt in der Mitte von „Prelude To Agony“.
Nach der albtraumhaften Geräuschkulisse „Glass Walls Of Limbo“ (Kettengeräusche, sakrale Gesänge, Geächze, Geklopfe und andere seltsame Töne) und dem kurzen „The Misinterpretation Of Silence And Its Disastrous Consequences“, an dem das tollste ist, dass man den Song bei amazon gegen Geld herunterladen kann, lassen TYPE O NEGATIVE das Album mit „Gravitational Constant“ furios enden. “Suicide is self expression“ lautet die letzte Zeile auf dieser Scheibe, wie perfekt in diesem Satz der Zynismus mit dem Schmerz kombiniert wird, (beides eben elementare Bestandteile des Albums) ist schon eine Sache für sich.
Noch vor „Demanufacture“ ist „Slow, Deep And Hard“ die für mich wohl beste Schlechte Laune-Platte, die je veröffentlicht wurde. Dieses Album ist so dermaßen angepisst und stocksauer, gleichzeitig aber eben auch voll von Schmerz und (versteckter) Verletzlichkeit, wie kein zweites. Und wie immer, wenn ich es auflege und mir anhöre komme ich zu dem Schluß: An diese Scheibe sind TYPE O NEGATIVE nicht wieder herangekommen.
Was zum Gucken
Unsuccessfully Coping With The Natural Beauty Of Infidelity
Cover
Die Songs
01. Unsuccessfully Coping With The Natural Beauty Of Infidelity (12:39)
02. Der Untermensch (8:54)
03. Xero Tolerance (7:45)
04. Prelude To Agony (12:13)
05. Glass Walls Of Limbo (Dance Mix) (6:43)
06. The Misinterpretation Of Silence And Its Disastrous Consequences (1:04)
07. Gravitational Constant: G = 6.67 x 10-8 cm-3 gm-1 sec-2 (9:16)
Das Personal
J. - keys, vox, saws and shears, diesel crane and steam derek, all air and lions, winter, black, midnight, lunar phase "lower half", silver, 69, despair, onyx, east, Vampire.
K. - guitar, vox, drills and screwdrivers, steam, diesel and electrical locomotives, all water and foxes, spring, grey, dawn, lunar phase "left half", copper, 13, torment, ivory, south, Barbarian.
P. - vox, bass, hammers and axes, bulldozer, fronted loader and steamroller, all fire and wolves, autumn, green, dusk, lunar phase "right half", iron, 8, anger, emerald, north, Druid.
S. - drums, vox, wrenches and pliers, piledriver and blast furnace, all earth and bears, summer, white, noon, lunar phase "upper half", bronze, 3:14, hatred, diamond, west, Pirate. [/b]
Das Album
Was für ein unfassbares Debüt. Für mich zählt das erste TYPE O NEGATIVE durchaus zu den besten zehn, vielleicht sogar fünf Debütalben, die jemals erschienen sind. Es gibt auch durchaus Tage (immer die, an denen ich es höre *g*), an denen ich es für die stärkste Platte der Band überhaupt halte. „Slow, Deep And Hard“ ist noch viel mehr vom Hardcore beeinflußt als irgendeine andere Platte der Band und stellt so etwas wie das Bindeglied zwischen Peter Steeles vormaliger Band Carnivore und dem zweite TYPE O NEGATIVE-Album „Bloody Kisses“ dar.
Hass und Schmerz regieren die komplette Stunde, die dieses Album dauert. Die 'richtigen' Songs sind allesamt in einzelne Unterparts unterteilt, die so freundliche Titel wie „I Know You're Fucking Someone Else“, „Kill You Tonight“ und „Jackhammerrape“ tragen, dem gegenüber steht sonnenscheinverdächtiges der Marke „Socioparasite“, „Waste Of Life“ oder auch „Unjustifiable Existence“. Auf „Slow, Deep And Hard“ gibt es weder Licht noch Hoffnung noch Gnade. Peter Steele, der offenbar damals eine gescheiterte Beziehung hinter sich hatte, in der er betrogen wurde, rechnet mit der Welt und seiner Exfreundin gnadenlos ab. Der Schmerz und der (Selbst)hass borden in Songs wie dem Opener „Unsuccessfully Coping With The Natural Beauty Of Infidelity“ nur so über. Steele versinkt aber nicht etwa nur in Selbstmitleid, sondern ergeht sich besonders in „Xero Tolerance“ und „Prelude To Agony“ auch in ausgiebigen Rache- und Mordphantasien und beschreibt in wenig blumigen Worten, was er am liebsten mit der Frau machen würde, die ihn zu dieser Zeit so dermaßen verletzt haben muss. Für schwache Nerven oder Schöngeister ist das natürlich nichts, zumal der herbeiphantasierte „Jackhammerrape“ durchaus auch in vertonter Form zu finden ist.
„Gravitational Constant“ hingegen handelt eher vom Weltschmerz an sich und dem Wunsch und Versuch, sich umzubringen während das kontroversenauslösend betitelte „Der Untermensch“ eher mit dem allgemeinen sozialen und gesellschaftlichen Umfeld Steeles abrechnet. Insbesondere bei „Der Untermensch“ (meinen heimlichen Lieblingssong der Platte) gehen TYPE O NEGATIVE komplett mit dem Holzhammer zu Werke, hier wird nicht geschönt oder umschrieben, sondern es geht direkt in die Fresse. Das tolle ist, dass man Steeles Hass und Wut durchaus nachvollziehen kann, versetzt man sich in dessen Lage mit seinem schlecht bezahlten Job, bei dem er im Park gebrauchte Kondome und Heroinspritzen wegräumen musste. Und auch die Mordphantasien in den anderen Songs mögen zwar krank wirken, aber mal ehrlich: Wer hatte sowas noch nicht? *g*
Musikalisch gehen TYPE O NEGATIVE auf ihrem Debüt passend zu den Texten natürlich auch eine ganze Ecke rabiater zu Werke als das auf sämtlichen Folgealben der Fall war. Das Tempo ist normalerweise eher hoch, es gibt aber auch zahlreiche Passagen (besonders bei „Prelude To Agony“) , in denen die Geschwindigkeit komplett herausgenommen wird und die Band sich langsamer und schleppender daherwalzt als auf ihren anderen Alben. „Slow, Deep And Hard“ ist also in jeder Hinsicht extremer als das Restmaterial der Band. Passend zu den Hardcore-Einflüssen gesellen sich immer wieder völlig prollige Gangshouts hinzu, die mir die Freudentränen in die Augen treiben. Wie geil das ist, Steeles Hintermannschaft im Opener “Slut! Cunt! Whore!“ brüllen zu hören oder sich in den mächtigen “Waste of life. You're a waste of life!"-Chören in „Der Untermensch“ zu suhlen, während die Band tempotechnisch fast schon im Minusbereich agiert. Mehr Heavyness geht nicht.
Immer wieder flechten TYPE O NEGATIVE bzw. Josh Silver aber auch einschmeichelnde Keyboardpassagen ein, Melodien, simpel und toll zugleich. Bestes Beispiel neben dem Orgelpart im Eröffnungssong ist wohl der zweite Part von „Xero Tolerance“ - erhabene Melodien aus Silvers Keyboard während Steele darüber “Kill you! Kill you! PUNISHMENT!“ kotzt. Was für eine Macht. Diesbezüglich auch nicht zu verachten ist die sakrale Finsterabfahrt in der Mitte von „Prelude To Agony“.
Nach der albtraumhaften Geräuschkulisse „Glass Walls Of Limbo“ (Kettengeräusche, sakrale Gesänge, Geächze, Geklopfe und andere seltsame Töne) und dem kurzen „The Misinterpretation Of Silence And Its Disastrous Consequences“, an dem das tollste ist, dass man den Song bei amazon gegen Geld herunterladen kann, lassen TYPE O NEGATIVE das Album mit „Gravitational Constant“ furios enden. “Suicide is self expression“ lautet die letzte Zeile auf dieser Scheibe, wie perfekt in diesem Satz der Zynismus mit dem Schmerz kombiniert wird, (beides eben elementare Bestandteile des Albums) ist schon eine Sache für sich.
Noch vor „Demanufacture“ ist „Slow, Deep And Hard“ die für mich wohl beste Schlechte Laune-Platte, die je veröffentlicht wurde. Dieses Album ist so dermaßen angepisst und stocksauer, gleichzeitig aber eben auch voll von Schmerz und (versteckter) Verletzlichkeit, wie kein zweites. Und wie immer, wenn ich es auflege und mir anhöre komme ich zu dem Schluß: An diese Scheibe sind TYPE O NEGATIVE nicht wieder herangekommen.
Was zum Gucken
Unsuccessfully Coping With The Natural Beauty Of Infidelity
Zuletzt geändert von Thunderforce am 01.09.2011 19:56, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Decades of ploppession (Aktuell: 1991 - Platz 04)
Hab lange gebraucht, um damit klar zu kommen, weil das Album so total daneben klingt (oder eher klang), aber mittlerweile liebe ich es wie Bolle... saustarke Scheibe!
Mögest du in interessanten Zeiten leben.
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Re: Decades of ploppession (Aktuell: 1991 - Platz 04)
Was ein grandioses Review. Ich glaube, NIEMAND kann diese Art der Musik besser beschreiben als unser Ploppi.
Das das Album mal eben noch 2 Plätze weiter nach oben gekonnt hätte, spielt jetzt mal keine Rolle. Top Album und schlicht ein Meisterwerk.
P.S. Im Gegensatz zur Bloody Kisses hat dieses Album keine Qualitätsschwankungen der Marke Black No.1 Das hier ist ein einziger Höhenflug an Qualität und IMO ganz klar beste Type O Negative.
Das das Album mal eben noch 2 Plätze weiter nach oben gekonnt hätte, spielt jetzt mal keine Rolle. Top Album und schlicht ein Meisterwerk.
P.S. Im Gegensatz zur Bloody Kisses hat dieses Album keine Qualitätsschwankungen der Marke Black No.1 Das hier ist ein einziger Höhenflug an Qualität und IMO ganz klar beste Type O Negative.
Re: Decades of ploppession (Aktuell: 1991 - Platz 04)
Tolles Review mal wieder. Das Album ist natürlich Gott, wenn auch nicht das beste der Band für mich. Aber ich finde es zum Beispiel besser als den Nachfolger.
Re: Decades of ploppession (Aktuell: 1991 - Platz 04)
Hab ich damals gekauft, weil ich was Carnivore-artiges erwartet hatte, das abgedrehte Zeug nicht wirklich verstanden, mich über den "Der Untermensch" geärgert und das Ding wieder verscherbelt.
Müsste ich mir nochmal zulegen.
Müsste ich mir nochmal zulegen.
Re: Decades of ploppession (Aktuell: 1991 - Platz 04)
Extralob fürs Abtippen der "Personal"-Infos.
Re: Decades of ploppession (Aktuell: 1991 - Platz 05)
Dann wirds aber mal Zeit:Apparition hat geschrieben: "Smells Like Teen Spirit" ist für mich einer der 10 besten Rocksongs überhaupt, und ich höre ihn heute immer noch so gerne wie mitte der Neunziger. Wie gut er ist, zeigt sich auch daran, dass ich bisher noch kein anständigers Cover der Nummer gehört habe.
The Doctor: "It's like finding the remains of a stone age man with a transistor radio."
Harry: "Playing rock music ?"
Clear Eyes, Full Hearts, Can't Lose!
Harry: "Playing rock music ?"
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