JANECKS MUSIKALISCHER WERDEGANG IN EINER TOP 200 LISTE

Hier sammeln sich nur die Perlen an Threads, die niemals im Datennirvana verschwinden dürfen.
JAYMZZ
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Beitrag von JAYMZZ »

oger hat geschrieben:Der ist echt eklig, stellenweise.

*Schauder @ Ende*
Aber eines der besten Enden aller Zeiten *find*
THE POWER OF THE RIFF COMPELS ME

PÖHLER!
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Janeck
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Beitrag von Janeck »

oger hat geschrieben:Der ist echt eklig, stellenweise.
JAWOLLL!!!
So soll es sein :pommes:
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Janeck
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Beitrag von Janeck »

Platz 17

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Pulp Fiction (1994)
Regie: Quentin Tarantino

Dieser clevere und ungemein unterhaltsame zweite Film von Quentin Tarantino besteht aus miteinander zusammenhängenden und ineinander verflochtenen Kriminalstorys, deren Zeitebenen einander überlagern.
Doch Pulp Fiction besticht nicht nur durch seine raffinierte Komposition, der Thrill, den er verursacht, verdankt sich nahezu vollständig Anspielungen auf bzw. Zitaten aus anderen Filmen und TV-Shows.
Die gallige Geschichte, die in absurdem Chaos, Drogenorgien, coolen Machosprüchen und Fantasien von Analsex schwelgt, ist perfekt in Szene gesetzt.
Dank Tarantinos Gabe, seine Sprüche klopfenden Helden mit traumwandlerischer Sicherheit in Szene zu setzen, schießt dieser kühne Film geradezu ein Feuerwerk von Überraschungseffekten ab.
Travolta, Jackson, Willis und Keitel agieren in brillanter Spiellaune.
Nur gelegentlich wirkt der film anstrengend, obwohl er sein übergeordnetes Ziel niemals aus den Augen verliert: das echte Leben und echte Menschen ein für allemal aus dem Kunstfilm zu verbannen und sie durch Genretypen und Anspielungen zu ersetzen, um das Kennerpublikum mit Bergen von Zitaten aus der Filmgeschichte zu füttern.
Vielleicht nicht ganz so flüssig wie Reservoir Dogs aber an Coolness ist Pulp Fiction nicht zu übertreffen.
Nicht um sonst, ist Pulp Fiction wohl DER Kultfilm der 90er, alleine schon der geniale Soundtrack ist es wert diesen Film zu sehen.
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samba-tonne
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Beitrag von samba-tonne »

Janeck hat geschrieben:Platz 18

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Sieben (1995)
Regie: David Fincher

Unglaublich das dieser geniale Regisseur 4 Jahre später mit einem Werk daherkommt, dass diesen schon perfekten Film nochmals übertrifft!
Du meinst doch nicht den "Fight Club" , oder? :D
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Janeck
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Beitrag von Janeck »

Platz 16

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Mann beisst Hund (1992)
Regie: Remy Belvaux

Mann beisst Hund ist wohl der umstrittenste Film in der Geschichte des belgischen Kinos.
Er erwarb sich sofort einen gewissen Ruhm, nachdem Kritiker auf der ganzen Welt seine Art der Darstellung von Gewalt auf der Leinwand anprangert und Parallelen zu anderen Filmen aus dieser Zeit wie Reservoir Dogs und Henry: Portrait of a Serial Killer gezogen hatten.
Mann beisst Hund ähnelt diesen Filmen in einigen Elementen – und ist doch ganz anders.
Gedreht auf körnigem Schwarzweiß-Material, unter Verwendung einer Handkamera und mit nicht nachbearbeitetem Ton (es gibt keine Musik), wirkt Mann beisst Hund zuerst wie ein Dokumentarfilm.
Was dem Film aber seinen besonderen Reiz und auch Schrecken verleiht, ist die Tatsache, dass Mann beisst Hund nicht nur ein dokumentarisches Portrait ist, sondern die Materie mit viel hintergründigem Witz und Zynismus vermittelt.
Die Handlung kreist um eine Filmcrew, die einen selbst ernannten Serienmörder namens Ben bei seinen Aktionen begleitet.
Während Ben seinem Geschäft nachgeht, macht er die Mitglieder der Crew langsam zu Komplizen seiner Verbrechen.
Er lädt sie zu üppigen Gelagen ein, sie helfen ihm dafür, Leichen zu beseitigen, worauf er ihnen sogar finanziell unter die Arme greift.
Die fortwährenden Kommentare von Ben über sein „Handwerk“, seine Opfer und ihre sozialen Eigentümlichkeiten oder über die Crew (er schlägt bestimmte Kameraperspektiven vor und beschwert sich über ihr schäbiges Aussehen) verleihen dem film einen grandiosen bissigen humoristischen Ton.
Ben erledigt gerade einen Mann in seinem Badezimmer, als er plötzlich mitten drin aufhört und die Crew fragt, an welchen französischen Film diese Szene denn nun erinnere…
Dann ist der Spaß plötzlich zu Ende.
Der Wendepunkt in Mann beisst Hund ist eine kunstvoll arrangierte, grausig drastische Vergewaltigungsszene (vergesst die harmlose Szene in Irreversibel!).
Der Film verwandelt sich von einer bitteren schwarzen Komödie in eine düstere Kritik unserer Lust, fröhlich dabei zuzusehen, wie das alltägliche Leben aus den fugen gerät.
Die Vergewaltigungsszene löst einen derartigen Schock aus, dass sie uns zwingt, das gerade noch empfundene Vergnügen zu überdenken, und verändert somit den Charakter der gesamten Geschichte.
Außerdem gelingen dem Film hervorragende Aussagen zum bisherigen Umgang mit Gewaltverbrechen, da der Hauptdarsteller zwar über alles Mögliche philosophiert, aber den Antrieb für seine Taten außen vorlässt.
Somit wird modisch schicke Ursachenanalyse adabsurdum geführt.
Einer der brachialsten Filme die ich je gesehen habe, aber Vorsicht, dieser Film ist absolut nicht für zartbesaitete geeignet, auch wenn man hier vollkommen ohne Splatter und große Goreeinlagen auskommt!
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DerReek
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Beitrag von DerReek »

Huiiii, hört sich super an. :)
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Janeck
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Beitrag von Janeck »

Dürfte dir auf jeden Fall gefallen!
Du bist ja so ein kleiner Perverser :D

Edit: Das ist übrigens nicht so ein Handkameraquatschgewackel wie bei Blair Witch oder den sinnfreien herumgehampel in Cloverfield!
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DerReek
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Beitrag von DerReek »

Janeck hat geschrieben:Dürfte dir auf jeden Fall gefallen!
Du bist ja so ein kleiner Perverser :D

Edit: Das ist übrigens nicht so ein Handkameraquatschgewackel wie bei Blair Witch oder den sinnfreien herumgehampel in Cloverfield!
LOL, ich glaub et hackt dir, dooh :D

Jau, so ein Krims hab ich auch ned erwartet. :xmas:
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Janeck
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Beitrag von Janeck »

Platz 15

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Evil Dead (1982)
Regie: Sam Raimi

“Das ultimative Horrorerlebnis”, wie sich der Film unbescheiden nannte, hat das Genre zweifellos verändert.
Sam Raimi orientierte sich bei seinen blutigen Gewaltszenen am italienischen Horrorfilm und die Teenie-Helden sind so hohlköpfig und grässlich gesund, dass wir es gar nicht erwarten können, bis sie abgemurkst oder zu Zombies werden.
Kein Zweifel, das ist die Erfolgsgeschichte eines Filmfreaks und Amateurs, der mit Super-Soundtrack und einer schnellen Folge subjektiver Kameraeinstellungen für Effekte sorgt.
Raimi hat gut aufgepasst und von der Generation der Regisseure aus den 70er Jahren viel gelernt – William Friedkin, Wes Craven, George Romero und Brian de Palma.
Dazu kam sein eigener etwas hausbackener surrealistischer Humor, irgendwo zwischen Cocteau und Avery.
Und in Bruce Campbell fand Raimi einen sympathischen Slapstick-Star.
Sam Raimis Achterbahnfahrt durch den Horrorhimmel stellt den richtungweisenden Hardcore-Horrorthriller der 80er Jahre dar.
Dem Zuseher wird eine unerschöpfliche Vielfalt äußerst makaberer F/X geboten, die für die damalige Zeit als bahnbrechend galten.
Ebenso besticht der Kultklassiker durch geniale Regieeinfälle und brillante Kamerafahrten.
Atmosphärisch gesehen, stellt Tanz der Teufel für mich auch heute noch das Nonplusultra im Horrorfilm dar!
Unglaublich was Raimi aus einem Wald, einer Hütte, viel Nebel, atemberaubender Musik und einer grandiosen Kamera herausholt und somit den wohl immer noch besten Horrorfilm gedreht hat.
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Janeck
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Beitrag von Janeck »

Platz 14

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Eraserhead (1977)
Regie: David Lynch

Ein seltsam aussehender Mann bedient in einem zerklüfteten Planeten einen Hebel, während aus dem Mund des schwebenden „Helden“ Henry Spencer eine schlangenartige Kreatur auftaucht, vielleicht geboren wird.
In seiner schmuddeligen Wohnung in einer desolaten postindustriellen Stadtlandschaft informiert ihn eine Nachbarin, seine Freundin erwarte ihn bei ihren Eltern zum Essen.
Nach dem Essen erfährt Henry, dass er der Vater eines Frühchens ist, das noch in der Klinik liegt.
Mary zieht zu Henry, verlässt ihn aber bald darauf, als das missgestaltete, völlig gelähmte „Baby“ sie nachts durch sein Schreien ständig wach hält.
Das Baby wird immer abstoßender und kränker. Nach Fantasien über eine blonde Sängerin und einem One-Night-Stand mit der verführerischen Nachbarin, stellt sich Henry vor, wie sein eigener Kopf vom Rumpf fliegt und durch den des Babys ersetzt wird.
Danach wird Henrys Kopf in eine Fabrik gebracht und als Material für Radiergummis verwendet.
Den gesamten Inhalt von Eraserhead schlüssig wiederzugeben, ist beinahe unmöglich.
Zu surrealistisch und abstrus sind die Strukturen des schwarzweißen Meisterwerks.
Innerhalb der beinahe vierjährigen Drehzeit schuf Lynch in seinem Regiedebüt eine alptraumhafte Schreckensvision in faszinierend komponierten Bildern.
Obwohl er ein abstoßendes Weltbild zelebriert, das vom natürlichen Verfall dominiert wird, gibt es dennoch einige humoreske Szenen, die gleichvoll von der Konvention abgleiten.
Vor allem die symbolhaften Bilder im Halbdunkel machen die einzigartige Atmosphäre des Films aus und lassen den Zuschauer in der Zerrissenheit zwischen Realität und Irrationalität allein.
Das Unbehagen, ja sogar Entsetzen, das sich beim Betrachten einstellt und bei mehrfachem Sehen zunimmt, ist schlicht unvergesslich.
Unglaublich, dass es der Film immer noch nicht zu einer vernünftigen DVD-Veröffentlichung geschafft hat.
Sharkattack

Beitrag von Sharkattack »

Janeck hat geschrieben:Platz 15

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Evil Dead (1982)
Regie: Sam Raimi

“Das ultimative Horrorerlebnis”, wie sich der Film unbescheiden nannte, hat das Genre zweifellos verändert.
Sam Raimi orientierte sich bei seinen blutigen Gewaltszenen am italienischen Horrorfilm und die Teenie-Helden sind so hohlköpfig und grässlich gesund, dass wir es gar nicht erwarten können, bis sie abgemurkst oder zu Zombies werden.
Kein Zweifel, das ist die Erfolgsgeschichte eines Filmfreaks und Amateurs, der mit Super-Soundtrack und einer schnellen Folge subjektiver Kameraeinstellungen für Effekte sorgt.
Raimi hat gut aufgepasst und von der Generation der Regisseure aus den 70er Jahren viel gelernt – William Friedkin, Wes Craven, George Romero und Brian de Palma.
Dazu kam sein eigener etwas hausbackener surrealistischer Humor, irgendwo zwischen Cocteau und Avery.
Und in Bruce Campbell fand Raimi einen sympathischen Slapstick-Star.
Sam Raimis Achterbahnfahrt durch den Horrorhimmel stellt den richtungweisenden Hardcore-Horrorthriller der 80er Jahre dar.
Dem Zuseher wird eine unerschöpfliche Vielfalt äußerst makaberer F/X geboten, die für die damalige Zeit als bahnbrechend galten.
Ebenso besticht der Kultklassiker durch geniale Regieeinfälle und brillante Kamerafahrten.
Atmosphärisch gesehen, stellt Tanz der Teufel für mich auch heute noch das Nonplusultra im Horrorfilm dar!
Unglaublich was Raimi aus einem Wald, einer Hütte, viel Nebel, atemberaubender Musik und einer grandiosen Kamera herausholt und somit den wohl immer noch besten Horrorfilm gedreht hat.
Kult-Schocker vom Allerfeinsten, natürlich nur in der ungekürzten Fassung :pommes:
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Janeck
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Beitrag von Janeck »

Türlich!
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Beitrag von Janeck »

Platz 13

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Einer flog über das Kuckucksnest (1975)
Regie: Milos Forman

Der unangepasste Außenseiter Randle McMurphy wird zur Beobachtung in eine psychiatrische Klinik eingewiesen.
Dort zieht er den Groll der sadistischen Oberschwester Ratched (grandios: Louise Fletscher, Oscar) auf sich und zettelt mit Hilfe anderer Patienten bald eine Revolte gegen sie an.
Einer flog über das Kuckucksnest schrieb Filmgeschichte, denn er gewann als zweiter Film überhaupt fünf Oscars.
Jeder einzelne war verdient, der tschechische Regisseur Forman (Amadeus, Larry Flint) drehte einen hypnotischen und sehr menschlichen Film voller exzentrischer Charaktere und entlockte Fletscher die beste Leistung ihrer Karriere.
Nicholson (Oscar) ist natürlich faszinierend als der gefangene, aber freiheitsliebende McMurphy und die Szenen zwischen ihm und der herablassenden Schwester Ratched sind die aufregendsten im gesamten modernen US-Kino!
Auch nach mehrmaligen ansehen ist dieser Film immer wieder grandios und aufwühlend.

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DerReek
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Beitrag von DerReek »

Janeck hat geschrieben:Platz 14

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Eraserhead (1977)
Regie: David Lynch

Ein seltsam aussehender Mann bedient in einem zerklüfteten Planeten einen Hebel, während aus dem Mund des schwebenden „Helden“ Henry Spencer eine schlangenartige Kreatur auftaucht, vielleicht geboren wird.
In seiner schmuddeligen Wohnung in einer desolaten postindustriellen Stadtlandschaft informiert ihn eine Nachbarin, seine Freundin erwarte ihn bei ihren Eltern zum Essen.
Nach dem Essen erfährt Henry, dass er der Vater eines Frühchens ist, das noch in der Klinik liegt.
Mary zieht zu Henry, verlässt ihn aber bald darauf, als das missgestaltete, völlig gelähmte „Baby“ sie nachts durch sein Schreien ständig wach hält.
Das Baby wird immer abstoßender und kränker. Nach Fantasien über eine blonde Sängerin und einem One-Night-Stand mit der verführerischen Nachbarin, stellt sich Henry vor, wie sein eigener Kopf vom Rumpf fliegt und durch den des Babys ersetzt wird.
Danach wird Henrys Kopf in eine Fabrik gebracht und als Material für Radiergummis verwendet.
Den gesamten Inhalt von Eraserhead schlüssig wiederzugeben, ist beinahe unmöglich.
Zu surrealistisch und abstrus sind die Strukturen des schwarzweißen Meisterwerks.
Innerhalb der beinahe vierjährigen Drehzeit schuf Lynch in seinem Regiedebüt eine alptraumhafte Schreckensvision in faszinierend komponierten Bildern.
Obwohl er ein abstoßendes Weltbild zelebriert, das vom natürlichen Verfall dominiert wird, gibt es dennoch einige humoreske Szenen, die gleichvoll von der Konvention abgleiten.
Vor allem die symbolhaften Bilder im Halbdunkel machen die einzigartige Atmosphäre des Films aus und lassen den Zuschauer in der Zerrissenheit zwischen Realität und Irrationalität allein.
Das Unbehagen, ja sogar Entsetzen, das sich beim Betrachten einstellt und bei mehrfachem Sehen zunimmt, ist schlicht unvergesslich.
Unglaublich, dass es der Film immer noch nicht zu einer vernünftigen DVD-Veröffentlichung geschafft hat.
Eines der krassesten Filmerlebnisse die ich je hatte. Man wird förmlich in den Sitz gepresst und ist psychisch so gefordert, dass man sich wünscht, dass der Film bald aus ist, ihn aber gleichzeitig total geil findet. Heftiges Huld!
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Janeck
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Beitrag von Janeck »

Platz 12

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Brazil (1985)
Regie: Terry Gilliam

Die Handlung von Brazil, nicht umsonst 1984 entstanden, spielt irgendwann im 20. Jahrhundert in einer imaginären, aber plausibel gezeichneten Diktatur.
Während Orwells Zukunftsvisionen von einem entsetzlich gut funktionierenden staatlichen Überwachungsapparat ausgeht, ist das Schlimmste an Gilliams negativer Utopie, dass sie nicht einmal funktioniert
Der Plot wird ausgelöst durch einen grotesken Fehler: Durch einen zerquetschten Käfer wird der Haftbefehl gegen den Terroristen Tuttle auf den unschuldigen Mr. Buttle ausgestellt.
Die Stadt versinkt im Chaos und dazu sind nicht einmal die möglicherweise vom Staat gesponserten Terrorbomben nötig, die regelmäßig für Blutvergießen sorgen.
Wie Winston Smith aus 1984 ist Sam Lowry ein mittlerer Regierungsmitarbeiter in einem brutalen Staat, der durch Liebe zum Rebellen wird und am Ende in die unbarmherzigen Fänge eines freundlichen Folterers gerät.
Sam liebt romantische Fantasien, in der er als engelsgleicher Superheld gegen Schlangenmonster kämpft, um seine Traumfrau zu retten, die im wahren Leben Lastwagenfahrerin ist und das Buttle und seiner Familie angetane Unrecht rächen will.
Sam lernt die monströse Grausamkeit des Systems kennen.
In Gilliams Meisterwerk wird die Zukunft als apokalyptische Alptraumvision dargestellt.
Rabenschwarzer Humor und bizarre Bilder harmonieren mit der glaubwürdigen Schilderung eines Regimes, dass seinen Folteropfern die Kosten für den Strom und die Arbeitszeit der Folterer in Rechnung stellt.
Wer nicht durch die spannende und differenzierte Handlung gefesselt wird, wird spätestens von den surrealistischen Bildern und atemberaubenden Actionszenen überwältigt.
Brazil ist brillantes, auf den Punkt gebrachtes Kino, in dem es keine Schwachstellen gibt.
Für mich ein Meilenstein.
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