Undo und das Meer
Re: Undo und das Meer
Halifax und weiter gen Süden
Halifax ist eine sehr nette Stadt. Zum einen tragischerweise bekannt geworden nach dem Titianic-Desaster, weil die Überlebenden dorthin gefahren wurden und die Opfer bestattet. Und zum anderen – und das war mir völlig neu – fand dort die https://de.wikipedia.org/wiki/Halifax-Explosion statt. In den Buchläden dort ist das nach wie vor ein wichtiges Thema. Ich habe mich dort allerdings mit neuen Songbooks eingedeckt, Shanties aus Nova Scotia etc.
In Boston war dann wieder die USA erreicht. Man warnte uns schon vorher, dass es durchaus zu Drogenkontrollen der US Coast Guard kommen könnte. Außerdem musste das Chlor im Trinkwasser auf ein irre hohes Maß hochgedreht warden. Man trank also ständig Swimmingpoolwasser. Also das hätte man, wenn die Offiziere das auch durchgezogen hätten. Die Kontrollen sind wahnsinnig streng und als die US Coast Guard einen Blick auf die Chloruhr warf…legten sie das Schiff an die Kette. Zack. Du hier nix weiterfahren, weil dein Wasser ist bäbä. Irgendwie hatten die Ingenieure das schlicht und einfach vergessen und pumpten dann hektisch Chlor in unser Wasser, auf dass wir auch ja nicht von irgendwelchen Bakterien aus dem All oder keine Ahnung woher alle Passagiere töten. *Vogel zeig*
Abends durften wir wieder ablegen. Ich hatte auch noch eine sehr unfeine Begegnung mit der Coast Guard. Zwischen Früh- und Mittagsdienst hatte ich die eine Stunde gerne wenn möglich genutzt, mich mal eben hinzulegen. Da es sehr warm war, nackt. Ich schnarch also friedlich in meiner Koje, als mich plötzlich ein Rottweiler anschnobert.Da ist dieser Arsch von US Coast Guard auf seiner Drogenkontrolltour doch einfach mir nix dir nix in unsere Kabine gedonnert, hat den Hund alles durchschnüffeln lassen und jegliches an Privatsphäre mal eben ad acta gepackt. Keine Ahnung, ob die das einfach so dürfen, heutzutage bestimmt . Damals war ich einfach nur stinksauer und hab dem Cop alles mögliche an den Kopf geworfen.Mit wogenden Brüsten, das war mir in dem Moment vor lauter Wut völlig entfallen dass ich gar nichts anhatte außer Schlüppi…
Ein Rottweiler direkt vor der Nase riecht übrigens auch nicht so dolle wenn er hechelt. Natürlich hat die Coast Guard nichts gefunden, nirgendwo. Drogen waren offiziell natürlich völlig verboten, Alkohol aber mehr als erlaubt...
Boston ist sehr hübsch, besser haben mir aber all die kleinen Städtchen gefallen, die man so rundherum in New England besuchte. In Maine gab es fangfrischen Hummer für die Offiziere (das hatten die sich selber organisiert) und da ich derzeit mit dem Purser zusammen war, war ich auch eingeladen. Pfundweise Hummer, nur mit Pellkartoffeln, literweise Buttersauce und frischem Bagutte. Boah. Für ´n Appel und n´Ei. Das ist da sehr günstig, daher auch sehr einfach zu bekommen.
Ich hatte mittlerweile auch neue VIPS bekommen, und zwar Dagmar Berghoff mit ihrem damaligen Ehemann und Wilhelm Wieben. Völligst nette Leute. Frau Berghoff ist die Patin der MS Hanseatic und fährt ziemlich oft mit. Wilhelm Wieben war alleine an Bord und och: ist der Mann entzückend! So ein feiner Gentleman der alten Schule, damals war er erst flotte 63. Madame Berghoff hatte allerdings einen irren Weißweinverbrauch, das war schon ein wenig auffällig. Und man sah das auch, so morgens ohne Make-Up Aber schnurz, die drei waren sehr sehr nett zu jedem an Bord. Wieben ist genau wie ich in Heide geboren, ein Dithmarscher durch und durch. Und ein Teddybärfan: Eines Tages waren wir in Martha´s Vinyard http://www.cntraveler.com/stories/2016- ... s-vineyard
So ein Ort wo man denkt, das es jetzt aber wirklich nicht amerikanischkitschiger geht, aber wunderhübsch. Edgartown diente im Film “Der weiße Hai” übrigens als Kulisse. In einem der Schaufenster lag ein Teddy. Ein recht großer, ockerfarbener Zausel. Ich hatte zu der Zeit gerade eine wirklich fiese OP hinter mir (zu privat für den Text hier) und ging auf dem Zahnfleisch und war leicht depressiv. Und darum kaufte mein Freund mir einfach den Gesellen. Er wurde “Sam” getauft und lebt bis heute auf meinem Sofa. Jedenfalls trug ich Sam nach dem Landgang ganz happy wie so ein Kleinkind auf der Schulter, als hinter mir eine sehr bekannte Stimme sagte: “Ooooh! Ist das ihrer? Oh, Katja. Darf ich den mal halten, ich liebe Bären!” Mister Tagesschau. Mit Herzchen im Blick. Auf dem Tenderboot hat er die ganze Zeit den Teddy gehalten, das war schon sehr niedlich. Und abends habe ich mich endlich getraut, ihn auf Plattdeutsch anzusprechen. Worauf ein lautes Gebrabbel über Dithmarschen ertönte und die anderen Gäste erstaunt aufblickten (und nichts verstanden). Bin Fan seitdem
Weiter die Ostküste runter…
Halifax ist eine sehr nette Stadt. Zum einen tragischerweise bekannt geworden nach dem Titianic-Desaster, weil die Überlebenden dorthin gefahren wurden und die Opfer bestattet. Und zum anderen – und das war mir völlig neu – fand dort die https://de.wikipedia.org/wiki/Halifax-Explosion statt. In den Buchläden dort ist das nach wie vor ein wichtiges Thema. Ich habe mich dort allerdings mit neuen Songbooks eingedeckt, Shanties aus Nova Scotia etc.
In Boston war dann wieder die USA erreicht. Man warnte uns schon vorher, dass es durchaus zu Drogenkontrollen der US Coast Guard kommen könnte. Außerdem musste das Chlor im Trinkwasser auf ein irre hohes Maß hochgedreht warden. Man trank also ständig Swimmingpoolwasser. Also das hätte man, wenn die Offiziere das auch durchgezogen hätten. Die Kontrollen sind wahnsinnig streng und als die US Coast Guard einen Blick auf die Chloruhr warf…legten sie das Schiff an die Kette. Zack. Du hier nix weiterfahren, weil dein Wasser ist bäbä. Irgendwie hatten die Ingenieure das schlicht und einfach vergessen und pumpten dann hektisch Chlor in unser Wasser, auf dass wir auch ja nicht von irgendwelchen Bakterien aus dem All oder keine Ahnung woher alle Passagiere töten. *Vogel zeig*
Abends durften wir wieder ablegen. Ich hatte auch noch eine sehr unfeine Begegnung mit der Coast Guard. Zwischen Früh- und Mittagsdienst hatte ich die eine Stunde gerne wenn möglich genutzt, mich mal eben hinzulegen. Da es sehr warm war, nackt. Ich schnarch also friedlich in meiner Koje, als mich plötzlich ein Rottweiler anschnobert.Da ist dieser Arsch von US Coast Guard auf seiner Drogenkontrolltour doch einfach mir nix dir nix in unsere Kabine gedonnert, hat den Hund alles durchschnüffeln lassen und jegliches an Privatsphäre mal eben ad acta gepackt. Keine Ahnung, ob die das einfach so dürfen, heutzutage bestimmt . Damals war ich einfach nur stinksauer und hab dem Cop alles mögliche an den Kopf geworfen.Mit wogenden Brüsten, das war mir in dem Moment vor lauter Wut völlig entfallen dass ich gar nichts anhatte außer Schlüppi…
Ein Rottweiler direkt vor der Nase riecht übrigens auch nicht so dolle wenn er hechelt. Natürlich hat die Coast Guard nichts gefunden, nirgendwo. Drogen waren offiziell natürlich völlig verboten, Alkohol aber mehr als erlaubt...
Boston ist sehr hübsch, besser haben mir aber all die kleinen Städtchen gefallen, die man so rundherum in New England besuchte. In Maine gab es fangfrischen Hummer für die Offiziere (das hatten die sich selber organisiert) und da ich derzeit mit dem Purser zusammen war, war ich auch eingeladen. Pfundweise Hummer, nur mit Pellkartoffeln, literweise Buttersauce und frischem Bagutte. Boah. Für ´n Appel und n´Ei. Das ist da sehr günstig, daher auch sehr einfach zu bekommen.
Ich hatte mittlerweile auch neue VIPS bekommen, und zwar Dagmar Berghoff mit ihrem damaligen Ehemann und Wilhelm Wieben. Völligst nette Leute. Frau Berghoff ist die Patin der MS Hanseatic und fährt ziemlich oft mit. Wilhelm Wieben war alleine an Bord und och: ist der Mann entzückend! So ein feiner Gentleman der alten Schule, damals war er erst flotte 63. Madame Berghoff hatte allerdings einen irren Weißweinverbrauch, das war schon ein wenig auffällig. Und man sah das auch, so morgens ohne Make-Up Aber schnurz, die drei waren sehr sehr nett zu jedem an Bord. Wieben ist genau wie ich in Heide geboren, ein Dithmarscher durch und durch. Und ein Teddybärfan: Eines Tages waren wir in Martha´s Vinyard http://www.cntraveler.com/stories/2016- ... s-vineyard
So ein Ort wo man denkt, das es jetzt aber wirklich nicht amerikanischkitschiger geht, aber wunderhübsch. Edgartown diente im Film “Der weiße Hai” übrigens als Kulisse. In einem der Schaufenster lag ein Teddy. Ein recht großer, ockerfarbener Zausel. Ich hatte zu der Zeit gerade eine wirklich fiese OP hinter mir (zu privat für den Text hier) und ging auf dem Zahnfleisch und war leicht depressiv. Und darum kaufte mein Freund mir einfach den Gesellen. Er wurde “Sam” getauft und lebt bis heute auf meinem Sofa. Jedenfalls trug ich Sam nach dem Landgang ganz happy wie so ein Kleinkind auf der Schulter, als hinter mir eine sehr bekannte Stimme sagte: “Ooooh! Ist das ihrer? Oh, Katja. Darf ich den mal halten, ich liebe Bären!” Mister Tagesschau. Mit Herzchen im Blick. Auf dem Tenderboot hat er die ganze Zeit den Teddy gehalten, das war schon sehr niedlich. Und abends habe ich mich endlich getraut, ihn auf Plattdeutsch anzusprechen. Worauf ein lautes Gebrabbel über Dithmarschen ertönte und die anderen Gäste erstaunt aufblickten (und nichts verstanden). Bin Fan seitdem
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Re: Undo und das Meer
Hmmm, ich sollte meine Pläne, mal nach Kanada zu fliegen, doch mal wieder aufleben lassen. Kommt man in Quebec auch ohne französisch halbwegs klar?
That is delightful news for someone who cares.
Re: Undo und das Meer
Ich hab's ja auch geschafft Aber so ein paar Brocken wären wohl ganz gut. Sonst flieg nach Toronto, auch sehr klasse.Apparition hat geschrieben:Hmmm, ich sollte meine Pläne, mal nach Kanada zu fliegen, doch mal wieder aufleben lassen. Kommt man in Quebec auch ohne französisch halbwegs klar?
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Re: Undo und das Meer
Wahn @ von schnüffelndem Rottweiler geweckt werden. Keine Ahnung, wie ich da reagieren würde, aber wohl ähnlich begeistert wie du...
Which aircraft crashes more into mountains?
Re: Undo und das Meer
Ich mag Rottweiler sehr, aber so doch lieber nicht. Das war unverschämt. Wenn die Coast Guard bzw. Grenzbeamten da überall so agieren (was sie ja anscheinend machen)... na danke.ReplicaOfLife hat geschrieben:Wahn @ von schnüffelndem Rottweiler geweckt werden. Keine Ahnung, wie ich da reagieren würde, aber wohl ähnlich begeistert wie du...
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Re: Undo und das Meer
Dithmarscher Urbräu schmeckt auch ganz gut. Herb. Vielleicht manchmal wie Rottweiler, aber nicht immer.
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Re: Undo und das Meer
Erst durch googeln gemerkt, wer Wilhelm Wieben ist. Die Vorstellung mit einem Teddy im Arm werde ich jetzt wohl für immer von ihm haben. *g*
Sapere aude, du disziplinloser Dödel!
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Dimebags große Erkundungstour durch diesen Metal
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Re: Undo und das Meer
Dimebag666 hat geschrieben:Erst durch googeln gemerkt, wer Wilhelm Wieben ist. Die Vorstellung mit einem Teddy im Arm werde ich jetzt wohl für immer von ihm haben. *g*
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Re: Undo und das Meer
Zu Quebec kann ich nichts sagen, aber Kanada: unbedingt. Ich war vor zwei Jahren in Nova Scotia, New Brunswick und Prince-Edward-Island. Superschöne Landschaften und sehr freundliche, offene Menschen. Aber halt normal freundlich und nicht so überkandidelt wie teilweise in den USA (wobei das auch immer weniger krass wird, desto nördlicher man kommt).Apparition hat geschrieben:Hmmm, ich sollte meine Pläne, mal nach Kanada zu fliegen, doch mal wieder aufleben lassen. Kommt man in Quebec auch ohne französisch halbwegs klar?
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Re: Undo und das Meer
Genau so.Dimebag666 hat geschrieben:Erst durch googeln gemerkt, wer Wilhelm Wieben ist. Die Vorstellung mit einem Teddy im Arm werde ich jetzt wohl für immer von ihm haben. *g*
Für mich war die Tagesschau-Stimme Jan Hofer. Überraschend genug, dass hier jemand anders auch nicht wusste, wer Wieben ist.
Re: Undo und das Meer
Ich finde das natürlich lustig. Wie im Büro, wenn wir über die CSU diskutieren und Kollegen nicht wissen, wer FJS war *g*costaweidner hat geschrieben:Genau so.Dimebag666 hat geschrieben:Erst durch googeln gemerkt, wer Wilhelm Wieben ist. Die Vorstellung mit einem Teddy im Arm werde ich jetzt wohl für immer von ihm haben. *g*
Für mich war die Tagesschau-Stimme Jan Hofer. Überraschend genug, dass hier jemand anders auch nicht wusste, wer Wieben ist.
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Re: Undo und das Meer
Ich musste den jetzt auch googlen, quatsch, bingen. An das Gesicht hab ich mich sofort erinnert, aber seine Zeit als Tagesschausprecher kratzt gerade an der Phase, wo ich angefangen habe, mich für Nachrichten zu interessieren.
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- Thunderforce
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Re: Undo und das Meer
Ich hab das Gesicht noch sofort vor Augen, genau wie Dagmar Berghoff.
Wieben hätte ich aber eher den Tagesthemen zugeordnet statt der Tagesschau. Aber das täuscht vermutlich in der Erinnerung.
Auf jeden Fall weiß ich noch, wer das ist, auch wenn ich 20 Jahre nicht mehr dran gedacht habe *g*
Wieben hätte ich aber eher den Tagesthemen zugeordnet statt der Tagesschau. Aber das täuscht vermutlich in der Erinnerung.
Auf jeden Fall weiß ich noch, wer das ist, auch wenn ich 20 Jahre nicht mehr dran gedacht habe *g*
Re: Undo und das Meer
Ich hatte das Gesicht auch direkt vor mir und habe mich gewundert, dass der schon so lange nicht mehr dabei ist
"If I can access the Internet, I might find answers." (Dan Brown)
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- metalbart
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Re: Undo und das Meer
eigentlichkommt der ja noch aus ner Phase, wo das Fernsehen mt die einzige Info Quelle neben Zeitung und Radio war.
1966-1998 hat er die Nachrichten gesprochen
Und er scheint ja eine Reisebegleitung zu sein.
1966-1998 hat er die Nachrichten gesprochen
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