Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 2
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 2
Anreize allein werden aus meiner Sicht genau so wenig funktionieren wie Strafen allein. Es muss eine Kombination aus beidem sein. Aber hin wie her, die Strafe, die wir alle für jeden Tag zahlen werden, an dem weiter nichts passiert, wird um ein vielfaches höher sein als alles, was gerade diskutiert wird. Für jeden. Und dann wird es auch keine sozialen Ausgleiche mehr geben.
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 2
Habe ich was anderes behauptet? Aber solange es diese Wege nicht gibt und die Leute eben keine Wahl haben, sollten sie nicht durch höhere Spritpreise für diese Verfehlungen bestraft werden.Rotstift hat geschrieben: ↑16.12.2019 21:37Man müsste Wege finden dass diese Leute auch ohne Auto dahin kommen wo sie hin müssen. Eine Verkehrspolitik die weiterhin auf den autobasierten Individualverkehr setzt wird sicherlich nicht zur Lösung der Klimakrise beitragen.JudasRising hat geschrieben: ↑16.12.2019 21:34Zumindest haben nicht Leute, die nicht anders können, für die verfehlte Verkehrspolitik der letzten Jahrzehnte zu bezahlen. Und was würde es dem Klima denn nützen, wenn die Leute nichts zurück kriegen würden aber trotzdem fahren müssen?
Ich hätte übrigens im Gegensatz dazu absolut kein Problem damit, wenn große SUVs und andere Dreckschleudern entsprechend ihrem CO2 Ausstoß so hoch besteuert würden, das die Fahrer solcher Kisten sich zumindest in der breiten Masse mal nach was kleinerem umsehen würden. Das würde dann auch tatsächlich dem Klima zugute kommen und nicht nur der Staatskasse.
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 2
Ich gehe mal von mir aus: Ich habe es mir nicht ausgesucht, daß meine Firma in meiner Stadt zu gemacht hat und ich seitdem 60km pro Weg pendel. Ich habe es mir nicht ausgesucht, daß es für Schichtarbeiter völlig absurd ist über ÖPV auch nur nachzudenken. Das einzige Lenkungsmittel das ich hatte war ein sparsames Auto, das 100km mit 4l zurücklegt. Von einem Umzug von Münster nach Hamm abgesehen. Da würde ich einen Genickschuss vorziehen.Rotstift hat geschrieben: ↑16.12.2019 21:36 Ich gehe einfach mal von mir aus: Ich habe damals die bewusste Entscheidung getroffen aufs Dorf zu ziehen weil hier der Baugrund deutlich billiger war. Das hat dazu geführt dass wir 2 Autos besitzen müssen und beide pendeln. Ich habe die Entscheidung aus finanziellen Erwägungen getroffen und viel Geld gespart. Warum sollte mich der Staat dafür steuerlich belohnen?
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 2
Ungefähr so meine ich das: Wer unbedingt meint, das er dafür ein Alltagsauto braucht , welches das 4-5 fache verbraucht, darf dann auch gerne für den Dreck, den er da unnötig produziert, stärker zur Kasse gebeten werden.OriginOfStorms hat geschrieben: ↑16.12.2019 23:57 Das einzige Lenkungsmittel das ich hatte war ein sparsames Auto, das 100km mit 4l zurückliegt.
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 2
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 2
Und genau hier versagt die Politik seit 10+ Jahren.JudasRising hat geschrieben: ↑17.12.2019 09:19Ungefähr so meine ich das: Wer unbedingt meint, das er dafür ein Alltagsauto braucht , welches das 4-5 fache verbraucht, darf dann auch gerne für den Dreck, den er da unnötig produziert, stärker zur Kasse gebeten werden.OriginOfStorms hat geschrieben: ↑16.12.2019 23:57 Das einzige Lenkungsmittel das ich hatte war ein sparsames Auto, das 100km mit 4l zurückliegt.
Statt die Riesenschiffe deutlich stärker gemäß Umweltverschmutzung zu belasten und Kleinfahrzeuge zu entlasten, wird den Vorstellungen der deutschen Autoindustrie nachgeeifert. Denn erst wenn diese Rechnung hier (beispielsweise)
nicht mehr aufgeht, werden die Menschen umschwenken. Wobei der neue Preisunterschied bei den Kleinwagen natürlich geringer wäre als bei den Großraum-SUVs, um die es ja eigentlich geht.Leviathane hat geschrieben: ↑12.12.2019 12:20Mein nächstes Auto wird vermutlich auch ein SUV werden. Der einfache Grund ist, das der Preisunterschied zwischen Kleinwagen wie z.B. Renault Clio und dem SUV wie Renault Captur nicht besonders hoch ist
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 2
Wobei gerade der Vergleich Clio/Captur ja hinkt. Captur ist ja letztlich nur ein Mini-SUV mit minimal höherem Verbrauch als der Clio.
Bei den richtig fetten Karren wie Q5 oder Carrera sieht das bestimmt anders aus.
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 2
Wir haben ja einen mittelgroßen SUV, den Skoda Kodiaq, praktisch den Superb als SUV. Der Motor ist ja etwas größer als der in unserem vorherigen Superb, aber solange man "normal" fährt, also Stadt/Landstraße und Autobahn bis 130/140 km/h verbraucht der auch weniger als 1l/100km mehr, eher weniger. Das sieht bei Hochgeschwindigkeitsfahrten (180+) natürlich wegen des schlechteren cw-Werts deutlich anders aus.
Aber klar: Mit einem Citigo ist man natürlich in anderen Regionen... (kann aber eigentlich damit dann nicht regelmäßig weit zur Arbeit fahren oder gar in den Urlaub)
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 2
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 2
Das meinte ich ja. Hatte Dich nur als Beispiel genommen, weil Du das konkret genannt hattest.Leviathane hat geschrieben: ↑17.12.2019 11:34 Wobei gerade der Vergleich Clio/Captur ja hinkt. Captur ist ja letztlich nur ein Mini-SUV mit minimal höherem Verbrauch als der Clio.
Bei den richtig fetten Karren wie Q5 oder Carrera sieht das bestimmt anders aus.
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 2
An Dich musste ich neulich denken als vor mir ein Captur vor der Ampel stand. Das Ding kann man ja beim allerbesten Willen nicht als SUV bezeichnen, das ist ja nur ein Clio auf Zehenspitzen.Leviathane hat geschrieben: ↑17.12.2019 11:34 Wobei gerade der Vergleich Clio/Captur ja hinkt. Captur ist ja letztlich nur ein Mini-SUV mit minimal höherem Verbrauch als der Clio.
Bei den richtig fetten Karren wie Q5 oder Carrera sieht das bestimmt anders aus.
Ich habe für mich beschlossen das Dilemma so zu lösen dass ich mir nächstes Jahr den neuen Octavia als Plug-in-Hybrid zulegen werde. Da reicht die elektrische Reichweite locker für die Fahrt zur Arbeit oder zum Einkaufen, also für bestimmt 90% meiner Fahrerei.
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Music is no good if it can't be sung by the human voice in some way. (John Tavener)
Im übrigen bin ich der Meinung dass die AfD der politische Arm des Rechtsterrorismus ist.
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 2
Das sehe ich auch so. Es ist ja eigentlich völlig irrelevant, warum man einen SUV kauft, dass man ihn kauft ist der falsche Schritt. Dieser unangenehme Gedanke, dass der Klimawandel nicht in die Struktur und den Sinn des Menschen passt, er nicht mehr kommen muss, sondern da ist, wir in Zukunft unser Leben daran anpassen werden, mit dem Versuch den Status Quo zu halten. Dabei wäre die Frage, wie wir, die wir in langen Kämpfen in den letzten 30 oder 50 Jahren unsern Status erreicht haben; wie wir da noch verzichten wollen. Wir wollen wir ohne die konsequente Idee von Verzicht dann mal vielleicht eine Partei wählen oder eine Organisation unterstützen, die den Verzicht bei uns selbst durchsetzen möchte? Mit dem Verbot von SUVs, dem Verbot von Holzverfeuerung, dem Verbot von landwirtschaftlichen und industriellen Praktiken? Dann gewöhnen wir uns eher an den Wassermangel und rüsten unsere Heimstatt mit Tools auf, die das unser Leben weiterhin so angenehm wie möglich machen werden. Es fehlt nicht an ÖPNV, es fehlt nicht an der Anti-Pendlerpauschale. Es fehlt am Gesamtbild. Wir beginnen zu begreifen, dass wir nicht nur in unangenehme Zeiten gehen, jetzt schon drin leben, uns die ganze Zeit schon anpassen und der Wandel schleichend ist. Z.B. mit der sommerlichen Diskussion um die Anschaffung einer Klimaanlage oder den Effekten der spätsommerlichen Dürre. Und der große Zusammenhang von Emission und Klima ist uns im täglichen Leben, weiterhin nicht klar. Unser Footprint muss kleiner werden.NegatroN hat geschrieben: ↑16.12.2019 23:31 Anreize allein werden aus meiner Sicht genau so wenig funktionieren wie Strafen allein. Es muss eine Kombination aus beidem sein. Aber hin wie her, die Strafe, die wir alle für jeden Tag zahlen werden, an dem weiter nichts passiert, wird um ein vielfaches höher sein als alles, was gerade diskutiert wird. Für jeden. Und dann wird es auch keine sozialen Ausgleiche mehr geben.
Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 2
Danke euch beiden. Wisst ihr, ich bin möglicherweise alt genug, dass mich das nicht mehr tangiert. Dennoch finde ich die Vorstellung unerträglich, dass Menschen wie z.B. meine Nichte oder meinetwegen Greta Thunberg nicht mehr unbeschwert leben können.Rivers hat geschrieben: ↑17.12.2019 19:24Das sehe ich auch so. Es ist ja eigentlich völlig irrelevant, warum man einen SUV kauft, dass man ihn kauft ist der falsche Schritt. Dieser unangenehme Gedanke, dass der Klimawandel nicht in die Struktur und den Sinn des Menschen passt, er nicht mehr kommen muss, sondern da ist, wir in Zukunft unser Leben daran anpassen werden, mit dem Versuch den Status Quo zu halten. Dabei wäre die Frage, wie wir, die wir in langen Kämpfen in den letzten 30 oder 50 Jahren unsern Status erreicht haben; wie wir da noch verzichten wollen. Wir wollen wir ohne die konsequente Idee von Verzicht dann mal vielleicht eine Partei wählen oder eine Organisation unterstützen, die den Verzicht bei uns selbst durchsetzen möchte? Mit dem Verbot von SUVs, dem Verbot von Holzverfeuerung, dem Verbot von landwirtschaftlichen und industriellen Praktiken? Dann gewöhnen wir uns eher an den Wassermangel und rüsten unsere Heimstatt mit Tools auf, die das unser Leben weiterhin so angenehm wie möglich machen werden. Es fehlt nicht an ÖPNV, es fehlt nicht an der Anti-Pendlerpauschale. Es fehlt am Gesamtbild. Wir beginnen zu begreifen, dass wir nicht nur in unangenehme Zeiten gehen, jetzt schon drin leben, uns die ganze Zeit schon anpassen und der Wandel schleichend ist. Z.B. mit der sommerlichen Diskussion um die Anschaffung einer Klimaanlage oder den Effekten der spätsommerlichen Dürre. Und der große Zusammenhang von Emission und Klima ist uns im täglichen Leben, weiterhin nicht klar. Unser Footprint muss kleiner werden.NegatroN hat geschrieben: ↑16.12.2019 23:31 Anreize allein werden aus meiner Sicht genau so wenig funktionieren wie Strafen allein. Es muss eine Kombination aus beidem sein. Aber hin wie her, die Strafe, die wir alle für jeden Tag zahlen werden, an dem weiter nichts passiert, wird um ein vielfaches höher sein als alles, was gerade diskutiert wird. Für jeden. Und dann wird es auch keine sozialen Ausgleiche mehr geben.
Zweitimpfung - oder wie David-Lynch-Fans sagen: Twin Pieks
Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 2
Das ist der Gedanke, der ja dieses Jahr so richtig präsent wurde: In 2050 ist meine Tochter so alt wie ich jetzt und ich habe dann vielleicht noch 10 Jahre und hey, der Kohleausstieg ist vielleicht geschafft. Congrats!
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 2
Darauf würde ich mich nicht verlassen. Dafür braucht es gar keine Schwarzseherei, sondern es reichen die Prognosen der Wissenschaft, die inzwischen regelmäßig nach oben korrigiert werden müssen. In den Bereich, in den nicht nur die direkten Folgen für alle spürbar werden, sondern in dem Gesellschaften zusammenbrechen werden (mit allen Folgen für die anderen Länder) werden wir alle hier noch kommen, wenn sich nicht bald massiv was ändert. Dass die Welt, die unsere Kinder sehen werden, aber eher nichts mit der aktuellen zu tun haben wird, das dürfte inzwischen gesetzt sein.
Von dem her bin ich tatsächlich für alles, was irgendwie hilft. Inwieweit das "ungerecht" für irgendjemand ist, finde ich zusehends uninteressant. Weil die Folgen von Nichtstun wie schon gesagt um ein vielfaches ungerechter sein werden. Angesichts dessen finde ich Debatten wie die um die Pendlerpauschale inzwischen nur noch ärgerlich und dumm. Und ja, ich bin da auch massiv von betroffen, wir pendeln nämlich auch beide. Interessiert mich unter dem Strich aber wegen siehe oben einen Scheiss.
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