Davon habe ich auch schon gelesen. Generell ist es ein Graus, was die DB gerade alles an Strecken verrotten lässt, auf denen man dringend benötigten ÖPNV machen könnte. Und das letzterer z.B. im Ruhrpott so gar nicht zu funktionieren scheint, ist angesichts der dortigen Fülle an (ehemaligen) Bahntrassen dort ohnehin der blanke Hohn. Mit etwas gutem Wille hätte man da die letzten Jahrzehnte über ein wirklich dichtes S-Bahn Netz aufbauen können. Stattdessen liegen teilweise Strecken, die Großstädte direkt miteinander verbanden, einfach brach.infected hat geschrieben: Und gerade beim Thema Bahn rennst du mit den von die angesprochenen Punkten offene Türen ein. Eigenrlich sollte seit 10 Jahren eine Bahnstrecke zum Flugplatz Hahn wieder geöffnet worden sein, mit der ich auch auf meine Arbeit hätte pendeln können. Passiert ist seitdem nichts, bzw. die Bahn demontiert rechtswidrig auf Teilabschnitten Gleise, nur damit auch keine Konkurrenten auf die Idee kommen könnten sich um diese Strecke zu bewerben. Das Fehlmanagement der Bahn ist dermaßen grotesk katastrophal das mir die passenden Vergleiche ausgehen. BER ist ein Scheissdreck dagegen.
*lach* Über die Strecke nach Hahn hab ich zufällig neulich mal ein bißchen gelesen. Auch ein völlig absurdes Schmierenspiel.infected hat geschrieben:Die Lösung gab es eigentlich schon in weiten Teilen. Immerhin wollen sie wohl in Wiesbaden wieder in Teilen eine Straßenbahn bauen (gegen den Widerstand der FDP), was ich sehe begrüße. Genauso wie sie im Saarland mittlerweile einige der umliegenden Gemeinden an die Straßenbahn anbinden.Rotstift hat geschrieben:Ich finde es bedauerlich dass bei den Debatten über den ÖPNV die Straßenbahn so sträflich vernachlässigt wird. Ich kenne sie ja noch als Kind aus Hamburg, wo man sie dann eingestellt hat, und in Würzburg habe ich als Student weiß der Teufel wie viele Kilometer mit ihr zurückgelegt. Schlägt in Kapazität und Komfort jeden Bus (natürlich nicht in Variabilität) ist leiser und umweltschonender.
An der Mosel gab es auch mal das Saufbähnchen aka Moselbahn, die von Trier an durch die ganzen Orte bis nach Bullay ging. Komplett in Landesbesitz, viel genutzt, wurde aber gegen starke Proteste Ende der 1960er demontiert, da das Land nicht investieren wollte (die Fahrpreise waren wohl sehr niedrig, weshalb sie nur selten schwarze Zahlen erreichte) und die Landesregierung stattdessen zwecks mehr Flexibilität dann auf Busse setzte, deren Nutzung dann im weiteren aber vollkommen einbrach.
Klassische Straßenbahnen brauchen innerhalb der Städte heutzutage aber entweder einen separaten Gleiskörper, oder die Straßen, über die sie fahren, müssen verkehrsberuhigt sein. Freiburg macht das z.B. ziemlich gut.
Stuttgart hat ja seine Straßenbahn in die sogenannte Stadtbahn umgewandelt, die teils unterirdisch, großteils oberirdisch auf eigenem Gleiskörper, teils aber tatsächlich auch noch auf der Straße fährt. Auf letzteren Abschnitten kann es dann auch mal passieren, dass sie im Stau steht. Wobei der Anteil solcher Strecken mittlerweile echt extrem gering ist.
Hier in Esslingen gab es bis in die 70er eine Überlandstraßenbahn, die vom Bahnhof auf die Filderhochebene führte und dort vier Ortschaften mit Esslingen verband. Die wurde unter fadenscheinigen Begründungen eingestellt (Straßenbahnen waren altmodisch, uncool und widersprachen der autofreundlichen Stadt). Seit bald 2 Jahrzehnten gibt es nun Überlegungen, die Stuttgarter Stadtbahn, die mittlerweile einen dieser Orte erreicht hat, mit einem aufwändigen Tunnel bis zum Esslinger Bahnhof zu verlängern...aufgrund der immensen Kosten mag das aber keiner so recht angehen.
Und ja, Busse sind als Ergänzung für weniger nachgefragte Relationen sinnvoll, aber ansonsten würde ich auch immer einem schienengebundenen Verkehrsmittel den Vorzug geben. Da liegen einfach Welten dazwischen, was den Fahrkomfort angeht, und die Kapazität ist auch um ein Vielfaches höher. Ich fahre ja echt gern mit den Öffentlichen, aber Busfahren ist die Pest