NegatroN hat geschrieben: ↑07.02.2020 10:28
Meine Hypothese: unter Söder wäre die Union konstruktiver, fortschrittlicher und vernünftiger als unter jedem anderen.
Gut möglich. Was zwar immer noch nicht heisst, dass die auch wirklich fortschrittlich oder vernünftig ist. Dass das beste noch lange nicht gut sein muss, wissen wir ja alle aus dem Leben.
Mir würde es aber auch völlig reichen, wenn die Union nicht komplett ohne Kompass durch die Republik pflügt.
Na klar würde ich den nicht wählen. Aber warum sollten du oder ich überhaupt die CDU wählen? Das ist ja nicht die Frage.
Wenn wir aber mal von der Option Schwarz-Grün ausgehen (die aktuell eine der wenigen mit wirklich realistischen Chancen auf eine Mehrheit ist) - die würde mit einem Söder als Kanzler definitiv funktionieren. (Vermutlich sogar mit einem Söder als Vizekanzler, wobei ich die Option nicht für wirklich wahrscheinlich halte).
Aber mit AKK kaum und mit Merz ganz sicher nicht.
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Thunderforce hat geschrieben: ↑07.02.2020 10:09
Das hier ist schön:
NRW-Abgeordneter Kämmerling, SPD, bekommt wohl vermehrt Zuschriften, die ihm zur Wahl zum MP von Thüringen gratulieren bzw. es bedauern, dass er zurückgetreten ist.
Da machen sich Leute die Mühe, jemanden anzuschreiben, können aber weder Namen, noch Partei, noch Bundesland auseinanderhalten.
Kaleun Thomsen hat geschrieben: ↑07.02.2020 04:00
Was wäre eigentlich, würde die AfD nur aus purer Bosheit und um die Politik in Thüringen langfristig lahm zu legen, in der nächsten Abstimmung geschlossen für Bodo Ramelow stimmen?
Das würde zwar zu albernen Diskussionen bei den Quatschköpfen führen, die auch den dümmsten Vergleich nicht scheuen. Aber in dem Fall wäre es ja völlig offensichtlich, dass sie ihn nicht deswegen wählen, um ihn tatsächlich zu unterstützen und ihn zu einer Zusammenarbeit zu bewegen, sondern nur um die Linke zu ärgern. Die Wahl von Kemmerich war ja davon begleitet, dass sie sich an ihn rangewanzt haben und ihm eine Zusammenarbeite der "bürgerlichen Mitte" gegen die "Linksradikalen" angeboten haben. Die Story funktioniert mit Ramelow nicht.
Das ist der afd doch egal, die wollen sowieso keine vernünftige Politik.
NegatroN hat geschrieben: ↑07.02.2020 10:28
Meine Hypothese: unter Söder wäre die Union konstruktiver, fortschrittlicher und vernünftiger als unter jedem anderen.
Gut möglich. Was zwar immer noch nicht heisst, dass die auch wirklich fortschrittlich oder vernünftig ist. Dass das beste noch lange nicht gut sein muss, wissen wir ja alle aus dem Leben.
Mir würde es aber auch völlig reichen, wenn die Union nicht komplett ohne Kompass durch die Republik pflügt.
Na klar würde ich den nicht wählen. Aber warum sollten du oder ich überhaupt die CDU wählen? Das ist ja nicht die Frage.
Wenn wir aber mal von der Option Schwarz-Grün ausgehen (die aktuell eine der wenigen mit wirklich realistischen Chancen auf eine Mehrheit ist) - die würde mit einem Söder als Kanzler definitiv funktionieren. (Vermutlich sogar mit einem Söder als Vizekanzler, wobei ich die Option nicht für wirklich wahrscheinlich halte).
Aber mit AKK kaum und mit Merz ganz sicher nicht.
Den Denkansatz verstehe ich, aber Söder ist doch so komplett befreit von eigenen Überzeugungen, dass ich mir nicht sicher wäre, ob er im Fall einer starken AfD, die ihm zukünftig irgendwie weiterhilft, nicht doch darauf zurückgreifen würde.
Dimebag666 hat geschrieben: ↑07.02.2020 11:16Den Denkansatz verstehe ich, aber Söder ist doch so komplett befreit von eigenen Überzeugungen, dass ich mir nicht sicher wäre, ob er im Fall einer starken AfD, die ihm zukünftig irgendwie weiterhilft, nicht doch darauf zurückgreifen würde.
Aber Söder hat begriffen, dass die Union in der Mitte mehr verlieren als rechtsaußen gewinnen kann. Zusammenarbeit mit der AfD bringt mehr Schaden als Nutzen. Da ist er einigen in seiner Partei ein gutes Stück voraus.
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Gerade gelesen (mit verweis auf die Bürgerschaftssitzungsprotokollen.... aber leider direkt, so dass ich es NICHT nachgeprüft habe, weil ich keine Lust habe die alle zu lesen):
In HH hat die FDP über 1/3 aller AfD Anträgen zugestimmt. (86 von 251) und damit 6x öfter als die CDU (14x).... das zeigt doch auch nur, dass das ein gezielter Versuch war und kein Versehen.
Aber noch ist der ja nicht abgebrochen, da CDU und AfD weiterhin gegen Neuwahlen sind, kommen die ja auch nicht. Ich denke da wird noch einiges ausgesessen werden, immer natürlich mit Schuldzuweisung an die anderen und Pontius-Pilatus-Händewaschen der Bundesparteien...
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LordVader hat geschrieben: ↑07.02.2020 12:34
Gerade gelesen (mit verweis auf die Bürgerschaftssitzungsprotokollen.... aber leider direkt, so dass ich es NICHT nachgeprüft habe, weil ich keine Lust habe die alle zu lesen):
In HH hat die FDP über 1/3 aller AfD Anträgen zugestimmt. (86 von 251) und damit 6x öfter als die CDU (14x).... das zeigt doch auch nur, dass das ein gezielter Versuch war und kein Versehen.
Hamburg ist aber nicht Thüringen und beide sind nicht die Bundespartei. Dass das alles ein zentral geplanter Rechtsschwenk der FDP ist, ist mir dann doch deutlich zu aluhutig.
LordVader hat geschrieben: ↑07.02.2020 12:34Aber noch ist der ja nicht abgebrochen, da CDU und AfD weiterhin gegen Neuwahlen sind, kommen die ja auch nicht. Ich denke da wird noch einiges ausgesessen werden, immer natürlich mit Schuldzuweisung an die anderen und Pontius-Pilatus-Händewaschen der Bundesparteien...
Wenn man sich die oben erwähnte Forsa-Umfrage anschaut, ist einem sofort klar, warum weder die CDU noch die FDP in Thüringen eine Neuwahl will.
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Aber doch deutlich ein Zeichen, dass es eben keine "Brandmauer nach rechts" gibt, sondern man die AfD als ganz normale Partei und damit natürlich auch als möglichen Kooperationspartner sieht.
Und klar nicht deshalb, weil sie mit den rechtsradikalen Anteilen der AfD liebäugeln, aber der Rest des Parteiprograms der AfD sieht ja schon deutlich ebenso wirtschaftsradikal aus, dass sich da viele der FDP angesprochen fühlen.
Und der reine Machterhalt jetzt ist klar, sorgt aber halt auch tatsächlich ebenso dafür, dass Zeit (mit einem Ministerpräsidenten Kemmerich(!)) gewonnen wird in der Gras über den ersten Aufschrei wachsen kann...
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LordVader hat geschrieben: ↑07.02.2020 12:48
Kein Rechtsschwenk der FDP, nein.
Aber doch deutlich ein Zeichen, dass es eben keine "Brandmauer nach rechts" gibt, sondern man die AfD als ganz normale Partei und damit natürlich auch als möglichen Kooperationspartner sieht.
Und klar nicht deshalb, weil sie mit den rechtsradikalen Anteilen der AfD liebäugeln, aber der Rest des Parteiprograms der AfD sieht ja schon deutlich ebenso wirtschaftsradikal aus, dass sich da viele der FDP angesprochen fühlen.
Und der reine Machterhalt jetzt ist klar, sorgt aber halt auch tatsächlich ebenso dafür, dass Zeit (mit einem Ministerpräsidenten Kemmerich(!)) gewonnen wird in der Gras über den ersten Aufschrei wachsen kann...
Es gibt mit Sicherheit in allen Parteien Mitglieder, die mit der AfD sympathisieren. Je nach Verband sind das mehr oder weniger und je nach Verband tun sie das auch unterschiedlich offen. Ich denke, dass man das in einigen Parteizentralen unterschätzt hat.
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NegatroN hat geschrieben: ↑07.02.2020 11:41
Aber Söder hat begriffen, dass die Union in der Mitte mehr verlieren als rechtsaußen gewinnen kann. Zusammenarbeit mit der AfD bringt mehr Schaden als Nutzen. Da ist er einigen in seiner Partei ein gutes Stück voraus.
Und da da Söder die eigenen Überzeugungen großteils fehlen, er aber einen Instinkt für Macht und Opportunismus hat, kann er auch, nahezu problemlos, bei einer passenden Gelegenheit/Begebenheit (rechts)konservative Positionen äußern/bedienen, ohne groß anzuecken. Andererseits muss er dazu erst einmal die CSU wieder stärker machen als die 2018 erreichten 37,irgendwas Prozent.
So wie ich das sehe ist das dann aber halt auch schon mal zumindest der Hamburger "Landesverband" (der sich vielleicht anders nennt, da Stadtstaat) und der thüringische Landesverband. 86x geschlossen den Anträgen der AfD zustimmen ist ja nun beileibe kein Zufall und halt auch keine Einzelpersonenmeinung. Nach der Aktion Kemmerich als Landeschef bestätigen halt auch nicht.
Und da liegt doch das Problem: Das sind eben keine bedauerlichen Einzelfälle. Ebenso wie die Abstimmungsgemeinschaft von CDU/AfD und der AfD Orstvorsteher es waren.
Bzw. Natürlich kann man das zusammen mit dem Abstimmungsverhalten in HH und dem Ministerpräsidenten-Coup in Thüringen alles als Einzelfälle sehen.... und demnächst in Sachsen-Anhalt ebenso und und und...
Es werden viele weiterhin viele der kommenden Sachen für "unvorstellbar" halten, bis sie passiert sind.
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