LordVader hat geschrieben:Hyronimus hat geschrieben:NegatroN hat geschrieben:Hyronimus hat geschrieben:Da innerhalb einer Ehe Sex immer eine Option ist, fände ich jetzt eine heterosexuelle Eheschließung zwischen Blutsverwandten eher mäh, und ich fände es ziemlich befremdlich, wenn eine Frau ihre Schwester oder ein Vater seinen Sohn heiraten würde.
Das ergibt für mich keinen Sinn. Sex ist völlig unabhängig von der Ehe immer eine Option. Eine Ehe macht ihn weder wahrscheinlicher noch unwahrscheinlicher, sondern da besteht einfach kein Zusammenhang.
AFAIK ist Inzest - zumindest in Deutschland - strafbar, auch ohne Option auf gemeinsame Kinder, sprich bei gleichgeschlechtlichen Beziehungen. Eine Eheschließung zwischen Blutsverwandten würde Inzest legitimieren. Oder soll bei der Eheschließung eidesstattlich versichert werden, dass Sex innerhalb der Ehe ausgeschlossen wird?
Wieso? Seit wann legitimiert die Ehe den Sex? Maximal die kirchliche Ehe für strenggläubige, denen außerhalb der Ehe alles verboten ist.
Aber die Standesamtliche Ehe hat mit Sex nun gar nichts zu tun. Sie erlaubt auch bisher nicht Mann und Frau endlich vorher verbotenen Sex zu haben: Weder erzwungenen Sex noch Inzest. Wenn man der abstrusen Vorstellung folgt, dass eine Ehe ansonsten Verbotenen Sex erlaubt, dann muss man demnächst aber auch genau prüfen, ob die beiden Partner von der Libido her zueinander passen, sonst fördert man ja Vergewaltigung in der Ehe.
(Das war jetzt nur um die in meine Augen vorhandene Absurdität der Argumentation zu zeigen, ich weiß sehr wohl, dass nur ein kleiner Teil von Vergewaltigungen sexuell motiviert sind)
Edit: Oder einfach anders herum formuliert: Es war also auch außerhalb der Kirchen in Deutschland illegitim, dass ich mit meiner Frau vor der Ehe Sex hatte?
*Hände über Kopf zusammenschlag*
Sex wird nicht durch Ehe legitimiert, das habe ich nirgends geschrieben und das wäre auch völliger Blödsinn. Implizit würde durch eine Ehe zwischen Blutsverwandten aber Inzest legitimiert. Außer, ich entkopple die Ehe vollständig von den geläufigen Vorstellungen, dann würde ich das allerdings nicht mehr Ehe nennen (wollen).
Ihr hängt euch doch nicht ernsthaft am Slogan "Ehe für alle!" auf, oder?
Alle bedeutet 'alle sexuellen Orientierungen', und zwar im Rahmen dessen, was bisher unter einer Ehe verstanden wurde, eben erweitert um den Fakt, dass die Ehe jetzt nicht mehr auf gleichgeschlechtliche Paare beschränkt ist. Mit
alle sind sicher keine Pädophilen oder Inzestuösen gemeint, die sich außerhalb der Legalität bewegen. Wenn ihr Sprachkritik üben wollt, dann übt gefälligst auch Sprachkritik, kritisiert den Slogan als solches und fordert, dass es nicht mehr "Ehe für alle!", sondern "Ehe auch für Schwule, Lesben und Transsexuelle!" heißt.