NegatroN hat geschrieben:Timojugend hat geschrieben:Natürlich muss auch Satire Pietät haben.
Nein. Muss sie nicht. Das ist auf keiner Ebene ein Anspruch an Satire. Nicht juristisch, nicht moralisch, nicht humoristisch.
Satire sollte aber zumindest gut sein, und einen Anspruch an sich selbst haben.
Und Todesopfer oder anderweitig frisch Verstorbene zu verhöhnen, die nicht gerade der allerletzte Dreck waren, finde ich einfach ziemlich nieder. Demnach wären ja auch Judenvergasungswitze "nur" Satire.
Ich habe bekanntlich einen sehr morbiden Humor, aber deswegen muss ich nicht automatisch alles witzig empfinden.
"Satire darf alles" stimmt schon, und muss auch so sein.
Deswegen muss ich schlechte Satire über nen verstorbenen Altkanzler aber genauso wenig toll finden, wie Muslime mit Mohammed Karrikaturen klarkommen müssen.
Ertragen muss man beides können, aber nicht in jedem Falle gut finden.
Und die TAZ zB hat ja im Nachhinein zugegeben, dass der Gag nicht sonderlich gelungen war. Und das ist dann für mich auch völlig ok.
Aber wenn selbst TAZ Leser diese Satire Scheisse fanden, muss man sich als Schreiberling wie in diesem Falle auch mal den Schuh anziehen können, da einfach Mist geschrieben zu haben. Und das hat die TAZ ja nun auch getan.
Um einen Mann zu fangen, muss man wie ein Bier denken.