Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

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Thunderforce
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von Thunderforce »

Rocketman
Die Biographie von Elton John. Positiv: Sämtliche Darsteller, die Musik, die Kostüme - alles kompletter Wahnsinn und unheimlich liebevoll und detailverliebt umgesetzt. Im Vergleich zum Buch ("Me", also seiner Autobiographie) kommt natürlich einiges deutlich zu kurz und wird auch stark verkürzt dargestellt. Das ist bei solchen Biographien wohl nicht anders machbar, bei "Rocktman" hatte ich gelegentlich den Eindruck, dass der Film versucht, ein paar wichtige Eckpunkte noch eben reinzupressen (z.b. Renate), damit sie auch ja vorkommen. Einiges, wie zum Beispiel Eltons komplette Kaufsucht, was einfach alles von Kunst über Möbel und Tand bis hin zu Platten betraf (an irgendeinem Punkt in den 80ern besaß Elton mal JEDE Single, die in UK bis zu diesem Zeitpunkt jemals veröffentlicht worden war(!), durch sein Haus konnte man sich eigentlich nur noch mit Navi bewegen, weil alles so zugestellt war), fehlt dafür ziemlich, auch seine Drogenkarriere kommt bei weitem nicht krass genug rüber. Was mir zum Teil auch etwas auf den Sack ging, war der an sich sehr originelle Ansatz, den Film als halbes Musical aufzuziehen. Das war dann so, dass Elton sich mit irgendeiner oder mehreren Figuren unterhielt, meist ein dräuender Konflikt, dann fing auf einmal eine Figur an, einen seiner Songs zu singen, der thematisch halbwegs passte, Elton und/oder die anderen Figuren stiegen ein, nächste Szene. Im Prinzip coole Idee, aber teilweise zu viel eingesetzt und so musste man sich auch beim Drehbuch recht wenig Gedanken über richtige Dialoge machen oder darüber, wie man eine bestimmte Szene jetzt auflösen könnte. Die Figur John Reid war mir zudem klar zu einseitig, nämlich im Grunde rein negativ, dargestellt. Von den Kritikpunkten abgesehen, guter Film, an den Queen-Film, der zwar in sich konventioneller und mutloser, dafür aber auch sehr viel stimmiger ist, kam "Rocketman" für mich aber nicht ran.

7.5/10



Forbidden World
Nach dem Überraschungsspaß mit Xtro (siehe weiter oben/vorne) haben wir mal geschaut, ob wir nicht noch mehr ultraschandigen 70er/80er Trash, vergessene Perlen, auftun können. "Forbidden World" machte den Anfang. Film von 1982, eine Art Space Marshal wird zusammen mit seinem Androiden (unglaublicher Typ, der viel labert und wenn er nervt, einfach ausgeschaltet wird und sinnlos rumsteht, worüber er sich dann beim Reaktivieren natürlich beschwert) zu einem Labor im Weltraum gerufen, wo ein Gen-Experiment dezent außer Kontrolle ist und ein immer weiter wachsendes Viech, dass vor allem gegen Ende dreist beim "Alien" abgeschaut ist, die Besatzung dezimiert. Dialoge from outer space (kann an der leicht Bud Spencer-artigen Synchro gelegen haben), die weiblichen Wissenschaftlerinnen tun nichts außer in kurzen Kleidchen rumlaufen oder völlig sinnfrei nackt zu sein, ansonsten jede Menge Pulp und Glibber, manches erinnert fast schon an Fulci.
Inhaltlich komplett zusammengestohlen, auch optisch desöfteren mehr als nur von Alien, 2001 und anderen Filmen "inspiriert", herrliche Trashgranate, kann man gucken.

6/10



Motherless Brookyln
Ein Film, der in den 50ern in NYC spielt und zwar im Gangster- und Private Eye-Mileu. Hauptdarsteller ist Edward Norton, der auch Regie führte, Nebenrollen sind mit Bruce Willis, Bobby Cannevale, Willem Dafoe oder Alec Baldwin auch recht hochkarätig besetzt. Norton ist Teil eines Teams von Privatermittlern, das versucht, hinter den gewaltsamen wie rätselhaften Tod seines Chefs (Bruce Willis) zu kommen. Norton leidet zudem unter dem Tourette-Syndrom, das aber zu dem Zeitpunkt noch recht unerforscht ist, weswegen er oft als Freak oder Spinner abgetan wird. Allerdings fand ich, dass die meisten Figuren, gerade für die Zeit, in der der Film spielt, erstaunlich offen und tolerant mit dem ständig herumzuckenden und -schreienden Norton umgingen. Story ansonsten spannend inszeniert, Norton kommt bei seinen Ermittlungen immer tiefer in ein Netz aus Lügen, Korruption und Erpressung. Der Film könnte optisch etwas dreckiger sein (50er New York halt), ansonsten habe ich aber rein gar nichts zu meckern, toller, spannender, mitreißender Gangsterfilm mit Film Noir-Elementen.

8.5/10



Temple
Ein junges Paar und ein weiterer Typ (bester Freund der Frau, heimlich in sie verliebt natürlich, fünftes Rad am Wagen, kann aber japanisch *lol*) reist nach Japan, um dort für irgendwas, was die Frau macht (Blog, Studium oder was auch immer, wird nicht wirklich erklärt *lol*), alte Kulturstätten, Tempel und so weiter zu filmen. Nachdem ihnen ca. 5 Leute unabhängig voneinander und mit steigender Intensität davon abgeraten haben, reisen sie zu einem verlassenen Tempel auf einem Berg bzw. in einem Wald, meilenweit jenseits jeder Zivilisation. In der Gegend sind vor umpfzig Jahren mal 6 Kinder verschwunden. Das Elend nimmt seinen Lauf.
Langweilige Scheiße, unsympathische Figuren durch die Bank (gerade bei dem Pärchen wünscht man sich eigentlich nach 4 Minuten dessen Tod), ab und an wird sinnlos auf Found Footage Kamera umgeschwenkt, dann wieder ganz normal gefilmt. Die Gegend dort ist ganz hübsch, ansonsten kann der Film wenig bis nichts. Film endet dann mittendrin und löst im Grunde nichts auf. Humbug.

3/10



The War in Space
Nächster Versuch aus der oben erwähnten Trash-Hölle. Diesmal ein japanischer Film von 1977, der "The War in Space" heißt, na wer könnte da wohl Vorbild gewesen sein, bzw. in wessen Fahrwasser wollte man da wohl mitschwimmen?
Die Erde wird von Bewohnern der Venus angegriffen, es gibt aber ein bis dato geheimes militärisches Projekt, bei dem ein Raumschiff/Superwaffe gebaut wird. Dieses wird dann eingesetzt, man fliegt zur Venus um sich zu wehren. Dort findet man dann eine Alienbasis, und Aliens die sich im Design ihrer Raumschiffe etc. an römischen Galeeren orientiert haben *lol*
Schon ziemlich Kacke, da langweilig. Hat natürlich einen gewissen Charme im Stile der alten Godzilla-Filme, ist aber vom Drehbuch her schon arg dünn und langweilt irgendwann ziemlich, da einfach nicht (unfreiwillig) lustig genug. Kann man mal gucken, kann man aber auch ebensogut lassen.

4.5/10



Mare of Easttown
Ist natürlich eher eine Serie, 7 Folgen a ca. eine Stunde. Kate Winslet (IMO in der Rolle ihres Lebens) spielt die Kleinstadtpolizistin Marianne 'Mare' Sheehan, die im Fall eines im Wald tot aufgefundenen Teenager-Mädchens ermittelt. Die Figur ist ziemlich kaputt, da ihre Familie aus diversen Gründen (will nicht zuviel spoilern) im Grunde komplett zerstört ist. Dass sie in der Kleinstadt jeden kennt, und darum zwangsweise auch Bekannte und sogar Freunde Ziel ihrer Ermittlungen sind, macht es natürlich auch nicht gerade einfacher. Parallel gibt es ein weiteres Mädchen, das seit einem Jahr als vermisst gilt, und das sie nie gefunden hat, was ihr natürlich keine Ruhe lässt, zumal die Mutter des Mädchens natürlich auch zu ihren Freundinnen gehört.
Finstere Serie, die aber ab und an durchaus auch etwas Humor drin hat, stimmungstechnisch wohl am ehesten an "The Killing" oder auch "Three Billboards Outside Ebbing, Missouri" erinnernd. Winslet wie gesagt vollkommen göttlich, sie kann ja eh alles, aber so gut habe ich sie noch nie gesehen. Auch alle anderen Figuren sind top besetzt und spielen grandios. Die Serie macht zudem auch storytechnisch alles richtig, es gibt einige krasse Szenen, niemals aber wird es ZU trostlos und kaputt um seiner selbst willen, dabei gibt es diverse Gelegenheiten, wo man hätte falsch abbiegen können, um möglichst krass zu sein – passiert aber nicht einmal. Eigentlich hat man fast eher den Eindruck, man ist bei echten Menschen dabei statt bei Filmfiguren. Von vorne bis hinten großartig.

9.5/10



Disco Godfather
Schlefaz, Endsiebziger Blaxploitationfilm mit Rudy Ray "Dolemite" Moore, der als Disco-DJ arbeitet und im Zuge dessen Zeuge wird, wie Freunde von ihm Opfer der neuen Modedroge 'Angel Dust' werden. In der Folge nimmt er das Zepter in einem privaten Anti-Drogenkrieg selber in die Hand. Wie praktisch, dass er neben Discotanz auch Kung Fu beherrscht *g*
Was ein Käse. Es hilft, wenn man Disco-Musik der 70er mag (aber welcher klardenkende Mensch tut das?), denn gefühlt ein Drittel des Films geht für sinnlose Tanzszenen in der Disco drauf, die mit der Handlung nichts zu tun haben und diese auch kein Stück voranbringen. Moore kann übrigens weder besonders gut tanzen, noch Kung Fu, er wirkt eigentlich meist eher wie ein junger Bill Cosby, der durch den Film taumelt und zufällig ein paar Leute umwichst. Insgesamt schlimm langweilig und von den Schlefaz-Leuten auch etwas sehr arg gestreckt. Dafür waren zur Jubiläumsausgabe als Studiogäste Peter Illmann, Helmut Zerlett, Christian Steiffen und Mola Adebisi (!!) dabei, was wiederum sehr lustig war. Aber es nahm dann irgendwann einfach auch echt kein Ende mehr. LOL.

2.5/10 für den Film



The Intruder
Ein junges Paar zieht in sein erstes eigenes Haus. Dieses kauft es für den Schnapperpreis von 3.5 Millionen einem älteren Herrn (Dennis Quaid) ab, der vor kurzem seine Frau verloren hat und zu seiner Tochter nach Kalifornien ziehen will. Leider kann Quaid aber nicht so recht von seinem alten Haus lassen. Eines Tages steht er auf einmal im Garten und mäht den Rasen, gibt den beiden ungewollte Einrichtungstips, taucht auf einmal auf, um die Weihnachtsbeleuchtung anzubringen und wird immer aufdringlicher, bis die Lage eskaliert.
Im Prinzip keine ganz schlechte Idee für eine Story, aus der man viel hätte machen können. Der Film jedoch macht wirklich alles falsch, was man falsch machen kann. Das Drehbuch kann nichts, der Film ist unspannend und öde, die männliche Hauptfigur ist (IMO zumindest teilweise unfreiwillig) ein kompletter Unsympath. Die weibliche Hauptrolle ist so dumm in dem was sie tut, dass mir kein Vergleich einfällt, aber selbst, als die Lage schon diverse Male gewaltsam eskaliert ist, bittet sie Quaid immer wieder ins Haus, entschuldigt sich und findet ihn ja eigentlich doch ganz nett. Und Quaid? Himmelherrgottsakrament, was eine hölzerne Maske von einem Gesicht, teilweise hat man den Eindruck, er hat gerade 13 Schlaganfälle auf einmal. Klar, ein großer Mime war das sicher nie, aber das ist schon echt an overactendem Garnichts schwer schlagbar. Komplette Fickrotze, der Film, kann aber als Beispiel dienen, wie man wirklich alles, aber auch wirklich alles, schlecht und falsch machen kann.

1/10



Extinction
Science Fiction. In einer ziemlich unterkühlt und fast steril wirkenden Welt hat ein junger Familienvater immer wieder Albträume, dass die Erde angegriffen und die Menschheit vernichtet wird. Darunter leidet seine Ehe, sein Job und sein ganzes Leben, weil er die Träume und Visionen für echt hält bzw. glaubt, dass es eine Art Vorsehung ist, ihn aber natürlich keiner ernstimmt. Gerade, als sein Leben deswegen richtig aus den Fugen zu geraten droht, wird die Erde tatsächlich angegriffen und es spielt sich im Grunde alles so ab, wie er es vorhergesehen bzw. geträumt hat.
Ich fand den Film glaube ich besser, als er wirklich ist. Nüchtern betrachtet ist er nett, mehr nicht. Ich fand aber die Atmosphäre klasse umgesetzt, besonders im ersten und letzten Filmdrittel. In der Mitte wird der Film etwas zum 0815-Action-Geballer. Die Auflösung fand ich auch gut und die Hauptdarstellerin Lizzy Caplan fand ich schon in ihrer Rolle als Annie Wilkes („Misery“) in der Castle Rock-Serie sehr gut, auch hier gefiel sie mir wieder gut. Im Grunde nichts besonderes, der Film, aber irgendwie hat er ein paar richtige Knöpfe gedrückt und mich ziemlich in seinen Bann gezogen.

7.5/10



Sloane
Nochmal Schlefaz, Mitt-80er-Söldner-Action. Hauptfigur Sloane soll nach einer Frau suchen, die entführt wurde und deren Mann erschlagen aufgefunden wurde. Dabei hilft ihm die Schwester des Mannes, Sloane kann die Frau allerdings nicht ausstehen und umgekehrt gilt das genauso. Sein Auftraggeber hat Sloane mit im Grunde unbegrenzten Mitteln ausgestattet. Diese nutzt Sloane vor allem dazu, um in Manila (dort spielt der Film), zu saufen, zu rauchen und sich im Puff durch die Betten zu ficken. Sloane wird im Puff mit Namen begrüßt, größter Wunsch der Puffmutter ist dabei zum Beispiel, dass Sloane endlich ihre Tochter bumst, die bei seinem letzten Besuch dafür leider noch zu jung war, nun aber im Puff arbeitet. Sloane kommt dem natürlich gerne nach. Danach geht’s wieder in die Kneipe, sich prügeln und saufen, dann wieder irgendwo irgendwen ficken, natürlich irgendwann auch seine Begleiterin, die er kurze Zeit vorher noch beinahe verkloppt hätte, weil sie ihm so auf den Sack ging. Zwischendrin wird halbarschig „ermittelt“ (sprich: Dutzendweise Einheimische erst zusammengetreten und irgendwann mit dem großen Rambo MG auch einfach reihenweise abgeknallt). Einfach Jeder, der ihm irgendwie bei der Suche nach der Frau helfen könnte (die natürlich seine Ex ist, btw.) wird zu Mus gekloppt oder durchsiebt, bevor er auch nur die Chance hätte, eine Information herauszugeben.
Unfassbar, was vor gerade mal 35 Jahren noch durchgewunken wurde. Ich meine, der durch und durch eklige Sloane wird ja immerhin als der Held des Films inszeniert, der reihenweise asiatische Untermenschen wegkloppt / erschließt und minderjährige Mädchen im Puff mit seiner unendlichen Potenz beglückt und der sich wirklich aber auch gar keine Mühe gibt, den Fall irgendwie zum Abschluss zu bringen. Kompletter Wahn. Einziger Pluspunkt, er wird von Thomas Danneberg gesprochen. Ansonsten ein totaler Scheißfilm, der auch nicht die comichafte Überzeichnung vom Rambo 2+3 oder neueren Söldner-Filmen wie „Expendables“ hat, sondern einfach ein komplettes Arschloch als Helden darstellt. Was nebenbei gesagt natürlich auch nicht für 10 Pfennig gelingt.
Wahnsinn, gibt es Scheißfilme. *lol*

2/10
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von Schnabelrock »

Thunderforce hat geschrieben: 05.09.2021 11:42 von den Schlefaz-Leuten auch etwas sehr arg gestreckt.
Das gequälte und quälende Rambazamba im Studio ist mittlerweile noch schlimmer als die schlimmen Filme selbst. Ich meine, man atmet auf, wenn es endlich wieder mit "Die Schlange von Brooklyn" weitergeht oder wie die Filme dann so heißen.
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von Thunderforce »

Ich finde das immer noch super, aber bei Disco Godfather haben sie es echt übertrieben. Andererseits war es halt die Jubiläumsausgabe mit Livestream-Event, zig Gästen etc. also nicht das normale Format.

Was auch nicht hilft ist es, das auf Tele5 live zu gucken, wo dann noch ne Stunde Werbung dazukommt. Normalerweise nehmen wir das auf und gucken es ne Stunde zeitversetzt bzw. irgendwann später, das ging nur diesmal nicht.

Und dann war auch noch der Film schlecht. Also schlecht schlecht *g*
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von My Friend Of Misery »

Mare of Easttown ist genauso fantastisch wie Ploppi es beschreibt. Spitzengerät!

Das Sloane-Review klingt so furchtbar, dass ich den Mist sehen will. :D
Perfektion ist Langeweile.

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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von Thunderforce »

My Friend Of Misery hat geschrieben: 06.09.2021 14:47 Mare of Easttown ist genauso fantastisch wie Ploppi es beschreibt. Spitzengerät!

Das Sloane-Review klingt so furchtbar, dass ich den Mist sehen will. :D
Kannst Du mit Sicherheit über Fünfflix, bzw die Mediathek von Tele5 machen *g*

Oder einfach hier:
https://youtu.be/RbI1CA7K1a8
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von Schnabelrock »

POLAR (der mit Mads Mikkelsen)

ist eine reichlich blöde John-Wick-Variante um einen Berufsmörder, der in Rente gehen will. Seine Agentur will aber den Mann nicht die nächsten zwanzig Jahre durchfüttern und deswegen von noch aktiven Killern töten lassen. Also muss "Black Kaiser" (Mikkelsen) nun abschließend in eigener Sache die Lage bereinigen. Das auf ihn angesetzte Killerteam ist himmelschreiend blöd und albern.
Keine Ahnung, ob das daher kommt, dass dem eine Graphic Novel zu Grunde liegt.

Der Film kann sich nicht entscheiden, ob er dunkel oder überdreht-bunt sein soll. Die Gegenspieler von Black Kaiser inklusive Agenturchef Mr. Blut (der heisst echt so), Hilde und Sindy sind komplett Panne. Eigentlich ist an dem Film alles völlig Panne. 7/8 der Personen sind schlimmer als "Die Supernasen feat. Nena". Die bescheuerten Namen geben schon einen Vorgeschmack darauf. Und die Idee, dass der Mann bei einer Berufskilleragentur gearbeitet hat, die ihn nun verrenten muss und aus reihenweise Nichtskönnern besteht, ist auch völliger Käse. Wer denkt sich sowas aus?

Einen Punkt dafür, dass Kaiser am Anfang versehentlich seinen eigenen Hund erschießt. Und auch das nur wegen John Wick. Einen Punkt dafür, dass es sich wenigstens um filmisch ansehbaren Sondermüll handelt. Einen dritten, weil es halt Mads Mikkelsen ist. Zwei dieser drei Punkte sind an diesen Unsinn schon genauso verschwendet wie die Lebenszeit.

3/10
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David Lee Hasselhoff
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von David Lee Hasselhoff »

Dune. Beschiss. Auf dem Ticket steht Dune, aber man bekommt nur die Hälfte des 1. Buches. Ein ähnlicher Etikettenschwindel wie bei der unendlichen Geschichte.
Ansonsten stimmt (fast) alles. Vor allem das Tempo. Nicht so toll: an einigen wenigen Stellen ist die Sprache zu flapsig. Das passt überhaupt nicht zum Ton der Vorlage, der ansonsten perfekt getroffen wurde. Das zu frühe Ende lässt einen auch etwas unbefriedigt aus dem Kino gehen.
Jammern auf wirklich hohem Niveau. Den schaut man sich an! Am besten 2 oder 20 mal, damit der Rest auch noch gedreht werden kann.
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Maztur
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von Maztur »

David Lee Hasselhoff hat geschrieben: 18.09.2021 09:38 Dune. Beschiss. Auf dem Ticket steht Dune, aber man bekommt nur die Hälfte des 1. Buches. Ein ähnlicher Etikettenschwindel wie bei der unendlichen Geschichte.
Ansonsten stimmt (fast) alles. Vor allem das Tempo. Nicht so toll: an einigen wenigen Stellen ist die Sprache zu flapsig. Das passt überhaupt nicht zum Ton der Vorlage, der ansonsten perfekt getroffen wurde. Das zu frühe Ende lässt einen auch etwas unbefriedigt aus dem Kino gehen.
Jammern auf wirklich hohem Niveau. Den schaut man sich an! Am besten 2 oder 20 mal, damit der Rest auch noch gedreht werden kann.
Seh ich ganz ähnlich. Der Soundtrack war mir stellenweise ein bisschen zu schwülstig, aber das Problem hab ich bei Hans Zimmer öfter mal. Und Pauls Visionen hätten für meinen Geschmack noch ein bisschen bizarrer und mysteriöser sein können, aber das sind Kleinigkeiten.

Ein anderes Problem, das ich im Vorfeld befürchtet hatte, war dagegen nicht vorhanden: Bei Monumental-Epen wie diesem besteht ja immer die Gefahr, dass die Figuren von der Bilderflut erschlagen werden, aber hier sorgt das erstklassige Ensemble dafür, dass das nicht passiert. Klar, mit Oscar Isaac, Stellan Skarsgård und Javier Bardem kann man kaum was falsch machen und die Herren liefern auch alle ab wie erwartet. Aber natürlich steht und fällt das Ganze mit der Besetzung von Paul Atreides. Und Timothée Chalamet macht das richtig gut: der Habitus des Aristokratensohns, die Gefühlsschwankungen eines jungen Mannes, die Zweifel und die Verunsicherung durch seine Träume und Visionen - alles da, alles überzeugend. Damit hat der Film ein emotionales Zentrum und einen Protagonisten, dem man gerne folgt - und die filmische Materialschlacht ist gar nicht die Hauptsache, ich hatte aber trotzdem viel Freude dran.

Und visuell ist das Ding wirklich überwältigend. Auf jeden Fall auf der großen Leinwand gucken, denn dieser Film schreit förmlich danach. Und man kann echt nur hoffen, dass der zweite Teil tatsächlich auch noch realisiert wird.

9/10, mit Tendenz nach oben
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Apparition
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von Apparition »

Eye of the Cat (Grüne Augen in der Nacht)

Thriller-goes-Horror-Perle von 1969. Eine ältere Dame mit Lungenemphysem will ihr Vermögen an ihre dutzenden Katzen vermachen. Umstimmen könnte sie nur ihr Lieblingsneffe, der aber ein Rumtreiber und Weiberheld ist und gar nicht daran denkt, sie zu besuchen. Das erzählt sie fatalerweise ihrer Frisörin, die daraufhin einen Perfiden Plan entwickelt: finde den Neffen, damit sie ihr Testament zu seinen Gunsten ändert, dann meuchel die Tante um das Erbe gütlich zu teilen. Soweit so gut, nur hat der charmante Schönling panische Angst vor Katzen. Die müssen also erstmal weg, womit das Unheil seinen Lauf nehmen kann. Aber sie kommen zurück...

Kein Meisterwerk, aber sehr gut gefilmt und gespielt (ist immerhin von Universal) und mit viel Zeitkolorit aus dem San Francisco der späten Sechziger. Kifferpartys, coole Autos und Klamotten, dazu ein paar wirklich schöne Einstellungen der Stadt. Und Katzen, Katzen, Katzen - die auf Film zu kriegen wie geplant, muss 'ne Heidenarbeit gewesen sein. Ach, und ein paar der Dialoge und Lines treffen echt ins Schwarze, z.B. die aus meiner Signatur. Kann man als Fan von Suspense durchaus mal mitgenommen haben.

7,5/10
That is delightful news for someone who cares.
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von OriginOfStorms »

Apparition hat geschrieben: 08.08.2021 10:32 EAT THE RICH

Komödie, England, 1987. Lemmy. Motörhead. Gastauftritte von u.a. Paul McCartney, Bill Wyman, Shane McGowan, Wendy O. Williams, Jools Holland u.a. Kultfilm. Metal!

Alles Bullshit. Das Potenzial von Cast und Idee ist riesig, es geht im Prinzip um einen faschistischen Innenminister, ein Nobelrstaurant für Bonzen, wo u.a. Koala, Panda und Leopard zu essen gibt und selbsternannte sozialistische Untergrundkämpfer, die dieses Lokal kapern und die ehemaligen Gäste an das Jet Set-Volk verfüttern.

In der Realität bleibt ein todlangweiliger Film, in dem der eigentliche Aufmacher kaum Raum einnimmt, fast keiner wirklich schauspielern kann, die Handlung nicht der Rede wert ist und der vor allem auch nicht lustig ist. Sehenswertes Gemetzel gibt's eigentlich auch nicht. Was Lemmy da eigentlich macht, weiss auch kein Mensch, reicht aber offenbar, damit ein Kultfilm draus wird. Mir aber nicht.

Bessere Alternativen: So ziemlich jede absurde Komödie mit schwarzem Humor.

3/10
Ist ein paar Jahre her, aber ich finde, das ist ein unterhaltsamer Low Budget Streifen mit absurd- amüsanten Momenten.
¡No pasarán!
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von Thunderforce »

The Stand
Kein Film, sondern eine Serie und zwar die aktuelle Verfilmung von Stephen Kings Klassiker. Wie die erste Verfilmung hat auch diese hier ihre Stärken und Schwächen. Manche Figuren haben mir gut gefallen (Stu, Nadine, Larry, Tom Cullen), der Randall Flagg (Alexander Starsgard) war im Vergleich zu dem Def Leppard-Poser aus der alten Verfilmung ebenfalls klar besser, hätte aber dennoch bedrohlicher sein können.
Warum Frannie locker 20 Jahre jünger sein muss als Stu, weiß ich nicht, Whoopi Goldberg als Abigail fand ich auch nur so mittel passend (die Frau ist Mitte 60 und nicht 105, ey), Harold Lauder ist im Prinzip gut, der Darsteller versucht aber zu bemüht, den Psychopathen zu geben und die völlige Sodom-und-Gomorrahisierung in Flagg-Country hätte auch nur bedingt Not getan.
Dass das Drehbuch von Stephen King kommt, merkt man, denn von Romanen hat er zwar Ahnung, aber vom Pacing eines Films oder einer Serie dann eben eher weniger. Insgesamt kann man das gucken und es ist teilweise auch gut, aber der richtige Burner ist auch die Neuverfilmung nicht. Okay hat. Immerhin ist man aber sehr nah am Buch.

7/10



Get Mean
Deutscher Titel "Timebreaker" (LOL), gezeigt als SchleFaz. 70er Spaghetti-Western, es geht um einen Cowboy, der eine Prinzessin nach Spanien bringen soll, welches sowohl von den Engländern als auch den "Barbaren" besetzt ist, die sich dort gegenseitig auf die Mütze geben. Völlig ohne Grund reist er dabei zugleich in der Zeit zurück. Was aber nichts macht, weil die Barbaren, die natürlich nie auch nur in der Nähe von Spanien waren, trotzdem über Waffen verfügen die erst hunderte Jahre nach der Filmhandlung erfunden wurden. Die Zeitreise-Nummer hat also absolut gar keinen Sinn. Der vierte von vier Filmen um den "Silent Stranger", gespielt von Tony Anthony, der dann halt der Held ist, in einer komplett undurchsichtigen Story mit Barbaren, Engländern und Spaniern, die je nach Szene mal auf, mal nicht auf seiner Seite sind und mit denen er sich in einer Tour fetzt, verträgt, verschwört, verprügelt. Kompletter Schwachsinn, aber immerhin recht amtlich in Szene gesetzt, teilweise geht das schon beinahe in Sandalenfilm-Regionen und das Budget für Sprengstoff dürfte auch höher als 250 Mark gewesen sein.

4/10



Kate
Relativ neu auf Netflix. Mary Elizabeth Winstead spielt eine Auftragskillerin, der bei einem Auftrag in Japan ein folgenschwerer Fehler unterläuft. Bzw. eigentlich stimmt das nur so halb, denn sie erledigt den Auftrag, allerdings ist ungeplanterweise das Kind des Opfers vor Ort, das das ganze mit ansieht. Eine ganze Zeit später findet sich Winstead dann in der misslichen Lage, dass sie vergiftet wurde, noch 24 Stunden zu leben hat und nun versucht, sich zu ihrem Mörder vorzutöten, den sie in der Familie ihres Opfers (s.o.) vermutet, sprich: Sie metztelt sich durch die japanischen Yakuza-Familien. Story ist "John Wick" meets "Crank", neben Winstead ist noch Woody Harrelson zu sehen, sonst spielen vor allem logischerweise Japaner mit, den ein oder anderen hat man aber auch schonmal gesehen (Jun Kunimura z.b.). Schöne Gewaltorgie, Winstead gibt ihre Rolle recht überzeugend, ihre immer mal wieder angedeutete Hintergrundstory und warum Harrelson so eine Art Ersatzvater für sie ist, trägt hingegen wenig zum Film bei. Schöner Actionfilm mit ein paar netten Ideen und logischerweise auch einigen Martial Arts-Szenen

7.5/10



The Drop
Es geht um den Barkeeper Bob (Tom Hardy), der in der Brooklyner Bar seines Cousins Marv (James Gandolfini in seiner letzten Rolle) arbeitet. Allerdings gehört die Bar in Wahrheit der tschetschenischen Mafia und Marv ist nur eine Strohfigur, da er sich beim Spielen hoch verschuldet hat und die Bar verkaufen musste. Die Bar wird (so wie auch viele andere) von der Mafia als Drop benutzt, das heißt, böse Buben liefern dort ihr Geld ab und es wird am nächsten Tag dann eingesammelt. Wann die eigene Bar ein Drop-Point ist, erfährt man immer erst kurz vorher. Natürlich ereignet sich am Drop-Abend dann eines Tages ein Überfall. Parallel lernt Bob Nadia (Noomi Rapace) kennen, in deren Mülleimer er einen misshandelten Welpen findet und diesen mit ihr zusammen aufzieht. Dabei kommen sie sich näher, was dem eifersüchtigen und schwerst Nebenluft ziehenden Exfreund von Nadia natürlich eher weniger gefällt. Dieser ist außerdem irgendwie in das Verschwinden eines Stammgasts aus Marvs Bar verstrickt, das schon einige Jahre zurückliegt.
Sehr schöner, ruhiger Gangster-Film mit toll gescripteten und gespielten Figuren. Der eigentliche Star ist zwar der Hund (*g*), aber der Film gefiel mir wirklich sehr gut, schön düster und dreckig, ohne aber zu trostlos zu sein, schöne Gespräche, wenig Action, irgendwie heimelig. Ich fand ihn klasse.

8 bis 8.5/10



Clickbait
Die nächste Mini-Serie, von einem lokalen Sportlehrer, eigentlich bei allen beliebt und von allen geschätzt, taucht ein Video auf, auf dem dieser ein Schild hochhält, auf dem steht, dass er Frauen misshandelt habe und bei 5 Millionen Clicks des Videos sterben wird. Seine Familie (in erster Linie seine Frau und seine Schwester, die sich gegenseitig nicht ausstehen können) versuchen nun mit Hilfe der Polizei, dahinterzukommen und ihrem Mann/Bruder zu helfen. Natürlich geht das Video, auch mit "Hilfe" der Presse, viral. Jede der 8 Folgen befasst sich etwas näher mit einer der Figuren, die Folgen sind entsprechend betitelt ("The Sister, "The Wife". "The Journalist") etc., langsam entspinnt sich so ein Bild, teilweise wird auch mit Rückblenden gearbeitet. Im Großen und Ganzen sehenswert, allerdings erschien mir die Leichtigkeit, mit der da einige Figuren, vor allem der Journalist, an vertrauliche Daten kommen, etwas ARG einfach dargestellt. Zum Ende:
Spoiler:
Die Auflösung kam zwar tatsächlich überraschend, war aber auch arg konstruiert. Zumal man in einer früheren Folge ganz klar den Lehrer mit seiner Affäre gesehen hatte. Diese Affäre war dann aber nur ausgedacht von der Frau, die gezeigten Szene hatte sie sich also eingebildet oder geträumt oder was auch immer. Dumm und hätte man leicht lösen können, in dem der Mann wirklich eine Affäre gehabt hätte, zum Beispiel mit einer Kollegin oder so, also nicht online angebahnt. Aber dann wäre es ja kein Heiliger gewesen. Naja.
Von den Kritikpunkten abgesehen durchaus sehenswert und spannend

7.5/10



The Giant Claw
Nochmal Schlefaz. Schwarzweiß-Tierhorror von 1957, also das Tarantula-Zeitalter. Diesmal verschwinden plötzlich Flugzeuge oder stürzen ab, mehrere Piloten und Zeugen berichten von einem "schlachtschiffgroßen" (der Vergleich kommt im Film gefühlt 70 Mal vor *lol*) UFO, das sie gesehen hätten, dieses taucht aber auf keinem Radar auf. Irgendwann kommt raus, dass es sich um einen extragalaktischen Riesenvogel handelt *g*
Eigentlich war der Film nicht schlecht. Typischer Aufbau, die Figuren sind durch die Bank okay bis gut, die Schauspieler sind nicht schlecht, die Chemie zwischen ihnen stimmt. Warum dann Schlefaz?
Nun, der Vogel ist dermaßen beschissen gemacht, dass einem nichts mehr einfällt. Er sieht original aus, wie bei "Urmel aus dem Eis" aussortiert und nicht verwendet.
Rollende Glupschaugen, Ziehharmonika-Hals, eine total bescheuerte "Frisur" und genau ein Geräusch, das er machen kann. Er wird einfach als Marionette durchs Bild gezogen, man macht sich zum Teil nichtmal groß Mühe, die Fäden zu verstecken. Bewegen kann er lediglich den Kopf und andeutungsweise die Flügel. Und dazu dann halt diese Puppenkisten-Optik. Komplett geil.
Behold: https://static.wikia.nocookie.net/villa ... 0905213921
Schönes Bonusdetail: Keiner der Darsteller hatte das Viech bis zur Premiere jemals zu Gesicht bekommen, während dieser verließen dann die Schauspieler wohl reihenweise vor Scham das Kino, während das Publikum einen LOL-Flash nach dem anderen hatte. Absolut geiler Trash, unfreiwillig komisch. Als Film abseits des Vogels tatsächlich wirklich okay, aber das Viech reißt es einfach komplett rein, sowas hab ich echt noch nie gesehen.

Irgendwas zwischen 4 und 10/10



The Dressmaker
Die frühen 1950er im australischen Outback. 25 Jahre, nachdem sie als Kind unter zunächst geheimnisvollen, später Stück für Stück enthüllten, immer fadenscheiniger werdenden Gründen das Kaff Dungatar verlassen hat/verlassen musste, kommt eine nun erwachsene Frau (Kate Winslet) in den Ort zurück. Sie ist inzwischen Schneiderin und Modedesignerin, hat jahrelang in Paris und Mailand gearbeitet und fällt in dem hinterwäldlerischen Inzestkaff auf wie ein bunter Hund. Ihre Mutter (komplett göttlich: Judy Davis), die seitdem in dem alten Haus völlig verwahrlost und offenbar dement ist und von der Bevölkerung des Dorfes gemieden wird, bekommt durch das Wiederauftauchen der Tochter neue Energie und nimmt wieder am Leben teil. Winslet stattet die weibliche Dorfbevölkerung sowie den heimlich crossdressenden Dorfpolizisten (Hugo Weaving) mit immer exrtavaganteren und schickeren Kleidern aus, als Bezahlung verlangt sie, das man ihr die Wahrheit darüber sagt, warum sie vor 25 Jahren aus der Stadt gehen musste. Parallel kommt sie dem örtlichen Dorfschönling Teddy (Liam Hemsworth) näher, der als einziger offenbar kein Spiel mit doppeltem bis dreifachem Boden mit ihr spielt. Der Film pendelt zwischen rabenschwarzer Komödie und Drama und ist absolut großartig. Zumindest die meiste Zeit. Es gibt 2 oder 3 völlig bescheuerte Slapstick-Einlagen irgendwo zwischen Hallervorden und Stan und Ollie, die für mich nicht zum Rest passen, die Szenen wirken wie Fremdkörper und sind viel zu albern. Der Humor des Films wäre auch ohne diesen Scheiß super rübergekommen, allein durch die trockenen Sprüche der Mutter. Von diesen wenigen Szenen abgesehen großartiger Film, der Genremix aus Drama und schwarzer Komödie funktioniert ziemlich gut, die Kostüme und Ausstattung sind super, alle Darsteller, sogar Hemsworth, mindestens gut, Winslet, Davis und Weaving IMO fantastisch.

8.5 bis 9/10
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von Schnabelrock »

Thunderforce hat geschrieben: 21.09.2021 12:24 The Giant Claw
Er sieht original aus, wie bei "Urmel aus dem Eis" aussortiert und nicht verwendet.
Rollende Glupschaugen, Ziehharmonika-Hals, eine total bescheuerte "Frisur" und genau ein Geräusch, das er machen kann.
Wie geil ist das bitte? :traenenlach:

https://monster-and-slashers.fandom.com ... t_Claw.jpg
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von My Friend Of Misery »

Stimmt@Kate, The Drop und The Dressmaker

Der Vadder

Anthony Hopkins in seiner Oscar-Rolle als alter Mann (ach? *lol*), dessen geistige Fähigkeiten stark nachlassen, weshalb er zu seiner Tochter (Olivia Colman) ziehen muss. Weil er störrisch² und uneinsichtig³ ist, geht das Ganze genauso glatt wie man es vermutet. Die große Stärke des Films liegt darin, dass wir Hopkins nicht bloß beim "Verschwinden" zugucken (wie z. B. Julianne Moore in Alice), sondern dank der Erzählstruktur einen Eindruck davon bekommen, wie es sich wohl aus der Sicht des Betroffenen anfühlt. Tipp: It fucking sucks.

Bei Leuten wie Colman und Hopkins erübrigt es sich eigentlich es zu erwähnen, aber schauspielerisch ist das hier natürlich top. Das wenig sentimentale Drehbuch erspart es Ihnen, melodramatisch auf die Tränendrüse drücken zu müssen und lässt die Geschichte sich ohne große Hollywood-Gesten entfalten.

Sehenswert. 8.5/10
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von Apparition »

Schnabelrock hat geschrieben: 21.09.2021 15:34
Thunderforce hat geschrieben: 21.09.2021 12:24 The Giant Claw
Er sieht original aus, wie bei "Urmel aus dem Eis" aussortiert und nicht verwendet.
Rollende Glupschaugen, Ziehharmonika-Hals, eine total bescheuerte "Frisur" und genau ein Geräusch, das er machen kann.
Wie geil ist das bitte? :traenenlach:

https://monster-and-slashers.fandom.com ... t_Claw.jpg
Hab ich mich auch schon bei weggeschmissen.

Als nächstes empfehle ich "Q - The Winged Serpent". Sozusagen die 80er Version mit immerhin David Carradine. :D
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von Thunderforce »

*vormerk* :D
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