Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

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TAFKAR
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von TAFKAR »

Mandy

Holzfäller Red (Nicholas Cage) und seine Frau Mandy leben Anfang der 80er in tiefster, idyllischer Abgeschiedenheit vom Rest der Welt. Bis zu dem Tag, als sie von einer christlich-okkulten Gruppe inkl. einiger anscheinend übernatürlicher Wesen angegriffen werden.

Red bastelt sich dann zuerst mal eine Axt, und dann geht's auf einen Rachefeldzug aus Drogen, Blutfontänen, rollenden Köpfen und 80s.

Seit einem Screening in Cannes hat sich ein riesiger Hype um diesen Film gebildet. Bei knapp 1000 Bewertungen liegt der Film bei 7,8/10 bei der imdb usw. Bei der Vorführung beim Fantasy Filmfest in München wagte der Moderator sogar die Behauptung, dieser Film sei für Cage das, was Shining für Nicholson war.

Aber auch, wenn es durchaus sensationelle Szenen und Ideen gibt, denke ich, dass der Hype wahnsinnig überzogen ist. Wird aber sicher ein Publikum geben, das diesen Film kultisch verehren wird.

Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=rI054ow6KJk

Es gibt wohl einen kleinen FSK18-Kinorelease im Oktober, aber dann wird es schnell auf DVD gehen.


Climax

Der neue Film von Gaspar Noé handelt vom letzten Abend einer Hip-Hop-Tanzgruppe. Eine letzte Probe und eine anschließende Party, denn tags darauf soll es auf USA-Tour gehen. Bei der Party kippt jemand LSD in die Bowle, und das Drama nimmt seinen Lauf.

Wie bei Noé zu erwarten war, verlangt dieser drogeninduzierte Trip auch dem Zuschauer einiges ab, wenn vielleicht auch nicht so krass wie in Irreversible. Das ganze wird versehen mit formalen Elementen, die man toll oder völlig prätentiös finden kann. Lange Szenen ohne Schnitte finde ich zB immer grandios, bei so manchem anderen blieb aber auch bei mir nur ein großes Fragezeichen. (Der Mod vorm Film sinngemäß: "Bei so einigen Szenen werdet ihr vielleicht denken, der Vorführer wäre besoffen. Aber das hat der Meister sich schon so gedacht.")

Filmstart: 6. Dezember
Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=2AuDB8pskGs

Border
Schwedischer Film nach einer Kurzgeschichte von Ajvide Lindqvist, der auch "Let the right one in" schrieb. Über den Inhalt nur so viel: Tina arbeitet als Grenzpolizistin, wobei ihr eine Art siebter Sinn sehr hilft: sie spürt, wenn Menschen Angst haben oder zornig sind oder sich schämen. Eines Tages trifft sie auf eine Person, die ihr irgendwie ähnlich zu sein scheint.

Fantastische Mischung aus Drama, Romanze und Nordic Noir, und dazu noch eine Prise Übernatürliches. Und dann noch eine Maske (siehe Trailer), für die die Hauptdarstellerin angeblich täglich 4 Stunden in der Maske saß. Schon jetzt eines meiner Kino-Highlights 2018!

Der Film ist Schwedens Einreichung für den Auslands-Oscar, bisher jedoch noch ohne D-Start. Kommt aber ziemlich sicher, würde ich vermuten.
Trailer: https://vimeo.com/284712361

Bomb City
1997 kommt es in Amarillo, Texas, zu einer tödlichen Auseinandersetzung zwischen einer Grupe High School Kids und einer kleinen Gruppe Punks. Der Film endet mit dem Gerichtsurteil, und das macht einen auch nach Filmende noch fassungslos.

Hintergrund des Filmes ist der Tod von Brian Deneke: https://en.wikipedia.org/wiki/Death_of_Brian_Deneke (Achtung, äh, Spoiler!)

Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=ir4IraOtads

8,5/10


American Animals
Schonmal das Gefühl gehabt, dass das ganze Leben völlig belang- und ereignislos ist? So ging es 2003 vier gelangweilten Studenten. Und so fassten sie einen Plan, um Würze in ihr Leben zu bringen: Diebstahl eines extrem wertvollen Buches aus der Uni-Bibliothek. Aber der Raubversuch geht ziemlich schief.

Der Film wechselt dabei zwischen den gedrehten Szenen sowie Interviews mit den echten Tätern, in denen diese auf ihre Aktion zurückblicken. Der Film ist mit fast 2 Stunden gerade anfangs etwas zu lang geraten, punktet aber mit einer tollen Besetzung (Evan Peters aus American Horror Story sowie Quicksilver in X-Men, und mehr noch Barry Keoghan, dessen Gesicht ich seit Killing of a Sacred Deer einfach liebe) und einem sehr gelungenen Übergang von der Komödie zur Tragödie.

Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=SKvPVvy2Kn8

8/10
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infected
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von infected »

Könnte spaßig werden, u.a. mit Jeff Bridges, Jon Hamm und Chris Hemsworth:
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Rivers
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von Rivers »

Ein ausgekochtes Schlitzohr

Zum Tode von Burt Reynolds habe ich mir seinen wohl bekanntesten Film angeschaut: Smokey & The Bandit, bzw. halt auf deutsch Ein Ausgekochtes Schlitzohr.

Handlung: Für eine Wette sollen Reynolds und sein Kumpan innerhalb von 2 Tagen einen LKW voller Bier über ein paar Bundesstaaten hinweg zu einer Party in Texas bringen. Reynolds zur Ablenkung in einem Auto, der Freund mitsamt Hund im LKW. Auf der Tour nehmen Sie eine Braut mit (Sally Fields), die ihre Hochzeit hat platzen lassen. Leider war der Bräutigam der Sohn vom ansässigen Sheriff, der die Bagage nun über alle Grenzen hinweg verfolgt.

Tja.

Ich glaube, ich habe den Film schonmal im ZDF Wunschfernsehen gesehen, kann aber auch ein anderer gewesen sein, gibt ja einige von diesen Truckerfilmen. Dieser hier ist mäßig spannend, muss er aber auch nicht sein. Er ist leider auch mäßig lustig. Und die Stunts, die wohl früher gelobt worden sind (laut Wikipedia von Prisma, höhö), sind eigentlich auch eher meh. Beeindruckend ist allerdings, als ein Polizeiauto nach einer Verfolgungsjagd auf der Pritsche eines LKW landet.

Der Film pflegt natürlich den anarchischen Unterton, die Haltung und die Fahrt gegen das Gesetz, für eine Party in Texas. Die Hilfe von Leuten auf der Strecke über CB-Funk: Trucker, Kneipen- und Tankstellenbesitzer, Prostituierte, Autonarren. Sie helfen Smokey mithilfe von Slangausdrücken und dieser Nebensprache, die nur Interne verstehen. Leider zeigen viele Szenen für mich ein trostloses Leben in bewaldeter Natur, in Sonnenuntergängen, aber mit viel Langeweile, dem Herumhängen im Nirgendwo und einer Menge Dosenbier. Da ist es wohl eine gelungene Abwechslung wenn ein Clown wie ein Irrer durch die Landschaft brettert und Horden von Polizisten hinter ihm sind.

Ansonsten halt ein Techtelmechtel zwischen Reynolds und Fields, Reynolds sagt nicht viel privates, Fields plappert und im LKW hintendran fährt der hässliche Vogel mit seinem Hund. Die Stereotypen sind halt besetzt. Der Sheriff Buford T. Justice hat ein paar nette Dialoge und ist wegen seiner Sprache und seinem Auftreten das Highlight des Films, sein Slaptick ist aber doch eher meh.

Wertung: Blues Brothers ein paar Jahre später hat mehr Anarchie, mehr Autoschrott und wesentlich mehr Tempo. Da liegen Lichtjahre zwischen, obwohl die Ausgangslage ähnlich ist. Der Film "Convoi" mit Kris Kristofferson hat mehr Tiefgang, irgendwo sieht man da bei den Schauspielern etwas Charakter durchscheinen. Reynolds sieht zwar besser aus, aber seine Rolle gibt einfach nichts her, außer ein paar nette Sätze und dieses kindische Kichern.

Insofern ziemlich schwacher Film irgendwo bei 5/10.
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Apparition
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von Apparition »

Allein für die Tatsache, dass Du den Streifen tatsächlich analysierst, gibt's beim nächsten Mal ein Bier.

Ohne historisch-kritischen Kontext natürlich 9/10, und das auch nur deshalb, weil The Cannonball Run nochmal einen Punkt besser ist. *g*
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von TAFKAR »

Heavy Trip

Nach 12 Jahren im Proberaum will die finische Symphonic Post-Apocalyptic Reindeer-Grinding Christ-Abusing Extreme War Pagan Fennoscandic Metal-Band "Impaled Rectum" jetzt den Schritt wagen und endlich mal ein Konzert spielen. Ein Festival in Norwegen soll es sein. Was u.a. noch dazwischen steht: ein toter Drummer, ein fehlendes Auto, ein potenzieller Krieg zwischen Finnland und Norwegen.

Nicht jeder Gag sitzt in dieser Komödie, aber die vier Bandcharaktere sind mit Charme angelegt und machen durchaus Spaß.

Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=sPQ9Y8HxHmI

7,5/10
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David Lee Hasselhoff
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von David Lee Hasselhoff »

Ein ausgekochtes Schlitzohr fand ich als Kind fantastisch. Funktioniert bei mir auf einer ähnlichen Ebene wie die Spencer/Hill Filme. Alles sehr unschuldig und gemütlich. Wie ein vorgewärmtes Handtuch nach der Badewanne. Das liegt sicher auch daran, dass die Chemie zwischen den Beteiligten so gut gepasst hat. Könnt ich mir auch mal wieder geben...
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Schmendrick
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von Schmendrick »

PREDATOR-UPGRADE
Bei einem Einsatz wird das Team um den Sniper McKenna von einem abstürzenden Raumschiff überrascht und der Insasse macht sich gleich an die Arbeit.
Den er ist ein Predator und nicht zum Spaß auf die Erde gefallen.
Nur McKenna überlebt und flieht mit ein paar Souvenirs der außerirdischen Killer-Kreatur.
Bevor er von einer geheimen Alien-Aufklärungs-Organisation geschnappt wird und in eine Gummizelle gesperrt werden soll, schickt er noch schnell seine Andenken an sein Postfach.
Im Labor der Wissenschaftler kann sich der Predator inzwischen befreien, seine Ausrüstungsgegenstände orten und macht sich auf den Weg.
Aber auch McKenna und ein Haufen „verrückter“ Mithäftlinge sind nicht länger hinter Gummigardinen.
So treffen sich alle wieder, samt einen frisch gelandeten Super-Predator der auch noch ein blutiges Wörtchen mit zureden hat.

Recht blutiger und sehr bleihaltiger Actionstreifen der jetzt nicht wirklich viel auf eine super Story aufbaut, aber gut Unterhalten kann.
Der Super-Predator kann einiges, die Charakter sind fast alle völlig GaGa, die Witze recht ordentlich und an Kugeln und Blutpfützen wird auch nicht gespart!
(7/10)

ATTACK ON TITAN
Nach dem verehrenden Angriff von monströsen Titanen haben sich die Menschen hinter riesigen Mauern zurück gezogen und führen nun ein Leben ohne viel Technik.
Doch als eines Tages plötzlich eine neue Angriffswelle durch die Mauern bricht ändert sich für unsere drei jungen Hauptpersonen und den Rest der Menschheit alles.

Realverfilmung einer sehr erfolgreichen Mangaserie.
Die Story ist dünn und die Charakter für japanische Verhältnisse eher blass, aber wenn die Titan durchs Bild stampfen und alles auffressen und/oder platt machen wird es wunderbar schräg,völlig überzogen und großartig krank!!
Muss man lieben oder hassen.
(9/10)

ATTACK ON TITAN 2
Noch immer stampfen die Titanen durch die ehemals heile Welt der Menschen.
Doch die Armee holt zum Entscheiden Schlag aus und man erfährt woher die riesigen Eindringling überhaupt her kommen.

Die Erklärung woher die großen Jungs kommen überrascht jetzt nicht wirklich und sonst ist eigentlich alles wie im ersten Teil, nur das die Charakter jetzt etwas mehr Manga typischer sind.
(8/10)
1.Vorsitzender und Gründer der AOTSWTETGTMATB

Nein, ich brauche keinen Grabstein.Ihr dürft mit meiner Asche grillen!

www.draussenraus.de
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Thunderforce
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von Thunderforce »

Den Trailer zu Attack on Titan hatte BVjörn mir im Urlaub gezeigt. Muss ich dringendst gucken. Komplett großartig, der Trailer.
Schon geschaut, gibts bei Amazon oder Netflix und anscheinend auch ungeschnitten. Teil 2 leider nicht, aber immerhin.
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von Kaleun Thomsen »

Thunderforce hat geschrieben:Den Trailer zu Attack on Titan hatte BVjörn mir im Urlaub gezeigt. Muss ich dringendst gucken. Komplett großartig, der Trailer.
Schon geschaut, gibts bei Amazon oder Netflix und anscheinend auch ungeschnitten. Teil 2 leider nicht, aber immerhin.
Lol, ernsthaft? Habe mir das grad mal bei YT gegeben, das ist doch kompletter Trash.
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von Thunderforce »

Ja eben.
Aber guter Trash
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von Apparition »

Thunderforce hat geschrieben:BlacKkKlansman (Sneak)

Auch wieder nach einer wahren Begebenheit. In den frühen 70er Jahren beginnt Ron Stallworth, ein junger Schwarzer, seinen Dienst bei der Polizei und wird alsbald in die Abteilung für verdeckte Ermittlung versetzt. Hier ruft er einer spontanen Idee folgend beim Ku Klux Klan an und bittet um seine Aufnahme.
Während Stallworth in der Folge telefonisch mit dem Klan zu tun hat und sich relativ schnell bis zum Boss David Duke hochtelefoniert, wird sein weißer Kollege Flip zu den Treffen des Klans geschickt, und gibt sich dort als Stallworth aus. Das erfordert natürlich jede Menge Korrdination, da beide ja eine Person spielen müssen. Die Poliezi versucht so, mehr über den KKK herauszufinden, den sie bis dahin eher als harmlose und nicht ernstzunehmende Stammtischgruppe von Ballerbirnen eingestuft hat.
Als David Duke persönlich in die Stadt kommt und zeitgleich eine von schwarzen Studenten anberaumte Protestkundgebung organisiert wird, spitzt sich die Lage zu.

Der neue Film von Spike Lee, mir hat er sehr sehr gut gefallen. Dummerweise geht durch die Synchro wohl sehr viel verloren, gerade was das Umschalten von Stallworths Gesprächen mit dem KKK auf die Slang-Gespräche mit z.B. schwarzen Studenten angeht. Daher muss ich ihn unbedingt nochmal auf Englisch sehen.

Der Film hat durchaus ein paar sehr lustige Momente, insbesondere während der Telefongespräche von Stallworth mit den KKK-Idioten, die "einen verdammten Nigger natürlich an der Stimme erkennen würden". Der Rassismus, der Stallworth z.B. auf seiner Dienststelle zum Teil entgegenschlägt, ist aber alles andere als lustig und man merkt, wie einem das Messer in der Tasche aufgeht.
Und dann gibt es noch 2 Szenen, die ich ziemlich schwer zu ertragen fand, über die ich aber hier aus Spoilergründen noch nichts sagen will.

Es ist auf jeden Fall ein sehr lohnenswerter Film und die Parallelen, die sich immer wieder zur heutigen Zeit auftun (America first! bzw. auch diverse von AfD und Konsorten bekannte Arschlochargumentationen), lassen einen zwischendurch auch mal die Hoffnung verlieren, dass sich irgendwann nochmal etwas an der beschissenen Menschheit ändert.

Auf jeden Fall eine dicke Empfehlung.

PS: Adam Driver (Kylo Ren aus Star Wars, spielt den weißen Kollegen Flip) ist tatsächlich ein richtig guter Schauspieler, wenn man ihn mal lässt. Der hat mich am meisten überrascht in dem Film, in Star Wars fand ich ihn fast schon grotesk mies und unüberzeugend.
Alles richtig. Sehr sehenswert und zu 99,9% Feelgood-Kino, aber 0,1% sorgen dafür, dass einem speiübel ist, wenn man aus dem Kino kommt. Es war Samstag Abend, und ich hatte hinterher keine Lust mehr, noch irgendwas zu unternehmen.
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von Thunderforce »

Jau. Auf Englisch gewinnt er übrigens natürlich tatsächlich nochmal hinzu, aber gar nicht so krass, wie ich erwartet hatte.

Zum Ende:
Spoiler:
Der Film scheint ja zuerst recht positiv zu enden, Ermittlung ging soweit gut, Stallwoths Freudin gerettet, Stallworth immer besser integriert bei den weißen Kollegen, alle gut drauf und so.
Dann kommen drei Downer in ansteigender Intensität, zuerst dass sie die Ermittlungen abbrechen müssen, wegen Budgetschwachsinn. Dann die Szene mit dem brennenden Kreuz vor Stallworths Tür, da vergeht einem schon langsam so richtig die Unbeschwertheit, die der Film so schön aufgebaut hat. Und dann natürlich der Cut zu Charlottesville. Danach möchte man nur noch kotzen. Und das war auch einer der von mir erwähnten schwer zu ertragenden Szenen.

Fast genauso schlimm fand ich noch die Szene mit Harry Belafonte, wo dieser bis ins letze Detail diesen Lynchmord schildert. Meine Fresse, ey.
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von Thunderforce »

"Attak on Titan" gesehen und für sehr gut befunden. Zwar ein paar Längen in der Mitte, aber ansonsten schön abgefahrenes, krankes Zeug und vor allem gut gemacht, das ist bei japanischen Filmen ja nicht unbedingt immer der Fall *g*

Ansonsten gestern und vorgestern mal die "Maze Runner" Trilogie gesehen.

Teil 1 fand ich am besten, ein Junge wacht ohne jede Erinnerung auf einer großen Lichtung auf, die von einem gewaltigen Labyrinth umgeben ist, das erstens jede Nacht seine Form ändert, aus dem es zweitens offenbar keinen Ausgang gibt und in dem drittens tödliche Gefahren lauern. Zusammen mit den anderen Jungs, die schon auf der Lichtung sind (jeden Monat gibt es einen Neuzugang), versucht er herauszufinden, was das soll und wer dahintersteckt und natürlich dem Ding zu entkommen.
Insgesamt schon ziemlich "Hunger Games" meets "Lord of the Flies", aber trotzdem recht sehenswert, spannend und optisch auch super. Gerade die Szenen im Labyrinth sehen einfach nur geil aus.
Da fällt der dicke Logikfehler
Spoiler:
warum ist im Labyrinth ganz normales Wetter, mal regnet es, oft scheint die Sonne, blauer Himmel etc., wenn die Welt ansonsten komplett von der Sonne verbrannt ist und es nur noch Wüste gibt? Klar ist die Lichtung künstlich, aber es müsste ja trotzdem dauerhaft heiß sein und Sandstürme geben, so hoch sind die Mauern ja nun auch nicht und das Ding steht halt mitten in der Wüste und außerhalb der Mauern muss man quasi Vollmontur tragen, um überhaupt atmen zu können.
nicht mehr so mega ins Gewicht.

Teil 2 ("The Road" meets "The Walking Dead") ist ein schönes Endzeit-Roadmovie, hat stimmunsgtechnisch mit Teil 1 nicht mehr viel gemein, ist aber trotzdem gut, auch wenn die Erklärung für die Geschehnisse in Teil 1 meiner Meinung nach etwas arg an den Haaren herbeigezogen ist.
Spoiler:
Um irgendwelche Hirnströme zu messen, baut man mehrere solcher Mega-Labyrinth-Anlagen (allein die Planung und der Bau von so nem Ding dürften 15, 20 Jahre in Anspruch nehmen, von den Kosten ganz zu schweigen) und überlässt die Kinder da jahrelang sich selbst, obwohl die Menschheit am Abgrund steht und man eigentlich keine Zeit hat. Das wäre nicht einfacher gegangen mit den Hinströmen? Come on....
Insgesamt der düsterste Teil und mit Littlefinger aus Game of Thrones gibt es einen schön fiesen Antagonisten.

Teil 3 ("Blade Runner" meets "Rambo 3" *lol*) ist dann eher ein normaler Actionfilm. Optisch eine absolute Wucht (auch wenn sämtliche Stadtszenen komplett bei der Blade Runner-Optik geklaut sind), die Actionszenen sind aber teilweise derart übertrieben unrealistisch (beispielsweise werden Sprünge aus dem ca. 30 Stock problemlos und unverletzt überlebt, wenn sich unten ein Pool befindet *lol*, von den Szenen mit dem Kran und dem Zugüberfall am Anfang fangen wir besser gar nicht erst an), dass man da schwer noch drüber hinwegsehen kann. Trotzdem immer noch gute Unterhaltung.


Fazit: Essentiell ist das nicht, aber dafür gutes Action-Popcorn-Kino. Teil 1 überzeugt zudem mit recht ungewöhnlichem Setting, Teil 2 und 3 sind inhaltlich jetzt eher Standard, aber gut genug gemacht, um sich das mal anzugucken. Gute Unterhaltung eben.

8/7/7
Zuletzt geändert von Thunderforce am 24.09.2018 09:30, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von Apparition »

Thunderforce hat geschrieben:Jau. Auf Englisch gewinnt er übrigens natürlich tatsächlich nochmal hinzu, aber gar nicht so krass, wie ich erwartet hatte.

Zum Ende:
Spoiler:
Der Film scheint ja zuerst recht positiv zu enden, Ermittlung ging soweit gut, Stallwoths Freudin gerettet, Stallworth immer besser integriert bei den weißen Kollegen, alle gut drauf und so.
Dann kommen drei Downer in ansteigender Intensität, zuerst dass sie die Ermittlungen abbrechen müssen, wegen Budgetschwachsinn. Dann die Szene mit dem brennenden Kreuz vor Stallworths Tür, da vergeht einem schon langsam so richtig die Unbeschwertheit, die der Film so schön aufgebaut hat. Und dann natürlich der Cut zu Charlottesville. Danach möchte man nur noch kotzen. Und das war auch einer der von mir erwähnten schwer zu ertragenden Szenen.

Fast genauso schlimm fand ich noch die Szene mit Harry Belafonte, wo dieser bis ins letzte Detail diesen Lynchmord schildert. Meine Fresse, ey.
Spoiler:
Ja, das sind die beiden. Und dieser Lynchmord hat mit Sicherheit genauso stattgefunden. Ich hab nicht recherchiert, aber es sollte mich wundern, wenn Spike Lee sich das ausgedacht hätte. Die eigentliche Schlusszene ist auch krass, weil alles so gelöst ist und sich dann die Schlinge langsam zuzieht.

Interessant ist auch, dass er sich weigert, völlig schwarzweiss (höhö) zu malen. Schön zu sehen in den parallel geschnittenen Szenen von der KKK-Versammlung und den schwarzen Studentinnen, die fast identische Parolen skandieren. Die sind halt auch nicht immun gegen Hetze, wie sie der Black Panther-Typ am Anfang in die Menge kotzt.
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von Thunderforce »

Jep, das stimmt @ Parallel-Szene. Ist mir auch aufgefallen.

Und
Spoiler:
die Intensität, mit der der Film am Ende einen eventuell aufkeimenden Gedanken "Zum Glück ist das alles schon 40, 50 Jahre her und heute sicher nicht mehr so schlimm" zerstört und einem in den Magen tritt, ist scon ziemlich ohne Beispiel.

Ich denke auch, dass es die von Belafonte beschriebene Szene so gegeben hat bzw. es wird vermutlich viele solcher Fälle geben, die sich alle irgendwie ähneln.
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