Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

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schneezi

Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von schneezi »

Postal war schon super.
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costa
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von costa »

Na dann kann er ja als nächstes einen Film über den armenischen Genozid machen.
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von schneezi »

Kann er von mir aus. Ich kenn nur Postal.
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Schmendrick
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von Schmendrick »

Feindin hat geschrieben: 16.03.2021 22:02 Das macht Schmendrick dann... :D
Ich könnte schon, aber habe keine Lust😁
DR. Uwe Boll hat so einige tolle Filme gemacht und einige schlechte.
1.Vorsitzender und Gründer der AOTSWTETGTMATB

Nein, ich brauche keinen Grabstein.Ihr dürft mit meiner Asche grillen!

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Frank2
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von Frank2 »

Schmendrick hat geschrieben: 17.03.2021 15:55
Feindin hat geschrieben: 16.03.2021 22:02 Das macht Schmendrick dann... :D
Ich könnte schon, aber habe keine Lust😁
DR. Uwe Boll hat so einige tolle Filme gemacht und einige schlechte.
Zu den guten würde ich auf alle Fälle "Tunnel Rats" zählen.
Diese beengende Atmosphäre war schon toll eingefangen.
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Apparition
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von Apparition »

Thunderforce hat geschrieben: 15.02.2021 11:51 HOLY MOTORS
Französischer Film., Wir folgen 24 Stunden dem Leben des geheimnisvollen Mr. Oscar, es beginnt als CEO eines großen Unternehmens, er sitzt in einer Stretch-Limo, die ihn den ganzen Tag, gesteuert von der Chauffeurin Celine durch Paris fährt, und ihn zu seinem nächsten "Termin" fährt. Dieser besteht darin, als osteuropäische Bettlerin verkleidet auf der Straße zu betteln. Danach fährt er zu seinem nächsten "Termin", zieht sich im Auto um und schminkt sich. Irgendwann ist er Familienvater, der seine Tochter von einer Party abholt, dann ist er ein Auftragsmörder, der sein nächstes Opfer (sich selbst) aufsucht, dann ist er ein grüngewandeter Leprechaun der auf dem Friedhof Blumen frisst und ein Supermodel entführt. Plus noch viele andere "Termine", die er wahrnimmt, bis der Tag irgendwann zu Ende ist. Seine Einsätze, mit Fotos und Beschreibungen seiner Aufträge erhält er immer in geheimnisvollen Mappen, es ist aber nicht klar, von wem. Komplett abgefahren, superschräg, ein einziger WTF-Moment, teilweise sehr schlimm "Hauptsache anders", teilweise sehr lustig, teilweise dramatisch, teilweise öde, teilweise spannend. Was das Ganze überhaupt soll, bleibt komplett offen. Abgefahrener Scheiß, sehenswert, aber auch komplett Banane. In Nebenrollen: Eva Mendez und Kylie Minoque. Drei, zwölf, Scheiße! *g*
?/10
Dazu muss ich mich äußern, das geht so nicht. *g*

Ich dachte am Anfang auch, dass das in erster Linie wirrer Scheiß ist. Spätestens bei dem Termin, wo Oscar einen umbringt und man am Ende nicht weiss, wer da jetzt eigentlich zum Auto kriecht, war mir klar, dass ich mein Gehirn brauche.

Erste Feststellung: wenn das kein französischer, sondern ein amerikanischer Film wäre, wäre er von Jim Jarmusch. Alles daran ist wie Jarmusch. Die ultra-trockene, theaterartige Inszenierung, die wenigen, aber umso wirkungsvolleren Dialoge, die zelebrierte Langsamkeit, die fast quälend in die Länge gezogene Absurdität. Die Szene mit der verschleierten Eva Mendes, das ist so schräg-schön und regt zum Denken an, da war eigentlich klar, dass ich Kunst vor mir habe. Ich weiss nicht, ob das eine Hommage an Jarmusch ist, aber es ist nahe dran. Auch qualitativ.

Es ist aber auf jeden Fall eine Hommage, und zwar auf etwas anderes: den alten französischen Film und die Schauspielkunst. Ich bin mir da ziemlich sicher. Das erste Mal kam ich drauf, als ausgerechnet Michel Piccoli im Auto sitzt und Oscar fragt, warum er das macht, und er sagt, aus Freude am Schauspiel. Auch wenn ihn keiner mehr sehen will. Man muss ja nur mal sehen, was er da alles an völlig verschiedenen Rollen spielt, und zwar sehr gut. Und dann natürlich im dem alten Theater, in der Szene mit Kylie, wo das Gebäude eigentlich die Hauptrolle spielt. Dazu passt auch der zweite Termin, wo Oscar ja die Bewegungsmuster für einen Animationsfilm oder ein Spiel aufnimmt. Er als Künstler ist da vollkommen uninteressant, und nicht nur er, auch die Filmtechnik. Ein Computer genügt, Magie interessiert nicht mehr. Schauspielerei 2.0.

Und bei der allerletzten Szene hat's mir dann einen Riss gegeben, dass ich fast von der Couch gefallen bin. Als Celine die Maske aufgesetzt hat. Ich kenne diese Maske. Ich hab sie sofort erkannt. Ich bin zum Regal gerannt und hab eine DVD rausgezogen, um die Namen der Darstellerinnen abzugleichen. Und tatsächlich, es ist dieselbe. Édith Scob trug sie 1960 als junges Mädchen in "Le Yeux sans visage" (Augen ohne Gesicht), einem Meilenstein des Horrorfilms.

Ich hab nicht nachgelesen, aber ich bin fast sicher, dass jeder von Oscars Terminen sich auf irgendeinen Film bezieht. Ich meine, allein die Dialoge in jeder dieser Szenen, oder zwischen Oscar und Celine im Auto sind viel zu gut, um neu zu sein, und wenn doch, kriegt der Autor hoffentlich einen Preis.

9/10

P.S.: "Ektoplasma auf Rädern" wird in meinen Sprachgebrauch übernommen.
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von Thunderforce »

Klingt plausibel, für sowas bin ich halt zu dumm. :D

Edith: Ich kann mich nichtmal an die Maskenszene erinnern, auch an den Ektoplasmaspruch nicht. War wohl scheinbar nicht mein Film. *g*
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von Thunderforce »

Ein paar weiterer Erstsichtungen:

Den Brysomme Mannen
Deutscher Titel "Anderland", die wörtliche Übersetzung wäre "Der lästige Mann". Ein norwegischer Film.
Ein ca. 40jähriger Mann namens Andreas kommt in einer Stadt an. Ihm wird eine Wohnung und ein Job zugeteilt. Er hat keine Ahnung, wie er in die Stadt gekommen ist und auch keine wirkliche Erinnerung an irgendwas. Die Stadt ist grau, farblos, trist. Es gibt keine Kinder, keine Musik, keinen Lärm. Nahrung schmeckt nach nichts, Alkohol hat keine Wirkung. Alle Menschen sind freundlich, aber extrem oberflächlich. Er beginnt eine komplett emotionslose Beziehung zu einer Frau. Es gibt offenbar keine Möglichkeit, aus der Stadt wegzukommen. Passieren Unfälle, werden die Spuren von Männern in grauen Anzügen stillschweigend und diskret beseitigt, Verletzungen, und seien sie noch so schwer, sind am nächsten Tag wieder verschwunden. Andreas tut sich das eine Zeitlang an, fragt sich aber im Gegensatz zu offenbar jedem anderen Bewohner, was da vor sich geht. Eines Tages trifft er einen Mann, der offenbar der einzige andere Bewohner ist, dem die Situation merkwürdig vorkommt.

Es wird bis zum Schluss nicht wirklich klar, was das ganze soll. Der Film wirkt reichlich kafkaesk, eine vordergründig normale Welt, die aber komplette Fassade ist und in der man beim spätestens zweiten Blick merkt, dass etwas nicht stimmt. Man könnte es als Satire auf den Roboter-Alltag der meisten Menschen deuten, vielleicht ist aber auch was ganz anderes gemeint. Der Film ist grau und trist, hat aber auch ein paar humoristische und fast leichte Elemente. Der Hauptdarsteller ist grandios, die Story ist niemals so schräg, dass sie unglaubwürdig wirkt. Ich fand ihn sehr gut und mit mehr zeitlichem Abstand und Zeit, darüber nachzudenken, immer besser. Gibt es auf Prime für Umsonst zum streamen. Lohnt definitiv!

8.5/10



Open Grave
Ein Mann wacht ohne jede Erinnerung in einem Massengrab voller übel zugerichteter Leichen auf. Keine Erinnerung meint, er weiß noch nichtmal seinen Namen, geschweige denn, wie er dort hingekommen ist. Nachdem er aus dem Grab entkommen ist, kommt er bald an ein Haus und trifft dort auf 5 weitere Personen, die keinerlei Erinnerung haben, aber gemeinsam in dem Haus aufgewacht sind. Da er derjenige ist, der isoliert vom Rest in einem Massengrab aufgewacht ist, wird ihm natürlich nur so mittel vertraut. Trotzdem versuchen sie gemeinsam herauszubekommen, was passiert ist und stoßen in der Umgebung dabei schon bald auf immer merkwürdigere und grausigere Dinge.
Die Perspektiven verschieben sich gelegentlich (im Sinne von, wer ist der Gute, wer ist der Böse), die Auflösung ist nicht megaoriginell, aber stimmig und passt für mich.
Kein Meisterwerk, aber durchaus unterhaltsam.

7.5/10



Red Dot
Schwedischer film, ein Pärchen unternimmt einen Campingtrip, um seine angeschlagene Ehe wieder auf Vordermann zu kriegen. Schon auf dem Hinweg geraten sie an merkwürdige Typen, am Urlaubsort angekommen, werden sie rassistisch (die Frau ist dunkelhäutig) bedroht und nicht gerade willkommen geheißen. Trotzdem starten sie ihren Wildnistrip und sehen sich schon bald einem oder mehreren unbekannten Gegnern gegenüber, die sie mit Gewehr durch den Wald jagen und ihnen offenbar ernstlich ans Leder wollen.
In Rückblenden erfährt man mehr über die Vergangenheit der beiden und über die Hintergrundgeschichte, ehe sich gegen Ende herausstellt, was da eigentlich in Wirklichkeit vor sich geht.
Wie Open Graves kein bahnbrechender, aber ein durchaus unterhaltsamer Film. Gibts auf Netflix.

7/10



Apen
bzw. "The Ape".
Noch ein schwedischer Film, ein Mann wacht morgens blutüberströmt im Badezimmer auf. Danach begleiten wir diesen Mann bei seinem Tag, die Kamera ist sehr nah dran (ohne Found Footage zu sein), es gibt keine Filmmusik etc, alles wirkt sehr "echt". Der Mann geht zur Arbeit (er ist Fahrlehrer), geht zum Sport und einkaufen. Dabei wirkt er durchgehend unfassbar angespannt und teilweise aggressiv. Als er wieder nach Hause kommt, stellt sich langsam heraus, warum er so merkwürdig agiert, aber den Hintergrund für das, was er zu Hause vorfindet, erfährt man trotzdem nicht.
Der Film ist recht kurz, geht nur um die 80 Minuten, kommt einem aber aufgrund der dauernden Anspannung des Hauptdarstellers deutlich länger vor. Ganz interessantes Experiment, funktioniert aber IMO nur teilweise. Aber auf jeden Fall mal was anderes. Auch auf Amazon für Nüsse zu finden. Oder wars Netflix? Weiß nicht mehr. *g*

6/10



Der Goldene Handschuh
Kennt vermutlich schon jeder, ich hab ihn damals nicht gesehen und nun ist er auf Netflix. Story ist ja bekannt, erzählt wird die Geschichte von Fritz Honka, der in den 70ern in Hamburg diverse Frauen ermordete, zerstückelte und in seiner Wohnung versteckte. Durch die Erzählungen damals war man ja auf einiges vorbereitet, aber trotzdem ist die Ekligkeit und die Schmärigkeit insbesondere der Wohnung von Fritz Honka, überwältigend. Meine Fresse, ey. Was hier an Kulissenbau und Szenenbild geleistet wurde, ist IMO oscarreif, die Detailverliebtheit ist komplett irre. Dazu kommt die unfassbare Leistung des Hauptdarstellers. Klar grenzt das manchmal an Overacting, aber IMO überschreitet er diese Grenze nicht.
Die Szenen in der Kneipe kommen noch dazu, Alter, was ein Laden. Was für Figuren. Und klar, manchmal muss man lachen, schon alleine wegen der Sprüche der Gäste da, aber das ist ja letztlich einfach nur furchtbar und überhaupt nicht lustig. Über die Darstellung des Honka als komplettem Loser (und nicht als blutrünstiges Monster) kann man sicher geteilter Meinung sein, auch, dass die meisten seiner Opfer dann eben doch nur namenlose Opfer sind, über die man wenig erfährt (bis auf die eine, die eine gewisse Zeit auch noch bei ihm einzieht) muss man nicht gutfinden, wurde in einigen Reviews auch als Frauenfeindlichkeit, Objektifizierung usw bemängelt.
Auf der anderen Seite ist der Film aber nunmal aus der Sicht von Honka erzählt. Und auch, wenn er trotz allem als Mensch dargestellt wird, so ergreift der Film ja zu keiner Sekunde Partei für ihn. Von daher hat das für mich gepasst. So oder so, grandioser Film, sollte man gesehen haben (und haben die meisten ja auch *g*)

8.5/10



The Blob
Das Remake habe ich vor 100 Jahren mal gesehen, das hier war das Original von 1958. Schleimige Hubbabubba-Masse kommt per Meteoriteneinschlag zur Erde und frisst sich danach durch eine Kleinstadt. Eine Gruppe "Jugendlicher" (LOL, die sehen durch die Bank aus wie Mitte 30) versucht, das Ding aufzuhalten.
Schöner Trash, aus heutiger Sicht natürlich null spannend, der Blob hat kaum Screentime, dafür gehen endlose Minuten für irgendwelche Nulldialoge mit Polizisten drauf, weil der Hauptdarsteller zu schnell gefahren ist.
Als Film so mittel, als Zeitdokument super.

6.5/10



Dark City
Hatte ich noch nie gesehen, schön finsterer-schwarzer Science Fiction Film über humanoide Aliens, die die Menschen kontrollieren, gelegentlich die Zeit anhalten und die Stadt, in der der Film spielt "Game of Thrones"-Intro mäßig (ernsthaft, das GoT Intro ist doch 100% von Dark City inspiriert, um nicht zu sagen geklaut *g*) umzugestalten und ihren Bewohnern neue Leben aufzuprogrammieren, um dann zu gucken, was passiert - die Menschen agieren in erster Linie als Laborratten ohne sich dessen bewusst zu sein. So wundert es auch niemanden, dass man aus der Stadt nicht wegkommt, und dass es niemals Tag ist. Aber es gibt ein paar wenige, die sich der telekinetischen Macht widersetzen können und sogar selber solche Kräfte haben.
Ein Jahr vor Matrix erschienen und nimmt bereits einiges davon vorweg, gemischt mit einer guten Portion "Momo" *g*
Ich fand den Film sehr gut. Er wirkt auch nicht ganz so schlimm 90er mäßig wie inhaltlich halbwegs vergleichbare Sachen aus der Zeit, zum Beispiel "The 13th Floor" oder so, hätte beim schauen gedacht, dass er eher älter ist als 1998.

8/10



Dark Waters
Mark Ruffalo spielt den Anwalt Robert Bilott, der Ende der 90er bis Anfang der 2000er gegen den Chemieriesen DuPont kämpfte bzw. für Leute kämpfte, die durch Umweltsauereien, verursacht durch DuPont, zu Schaden gekommen waren. Ganz guter Politthriller, hält die Spannung und macht soweit das meiste richtig, wirkt aber auch recht distanziert vom Geschehen. Krass ist, dass meine Firma zu der Zeit von DuPont übernommen wurde. Natürlich war der Umweltscheiß in den USA und im Landwirtschaftssektor, also im Grunde in einer komplett anderen Firma, die mit uns NICHTS zu tun hatte, außer, dass es das gleiche Dach war. Aber selbst als Angestellter hat man damals von dieser Nummer eigentlich nichts mitbekommen. Bzw. nicht nur eigentlich. Das war nie Thema oder wurde mal irgendwo erwähnt. Schon krass. Inzwischen, nachdem DuPont die Firma komplett ausgesaugt und dann verkauft hat, besteht ja seit fast 10 Jahren auch keinerlei Verbdingung mehr zu ihnen. Dennoch schon nachdenklich stimmend. Als Film, unabhängig davon, ganz okay jedenfalls.

7/10



Invasion of the Body Snatchers
Den kannte ich schon, hatte aber keine wirkliche Erinnerung mehr dran. Horrorklassiker mit Donald Sutherland von 1978. Immer mehr Menschen nehmen Veränderungen an ihren Mitmenschen wahr, die sich offenbar zu roboterartigen, gefühllosen Hüllen entwickeln. Eine Gruppe von Leuten um Sutherland kommt langsam einem außerirdischen Mikroorganismus auf die Spur, der die Menschen "befällt", dupliziert und sich von den Originalen ernährt. Solche Sachen wirken aus heutiger Sicht immer etwas ambivalent, weil es ja durchaus Verschwörungsgläubige gibt, die solche Sachen für echt halten, Stichwort Echsenmenschen, Flat Earth Society und wie die Spinner alle heißen. Ich kriege es aber immer ganz gut hin, sowas im zeitlichen Kontext zu sehen, in dem es erschienen ist.
Sehr, sehr groß natürlich mit einem grandiosen Ende.

8.5/10
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von costa »

"Der goldene Handschuh" fand ich auch sehr gut, vor allem weil der atmosphärisch echt perfekt geworden ist. Buch war aber besser, weil weniger oberflächlich.
"Invasion of the Body Snatchers" ist Gott.

Ansonsten kenne ich mal wieder quasi nix ("Dark Waters", "The Blob" und "Dark City" halt namentlich, aber nicht gesehen), weil du offenbar einfach guckst, was du so findest und ich eher bestimmte Filme sehen will. *g* Der erste Film in deinem Posting klingt aber krass nach den Kurzgeschichten von Thomas Ligotti. Das sollte dir auch zusagen.
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von Thunderforce »

costaweidner hat geschrieben: 19.03.2021 11:39weil du offenbar einfach guckst, was du so findest
Komplett, ja.
Manchmal richten wir uns nach dem, was die Algorithmen der Streaming-Dienste uns empfehlen, manchmal scrollen wir einfach mal durchs Angebot und lesen die Kurzbeschreibungen.
So kamen wir z.B. auf Anderland oder Open Graves.

Sowas wie Der Goldene Handschuh ist natüprlich schon vorher ein Begriff gewesen und als der dann bei Netflix auftauchte, haben wir ihn halt geguckt.

Dark Waters hab ich von einer Kollegin geliehen, die darüber erzählt hatte.
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von costa »

Thunderforce hat geschrieben: 19.03.2021 11:56
costaweidner hat geschrieben: 19.03.2021 11:39weil du offenbar einfach guckst, was du so findest
Komplett, ja.
Manchmal richten wir uns nach dem, was die Algorithmen der Streaming-Dienste uns empfehlen, manchmal scrollen wir einfach mal durchs Angebot und lesen die Kurzbeschreibungen.
So kamen wir z.B. auf Anderland oder Open Graves.

Sowas wie Der Goldene Handschuh ist natüprlich schon vorher ein Begriff gewesen und als der dann bei Netflix auftauchte, haben wir ihn halt geguckt.

Dark Waters hab ich von einer Kollegin geliehen, die darüber erzählt hatte.
Ich hab das schon auch lange so gemacht, aber irgendwie hing mir der ganze relativ beliebige No-Name-Kram, der manchmal gut, aber nie besonders war, komplett zum Hals raus. Entsprechend nervt mich auch das Netflix-Sortiment inzwischen ziemlich und ich hab's inzwischen primär noch für Serien.

Und merk dir Thomas Ligotti echt mal. Das müsste was für dich sein.
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von Thunderforce »

Si, senor.
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von Hundstage »

Apparition hat geschrieben: 18.03.2021 22:41
Thunderforce hat geschrieben: 15.02.2021 11:51 HOLY MOTORS
Französischer Film., Wir folgen 24 Stunden dem Leben des geheimnisvollen Mr. Oscar, es beginnt als CEO eines großen Unternehmens, er sitzt in einer Stretch-Limo, die ihn den ganzen Tag, gesteuert von der Chauffeurin Celine durch Paris fährt, und ihn zu seinem nächsten "Termin" fährt. Dieser besteht darin, als osteuropäische Bettlerin verkleidet auf der Straße zu betteln. Danach fährt er zu seinem nächsten "Termin", zieht sich im Auto um und schminkt sich. Irgendwann ist er Familienvater, der seine Tochter von einer Party abholt, dann ist er ein Auftragsmörder, der sein nächstes Opfer (sich selbst) aufsucht, dann ist er ein grüngewandeter Leprechaun der auf dem Friedhof Blumen frisst und ein Supermodel entführt. Plus noch viele andere "Termine", die er wahrnimmt, bis der Tag irgendwann zu Ende ist. Seine Einsätze, mit Fotos und Beschreibungen seiner Aufträge erhält er immer in geheimnisvollen Mappen, es ist aber nicht klar, von wem. Komplett abgefahren, superschräg, ein einziger WTF-Moment, teilweise sehr schlimm "Hauptsache anders", teilweise sehr lustig, teilweise dramatisch, teilweise öde, teilweise spannend. Was das Ganze überhaupt soll, bleibt komplett offen. Abgefahrener Scheiß, sehenswert, aber auch komplett Banane. In Nebenrollen: Eva Mendez und Kylie Minoque. Drei, zwölf, Scheiße! *g*
?/10
Dazu muss ich mich äußern, das geht so nicht. *g*

Ich dachte am Anfang auch, dass das in erster Linie wirrer Scheiß ist. Spätestens bei dem Termin, wo Oscar einen umbringt und man am Ende nicht weiss, wer da jetzt eigentlich zum Auto kriecht, war mir klar, dass ich mein Gehirn brauche.

Erste Feststellung: wenn das kein französischer, sondern ein amerikanischer Film wäre, wäre er von Jim Jarmusch. Alles daran ist wie Jarmusch. Die ultra-trockene, theaterartige Inszenierung, die wenigen, aber umso wirkungsvolleren Dialoge, die zelebrierte Langsamkeit, die fast quälend in die Länge gezogene Absurdität. Die Szene mit der verschleierten Eva Mendes, das ist so schräg-schön und regt zum Denken an, da war eigentlich klar, dass ich Kunst vor mir habe. Ich weiss nicht, ob das eine Hommage an Jarmusch ist, aber es ist nahe dran. Auch qualitativ.

Es ist aber auf jeden Fall eine Hommage, und zwar auf etwas anderes: den alten französischen Film und die Schauspielkunst. Ich bin mir da ziemlich sicher. Das erste Mal kam ich drauf, als ausgerechnet Michel Piccoli im Auto sitzt und Oscar fragt, warum er das macht, und er sagt, aus Freude am Schauspiel. Auch wenn ihn keiner mehr sehen will. Man muss ja nur mal sehen, was er da alles an völlig verschiedenen Rollen spielt, und zwar sehr gut. Und dann natürlich im dem alten Theater, in der Szene mit Kylie, wo das Gebäude eigentlich die Hauptrolle spielt. Dazu passt auch der zweite Termin, wo Oscar ja die Bewegungsmuster für einen Animationsfilm oder ein Spiel aufnimmt. Er als Künstler ist da vollkommen uninteressant, und nicht nur er, auch die Filmtechnik. Ein Computer genügt, Magie interessiert nicht mehr. Schauspielerei 2.0.

Und bei der allerletzten Szene hat's mir dann einen Riss gegeben, dass ich fast von der Couch gefallen bin. Als Celine die Maske aufgesetzt hat. Ich kenne diese Maske. Ich hab sie sofort erkannt. Ich bin zum Regal gerannt und hab eine DVD rausgezogen, um die Namen der Darstellerinnen abzugleichen. Und tatsächlich, es ist dieselbe. Édith Scob trug sie 1960 als junges Mädchen in "Le Yeux sans visage" (Augen ohne Gesicht), einem Meilenstein des Horrorfilms.

Ich hab nicht nachgelesen, aber ich bin fast sicher, dass jeder von Oscars Terminen sich auf irgendeinen Film bezieht. Ich meine, allein die Dialoge in jeder dieser Szenen, oder zwischen Oscar und Celine im Auto sind viel zu gut, um neu zu sein, und wenn doch, kriegt der Autor hoffentlich einen Preis.

9/10

P.S.: "Ektoplasma auf Rädern" wird in meinen Sprachgebrauch übernommen.
Klingt interessant. Wo habt ihr euch den angesehen?
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"Wir verwirklichen uns nie. Wir sind zwei Abgründe – ein Brunnen, der in den Himmel schaut."
"Man geht schon ein Risiko ein, wenn man morgens aufsteht, über die Straße geht und sein Gesicht in einen Ventilator steckt."
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von Apparition »

Ganz klassisch die DVD ausgeliehen. :D
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von costa »

Apparition hat geschrieben: 20.03.2021 23:08 Ganz klassisch die DVD ausgeliehen. :D
Vor Ort (also Videothek) oder über irgendeinen Leihservice?

Bzw. tatsächlich einfach von einer anderen Person, die du kennst? *g*
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