Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

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JudasRising
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von JudasRising »

Gestern Abend Operation:Overlord gesehen, was für 'ne geile bekloppte Scheisse, was hab ich im Kino gejubelt, die paar anderen guckten schon komisch :pommes:

Und in Sachen Hirnaus-Action kann ich auch Peppermint - Angel of Vengeance empfehlen. Stellt euch einfach 'ne weibliche Mischung aus Charles Bronson in Death Wish und dem Punisher vor, die Dame räumt mal richtig mit den bösen Gangstern auf. Moralvorstellungen aber bitte vorher an der Tür abgeben, sonst könnte ein schaler Beigeschmack entstehen *g*
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Kaleun Thomsen
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von Kaleun Thomsen »

JudasRising hat geschrieben:Gestern Abend Operation:Overlord gesehen, was für 'ne geile bekloppte Scheisse, was hab ich im Kino gejubelt, die paar anderen guckten schon komisch :pommes:
Spoiler:
Ist das dieser "Schwarzer GI landet am D-Day in Dr. Mengeles Zombie-Kabinett?" Wenn ja: Habe mal irgendwann den Trailer gesehen, konnte mich aber an den Titel nicht mehr erinnern. Muss ich wohl sehen. :D
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JudasRising
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von JudasRising »

Ja ist er, ja musst du :)
Der Doktor sieht übrigens aus wie ein verschollener Bruder von Theo Lingen!
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6666
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von 6666 »

den wollte ich auch unbedingt gucken. lief aber nur mitten in der nacht, wenn überhaupt. wird also auf bluray nachgeholt.
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Rivers
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von Rivers »

Der Schakal (1973)

Agenten-Polit-Thriller von Fred Zinnemann (12 Uhr Mittags) mit dem damals wohl relativ unbekannten Edward Fox und dem komischerweise im Abspann irgendwo versteckten Michel Lonsdale (dem James Bond Moonraker Bösewicht) als Polizist.

Es dreht sich um den Attentäter auf Charles de Gaulle, angeheuert von einer versprengten politischen Truppe. Der Film zeigt detailliert die Vorbereitungen des Attentats, die Suche nach dem Verdächtigen, das enger werdende Netz der Polizei und letztenendes (kein Spoiler) die Verhinderung des Attentats, denn der Film basiert auf einer etwas ähnlichen Vorlage der Realität und einem Roman von Frederick Forsyth. Mehr braucht man inhaltlich von dem Film nicht zu wissen, denn es geht gar nicht um den Inhalt, sondern alles andere.

Zum einen dauert das Ding sage und schreibe 2 Stunden und 20 Minuten, ackert dabei unzählige Locations in ganz Frankreich ab, endet in einem unglaublich aufwändig aussehenden Finale und besteht aus so vielen Details, dass es eine Herkulesaufgabe sein musste, den Film überhaupt abzudrehen. Hier landet mal ein Hubschrauber auf einer Wiese, dort wird mal ein Auto auf einer Straße gefilmt, hier gehen 2 Leute durch einen Gang, dort stiehlt sich jemand aus einem Haus heraus. Unglaublich viele kleine Szenen.

Man sieht viele Menschen bei eher "alltäglichen" Dingen: Telefonieren, einen Gang entlang gehen, etwas in einen Koffer packen, etwas an einem Auto umbauen, etwas an einem Visier rumschrauben (nunja, das ist nicht so alltäglich). Dabei wird beim Killer viel Wert auf seine Professionalität gelegt und seine gesamte Vorbereitung in vielen kleinen Details gezeigt. Edward Fox spielt sich einen Wolf zusammen, jetzt nicht besonders stark vom Charakterbild und etwas zu sehr als steifer Engländer aber irgendwann sieht man, dass es kein blonder James Bond Verschnitt ist sondern ein eiskalter Techniker, bei dem man nicht weiß, wann er zu seinem Schutz und auf seinem Weg wieder kaltblütig jemanden ermorden wird.

Auf der anderen Seite der ewig müde und stoisch wirkende Michael Lonsdale, der scheinbar ohne Schlaf (bis auf eine doch sehr lustige Szene) die Verfolgung aufnimmt und sich Stück für Stück dem Verfolgten nähert. Sehr einprägsam und gut gespielt.

Filmisch ist der Film brilliant, ruhig und langsam aber sicher die Spannung aufbauend, leicht aufgerauht gedreht aber nie die Kontrolle verlierend. Man wird nach einem für heute wirklich zähem Aufbau immer mehr in die "Architektur" des ganzen Plans reingezogen, verfolgt den nicht sehr sympatischen Killer, seinen nicht sehr sympathischen Jäger und dabei entfaltet sich immer mehr das kommende "Duell", das kommende Attentat. Logisch habe ich nicht verstanden, warum der Killer das noch macht, denn eigentlich sollte die Aktion doch zwischendurch abgeblasen sein. Naja. Und Spoiler hin und Spoiler her, das Was ist eigentlich nicht so wichtig wie das Wie. Die Kameraperspektive sind nicht besonders abgefahren schräg, sehr nüchtern, teilweise scheinen sie sehr einfach zu sein, aber der Aufwand überall vor Ort zu drehen, mit wohl tragbaren Kameras ist wunderbar und gibt dem Film einen schönen angenehmen Fluß. Keine Szene scheint bei der langen Laufzeit zuviel, die Vermischung im Finale von Realität und Fiktion ist wunderbar und stauenswert geschnitten.

Fred Zinnemann ist ein in Österreich geborener Regisseur, der in den 20er Jahren in Berlin arbeitete, mit so vielen Filmschaffenden die später zur Nazizeit nach Amerika gingen. Zinnemann ging vorher in die USA und seine Filme wurden insgesamt (nicht nur Regie) für sehr viele Oscars nominiert, er selbst bekam 5 verliehen.

Ein sehenswerter, ästhetischer, spannender Film. Zu heutigen Sehgewohnheiten etwas gealtert, dafür aber auch inspirierend, was einen guten Film ausmachen kann.

9/10
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Apparition
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von Apparition »

Den will ich auch noch unbedingt sehen. Ich bin mit den Siebziger Jahre-Thrillern überhaupt immer noch hinterher. :D
That is delightful news for someone who cares.
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Nagrach
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von Nagrach »

Irgendwie erinnere ich mich dunkel, dass ich das Ende unlogisch fand, weil...
Spoiler:
... wie unwahrscheinlich ist es, dass der Inspektor AUSGERECHNET im richtigen Haus nach dem Schützen sucht, wo er doch überhaupt keine Anhaltspunkte dafür hatte, welches das sein könnte?
Ich hatte einen Traum und dieser Traum war wundervoll.
Europacup - Es war ein Auswärtsspiel, in Amsterdam.
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Rivers
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von Rivers »

Nagrach hat geschrieben:Irgendwie erinnere ich mich dunkel, dass ich das Ende unlogisch fand, weil...
Spoiler:
... wie unwahrscheinlich ist es, dass der Inspektor AUSGERECHNET im richtigen Haus nach dem Schützen sucht, wo er doch überhaupt keine Anhaltspunkte dafür hatte, welches das sein könnte?
Spoiler:
Weil er zufällig mit dem Gendarm gesprochen hatte, der den Killer, nachdem dieser gesagt hatte, er wohne ja hinter der Sperre, durchgelassen hatte. Vielleicht hatte er die Adresse noch im Kopf. Dann hat er die offene Balkontür noch gesehen.
Aber warum macht der Killer weiter? Die Aktion wurde ja aufgeflogen und abgeblasen. Killerehre? Oder weil er keinen Rückweg sah? Er hätte ja einfach nach England oder wo auch immer er herkam zurückkehren können.
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JudasRising
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von JudasRising »

Taugt der neue Halloween Aufguss was? Hab mir gerade mal wieder das Original gegeben und da irgendwie Bock drauf.
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Frank2
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von Frank2 »

JudasRising hat geschrieben:Taugt der neue Halloween Aufguss was? Hab mir gerade mal wieder das Original gegeben und da irgendwie Bock drauf.
Auf gar keinen Fall.
Schon gar nicht im Vergleich zum Original.
Spar Dir die Kohle und schau gute Filme :wink:
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JudasRising
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von JudasRising »

Sowas hab ich befürchtet, aber komischerweise diverse sehr gute Kritiken gelesen.

Davon abgesehen kenne ich bisher nur das Original und die beiden von Rob Zombie, die ich auf ihre Art auch super finde, braucht man von dem ganzen Zeug dazwischen irgendwas?
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6666
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von 6666 »

JudasRising hat geschrieben:Sowas hab ich befürchtet, aber komischerweise diverse sehr gute Kritiken gelesen.

Davon abgesehen kenne ich bisher nur das Original und die beiden von Rob Zombie, die ich auf ihre Art auch super finde, braucht man von dem ganzen Zeug dazwischen irgendwas?
die kritiken waren doch eher so durchwachsen, und das wird dem film auch gerecht. an der us-kinokasse jedenfalls war er sehr erfolgreich.
am ehesten kann man sonst noch den zweiten teil und H20 empfehlen, der rest ist eher verzichtbar. aber wenn du schon den zweiten zombie super findest, bist du vermutlich nicht ganz so "anspruchsvoll" bei solchen genre-filmen ;)
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von JudasRising »

6666 hat geschrieben:
JudasRising hat geschrieben:Sowas hab ich befürchtet, aber komischerweise diverse sehr gute Kritiken gelesen.

Davon abgesehen kenne ich bisher nur das Original und die beiden von Rob Zombie, die ich auf ihre Art auch super finde, braucht man von dem ganzen Zeug dazwischen irgendwas?
die kritiken waren doch eher so durchwachsen, und das wird dem film auch gerecht. an der us-kinokasse jedenfalls war er sehr erfolgreich.
am ehesten kann man sonst noch den zweiten teil und H20 empfehlen, der rest ist eher verzichtbar. aber wenn du schon den zweiten zombie super findest, bist du vermutlich nicht ganz so "anspruchsvoll" bei solchen genre-filmen ;)
Wie gesagt, auf seine Art, ohne mit dem Original zu vergleichen, das ist für mich einfach ein gut gemachter, ziemlich brutaler Horrorstreifen. Und Myers wird für mich in seiner gandenlosen Art genau richtig dargestellt, ohne irgendwelche Grinsemomente, die es in dem neuen Film geben soll.

Ansonsten: Ich habe bzw kenne auch alle Freddies und alle Jasons, auch wenn man die mit Sicherheit nicht alle gesehen haben muss, nur bei Halloween hatte ich irgendwie nie den Drang, die alle zu sehen, weil ich da eigentlich immer nur gehört hatte das nur der Erste was taugt.
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von TAFKAR »

The House that Jack Built

Der 60fache Mörder Jack (Matt Dillon) erzählt einem Begleiter namens Verge (Bruno Ganz) von 5 zufällig ausgewählten Morden.

Da es sich um einen Lars von Trier-Film handelt, wird das ganze - man muss schon fast sagen: erwartungsgemäß - in Episoden und (teilweise extrem) drastischen Bildern erzählt und von Abhandlungen (über Weinbau, Architektur, Albert Speer...) unterbrochen. Aber selbst für einen LvT-Fanboy waren diese Abhandlungen manchmal etwas nichtssagend. Könnte mir aber gleichzeitig vorstellen, dass das für andere wiederum tolle Ausgangspunkte für Diskussionen und Interpretationen (und Analysen der Psyche von LvT) sind.

Vielleicht nochmal zu den Gewaltdarstellungen: Wer mit der Genitalverstümmelung in Anti-Christ ein Problem hatte, sollte nicht reingehen. Im Gegensatz zu Anti-Christ oder Melancholia sind hier einige Situationen aber auch ganz witzig.
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Rivers
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von Rivers »

Die Klapperschlange (Flucht aus New York)

John Carpenters Film von 1981 mit Kurt Russell, Lee Van Cleef, Ernest Borgnine, Donald Pleasence und z.B. Isaac Hayes, dem Sänger von "Shaft".

Im Jahr 1997 ist Manhattan eine Gefängnisinsel. Dummerweise ist der amerikanische Präsident (Donald Pleasence) genau da hinein mit seinem Flugzeug abgestürzt und fatalerweise hat er noch eine Musikassette dabei gehabt, die den Weltfrieden verkündet. Dass es ihm nun nicht gutgehen wird und dass wie alle diese Kassette benötigen, ist Lee Van Cleef, dem Gefängnis-Chef, sonnenklar, also macht er sich Gedanken und schickt - wie sollte es auch anders sein - den gefährlichsten Mann aller Zeiten (der noch auf freiem Fuß ist) hinein (Snake Plissken gespielt von Kurt Russell), um den Präsidenten rauszuholen, die MC zu sichern und dafür dann a) am Leben zu bleiben und b) rehabilitiert zu werden. Dass das kein Spaß werden wird ist klar.

Was sich anhört wie ein Duke Nukem Abenteuer ist eine sehr frühe, sehr düstere Verfilmung, eher ein B-Movie als ein Blockbuster: Rauh, dunkel, wortkarg, mit schnellen und überraschenden Action-Sequenzen. Die Umgebung ist immer schwarz, es ist nie Tag, die Leute im Gefängnis alle dada. Komischerweise gibt es natürlich auch einen Boss (Issac Hayes) statt Anarchie, aber das muss vielleicht so.

Es ist ein Spaß, Lee van Cleef zuzuschauen, obwohl er sich kaum 20 Meter im Film bewegt und die meiste Zeit in ein Funkgerät reinquatscht. Aber seine Präsenz reicht aus, um die Szenen lebhaft zu gestalten. Russell spielt sehr an Clint Eastwood angelehnt, irgendwo zwischen dem wortkargen Cowboy aus den Leone-Western und Dirty Harry.

Ansonsten hat der sehenswerte Film nicht viele Hintergründe oder Charaktere, die ihn ausmachen. Atmosphäre und Setting und Action bestimmen den Film, schön gefilmt, wenig Sprache und eine tolle, von Carpenter selbst komponierte und gespielte Synthie-Musik. Interessant ist allerdings, dass ich Hayes Charakter jetzt nicht besonders böse fand, vielleicht habe ich einfach nur was verpasst. Er will halt die Gefangenen befreien, hatte aber jetzt soweit ich weiß keine Szene, wo er ein richtiger Arsch war.

Warum erzähle ich hier von einem Film, den sowieso viele in ihrer Teenie-Zeit gesehen haben? :-D

8/10
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