Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Hier gehts um Spiele, Film und Fernsehen, Software und ähnliches
Rotorhead
Beiträge: 18407
Registriert: 26.03.2004 00:21
Kontaktdaten:

Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von Rotorhead »

infected hat geschrieben: Insofern: Wenn man sich nur auf eine Facette bzw. Genre des damaligen filmischen Schaffens beschränkt, dann ja. Ist halt das gleiche, wie zu sagen "wenn man nur die ersten 10 Minuten nimmt, dann hätten wir das Spiel gewinnen können" :ka: Fü den Rest hat Costa ja schon einige Beispiele gebracht mit weiteren Filmen.

Nein, da man eine mannigfaltige Anzahl von Schrottfilmen in jedem Genre zu jeder Zeit des Films hat und es aus meiner Sicht dabei bleibt, dass jede Zeit seine Perlen und seinen Mist hervorbringt. Ich denke auch nicht unbedingt, dass es in der Schnittmenge heute wesentlich schlechter ist als 1973.
Benutzeravatar
infected
Beiträge: 12315
Registriert: 26.03.2004 00:21
Wohnort: Sanctum Sanctorum

Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von infected »

Rotorhead hat geschrieben:
infected hat geschrieben: Insofern: Wenn man sich nur auf eine Facette bzw. Genre des damaligen filmischen Schaffens beschränkt, dann ja. Ist halt das gleiche, wie zu sagen "wenn man nur die ersten 10 Minuten nimmt, dann hätten wir das Spiel gewinnen können" :ka: Fü den Rest hat Costa ja schon einige Beispiele gebracht mit weiteren Filmen.

Nein, da man eine mannigfaltige Anzahl von Schrottfilmen in jedem Genre zu jeder Zeit des Films hat und es aus meiner Sicht dabei bleibt, dass jede Zeit seine Perlen und seinen Mist hervorbringt. Ich denke auch nicht unbedingt, dass es in der Schnittmenge heute wesentlich schlechter ist als 1973.
In dem Fall schon, da Science Fiction zu der Zeit eher Nebenschauplatz war, im besten Fall und meist den Ruf von thrashigen B-Filmen genoss, die Highlights fanden da eher in anderen Genres statt (Reicht ja, wenn man mal in die Top 100 der 1960er schaut bzw. die EInspielergebnisse der jeweiligen Jahre).

Edit: Z.b. hier:
https://www.listchallenges.com/100-grea ... -the-1960s
Nobody expects the Spanish Inquisition!



Fnord
Rotorhead
Beiträge: 18407
Registriert: 26.03.2004 00:21
Kontaktdaten:

Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von Rotorhead »

Was hat man jetzt an "in jedem Genre zu jeder Zeit" nicht verstehen können? :kratz:

Naja, whatever.
Benutzeravatar
costa
Stammposter
Stammposter
Beiträge: 31222
Registriert: 26.03.2004 00:21
Wohnort: The phone booth, it's the one across the hall
Kontaktdaten:

Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von costa »

Es ging ja aber eigentlich auch viel mehr um das Tempo als die Qualität. Und da sind ja "2001" oder meinetwegen "Alien" oder "Halloween" oder was weiß ich eine andere Hausnummer als SciFi- oder Horrorfilme heute.
How can I have disbelieved the wrong egg thing?

Letterboxd - My life in film.
Rotorhead
Beiträge: 18407
Registriert: 26.03.2004 00:21
Kontaktdaten:

Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von Rotorhead »

costaweidner hat geschrieben:Es ging ja aber eigentlich auch viel mehr um das Tempo als die Qualität. Und da sind ja "2001" oder meinetwegen "Alien" oder "Halloween" oder was weiß ich eine andere Hausnummer als SciFi- oder Horrorfilme heute.
Der erste Alien OK. Aber schon der zweite war doch nicht besser als jeder Action Scheiß heute.

Und wo du Halloween nennst: Gerade im Horrorgenre gibt es diese langsamen Psychoschocker doch nun wirklich immer wieder, auch heute.
Benutzeravatar
LordVader
Stammposter
Stammposter
Beiträge: 11516
Registriert: 26.03.2004 00:21
Wohnort: Deathstar with Lens

Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von LordVader »

Die langsame Erzählweise war aber deutlich präsenter, gerade im Mainstream.Klar gibt es heute auch noch immer mal einen, aber wie gesagt, damals war es halt deutlich häufiger.

Musst Du aber natürlich nicht so sehen, ich sehe das so.

Und ja, bei den B und C Movies war auch damals sbereits unglaublich viel Müll... aber auch der war langsamer erzählt ;-)
„Gibt es eigentlich eine Einheit, in der man Scheiße misst?
Alles was ich fühl - Alles was ich weiß -Alles was ich sage
Ist Fick den Scheiß
Fick den Scheiß
Benutzeravatar
David Lee Hasselhoff
Beiträge: 3496
Registriert: 08.01.2010 16:36
Wohnort: Birmingham
Kontaktdaten:

Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von David Lee Hasselhoff »

logos hat geschrieben: Ein weiteres Beispiel, bei dem ich festgestellt habe, dass solche Filme einfach nicht mehr in den großen Kinosälen stattfinden werden, war Blade Runner 2049. Ausgedehnte Sequenzen ohne Dialoge, kein Soundtrack. Ergebnis: Leute gehen raus, bekunden laut "wie langweilig der Film ist" oder spielen mit ihrem Smartphone (übrigens meiner Meinung nach ein Hauptgrund für das Unvermögen, seine Aufmerksamkeit mal länger für Dinge aufrecht halten zu können).
Fairerweise muss man aber sagen, dass auch das Original damals kein Kassenschlager war und erst über Video zu seinem Kultstatus gefunden hatte. Ich denke, solche Filme hatten noch nie riesiges Publikum. Ich finde es daher aber umso schöner, dass sowas trotzdem immer wieder mal produziert wird. Under the Skin beispielsweise. Ist ja auch noch nicht so lange her.
Benutzeravatar
costa
Stammposter
Stammposter
Beiträge: 31222
Registriert: 26.03.2004 00:21
Wohnort: The phone booth, it's the one across the hall
Kontaktdaten:

Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von costa »

Rotorhead hat geschrieben:
costaweidner hat geschrieben:Es ging ja aber eigentlich auch viel mehr um das Tempo als die Qualität. Und da sind ja "2001" oder meinetwegen "Alien" oder "Halloween" oder was weiß ich eine andere Hausnummer als SciFi- oder Horrorfilme heute.
Der erste Alien OK. Aber schon der zweite war doch nicht besser als jeder Action Scheiß heute.

Und wo du Halloween nennst: Gerade im Horrorgenre gibt es diese langsamen Psychoschocker doch nun wirklich immer wieder, auch heute.
1. Guck "Aliens" nochmal, schau wie viel Zeit er sich lässt bis wirklich was passiert und vergleich das dann mit Sachen von heute.

2. "Halloween" hat aber vor allem hirnlose Slasher-Sachen beeinflusst die genau den langsamen Aufbau missen lassen, der das Original gut gemacht hat. Da passiert ja nach der Anfangsszene quasi ne Stunde nix.
How can I have disbelieved the wrong egg thing?

Letterboxd - My life in film.
Benutzeravatar
monochrom
Stammposter
Stammposter
Beiträge: 9599
Registriert: 26.03.2004 00:21
Wohnort: Helltown Hamburg
Kontaktdaten:

Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von monochrom »

Ich weiß nicht, irgendwie bin ich hier ein wenig mehr beim Rotörhead.

Es gibt viele Filmgenres, und deren Schnelligkeit wechselt über die Jahrzehnte (gefühlt) immer mal wieder. Komödien waren gefühlt von 1930-1965 deutlich schneller als heute, Western konnten immer schon jedes Tempo haben, SF-Filme hatten diese kurze Langsamkeitsphase von Ende der 60er bis Star Wars, und waren ansonsten eher immer flott - aber überall gibt es zig Ausnahmen. Wenn ich mir die 20 erfolgreichsten Filme jeden Jahres ab 1925 durchgucken würde, dann würde ich wohl auf ein höchst uneinheitliches Bild stoßen.

Interessanter: Ich finde in allen Jahrzehnten mehr als genug geile Filme, auch gerade heute. Problem anscheinend nicht so schlimm, Kulturpessimismus ist eh nicht so meins.
I, too, wish to be a decent manboy
Benutzeravatar
monochrom
Stammposter
Stammposter
Beiträge: 9599
Registriert: 26.03.2004 00:21
Wohnort: Helltown Hamburg
Kontaktdaten:

Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von monochrom »

Da fällt mir ein, das ich mal einen Thread aufmachen wollte, in dem ich meine liebsten Youtube-Filmseiten vorstelle. Also RedLetterMedia, Moviebob und Lindsay Ellis, im Prinzip. Wäre also ein kurzer Vorstellungsthread, in dem man dann wahrscheinlich nach kürzester Zeit ausschließlich über die neuesten Gemeinheiten der Red Letter Media-Jungs reden würde.

Interessiert wahrscheinlich, hmm, nun ja, tüdelü....mich. :D
I, too, wish to be a decent manboy
Rotorhead
Beiträge: 18407
Registriert: 26.03.2004 00:21
Kontaktdaten:

Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von Rotorhead »

costaweidner hat geschrieben:
2. "Halloween" hat aber vor allem hirnlose Slasher-Sachen beeinflusst die genau den langsamen Aufbau missen lassen, der das Original gut gemacht hat. Da passiert ja nach der Anfangsszene quasi ne Stunde nix.

Stimmt, da passiert wirklich nichts. Was es halt auch nicht gleich zu Kunst macht, sondern in dem Fall imho halt echt zu nichtssagenden Minuten des Käses :D
Benutzeravatar
Rivers
Stammposter
Stammposter
Beiträge: 9372
Registriert: 26.03.2004 00:21

Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von Rivers »

costaweidner hat geschrieben:Dass das Remake nicht für Fans des Originals ist steht hier mal außer Frage, ja.

Lustigerweise hab ich weiter über Filme nachgedacht, die in die Kategorie passen, dass sie vermutlich nicht neu verfilmt werden und kam auf "Psycho". Der Einfall hielt auch nur zwei Sekunden. *lol*
Gus van Sant hat das vor 20 Jahren gemacht: https://www.imdb.com/title/tt0155975/?ref_=nv_sr_3
Benutzeravatar
Rivers
Stammposter
Stammposter
Beiträge: 9372
Registriert: 26.03.2004 00:21

Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von Rivers »

Also hm.... Filme mit langsamen Aufbau gibt es auch heute noch genug. Cloud Atlas (Philosophie), Open Range (Western), Interstellar (Science Fiction), all die Dramen von A Beautiful Mind bis Good Will Hunting. Die sind alle nicht besonders schnell.

Unterschiede sehe ich bei den Thrillern. Da gab es früher erheblich langsamere Varianten. All diese rüden Polizei und Spionagethriller aus den 70ern, von den Drei Tagen des Condor über Serpico bis sogar hin zu Dirty Harry, der auch nur bedingt hektisch ist, aufgerauht ja. Schnell nicht. Die großen Filme wie French Connection, die Mafia-Epen, die Vietnam-Epen.

Aber ja, Rotorhead hat schon recht: Da war unterhalb der TOP 100 auch viel Schund dabei. Wie heute.

Der Unterschied ist ja gerade in den 70ern die neue Art und Weise des Filmens, die sich so von den 50ern und frühen 60ern unterschied und die sich ja wohl viel von dem europäischen und asiatischen Realismus speiste. Diese ganzen Filmfreak Filme.

Heute ist das nicht mehr so innovativ, die meisten Bilder wurden schon erzählt. Einfluss hat da nicht mehr die Wackelkamera, das Breitbild oder der epische Flow. Sondern von den MTV-Videos der 90er und den Computerspielen, die Fernseh-20-Minuten-Rhythmik. Ein dreifach Schnitt wie zu Beginn von Mean Streets, der gesamte Straßenrealismus, das Gelaber und das Leben auf der Straße ist heute anders, wird anders untermalt, hat speziell im Deutschen mehr Musik aus dem Rap oder der Electronica als aus dem Rock.

Insofern ja, macht ein Remake vielleicht Sinn, wenn man ein Lebensgefühl von heute hineinbringen kann, welches das Lebensgefühl von früher austauscht.
TAFKAR
Beiträge: 4036
Registriert: 26.03.2004 00:21
Wohnort: Todesstern des Südens

Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von TAFKAR »

Übrigens: Das Papillon-Remake ist in D 15 Minuten kürzer als im Original.
Benutzeravatar
Apparition
Beiträge: 19790
Registriert: 26.03.2004 00:21
Wohnort: At the End of the Line

Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von Apparition »

Gefühlt geht heute tatsächlich alles schneller, Filme, die sich wirklich alle Zeit der Welt nehmen, gerade in den "Action"-Genres, sind sehr selten geworden. Vorgestern lief auf ARTE "Ipcress" ein alter Spionagethriller mit Michael Caine. Auf den trifft genau das zu was Rivers über alte Thriller sagt. So etwas vermisse ich heute sehr.

Langsames Tempo findet man heute vor allem bei Dramen. Bokeback Mountain, Into the Wild, Revenant, Hostiles (die letzten beiden zufällig auch Western). Im SciFi-Genre fällt mir höchstens Arrival ein. Mir fällt das im Kino öfter auf, dass gleich zu Beginn ein paar halbwegs komplexe Charaktere und ein Storyhintergrund zusammengehudelt werden müssen, um Platz für Action zu schaffen. Vielleicht sehe ich auch die Falschen Filme, aber die Bereitschaft, sich Geschichten einfach mal entwickeln zu lassen scheint mir in den letzten 20 Jahren schon abgenommen zu haben. Oder früher gab es einfach fittere Drehbuschschreiber, die auch ein "schnelles" Drehbuch nicht gehetzt wirken lassen. Trifft auf ganz viele Thriller der Achtziger zu.
That is delightful news for someone who cares.
Antworten