Shadowrunner92 hat geschrieben: ↑14.08.2020 12:43
Ich finde, bei Kotaku hat Luke Plunkett gute Worte gefunden:
Everything about this sucks
I woke up this morning to the news that Epic Games, a plucky corporate underdog worth $17 billion, was trying to enlist the world’s help in taking on Apple’s “anti-competitive” practices. And my skin wanted to crawl right off my body. (...) Despite claiming to do this for the benefit of everyone, Epic is obviously doing this for Epic, but Apple’s store policies are terrible, and any kind of progress made in this space would greatly benefit a lot of folks, especially smaller studios and indies. If that sounds like a similar dilemma to the one at the heart of the Epic Games Store v Steam debate, that’s because...it’s almost exactly the same situation.
In the end, then, there is no right or wrong here, no champion or underdog. It’s just 2020's latest example of everything sucking all at once, and all we can do is sit by and watch helplessly as it continues to suck even more.
Den Kotaku-Artikel finde ich furchbar. Die Ausage lautet: "Ich find das einfach scheiße und will gar nicht drüber nachdenken, was eigentlich dahintersteckt. Für mich isses Scheiße, so wie alles grad!" Es gibt kein Richtig oder Falsch? Wie bitte? Also es gibt zumindest mal Gesetze für fairen Wettbewerb und ein Kartellrecht und auf die darf sich jeder berufen, der der Meinung ist, sie werden verletzt.
Kartell- und Wettbewerbs-rechtlich ist das aber durchaus brisant, was Apple und Google sich aufgebaut haben. Sie sind quasi die Pförtner, die darüber entscheiden, welche digitalen Güter der Menschheit zu welchen Konditionen zugänglich gemacht werden. Die EU-Kommission hat zum Beispiel auch längst ein Auge auf die Strukturen geworfen, die da vorherrschen. Und kritisch wird das in sehr konkreten Fällen.
Beispiel Musikstreaming:
Apple nimmt auch bis zu 30 Prozent von Spotify, Deezer und Co., hat aber gleichzeitig einen eigenen Konkurrenzdienst am Start, der folglich wesentlich größeren Verhandlungsspielraum dabei hat, welche Konditionen er Kunden und Musikern bzw Labels anbieten kann. Denn nicht nur gehen davon keine 30 Prozent an einen Gatekeeper ab, nein, sie bekommen sogar noch Geld von der Konkurrenz, um ihren eigenen Dienst besser zu positionieren.
Epic selbst nagt nun bekanntlich nicht am Hungertuch und auch nicht der Underdog. Aber die sind einer der ganz wenigen Player, die es sich momentan leisten können, sich auf der Ebene mit Apple und Google anzulegen. Viel schwerer treffen diese Strukturen aber eigentlich kleinere Anbieter, die keine Wahl haben: Kröten schlucken oder direkt untergehen. Wenn das, was Epic vorhat, Erfolg hat, könnten aber auch die wirklichen Underdogs profitieren, die das sehr viel nötiger haben.