Das war das Festival das war

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GoTellSomebody
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Re: Das war das Festival das war

Beitrag von GoTellSomebody »

So, mit einer Woche Erinnerungsverlust will ich mal versuchen in Worte zu fassen, was geblieben ist:

Dawn Of Disease: befangen, weil Gitarrist und Schlagzeuger Kumpels, aber genau deswegen Anwesenheitspflicht. Zum Bierchen schlabbern ganz nett, aber genau das ist der Punkt, das ist dafür, wie ich Death Metal mag, ein bisschen zu glatt, ja zu nett, und um richtig gut zu sein zu wenig überraschend oder wenigstens technisch. Trotzdem freue ich mich sehr für die Jungs, dass die so gut angekommen sind.

Dool: nach der Hälfte bin ich gegangen oder habe mich anderen Dingen zugewandt. Bis dahin war das möglicherweise "charismatisch", vielleicht lag es auch daran, dass ich da und dort die Mucke zum ersten Mal gehört habe, aber verstanden habe ich nicht, was die wollen. Ich wollte mich darauf einlassen, klappte aber nicht.

Diamond Head: mit einem Ohr zugehört, der Sänger war glaube ich ganz gut, aber die Songs klangen irgendwie leblos, und bestätigte mich zu guter Letzt darin, dass Helpless der beste Metallica-Song ist, den sie niemals geschrieben haben.

Tiamat: keine Ahnung was das war, aber Tiamat fand ich auch zu ihren Hochzeiten schon ganz komisch, verklärt und langweilig. Nix für mich.

Sodom: eigentlich Schrott. Wenn man Agent Orange erst erkennt, wenn der Chorus ertönt, ist alles gesagt. Blackfire hatte Spaß, der ist ja fast aus der Hose gesprungen, Angelripper neuerdings auch mit einem Aktionsradius von mindestens vier Bierdeckeln, was leider seinem eh schon eher "rudimentären" Bassspiel abträglich war. Zu dem anderen Gitarristen kann ich nichts sagen, den habe ich in dem Soundmatsch gar nicht wahrgenommen, und zu Husky möchte ich nichts sagen. Nach 30 Minuten im Pit nach oben verzogen. Ich schätze aber mal dass die Truppe einen ziemlichen Popularitätsschub erfahren wird, insofern alles richtig gemacht. Meine Meinung: Angelrippchen hat jetzt endlich Leute, die auf seinem Niveau lärmen, und reißt gerade mit dem Arsch ein, was er mit Makka und Bernemann mühsam aufgebaut hat, aber das kann ihm ja egal sein, und mir schon lange.

Traitor: sauber! 08/15-Thrash, aber die Jungs hatten tierisch Bock und Spaß inne Backen, und es groovte. Komma lecker her mit der Bierspritze, junger Mann!

Nocturnal Rites: weil Günni in die erste Reihe wollte, habe ich ihm ein Bier gebracht und dann ungefähr eineinhalb Songs ausgehalten. Geht für mich nicht.

Marduk: ebenfalls eineinhalb Songs, können auch nur ein halber oder fünf gewesen sein. Krach ohne Sinn und Verstand.

Axel Rudi Pell: da Samstag bei uns immer "Schnapstag" ist und wir nachmittags am "Büdchen" auf dem Parkplatz den 2cl-Vorrat an Likören gekillt hatten, war ich nach einem kleinen Nickerchen einerseits noch reichlich bedröhnt, andererseits aber hellwach, und habe den wohl besten Gitarrensound des Festivals buchstäblich GENOSSEN! Ich habe zumindest auf dem Rock Hard Festival selten eine Strat so fett und gleichzeitig so brillant gehört, da waren mir die Songs fast egal, mir ging aber nichts auf den Sack, ich glaube der Sänger war sogar ganz gut.

Overkill: vorne drin, und bäääm! HORRORSCOPE! Bis einschließlich Thanx For Nothin' pure Raserei, später noch Horrorscope (!!!) und Nice Day, For A Funeral, dazwischen die Feel The Fire-Kracher und obendrauf Elimination. Band in Topform, ich topglücklich!

Thundermother: Sonntag, erste Band, erstes Bier, dafür okay.

Memoriam: langweilig, aber auch nur ein Ohr und ab und zu mal ein Auge hingehalten.

Night Demon: fand ich letztes Jahr noch zwingender, vermutlich weil überraschender. Anerkenndes Kopfnicken und Klatschen, Bier bei denen immer irgendwie schneller leer, Musik funktioniert für mich aber tatsächlich ausschließlich live. Gaben alles, bekamen alles von den Fans.

Uli Jon Roth: da ich ihn schätze und seine Band Freunde sind war Anwesenheitspflicht. Niklas, Corvin und Nico sind mit Sicherheit mit die versiertesten Musiker, die man in Deutschland finden kann (checkt mal ihre Band Crystal Breed), Uli wie immer launig ("wie lange haben wir denn noch, hier ist ja keine Uhr, und man weiß ja nie wie lange das geht mit dem Improvisieren"), sein Spiel ist mir aber - bei allem Respekt - oft zu dudelig.

Coroner: hatte ich mich am meisten drauf gefreut, ohne Erwartungen zu haben. Wurden alle übertroffen! Präzision, Druck, Energie, drei Topmusiker, die alles geben, aber mit einer Lockerheit, die beängstigend für die meisten anwesenden Mucker gewesen sein sollte. Ich könnte hier jetzt noch seitenweise weiter schwurbeln, daher nur: möglicherweise der beste Gig, den ich auf dem Rock Hard Festival jemals gesehen habe. Zur Autogrammstunde gegangen, um mich zu bedanken. Ungelogen: ich bin immer noch geflasht!

Backyard Babies: ein Ohr, ein Auge, lecker Bier dabei, haben nicht genervt, fand sie aber auch noch nie so toll. Freut mich aber für die Fans, die hatten sichtlich Spaß.

Armored Saint: groß! Nach Coroner die besten Musiker und die beste Band des Festivals, alle vorne drin wollten sie natürlich toll finden, und das waren sie: schlicht und ergreifend GROßARTIG! 'Nuff said.

Saxon: nach drei Songs gegangen, Nibbs Carter zu bewundern machte Spaß, half aber nicht, der Mucke etwas abgewinnen zu können. Waren aber bestimmt ein toller Abschluß!
Metalbasti
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Re: Das war das Festival das war

Beitrag von Metalbasti »

Zu Axel:
Waren seine Leads vor Ort auch extrem schief intoniert oder kam das nur im Stream so rüber?
Ich schätze den Mann ja eigentlich aber das kling völlig daneben zum Teil
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