Update:
Keep on Loving You: Was da mit einem Sänger, der weniger nach Eric Cartman klingt, drin gewesen wäre... und satterem Drumsound.
Follow My Heart: Das Intro klingt ja fast nach Coverdale-Purple. Interessant. Der Gesang ist aber viel zu comichaft für fickrigen Blues. Guter Refrain. Produktion bzw. Arrangement aber bisschen zu busy (was soll diese hyperaktive HiHat?). Würde ich gerne stilvoller gecovert hören.
In Your Letter: Da passt die Stimme, da passt das Drumming. Ist halt 60s Power Pop.
Gibt sogar einen Song von Joey Ramone, der so ähnlich klingt.
Take It On The Run: Wie brav kann ein Song beginnen? Die Country-Licks der Gitarre lassen mich aber fragend zurück, wie das wohl entsprechend arrangiert geklungen hätte. Das Gitarrensolo ist aber großartig, DER Teil vom Song ist bislang der beste Teil vom Album. Da hat das alles etwas mehr Zahn, Dynamik und Druck.
Tough Guys: Gesang und Text sind richtig schlimm.
Out Of Season: Gesang nervt auch hier mit seinem ewigen Silbenziehen. Und die "UuHHuUUHu"-Laute klingen auch hier wieder nicht gut. Gitarrensolo beginnt schick, haut dann schiefe Töne raus - passt zu dem harmlosen Restsong null. Refrain an sich vom Melodiematerial aber nicht verkehrt. (Anmerkung: Die zwei besten Refrains bisher klingen a) sehr nach anderen Bands, und haben b) Tom Kelly aka Songwriter for hire der 80er, mit an Bord. Vermutlich nicht grundlos.)
Shakin' It Loose: Singt da der gleiche Typ wie bisher?! Der Gesang hat auf einmal Feuer und Schmiss. Song ist an sich eher belanglos, aber das erhöht den Spaßfaktor direkt immens.
Someone Tonight: Da singt laut Wiki halt definitiv jemand anders. Was zur Hölle? Die Stimme ist halt viel geiler. Klar, null eigenständig vom Sound, aber nicht so schlumpfig. Song aber auch hier eher Filler. Hält sich die Band eigentlich für eine harte Rockband? So seltsame Schlenker wie im Solo-Part wirken ja fast so, als würde man quasi hart abrocken wollen, aber das passt halt null zum superbraven Rest?! Ich bin verwirrt.
I Wish You Were There: Es werden wieder Silben gezogen, es wird wieder schief UuUhHuHhuUU gesungen. Auch hier: Das klingt eigentlich von dem Tonmaterial nach Country. Oder nach A Little Help From My Friends.
Kurzum: Ich höre hier irgendwie a) keinen AOR-Sound, sondern alles mögliche, b) eine Produktion, die dem, was ich an AOR mag nicht bietet bzw. betont, und c) stellenweise recht querbeetige Arrangements (Drumming!). Ist keine Kritik per se, aber sicher der Grund, warum das Album nie bei mir gezündet hatte. Wenn ich sage, ich habe Bock auf 80s-AOR, Survivor und Journey pumpe, Europe... dann passt dieser gemischte Salat halt null ins Menü. Außerdem ist mir das simultan um Welten zu bieder und brav, gleichzeitig aber auch irgendwie nervig und unbeholfen arrangiert (wie gesagt gerne mal zu busy für das Songmaterial).
Mal schauen, ob die Alben, die im weiteren Verlauf des Jahrzehnts noch kamen, mir genehmer arrangiert sind...
"Wenn man in der Metalszene unterwegs ist, dann bekommt man quasi NIE politische Statements zu hören. Auch deswegen liebe ich diese Szene so. Politik ist dort nunmal kein Thema. Fast schon ein Tabuthema."