Magnum - die Alben

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tigerarmy
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Re: Magnum - die Alben

Beitrag von tigerarmy »

Perry Rhodan hat geschrieben: 02.02.2020 12:33 Los geht es mit der ersten LP "Kingdom of Madness", welche bereits 1976 aufgenommen wurde, aber erst im August 1978 erschienen ist. Produzent war ein gewisser Jake Commander.

Bob Catley — vocals
Tony Clarkin – lead guitar
Wally Lowe – bass guitar
Richard Bailey – keyboards, flute
Kex Gorin – drums

Magnum spielen auf ihrer ersten LP eine Mischung aus Styx, Kansas, Yes und Jethro Tull. Alle Songs stammen von Gitarrist Tony Clarkin (was heute immer noch so ist). Der Sound der Aufnahmen ist selbst für 1976 bzw. 1978 recht altmodisch und tönt eher wie ein besseres Demo. Der lange Opener `In the beginning` (fast 8 Minuten lang) ist recht progressiv. `Baby rock me` ist recht straight und hat Keyboard-Spielereien. `Universe` ist eine schöne Ballade, bei welcher Sänger Bob Catley punkten kann. Der harte Titelsong `Kingdom of madness` ist ein Bandklassiker und wird heute noch häufig Live gespielt. `All that is real` ist für 3.48 Minuten unglaublich abwechslungsreich. `Bringer` bringt es wirklich und ist ein highlight auf der LP. `Invasion` ist flott unterwegs. Das harte `Lords of chaos` ist ein kleiner Bandklassiker. Zum Abschluß gibt es die schöne, ruhige Ballade `All come together`. Insgesamt kann man hier auf dem Album schon viele typische Merkmale des Magnum-Sounds hören.
Magnum waren vor und nach der Veröffentlichung der LP viel in UK unterwegs und konnten sich eine solide Fanbasis erarbeiten. Die LP kam dann in UK auch in die Charts (Platz 58).

8/10 Punkte für "Kingdom of Madness".
Kingdom of madness ist sicher noch weit entfernt von den späteren Großtaten, lässt aber schon einige Trademarks erkennen.
Klarer Höhepunkt ist der Titeltrack, daneben finde ich vor allem "Invasion" nach herausragend, der Abschlusstrack "All come together" überzeugt ebenfalls. Der Rest ist eher Durchschnitt, allerdings ist Bob Catley bereits auf einem unglaublichen Niveau.
Schwierig finde ich manche Keybord-Parts, die zum Teil auch noch sehr dominant im Klangbild sind.
Ansonsten finde ich den Sound auf dem Album für die Zeit aber ganz okay.

Insgesamt gesehen läuft das Album bei mir aber so gut wie nie und ich würde es irgendwo so bei 6/10 einordnen.

By the way: das deutlich genialere (wenn auch klischeehaftere) Cover hat hier übrigens die Reissue von 1987 auf FM Records. Ich habe aber leider auch nur das Original-Cover der Jet Records Version...
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Frank2
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Re: Magnum - die Alben

Beitrag von Frank2 »

tigerarmy hat geschrieben: 14.10.2020 19:21
Perry Rhodan hat geschrieben: 02.02.2020 12:33 Los geht es mit der ersten LP "Kingdom of Madness", welche bereits 1976 aufgenommen wurde, aber erst im August 1978 erschienen ist. Produzent war ein gewisser Jake Commander.

Bob Catley — vocals
Tony Clarkin – lead guitar
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Kex Gorin – drums

Magnum spielen auf ihrer ersten LP eine Mischung aus Styx, Kansas, Yes und Jethro Tull. Alle Songs stammen von Gitarrist Tony Clarkin (was heute immer noch so ist). Der Sound der Aufnahmen ist selbst für 1976 bzw. 1978 recht altmodisch und tönt eher wie ein besseres Demo. Der lange Opener `In the beginning` (fast 8 Minuten lang) ist recht progressiv. `Baby rock me` ist recht straight und hat Keyboard-Spielereien. `Universe` ist eine schöne Ballade, bei welcher Sänger Bob Catley punkten kann. Der harte Titelsong `Kingdom of madness` ist ein Bandklassiker und wird heute noch häufig Live gespielt. `All that is real` ist für 3.48 Minuten unglaublich abwechslungsreich. `Bringer` bringt es wirklich und ist ein highlight auf der LP. `Invasion` ist flott unterwegs. Das harte `Lords of chaos` ist ein kleiner Bandklassiker. Zum Abschluß gibt es die schöne, ruhige Ballade `All come together`. Insgesamt kann man hier auf dem Album schon viele typische Merkmale des Magnum-Sounds hören.
Magnum waren vor und nach der Veröffentlichung der LP viel in UK unterwegs und konnten sich eine solide Fanbasis erarbeiten. Die LP kam dann in UK auch in die Charts (Platz 58).

8/10 Punkte für "Kingdom of Madness".
Kingdom of madness ist sicher noch weit entfernt von den späteren Großtaten, lässt aber schon einige Trademarks erkennen.
Klarer Höhepunkt ist der Titeltrack, daneben finde ich vor allem "Invasion" nach herausragend, der Abschlusstrack "All come together" überzeugt ebenfalls. Der Rest ist eher Durchschnitt, allerdings ist Bob Catley bereits auf einem unglaublichen Niveau.
Schwierig finde ich manche Keybord-Parts, die zum Teil auch noch sehr dominant im Klangbild sind.
Ansonsten finde ich den Sound auf dem Album für die Zeit aber ganz okay.

Insgesamt gesehen läuft das Album bei mir aber so gut wie nie und ich würde es irgendwo so bei 6/10 einordnen.

By the way: das deutlich genialere (wenn auch klischeehaftere) Cover hat hier übrigens die Reissue von 1987 auf FM Records. Ich habe aber leider auch nur das Original-Cover der Jet Records Version...
Der Einschätzung würde ich mich anschliessen.
Unfassbar stark ist natürlich der Titeltrack, während andere
Songs noch etwas unausgegoren und orientierungslos wirken.
Dennoch gute Scheibe, der man aber ehrlicherweise noch nicht
anhören konnte, was da noch folgen sollte.
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tigerarmy
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Re: Magnum - die Alben

Beitrag von tigerarmy »

Perry Rhodan hat geschrieben: 02.02.2020 13:05 Ende 1978/Anfang 1979 wurde die zweite LP von Magnum eingespielt. Produzent war Leo Lyons (Ten Years After). "Magnum II" erschien im Oktober 1979.

Bob Catley — vocals
Tony Clarkin – guitars
Wally Lowe – bass guitar
Richard Bailey – keyboards, flute
Kex Gorin – drums

Alle Songs stammen wieder von Gitarrist Tony Clarkin. Der Sound der Aufnahmen ist etwas besser als auf dem Vorgänger "Kingdom of Madness", ohne wirklich gut zu sein. Richtig stark ist der Opener `Great adventure`. Hier geht es heavy zu Sache, dazu Synthie-Sounds. Die Nummer sollten sie mal wieder Live bringen. `Changes` ist eine eher simple, aber nette Nummer. Das kurze `The battle` ist richtig schnell unterwegs. Abwechslungsreich ist `If I could live forever`. Nicht nur hier kann Sänger Bob Catley punkten. `Reborn` hat alles was ein Magnum-Song braucht, Melodie, Keys, Gitarrenriffs. Recht bedrohlich startet die 2. Seite der LP mit `So cold the night`. Die nächsten drei Nummern `Foolish heart`, `Stayin` alive` und `Firebird` sind gute, gelungene Songs. Besonders `Firebird` sticht hervor. `All of my life` mit Synthie-Sounds ist ein netter Abschluß der LP.
Ob wohl die LP in UK nicht in die Charts kam, konnte die Gruppe ihre Fanbasis behaupten.

8/10 Punkte für "Magnum II".
Im Prinzip gilt für den Zweitling fast das gleiche wie für das Debüt. Ausser das der herausragende Song (beim Debüt der Titeltrack) diesesmal fehlt, dafür das Niveau insgesamt ausgeglichener ist.
Highlights sind für mich "The battle" und "All of my life". Auch dieses mal ist das Cover der Neuauflage auf FM dem Original um Längen überlegen. Und genau wie beim Debüt bin ich leider nicht im Besitz deselben :(

Läuft bei mir genau so selten wie der Erstling. Von daher würde ich es ebenfalls bei ca. 6/10 einordnen.
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Glaurung
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Re: Magnum - die Alben

Beitrag von Glaurung »

tigerarmy hat geschrieben: 16.10.2020 20:55
Perry Rhodan hat geschrieben: 02.02.2020 13:05 Ende 1978/Anfang 1979 wurde die zweite LP von Magnum eingespielt. Produzent war Leo Lyons (Ten Years After). "Magnum II" erschien im Oktober 1979.

Bob Catley — vocals
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Alle Songs stammen wieder von Gitarrist Tony Clarkin. Der Sound der Aufnahmen ist etwas besser als auf dem Vorgänger "Kingdom of Madness", ohne wirklich gut zu sein. Richtig stark ist der Opener `Great adventure`. Hier geht es heavy zu Sache, dazu Synthie-Sounds. Die Nummer sollten sie mal wieder Live bringen. `Changes` ist eine eher simple, aber nette Nummer. Das kurze `The battle` ist richtig schnell unterwegs. Abwechslungsreich ist `If I could live forever`. Nicht nur hier kann Sänger Bob Catley punkten. `Reborn` hat alles was ein Magnum-Song braucht, Melodie, Keys, Gitarrenriffs. Recht bedrohlich startet die 2. Seite der LP mit `So cold the night`. Die nächsten drei Nummern `Foolish heart`, `Stayin` alive` und `Firebird` sind gute, gelungene Songs. Besonders `Firebird` sticht hervor. `All of my life` mit Synthie-Sounds ist ein netter Abschluß der LP.
Ob wohl die LP in UK nicht in die Charts kam, konnte die Gruppe ihre Fanbasis behaupten.

8/10 Punkte für "Magnum II".
Im Prinzip gilt für den Zweitling fast das gleiche wie für das Debüt. Ausser das der herausragende Song (beim Debüt der Titeltrack) diesesmal fehlt, dafür das Niveau insgesamt ausgeglichener ist.
Highlights sind für mich "The battle" und "All of my life". Auch dieses mal ist das Cover der Neuauflage auf FM dem Original um Längen überlegen. Und genau wie beim Debüt bin ich leider nicht im Besitz deselben :(

Läuft bei mir genau so selten wie der Erstling. Von daher würde ich es ebenfalls bei ca. 6/10 einordnen.
Ich liebe ja 'Changes'.
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Frank2
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Re: Magnum - die Alben

Beitrag von Frank2 »

Pastt glaube ich ganz gut hier rein ( falls nicht, dann bitte entfernen ).

Wir haben uns mal "On a Storytellers Night" vorgenommen :wink:

https://aor-bible.de/92-magnum-on-a-storytellers-night/
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tigerarmy
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Re: Magnum - die Alben

Beitrag von tigerarmy »

Frank2 hat geschrieben: 02.02.2020 15:06
Perry Rhodan hat geschrieben: 02.02.2020 14:49 1980 ging es direkt ins Studio, um das dritte Studioalbum einzuspielen. Produziert wurde es von Jeff Glixman (Kansas, Black Sabbath), der einen guten Sound zu verantworten hat. Aus welchen Gründen auch immer, erschien die LP "Chase the Dragon" erst im März 1982.

Bob Catley — vocals
Tony Clarkin – guitars
Wally Lowe – bass guitar
Mark Stanway – keyboards
Kex Gorin – drums

Mit Mark Stanway hat man einen neuen Keyboarder in der Band, der über Jahrzehnte die Band verstärken sollte. Alle Songs stammen wieder von Tony Clarkin. Alle 8 Lieder sind gut bis sehr gut, der Sound ist besser, als auf den Vorgängern. Mit `Soldier of the line`, `The spirit` und `Sacred hour` gibt es richtig gutes Hard Rock-Futter. `The spirit` und `Sacred hour` sind auch heute noch oft im Liveprogramm von Magnum. Auch `Walking the straight line` ist stark. Auf/mit "Chase the Dragon" haben Magnum viel richtig gemacht.
Die LP erreichte Platz 17 im UK und es ging u.a. mit Ozzy Osbourne auf Tour (auch in den USA). Das Cover stammt von Rodney Matthew, der noch viele Cover der Engländer gestalten sollte.

9/10 Sterne für "Chase the Dragon".
Obwohl ich den ersten beiden Scheiben und dem Livealbum
auch so einiges abgewinnen kann, ist "Chase the Dragon" für
mich das erste "richtige" Magnum Album.
Hier sind alle typischen Trademarks der Band erstmals vertreten:
Mystische Texte, märchenhafte Atmosphäre und kompektes, immer
mit einigen Schlenkern versehenes, Songwriting mit Bridges und Refrains
zum Niederknien.
Dazu die immer songdienliche Gitarre von Clarkin mit seinen kurzen,
aber immer prägnanten Soli und Stanways gekonnt platzierten Keyboard-
teppichen.
Der Anfang einer ganz großen Karriere.
"Chase the dragon" ist auch für mich das erste "richtige" Magnum Album.
Keyboards sind zwar nach wie vor dominant aber iwie besser eingebettet in den Gesamtsound, Cover ist stimmig und das Songwriting ist auf deutlich höherem Niveau mit den genannten Klassikern.

Wichtig die Bonustracks der CD Version. Ein Großteil der Songs stammt von Singles, entweder B-Seite ("Long days, black nights") oder waren Sogar komplette Singles-only-Tracks (der schon genannte Oberknaller "Back to Earth" sowie das ebenfalls starke "Hold back your love"). Von der "Back to Earth" Single stammen auch die beiden Live-Tracks "Soldier of the line" und "Sacred hour".

Erster Klassiker in der Diskografie (in der noch unzählige folgen sollten). Punkt.
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tigerarmy
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Re: Magnum - die Alben

Beitrag von tigerarmy »

...noch zum Thema "Verspäteter Release:
die genauen Gründe sind mir auch nicht bekannt, aber die Band war ja damals bei Jet Records unter Vertrag.
Das Label wurde von Don Arden gegründet, Sharon Osbournes Vater.
Er war bereits Ende der 1950er im Business als Veranstalter tätig und hat m.W. nach Künstler wie Little Richard erstmals nach GB geholt.
Später hat er dann div. Künstler gemanaged, u.a. Black Sabbath, daher auch die Connection zu Ozzy.
Er galt wohl als extrem harter Hund (so in der Art von Zeps Peter Grant) , was BS sowie Sharon/Ozzy zu spüren bekamen.

Vermutlich hatte er auch hier seine Finger im Spiel.

Auf Jet erschienen u.a. auch Gary Moores tolles Album "Dirty fingers", sowie die ersten Solo-Alben von Ozzy.
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costa
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Re: Magnum - die Alben

Beitrag von costa »

Da es grade wieder erwähnt wurde: Back to Earth ist so eine Granate ey. Dabei ist an dem Song schon wieder nichts wie irgendwas bei einem Song sein sollte. Dieser Galopp-Rhythmus, der klingt als hätten sie sich gedacht, sie machen jetzt mal Epic Metal und vor allem halt wieder Catley, der im Chorus singt "Tell her I need her - tell her I want her - TELLÖRAMISSAMOH", aber ich liebe alles.
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tigerarmy
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Re: Magnum - die Alben

Beitrag von tigerarmy »

völlig unfassbar wie man so einen Song nicht auf das Album packen kann.
Und als ob die geglaubt haben, dass man mit so einem Sound einen Single-Hit landen könnte...
Auch wenn der Markt zu der Zeit noch etwas anders getickt hat, aber das war auch damals IMO schon völlig unrealistisch.

Ändert aber natürlich null komma nix an der Großartigkeit dieses Songs
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costa
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Re: Magnum - die Alben

Beitrag von costa »

Ich hätte gar nicht anfangen sollen, jetzt muss ich wieder die ganze Zeit Magnum hören und eskalieren. Wäre nicht erst Mittag müsste ich mir gleich ein Bier aufzünden, aber wie ein Pfeil, ey. Diese komische Band.
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Re: Magnum - die Alben

Beitrag von Perry Rhodan »

tigerarmy hat geschrieben: 17.10.2020 11:31
Frank2 hat geschrieben: 02.02.2020 15:06
Perry Rhodan hat geschrieben: 02.02.2020 14:49 1980 ging es direkt ins Studio, um das dritte Studioalbum einzuspielen. Produziert wurde es von Jeff Glixman (Kansas, Black Sabbath), der einen guten Sound zu verantworten hat. Aus welchen Gründen auch immer, erschien die LP "Chase the Dragon" erst im März 1982.

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Mark Stanway – keyboards
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Mit Mark Stanway hat man einen neuen Keyboarder in der Band, der über Jahrzehnte die Band verstärken sollte. Alle Songs stammen wieder von Tony Clarkin. Alle 8 Lieder sind gut bis sehr gut, der Sound ist besser, als auf den Vorgängern. Mit `Soldier of the line`, `The spirit` und `Sacred hour` gibt es richtig gutes Hard Rock-Futter. `The spirit` und `Sacred hour` sind auch heute noch oft im Liveprogramm von Magnum. Auch `Walking the straight line` ist stark. Auf/mit "Chase the Dragon" haben Magnum viel richtig gemacht.
Die LP erreichte Platz 17 im UK und es ging u.a. mit Ozzy Osbourne auf Tour (auch in den USA). Das Cover stammt von Rodney Matthew, der noch viele Cover der Engländer gestalten sollte.

9/10 Sterne für "Chase the Dragon".
Obwohl ich den ersten beiden Scheiben und dem Livealbum
auch so einiges abgewinnen kann, ist "Chase the Dragon" für
mich das erste "richtige" Magnum Album.
Hier sind alle typischen Trademarks der Band erstmals vertreten:
Mystische Texte, märchenhafte Atmosphäre und kompektes, immer
mit einigen Schlenkern versehenes, Songwriting mit Bridges und Refrains
zum Niederknien.
Dazu die immer songdienliche Gitarre von Clarkin mit seinen kurzen,
aber immer prägnanten Soli und Stanways gekonnt platzierten Keyboard-
teppichen.
Der Anfang einer ganz großen Karriere.
"Chase the dragon" ist auch für mich das erste "richtige" Magnum Album.
Keyboards sind zwar nach wie vor dominant aber iwie besser eingebettet in den Gesamtsound, Cover ist stimmig und das Songwriting ist auf deutlich höherem Niveau mit den genannten Klassikern.

Wichtig die Bonustracks der CD Version. Ein Großteil der Songs stammt von Singles, entweder B-Seite ("Long days, black nights") oder waren Sogar komplette Singles-only-Tracks (der schon genannte Oberknaller "Back to Earth" sowie das ebenfalls starke "Hold back your love"). Von der "Back to Earth" Single stammen auch die beiden Live-Tracks "Soldier of the line" und "Sacred hour".

Erster Klassiker in der Diskografie (in der noch unzählige folgen sollten). Punkt.
Danke für dein Interesse.
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Glaurung
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Re: Magnum - die Alben

Beitrag von Glaurung »

tigerarmy hat geschrieben: 17.10.2020 11:31 Oberknaller "Back to Earth"
Absolut. Mega-Song für den Millionen Bands ihre Mütter verkaufen würden. Als die den irgendwann in den 2000ern live als Opener gebracht haben, habe ich das voll abgefeiert.
In my dreams i was drowning my sorrows... but my sorrows they learned to swim.
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tigerarmy
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Re: Magnum - die Alben

Beitrag von tigerarmy »

Perry Rhodan hat geschrieben: 02.02.2020 15:26 Anfang 1983 ging es wieder ins Studio, um die 4. Studio-LP einzuspielen. Es gab jedoch Ärger mit der Plattenfirma, die keinen Produzenten bezahlen wollten. Somit übernahm Gitarrist Tony Clarkin die Produktion, war damit aber etwas überfordert. "The Eleventh Hour" erschien im Mai 1983.

Bob Catley – vocals
Tony Clarkin – guitars
Wally Lowe – bass guitar
Mark Stanway – keyboards
Kex Gorin – drums

"The Eleventh Hour" hat nur einen besseren Demosound. Was bei der "Kingdom of Madness" (1978) noch als Anfangsschwierigkeiten abgetan wurde, war für 1983 einfach nicht gut genug. Aber auch die Songs auf dieser LP sind eher Durchschnitt für Magnum. Die Seite 1 kann noch punkten mit `The prize`, `The great disaster` und `Vicious companions`. Auf der 2. Seite kam dann nur noch Durchschnitt (wobei andere Bands noch froh wären über die Lieder der LP). Es fällt auch auf, dass nur recht kurze Songs am Start sind, das epische Element (wichtig für Magnum) ist kaum zu finden.
"The Eleventh Hour" erreicht zwar immerhin Platz 38 in UK, was aber nach dem Erfolg von "Chase the Dragon" unbefriedigend war. Magnum kamen in unruhiges Fahrwasser.

6/10 Punkte für "The Eleventh Hour".
ich kann nicht ganz nachvollziehen, warum "The Eleventh Hour" bei vielen einen so schlechte Ruf hat.
Ich finde die Platte genau wie Frank eigentlich ziemlich stark, selbst der Sound stört mich nicht großartig.
Dass das epische Moment etwas fehlt mag vielleicht stimmen, tut der Platte meiner Ansicht nach aber keinen Abbruch, da das Songwriting trotzdem wieder bärenstark ist.
Ich würde das Album deutlich höher bewerten, eher in Richtung 8/10 :)
Perry Rhodan
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Re: Magnum - die Alben

Beitrag von Perry Rhodan »

tigerarmy hat geschrieben: 20.10.2020 10:51
Perry Rhodan hat geschrieben: 02.02.2020 15:26 Anfang 1983 ging es wieder ins Studio, um die 4. Studio-LP einzuspielen. Es gab jedoch Ärger mit der Plattenfirma, die keinen Produzenten bezahlen wollten. Somit übernahm Gitarrist Tony Clarkin die Produktion, war damit aber etwas überfordert. "The Eleventh Hour" erschien im Mai 1983.

Bob Catley – vocals
Tony Clarkin – guitars
Wally Lowe – bass guitar
Mark Stanway – keyboards
Kex Gorin – drums

"The Eleventh Hour" hat nur einen besseren Demosound. Was bei der "Kingdom of Madness" (1978) noch als Anfangsschwierigkeiten abgetan wurde, war für 1983 einfach nicht gut genug. Aber auch die Songs auf dieser LP sind eher Durchschnitt für Magnum. Die Seite 1 kann noch punkten mit `The prize`, `The great disaster` und `Vicious companions`. Auf der 2. Seite kam dann nur noch Durchschnitt (wobei andere Bands noch froh wären über die Lieder der LP). Es fällt auch auf, dass nur recht kurze Songs am Start sind, das epische Element (wichtig für Magnum) ist kaum zu finden.
"The Eleventh Hour" erreicht zwar immerhin Platz 38 in UK, was aber nach dem Erfolg von "Chase the Dragon" unbefriedigend war. Magnum kamen in unruhiges Fahrwasser.

6/10 Punkte für "The Eleventh Hour".
ich kann nicht ganz nachvollziehen, warum "The Eleventh Hour" bei vielen einen so schlechte Ruf hat.
Ich finde die Platte genau wie Frank eigentlich ziemlich stark, selbst der Sound stört mich nicht großartig.
Dass das epische Moment etwas fehlt mag vielleicht stimmen, tut der Platte meiner Ansicht nach aber keinen Abbruch, da das Songwriting trotzdem wieder bärenstark ist.
Ich würde das Album deutlich höher bewerten, eher in Richtung 8/10 :)
Ich kann deine Einschätzung gut nachvollziehen.
Mir persönlich ist das epische, das bombastische bei Magnum schon sehr wichtig.
6/10 Punkte ist aber auch nicht so schlecht.
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tigerarmy
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Re: Magnum - die Alben

Beitrag von tigerarmy »

Perry Rhodan hat geschrieben: 03.02.2020 11:02 Anfang 1985 wurde das 5. Studioalbum von MAGNUM eingespielt. "On a Storyteller's Night" wurde produziert von Kit Woolven und erschien im Mai 1985.

Bob Catley — vocals
Tony Clarkin — guitars
Wally Lowe — bass guitar
Mark Stanway — keyboards
Jim Simpson — drums

Mo Birch — backing vocals

Mit Jim Simpson gab es einen neuen Drummer. Mark Stanway war kfr. bei Grand Slam von Phil Lynott, kehrte aber rechtzeitig wieder zurück zu MAGNUM. Alle Songs stammen wieder nur von Tony Clarkin. "On a Storyteller's Night" wurde das vielleicht wichtigste Album für die Engländer. Ein neuerlicher Mißerfolg hätte wohl das Ende der Gruppe bedeutet.
Für mich ist "On a Storyteller's Night" ein ganz großartiges Stück Musik. Ab hier starten Magnum richtig durch. Alle 10 Songs sind gut, die meisten sehr gut. Viele sind bis heute im Liveset der Band. Nur `Steal your heart` ist `nur` gut, alle anderen Tracks sind einfach ein Overkill an Melodien und Ideen. Songs der Marke `How far Jerusalem`, `Just like an arrow`, `All England`s eyes`, `On a storyteller's night` und `Les morts dansant` gehen einafch nicht besser. Sie sind sowohl Hymnen, aber auch sehr eingängig. Auch die Produktion ist absolut gelungen, besser als auf allen Vorgängern, aber nicht zu 80er Jahre. Bob Catley singt mit unglaublich viel Gefühl, Mark Stanway sorgt für tolle Keyboardteppiche und Tony Clarkin hat das Zepter fest in der Hand.
Endlich stellte sich auch der hochverdiente Erfolg ein, das Album kam in viele europäische Charts (Platz 24 in UK). Das Cover ist wieder von Rodney Matthews.

10/10 Punkte und somit die Höchstnote für "On a Storyteller's Night".
gut, ich glaube zu dem Album wurde bereits alles gesagt. Trotzdem hier noch mein Senf dazu :D
Es war auch mein erstes Magnum-Album (wenn ich mich noch richtig erinnern kann). Und es hat auf alle Fälle dafür gesorgt, dass ich selbst in meinen Teenagerjahren, als es eigentlich nicht wild und hart genug sein konnte, doch die Klasse dieser Band hat erkennen lassen. Und so wurde dann nach und nach der Backkatalog gekauft.
How far… und der Titelsong überstrahlen natürlich alles und auch die restlichen Songs sind grandios. Die letzten beiden sind vielleicht etwas schwächer, nimmt dem Album aber natürlich nicht seinen zu Recht erteilten Klassikerstatus.
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