URIAH HEEP / die Alben

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Frank2
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Re: URIAH HEEP / die Alben

Beitrag von Frank2 »

Perry Rhodan hat geschrieben: 31.01.2020 20:10 Nach dem Ausstieg von Ken Hensley im Sommer/Spätsommer 1980, wurde Keyboarder Gregg Dechert sein Nachfolger. Man spielte einige Konzerte und ging auch ins Studio. Irgendwie passt diese Besetzung aber nicht und so fiel die Gruppe langsam auseinander. Nur Mick Box blieb übrig. Nachdem sich dieser tagelang eingeschlossen hatte und diverse Drinks genommen hatte, war ihm klar, dass es so nicht enden kann mit Uriah Heep. Er nahm wohl sogar Kontakt zu David Byron auf. Zu einem Einstieg kam es aber nicht, ich vermute aufgrund des Zustandes von Byron. Im Herbst 1981 wurde jedoch Lee Kerslake von Ozzy Osbourne gefeuert. Die Freunde Mick und Lee fanden schnell wieder zusammen. Lee brachte direkt den Bassisten Bob Daisley (Rainbow) von Ozzy mit. Sänger wurde Pete Goalby, der schon 1979 zu Heep sollte, neuer Keyboarder John Sinclair. Von Oktober bis Dezember 1981 wurde "Abominog" aufgenommen und von Ashley Howe produziert. Die LP erschien im März 1982.

Peter Goalby – lead vocals
Mick Box – guitars
John Sinclair – keyboards, vocals
Bob Daisley – bass guitar, vocals
Lee Kerslake – drums, vocals

"Abominog" ist endlich wieder Hard Rock. Es geht hier teilweise richtig zur Sache, schließlich war 1982 in England die NWOBHM angesagt. Neben 5 Gruppenkompositionen, gibt es auch 4 Coversongs/Fremdkompositionen und ein Song der 1980 von Sloman und Bolder geschrieben wurde. "Abominog" ist alles andere als originell, aber die Platte rockt und das Cover hat wohl auch für Aufsehen gesorgt. Hervorheben möchte ich `Too scared to run`, `Chasing shadows` (beide von Uriah Heep), `On the rebound` (Russ Ballard) und `Think it over` (Bolder, Sloman). Auch `That's the way that it is` (Paul Bliss) war längere Zeit in der Live-Setliste. "Abominog" ist kein Album für Feinschmecker, an die große Zeit zwischen 1970 bis `75 erinnert nur wenig. Aber 1982 hätte man mit dem `alten` Prog Hard Rock auf keinen Blumentopf mehr gewonnen. Der Erfolg war übersichtlich, aber Hauptsache war, dass es für und mit Heep weiterging.

7,5/10 Sterne für "Abominog".
Die Scheibe zähle ich auch heute noch zu meinen absoluten
Favoriten.
Alleine "Too Scared to Run" ist ein absoluter Gottsong.
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acore
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Re: URIAH HEEP / die Alben

Beitrag von acore »

Ziemlich exklusive Meinung, Conquest mehr Punkte als Abominog zu verpassen. Natürlich ist das recht wenig 70er Heep, als Hardrock Platte finde ich die aber brillant. Sloman hat meiner Meinung nach sogar eine recht gute Stimme, macht aber mit seiner Jodelei (mir fällt kein besserer Ausdruck ein) einfach viel kaputt. Auch bei Gary Moore, wo er auf einer Live Scheibe zu hören ist, macht er eine eher schlechte Figur.
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Re: URIAH HEEP / die Alben

Beitrag von Perry Rhodan »

Von Januar bis März 1983 wurde der Nachfolger von "Abominog" eingespielt. Produzent war wieder Ashley Howe. "Head First" erschien im Mai 1983.

Peter Goalby – lead vocals
Mick Box – guitars, vocals
John Sinclair – keyboards, synthesizer, vocals
Bob Daisley – bass guitar
Lee Kerslake – drums, percussion, vocals

Frank Ricotti – percussion

"Head First" ist musikalisch ähnlich ausgefallen wie der Vorgänger. Die 1. Seite der damaligen LP ist etwas poppiger, die 2. Seite rockt dafür umso mehr. Wieder gibt es einen Mix aus Eigen- und Fremdkompositionen zu hören. Die LP fängt richtig fetzig an mit `The other side of midnight` (Uriah Heep), `Lonely nights` (Bryan Adams, Jim Vallance) ist etwas melodischer ausgefallen. Die 2. Seite gefällt mir durchgehend gut bis sehr gut. Die Titel `Red lights` (Box, Daisley, Goalby, Sinclair), `Straight through the heart` (Heep) und `Weekend warriors` (Heep) gehen richtig gut ab. Auf der 1. Seite finde ich Titel wie `Stay on top` (Tom Jackson) jedoch nur mittelmäßig.

Kurz nach der Veröffentlichung ging die Plattenfirma Bronze pleite. Man konnte sich glücklich schätzen, wenn man ein Exemplar der LP erstehen konnte. Heep ging auf Worldtour, aber die Platte war kaum zu kriegen. Daraufhin ging Bob Daisley zurück zu Ozzy Osbourne.

7,5/10 Punkte für "Head First".
Zuletzt geändert von Perry Rhodan am 30.12.2023 18:10, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: URIAH HEEP / die Alben

Beitrag von Perry Rhodan »

acore hat geschrieben: 01.02.2020 09:29 Ziemlich exklusive Meinung, Conquest mehr Punkte als Abominog zu verpassen. Natürlich ist das recht wenig 70er Heep, als Hardrock Platte finde ich die aber brillant. Sloman hat meiner Meinung nach sogar eine recht gute Stimme, macht aber mit seiner Jodelei (mir fällt kein besserer Ausdruck ein) einfach viel kaputt. Auch bei Gary Moore, wo er auf einer Live Scheibe zu hören ist, macht er eine eher schlechte Figur.
"Ziemlich exklusive Meinung"

Ich weiß. :)
Ich bin aber auch nicht so der Goalby-Fan.
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Perry Rhodan
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Re: URIAH HEEP / die Alben

Beitrag von Perry Rhodan »

Nach dem Ausstieg von Bob Daisley, kehrte Trevor Bolder zurück zu Uriah Heep und es ging auf grosse Worldtour. Zwischen Sommer 1984 und Januar 1985 wurde der Nachfolger von "Head First" eingespielt. "Equator" wurde produziert von Tony Platt und erschien im März 1985.

Peter Goalby – lead vocals
Mick Box – guitars
John Sinclair – keyboards, vocals
Trevor Bolder – bass guitar, vocals
Lee Kerslake – drums, vocals

"Equator" war damals eine `moderne` Produktion, sie klang so wie Hard Rock/Metal-Alben 1985 eben klangen. Teilweise wird richtig gebolzt, wie z.B. bei `Bad blood` und `Night of the wolf`. Titel wie `Rockarama`, `Angel` und `Party time` sind aber für mich eine Anbiederung an den Zeitgeist. Das hat durchaus seine Freunde gefunden, für mich ist das aber zu wenig eigenständig. Wenigstens sind hier wieder alle Titel von Heep komponiert und getextet. Leider hatte die Gruppe wieder wenig Unterstützung von ihrer Plattenfirma, das war leider viel zu oft in ihrer Karriere so. Meine highlights sind auf "Equator" `Bad blood`, `Night of the wolf` und das richtig geile `Poor little rich girl`.

6/10 Sterne für "Equator" (und damit deutlich besser als "Fallen Angel" z.B.).
Zuletzt geändert von Perry Rhodan am 30.12.2023 18:11, insgesamt 1-mal geändert.
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acore
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Re: URIAH HEEP / die Alben

Beitrag von acore »

Beste Platte der Goalby Phase. Außer dem unterirdischen Party Time nur Volltreffer. Hat absolut nix mit den 70ern zu tun, ist aber ein grandioses AOR Album. Poor Little Rich Girl ist neben Pilgrim mein Lieblingslied der Band.

Aber ich glaube, mit meiner Meinung zu Equator stehe ich ziemlich alleine auf weiter Flur :D.

Übrigens habe ich sowohl Head First als auch Equator als Vinyl. Was bei Equator auch nicht leicht war, denn die neue Plattenfirma hat überhaupt nichts auf die Reihe gebracht.
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Re: URIAH HEEP / die Alben

Beitrag von Perry Rhodan »

acore hat geschrieben: 01.02.2020 10:29 Beste Platte der Goalby Phase. Außer dem unterirdischen Party Time nur Volltreffer. Hat absolut nix mit den 70ern zu tun, ist aber ein grandioses AOR Album. Poor Little Rich Girl ist neben Pilgrim mein Lieblingslied der Band.

Aber ich glaube, mit meiner Meinung zu Equator stehe ich ziemlich alleine auf weiter Flur :D.

Übrigens habe ich sowohl Head First als auch Equator als Vinyl. Was bei Equator auch nicht leicht war, denn die neue Plattenfirma hat überhaupt nichts auf die Reihe gebracht.
Nö, der Frank2 hört das so wie du. :wink:

Meine erste Heep-Platten waren "Innocent Victim" und das schwarze Best of Album, beide Ende `77 gekauft. Da kann man vielleicht verstehen, dass die Jahre von `81 bis `86 bei mir eher gemischte Gefühle erzeugen.
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Re: URIAH HEEP / die Alben

Beitrag von Perry Rhodan »

1986 zerfiel auch diese Heep-Besetzung. Pete Goalby liebte die Band, seine Stimme machte aber nicht mehr mit. John Sinclair ging ebenfalls. Neuer Keyboarder wurde Phil Lanzon (Grand Prix, Sweet). Phil sollte ein Glücksgriff für die Band werden. Der Sänger Steff Fontaine war nur wenige Monate in der Band, bevor Bernie Shaw (Grand Prix) das Micro überreicht bekam. Man ging direkt im Herbst 1986 auf Tour. 1987 machte Heep erste Aufnahmen, die aber nie veröffentlicht wurden. Ende 1987 bekam man als eine der ersten Bands das Angebot, in Russland/der Sowietunion zu spielen. Sie spielten in Moskau 10 Konzerte vor 180.000 Zuschauern!! 1988 erschien "Live In Moscow" von diesen Konzerten.

Trevor Bolder - bass guitar, vocals
Lee Kerslake - drums, vocals
Mick Box - guitars
Phil Lanzon - keyboards, vocals
Bernie Shaw - lead vocals

Obwohl der Sound nicht optimal ist, präsentiert sich die Gruppe hier auf ihrem ersten Album bereits recht gut eingespielt. Es wird ein Mix aus den Bandklassikern `Easy livin``, `Gypsy`, `The wizard`, `July morning` und den neuen Songs `Corina` (Box, Lanzon, Shaw), `Mister Majestic`(Lanzon) und `Pacific highway`(Lanzon, Shaw) präsentiert. Obwohl die neuen Tracks durchaus Potenzial haben, kannte die natürlich niemand, da sie vorher nicht offiziell veröffentlicht wurden. Sowas finde ich immer etwas schwierig. Dafür gibt es endlich `Bird of prey` auf die Ohren. Dazu noch `Too scared to run` und `That's the way it is` von "Abominog". Die russischen Fans waren begeistert. "Live In Moscow" ist somit ein guter Start der neuen Besetzung.
Auf spätere Ausgaben der CD kamen noch `Rockarama` und `Heartache city`. `Look at yourself` dagegen gibt es nur als Bonus beim nächsten Studioalbum "Raging Silence" zu hören.

8/10 Punkte für "Live In Moscow".
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Re: URIAH HEEP / die Alben

Beitrag von Perry Rhodan »

Von Dezember 1988 bis März 1989 wurde endlich das erste Studioalbum der damals aktuellen Besetzung eingespielt. Produziert wurde von Richard Dodd und "Raging Silence" wurde im Mai 1989 veröffentlicht.

Bernie Shaw – lead vocals
Mick Box – guitars
Phil Lanzon – keyboards, vocals,
Trevor Bolder – bass guitar, vocals
Lee Kerslake – drums, vocals

Brett Morgan – drums
Frank Ricotti – percussion
Maria Zackojiva – Russian spoken words

Auf die Aufnahmen von 1987 wurde nicht zurückgegriffen, die Band nahm 10 neue Tracks auf. Es sind wieder einige Coversongs am Start. Das erschließt sich mir nicht, hatte die Gruppe doch genug Zeit, eigene Songs zu komponieren. So ganz doll finde ich "Raging Silence" heute nicht mehr. Nicht alle Lieder sind gelungen, die beiden Coversongs `When the war is over` (Steve Prestwich) und `Lifeline` (Rod Roddy, Leon Medica, Fergie Frederiksen, Tony Haselden) hätte ich nicht gebraucht. Musikalisch finde ich das Album gar nicht so anders, als die Alben mit Pete Goalby und John Sinclair (und Bob Daisley). Es ist noch ziemlich typisch 80er Jahre. Gut finde ich `Blood red roses` (Goalby), `Cry freedom` (Box, Lanzon) und `Voice on my TV` (Box, Lanzon). Das Duo Box, Lanzon entwickelt sich. Das Argent-Cover `Hold your head up` (Rod Argent, Chris White) kann auch punkten. `Rough justice` (Box, Lanzon, Bolder, Shaw) ist noch ansprechend.

7/10 Sterne für "Raging Silence".
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Perry Rhodan
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Re: URIAH HEEP / die Alben

Beitrag von Perry Rhodan »

Mit "Live in Moskau" (1988) und besonders "Raging Silence" (1989) hatten Uriah Heep wieder auf sich aufmerksam gemacht. So ging es direkt 1990 wieder ins Studio um neues Material einzuspielen. Unter der Regie von Bassist Trevor Bolder wurde "Different World" produziert und erschien im Februar 1991.

Bernie Shaw – lead vocals
Mick Box – guitars
Phil Lanzon – keyboards, vocals
Trevor Bolder – bass, vocals
Lee Kerslake – drums, vocals

+ Gäste und ein Kinderchor

Was war ich damals enttäuscht, als ich "Different World" zu ersten mal hörte. Hier ist einiges schief gelaufen. Die Produktion gefällt mir nicht (sorry Trevor). Irgendwie saft- und kraftlos tönen die Lieder. Aber auch die meisten Komposition schwächeln gehörig. Wirklich stark, wirklich sehr gut ist nur `Blood on stone` (Bolder). Den Song liebe ich. Besonders das Duo Box, Lanzon bekommt nichts gescheites hin. Keine Ahnung, woran es lag. Ich habe immer wieder versucht mir "Different World" schön zu hören, es klappt bis heute nicht. `Different world` und `Cross that line` (beide Box, Lanzon) sind noch einigermaßen gelungen. Danach war ich für einige Zeit nur noch an Uriah Heep Live interessiert. Live waren sie auch damals eine Macht!

4/10 Punkte für "Different World".
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alex1181
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Re: URIAH HEEP / die Alben

Beitrag von alex1181 »

Perry Rhodan hat geschrieben: 30.01.2020 14:05 Im Herbst 1979 war es mal wieder soweit, Uriah Heep standen ohne Sänger und zudem ohne Drummer da. Ken Hensley wollte Peter Goalby von Trapeze verpflichten. Der Rest der Band war dagegen. Der junge John Sloman (Lonestar) wurde Sänger, Chris Slade (Manfred Mann`s Earth Band) wurde neuer Drummer. Produziert wurde von Uriah Heep, John Gallen und Gerry Bron. "Conquest" erschien dann im Februar 1980.

John Sloman - lead and backing vocals, piano, percussion
Mick Box – guitars, lead guitar
Ken Hensley – OBX, vocoder, organ, piano, guitars, backing vocals
Trevor Bolder - bass guitar, backing vocals
Chris Slade - drums, percussion

Gast : John Gallen - timpani

"Conquest" ist unter den Fans genauso umstritten wie der Vorgänger "Fallen Angel". Woran liegt das? In meinen Ohren ist "Conquest" wieder ein Rock-Album (im Vergleich zum poppigen Vorgänger), wenn auch kein Hard Rock. Aber Sänger John Sloman hat ein ungewöhliches Organ, viele Fans mögen seine Stimme nicht. Zu den Liedern der "Conquest" passt seine Stimme gut, finde ich, aber die alten Songs muss er wohl `vergewaltigt` haben. Ich war damals nicht auf Tour und kann es deshalb nicht beurteilen. Im Netz gibt es weinig von der `80er Tour zu hören.
Für mich ist die LP eine Mischung aus Arena Rock, Hard Rock, Pop Rock und Prog Rock. Das kann man abwechslungsreich nennen, das kann man aber auch orientierungslos bezeichnen. Mir persönlich gefiel die Platte immer schon. `Feelings` (Hensley), `Fools` (Bolder), `No return` (Bolder, Box, Hensley) und `It ain`t easy` (Bolder) sind richtig gute Nummern. Auch die anderen Tracks sind nicht schlecht, nur `Carry on` (Hensley) ist arg hektisch. Trevor Bolder kann sich als Komponist und Texter auszeichnen. John Sloman ist eine musikalische Ergänzung, kann er auch Keyboards spielen. Ein wenig erinnert mich die LP an "Duke" von Genesis und "In Through the Out Door" von Led Zeppelin.
LP und Tour konnten aber die Erwartung nicht erfüllen, so daß Ken Hensley im Sommer/Herbst `80 seinen Koffer packte und Heep verließ.

Ich drücke ein Auge zu und gebe 8/10 Punkte für "Conquest".
Ich drucke kein Auge zu und gebe dem Album eine fette 9,5/10: Das meistunterschätzte Album von Uriah Heep (neben High And Mighty). Durchgehend klasse Songwriting. Die Stimme von Sloman ist sicherlich Geschmackssache, passt aber, wie ich finde, optimal zu den Songs.

Abominog und Head First würde ich jeweils mit einer 9 bewerten. Equator hat tolle Songs (v.a. Poor Little Girl), das Problem ist der Sound.

Fallen Angel ist höchstens 3/10 wert, zusammen mit Different World ein Lowlight der UH Diskographie.
Perry Rhodan
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Re: URIAH HEEP / die Alben

Beitrag von Perry Rhodan »

alex1181 hat geschrieben: 01.02.2020 14:46
Perry Rhodan hat geschrieben: 30.01.2020 14:05 Im Herbst 1979 war es mal wieder soweit, Uriah Heep standen ohne Sänger und zudem ohne Drummer da. Ken Hensley wollte Peter Goalby von Trapeze verpflichten. Der Rest der Band war dagegen. Der junge John Sloman (Lonestar) wurde Sänger, Chris Slade (Manfred Mann`s Earth Band) wurde neuer Drummer. Produziert wurde von Uriah Heep, John Gallen und Gerry Bron. "Conquest" erschien dann im Februar 1980.

John Sloman - lead and backing vocals, piano, percussion
Mick Box – guitars, lead guitar
Ken Hensley – OBX, vocoder, organ, piano, guitars, backing vocals
Trevor Bolder - bass guitar, backing vocals
Chris Slade - drums, percussion

Gast : John Gallen - timpani

"Conquest" ist unter den Fans genauso umstritten wie der Vorgänger "Fallen Angel". Woran liegt das? In meinen Ohren ist "Conquest" wieder ein Rock-Album (im Vergleich zum poppigen Vorgänger), wenn auch kein Hard Rock. Aber Sänger John Sloman hat ein ungewöhliches Organ, viele Fans mögen seine Stimme nicht. Zu den Liedern der "Conquest" passt seine Stimme gut, finde ich, aber die alten Songs muss er wohl `vergewaltigt` haben. Ich war damals nicht auf Tour und kann es deshalb nicht beurteilen. Im Netz gibt es weinig von der `80er Tour zu hören.
Für mich ist die LP eine Mischung aus Arena Rock, Hard Rock, Pop Rock und Prog Rock. Das kann man abwechslungsreich nennen, das kann man aber auch orientierungslos bezeichnen. Mir persönlich gefiel die Platte immer schon. `Feelings` (Hensley), `Fools` (Bolder), `No return` (Bolder, Box, Hensley) und `It ain`t easy` (Bolder) sind richtig gute Nummern. Auch die anderen Tracks sind nicht schlecht, nur `Carry on` (Hensley) ist arg hektisch. Trevor Bolder kann sich als Komponist und Texter auszeichnen. John Sloman ist eine musikalische Ergänzung, kann er auch Keyboards spielen. Ein wenig erinnert mich die LP an "Duke" von Genesis und "In Through the Out Door" von Led Zeppelin.
LP und Tour konnten aber die Erwartung nicht erfüllen, so daß Ken Hensley im Sommer/Herbst `80 seinen Koffer packte und Heep verließ.

Ich drücke ein Auge zu und gebe 8/10 Punkte für "Conquest".
Ich drucke kein Auge zu und gebe dem Album eine fette 9,5/10: Das meistunterschätzte Album von Uriah Heep (neben High And Mighty). Durchgehend klasse Songwriting. Die Stimme von Sloman ist sicherlich Geschmackssache, passt aber, wie ich finde, optimal zu den Songs.

Abominog und Head First würde ich jeweils mit einer 9 bewerten. Equator hat tolle Songs (v.a. Poor Little Girl), das Problem ist der Sound.

Fallen Angel ist höchstens 3/10 wert.
Interessante Sichtweise, danke für dein Interesse.
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Re: URIAH HEEP / die Alben

Beitrag von alex1181 »

Perry Rhodan hat geschrieben: 01.02.2020 14:49
alex1181 hat geschrieben: 01.02.2020 14:46
Perry Rhodan hat geschrieben: 30.01.2020 14:05 Im Herbst 1979 war es mal wieder soweit, Uriah Heep standen ohne Sänger und zudem ohne Drummer da. Ken Hensley wollte Peter Goalby von Trapeze verpflichten. Der Rest der Band war dagegen. Der junge John Sloman (Lonestar) wurde Sänger, Chris Slade (Manfred Mann`s Earth Band) wurde neuer Drummer. Produziert wurde von Uriah Heep, John Gallen und Gerry Bron. "Conquest" erschien dann im Februar 1980.

John Sloman - lead and backing vocals, piano, percussion
Mick Box – guitars, lead guitar
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"Conquest" ist unter den Fans genauso umstritten wie der Vorgänger "Fallen Angel". Woran liegt das? In meinen Ohren ist "Conquest" wieder ein Rock-Album (im Vergleich zum poppigen Vorgänger), wenn auch kein Hard Rock. Aber Sänger John Sloman hat ein ungewöhliches Organ, viele Fans mögen seine Stimme nicht. Zu den Liedern der "Conquest" passt seine Stimme gut, finde ich, aber die alten Songs muss er wohl `vergewaltigt` haben. Ich war damals nicht auf Tour und kann es deshalb nicht beurteilen. Im Netz gibt es weinig von der `80er Tour zu hören.
Für mich ist die LP eine Mischung aus Arena Rock, Hard Rock, Pop Rock und Prog Rock. Das kann man abwechslungsreich nennen, das kann man aber auch orientierungslos bezeichnen. Mir persönlich gefiel die Platte immer schon. `Feelings` (Hensley), `Fools` (Bolder), `No return` (Bolder, Box, Hensley) und `It ain`t easy` (Bolder) sind richtig gute Nummern. Auch die anderen Tracks sind nicht schlecht, nur `Carry on` (Hensley) ist arg hektisch. Trevor Bolder kann sich als Komponist und Texter auszeichnen. John Sloman ist eine musikalische Ergänzung, kann er auch Keyboards spielen. Ein wenig erinnert mich die LP an "Duke" von Genesis und "In Through the Out Door" von Led Zeppelin.
LP und Tour konnten aber die Erwartung nicht erfüllen, so daß Ken Hensley im Sommer/Herbst `80 seinen Koffer packte und Heep verließ.

Ich drücke ein Auge zu und gebe 8/10 Punkte für "Conquest".
Ich drucke kein Auge zu und gebe dem Album eine fette 9,5/10: Das meistunterschätzte Album von Uriah Heep (neben High And Mighty). Durchgehend klasse Songwriting. Die Stimme von Sloman ist sicherlich Geschmackssache, passt aber, wie ich finde, optimal zu den Songs.

Abominog und Head First würde ich jeweils mit einer 9 bewerten. Equator hat tolle Songs (v.a. Poor Little Girl), das Problem ist der Sound.

Fallen Angel ist höchstens 3/10 wert.
Interessante Sichtweise, danke für dein Interesse.
Gerne.

Es gibt übrigens noch 3 non Album Tracks aus der Phase (Been Hurt, Love Stealer und Think It Over). Vor allem Ist Think It Over in der Original Version ist toll und mMn besser als die Abominog-Version.

https://www.youtube.com/watch?v=Z8KjtSiS7A4
Perry Rhodan
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Re: URIAH HEEP / die Alben

Beitrag von Perry Rhodan »

alex1181 hat geschrieben: 01.02.2020 15:17
Perry Rhodan hat geschrieben: 01.02.2020 14:49
alex1181 hat geschrieben: 01.02.2020 14:46
Perry Rhodan hat geschrieben: 30.01.2020 14:05 Im Herbst 1979 war es mal wieder soweit, Uriah Heep standen ohne Sänger und zudem ohne Drummer da. Ken Hensley wollte Peter Goalby von Trapeze verpflichten. Der Rest der Band war dagegen. Der junge John Sloman (Lonestar) wurde Sänger, Chris Slade (Manfred Mann`s Earth Band) wurde neuer Drummer. Produziert wurde von Uriah Heep, John Gallen und Gerry Bron. "Conquest" erschien dann im Februar 1980.

John Sloman - lead and backing vocals, piano, percussion
Mick Box – guitars, lead guitar
Ken Hensley – OBX, vocoder, organ, piano, guitars, backing vocals
Trevor Bolder - bass guitar, backing vocals
Chris Slade - drums, percussion

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"Conquest" ist unter den Fans genauso umstritten wie der Vorgänger "Fallen Angel". Woran liegt das? In meinen Ohren ist "Conquest" wieder ein Rock-Album (im Vergleich zum poppigen Vorgänger), wenn auch kein Hard Rock. Aber Sänger John Sloman hat ein ungewöhliches Organ, viele Fans mögen seine Stimme nicht. Zu den Liedern der "Conquest" passt seine Stimme gut, finde ich, aber die alten Songs muss er wohl `vergewaltigt` haben. Ich war damals nicht auf Tour und kann es deshalb nicht beurteilen. Im Netz gibt es weinig von der `80er Tour zu hören.
Für mich ist die LP eine Mischung aus Arena Rock, Hard Rock, Pop Rock und Prog Rock. Das kann man abwechslungsreich nennen, das kann man aber auch orientierungslos bezeichnen. Mir persönlich gefiel die Platte immer schon. `Feelings` (Hensley), `Fools` (Bolder), `No return` (Bolder, Box, Hensley) und `It ain`t easy` (Bolder) sind richtig gute Nummern. Auch die anderen Tracks sind nicht schlecht, nur `Carry on` (Hensley) ist arg hektisch. Trevor Bolder kann sich als Komponist und Texter auszeichnen. John Sloman ist eine musikalische Ergänzung, kann er auch Keyboards spielen. Ein wenig erinnert mich die LP an "Duke" von Genesis und "In Through the Out Door" von Led Zeppelin.
LP und Tour konnten aber die Erwartung nicht erfüllen, so daß Ken Hensley im Sommer/Herbst `80 seinen Koffer packte und Heep verließ.

Ich drücke ein Auge zu und gebe 8/10 Punkte für "Conquest".
Ich drucke kein Auge zu und gebe dem Album eine fette 9,5/10: Das meistunterschätzte Album von Uriah Heep (neben High And Mighty). Durchgehend klasse Songwriting. Die Stimme von Sloman ist sicherlich Geschmackssache, passt aber, wie ich finde, optimal zu den Songs.

Abominog und Head First würde ich jeweils mit einer 9 bewerten. Equator hat tolle Songs (v.a. Poor Little Girl), das Problem ist der Sound.

Fallen Angel ist höchstens 3/10 wert.
Interessante Sichtweise, danke für dein Interesse.
Gerne.

Es gibt übrigens noch 3 non Album Tracks aus der Phase (Been Hurt, Love Stealer und Think It Over). Vor allem Ist Think It Over in der Original Version ist toll und mMn besser als die Abominog-Version.

https://www.youtube.com/watch?v=Z8KjtSiS7A4
Ja, `Been hurt` stammt noch aus den Sessions zu "Ten Miles High/Five Miles" mit Lawton am Micro. Der Song wurde neu eingespielt und von Sloman gesungen.
`Love stealer` ist ein Cover von der Band Hello. Das ist wohl ziemlich der letzte Song, den Hensley miteingespielt hat.
Genau, `Think it over` wurde auf "Abominog" von Goalby neu eingesungen.
Zuletzt geändert von Perry Rhodan am 01.02.2020 16:07, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: URIAH HEEP / die Alben

Beitrag von Frank2 »

Perry Rhodan hat geschrieben: 01.02.2020 10:33
acore hat geschrieben: 01.02.2020 10:29 Beste Platte der Goalby Phase. Außer dem unterirdischen Party Time nur Volltreffer. Hat absolut nix mit den 70ern zu tun, ist aber ein grandioses AOR Album. Poor Little Rich Girl ist neben Pilgrim mein Lieblingslied der Band.

Aber ich glaube, mit meiner Meinung zu Equator stehe ich ziemlich alleine auf weiter Flur :D.

Übrigens habe ich sowohl Head First als auch Equator als Vinyl. Was bei Equator auch nicht leicht war, denn die neue Plattenfirma hat überhaupt nichts auf die Reihe gebracht.
Nö, der Frank2 hört das so wie du. :wink:
Das tut der Frank2 in der Tat :D
Für mich einfach nur ein saugeiles AOR Album mit grandiosen
Songs.
"Equator" sehe ich auf einer Stufe mit Rainbows "Bent out of Shape".
Für sich gesehen eine der besten Genrebeiträge überhaupt, aufgrund
der musikalischen Vergangenheit der jeweiligen Bands aber von den
Anhängern nicht angenommen.

Neben "Salisbury" tatsächlich meine liebste Heep Scheibe.
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