Es ist auch lustig, dass Mr Dauerständer damals halt Blackmores Nerdlyrikwünsche ebenso emsig erfüllen durfte.Schnabelrock hat geschrieben: ↑26.11.2019 11:04 Als Hobbypsychologe möchte ich folgendes ergänzen.
Coverdale galt immer als hochbegabter Sänger, bei DP war er aber auch schüchtern und linkisch. Glenn Hughes hat ihm damals ständig dazwischen gekreischt und überhaupt jeden wissen lassen, dass er insgesamt der viel geilere Mann ist. Tommy Bolin war ohne bösen Vorsatz und ganz lässig eine ganz andere Hausnummer in Sachen Charisma. Ich bin mir ziemlich sicher, das hat Coverdale noch lange nachgehangen. Die Ur-Version von Whitesnake war musikalisch natürlich brillant, aber Image war trotz einiger Versuche (vor allem bei den Album-Covers) doch hausbacken.
Ab 1987 hat DC (meine ich) unter anderem seinen Komplex aus DP-Zeiten abgearbeitet und das macht er bis heute - längst nicht mehr zu seinem Vorteil
Und zu deiner Analyse: Er hatte ja auch gefühlt immer solche Frauen an seiner Seite, die für 15jährige MTV-Zuschauer als Inbegriff von "der Mann hat es geschafft" stehen. Also so ein bisschen "das, was ein sexuell Erfolgloser sich unter einem sexuell Erfolgreichen vorstellt". Wobei freilich emanzipierte Frauen nicht unbedingt zu Coverdales Lyrik gepasst hätten (die ja nicht erst mit 1987 keine Penetrationsmetapher mehr scheute, oder sieht der Connoisseur der erdigen Bluesphase das anders?).