Whitesnake - Flesh & Blood 10.5.19

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Alphex
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Re: Whitesnake - Flesh & Blood 10.5.19

Beitrag von Alphex »

Schnabelrock hat geschrieben: 26.11.2019 11:04 Als Hobbypsychologe möchte ich folgendes ergänzen.

Coverdale galt immer als hochbegabter Sänger, bei DP war er aber auch schüchtern und linkisch. Glenn Hughes hat ihm damals ständig dazwischen gekreischt und überhaupt jeden wissen lassen, dass er insgesamt der viel geilere Mann ist. Tommy Bolin war ohne bösen Vorsatz und ganz lässig eine ganz andere Hausnummer in Sachen Charisma. Ich bin mir ziemlich sicher, das hat Coverdale noch lange nachgehangen. Die Ur-Version von Whitesnake war musikalisch natürlich brillant, aber Image war trotz einiger Versuche (vor allem bei den Album-Covers) doch hausbacken.

Ab 1987 hat DC (meine ich) unter anderem seinen Komplex aus DP-Zeiten abgearbeitet und das macht er bis heute - längst nicht mehr zu seinem Vorteil
Es ist auch lustig, dass Mr Dauerständer damals halt Blackmores Nerdlyrikwünsche ebenso emsig erfüllen durfte.

Und zu deiner Analyse: Er hatte ja auch gefühlt immer solche Frauen an seiner Seite, die für 15jährige MTV-Zuschauer als Inbegriff von "der Mann hat es geschafft" stehen. Also so ein bisschen "das, was ein sexuell Erfolgloser sich unter einem sexuell Erfolgreichen vorstellt". Wobei freilich emanzipierte Frauen nicht unbedingt zu Coverdales Lyrik gepasst hätten (die ja nicht erst mit 1987 keine Penetrationsmetapher mehr scheute, oder sieht der Connoisseur der erdigen Bluesphase das anders?).
"Wenn man in der Metalszene unterwegs ist, dann bekommt man quasi NIE politische Statements zu hören. Auch deswegen liebe ich diese Szene so. Politik ist dort nunmal kein Thema. Fast schon ein Tabuthema."
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Schnabelrock
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Re: Whitesnake - Flesh & Blood 10.5.19

Beitrag von Schnabelrock »

Alphex hat geschrieben: 26.11.2019 12:56 die ja nicht erst mit 1987 keine Penetrationsmetapher mehr scheute, oder sieht der Connoisseur der erdigen Bluesphase das anders?
Sicher nicht, das Cover von LOVEHUNTER oder die Lyrics von WINE, WOMEN AND SONG sagen ja alles.
Mit 1987 war eben das Publikum anders als ein paar tausend männliche Jeanswestenträger und die Band auch. Das wurde alles Faktor 10 und hat weit über die üblichen Verdächtigen hinaus gewirkt.
Es ist ja kein Zufall, dass dann auch die Mitmusiker ganz anders aussehen. Man muss nur mal Rudy Sarzo und John Sykes optisch mit Colin Hodgkinson oder Bernie Marsden vergleichen. Die ganze Band wurde zum Pimmel und Coverdale zum großen Vorsitzenden.

Das hat Coverdale sicher sehr beflügelt und bestätigt. Thunderchild sagt ganz richtig, das war in dem Sinne ein Riesenschrit, der ironischerweise 3 Jahre später durch Grunge schon wieder antiquiert wirkte. DC hat dann wieder reagiert und Sachen wie Starkers in Tokyo oder Restless Heart gemacht und als letzte Volte die Hair-Variante reanimiert. Warum, weiss ich nicht, ich finde es auch falsch.
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costa
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Re: Whitesnake - Flesh & Blood 10.5.19

Beitrag von costa »

Schnabelrock hat geschrieben: 26.11.2019 13:34 Die ganze Band wurde zum Pimmel und Coverdale zum großen Vorsitzenden.
*kreisch* Wie perfekt.
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Re: Whitesnake - Flesh & Blood 10.5.19

Beitrag von Feindin »

costaweidner hat geschrieben: 26.11.2019 14:49
Schnabelrock hat geschrieben: 26.11.2019 13:34 Die ganze Band wurde zum Pimmel und Coverdale zum großen Vorsitzenden.
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Re: Whitesnake - Flesh & Blood 10.5.19

Beitrag von GoTellSomebody »

Feindin hat geschrieben: 26.11.2019 14:49
costaweidner hat geschrieben: 26.11.2019 14:49
Schnabelrock hat geschrieben: 26.11.2019 13:34 Die ganze Band wurde zum Pimmel und Coverdale zum großen Vorsitzenden.
*kreisch* Wie perfekt.
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Schnabelrock
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Re: Whitesnake - Flesh & Blood 10.5.19

Beitrag von Schnabelrock »

*lol* Idioten :pommes:
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Alphex
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Re: Whitesnake - Flesh & Blood 10.5.19

Beitrag von Alphex »

Schnabelrock hat geschrieben: 26.11.2019 13:34Es ist ja kein Zufall, dass dann auch die Mitmusiker ganz anders aussehen. Man muss nur mal Rudy Sarzo und John Sykes optisch mit Colin Hodgkinson oder Bernie Marsden vergleichen.
Ich möchte an der Stelle mal anmerken, dass das auch auf Ozzy zutrifft, der immer arg wohlfeil mit "der Typ ist KULT!", "war immer auf Drogen und hat das nicht mitgekriegt" und "war alles die böse Ehefrau" ausgeklammert wird bei sowas.

Und "Vorständer" wäre am konsequentesten.
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Re: Whitesnake - Flesh & Blood 10.5.19

Beitrag von Schnabelrock »

Dass Ozzy der verstrahlte, liebenswürdige Nixmerker ist, glaub ich auch nicht.
Jake E. Lees Erzählungen sprechen auch eher dagegen.
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Re: Whitesnake - Flesh & Blood 10.5.19

Beitrag von Schnabelrock »

Wo wir sowieso schon OT sind. Billy Idol ist stimmlich auch kaputt, lässt aber wenigstens den Stelzbockunfug.

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Alphex
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Re: Whitesnake - Flesh & Blood 10.5.19

Beitrag von Alphex »

Finde das null zu vergleichen. Er redet halt stellenweise mehr als dass er singt, und die Höhen waren noch nie sein Metier. Aber man hört, wem die Stimme gehört, und dass da nicht der Nachbar gefoltert wird.
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Re: Whitesnake - Flesh & Blood 10.5.19

Beitrag von Schnabelrock »

Hehehe :D
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Thunderchild
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Re: Whitesnake - Flesh & Blood 10.5.19

Beitrag von Thunderchild »

costaweidner hat geschrieben: 26.11.2019 14:49 "-So, your forefathers were from Germany, right?"
-"I don't have four fathers."
Wo ist das denn her, bitte? Sehr geil, indeed.
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Thunderchild
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Re: Whitesnake - Flesh & Blood 10.5.19

Beitrag von Thunderchild »

Alphex hat geschrieben: 26.11.2019 12:56 Also so ein bisschen "das, was ein sexuell Erfolgloser sich unter einem sexuell Erfolgreichen vorstellt".
Satz der Woche. Danke.
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Thunderchild
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Re: Whitesnake - Flesh & Blood 10.5.19

Beitrag von Thunderchild »

Schnabelrock hat geschrieben: 26.11.2019 21:49 Wo wir sowieso schon OT sind. Billy Idol ist stimmlich auch kaputt, lässt aber wenigstens den Stelzbockunfug.

Wenigstens ist Stevie Stevens nicht ganz so dick wie Ken Hammer.
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Re: Whitesnake - Flesh & Blood 10.5.19

Beitrag von sharkattack2 »

Alphex hat geschrieben: 26.11.2019 22:09 Finde das null zu vergleichen. Er redet halt stellenweise mehr als dass er singt, und die Höhen waren noch nie sein Metier. Aber man hört, wem die Stimme gehört, und dass da nicht der Nachbar gefoltert wird.
...hier stehts...
Good ol' Billy war noch nie als ausgezeichneter Sänger bekannt.
Da, wo er herkommt, aus der Punk-Ecke, singt man nicht so eierquetschhoch, da passte dem seine Stimme wie die Faust aufs Auge, bzw. da har er se gar entspechend kaputtgeschrien... :)
Trotz allem, hat er, als er als Solo-Künstler innen Staaten durchstartete, aus dem bisschen, was noch an Stimme da war, das möglichst beste noch rausholen können und besitzt so etwas wie eine der charakterstärksten, jederzeit erkennbaren Stimmen der Rockszene (was wiederum vielen, vermeintlich "besseren" Sängern, teils, komplett abgeht, imo).
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