Whitesnake - Flesh & Blood 10.5.19

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Thunderchild
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Re: Whitesnake - Flesh & Blood 10.5.19

Beitrag von Thunderchild »

Ihr vergesst in der Diskussion ein wenig, daß der bluesgetränkte Rock, den Whitesnake bis zur Come And Get It gemacht hatten, leider keine Wurst mehr vom Teller zog.
Die, die es heavy mochten, wanderten in Scharen Richtung NWOBHM ab oder zum Punk. New Wave füllte den Rest auf.
Whitesnake standen an der Spitze einer als altmodisch empfundenen Stilrichtung (ein Schicksal, daß Rainbow und etwas später auch AC/DC mit ihnen teilte).

Ich fand schon die Hinzunahme von Cozy Powell damals als Schal ins Gesicht. Gegen den wirkt Tommy Aldridge wie ein swingender Feinsemantiker.

Als Whitesnake dann 1987 wieder auftauchen (und das taten sie wirklich), gab es ausser DC keine Verbindung mehr zu Göttergaben wie "Live...In The Heart Of The City".

Und als Treppenwitz der Geschichte waren sie mit diesem Erfolg wieder die personifizierte Spitze einer Dinosauriermusik, die der Grunge einkassierte.

Nur mal so.

Aufhören sollte er trotzdem.

Genauso wie Voice Neil. Aber auf mich hört ja gerade mal wieder niemand.
Perry Rhodan
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Re: Whitesnake - Flesh & Blood 10.5.19

Beitrag von Perry Rhodan »

Thunderchild hat geschrieben: 22.11.2019 21:55 Ihr vergesst in der Diskussion ein wenig, daß der bluesgetränkte Rock, den Whitesnake bis zur Come And Get It gemacht hatten, leider keine Wurst mehr vom Teller zog.
Die, die es heavy mochten, wanderten in Scharen Richtung NWOBHM ab oder zum Punk. New Wave füllte den Rest auf.
Whitesnake standen an der Spitze einer als altmodisch empfundenen Stilrichtung (ein Schicksal, daß Rainbow und etwas später auch AC/DC mit ihnen teilte).

Ich fand schon die Hinzunahme von Cozy Powell damals als Schal ins Gesicht. Gegen den wirkt Tommy Aldridge wie ein swingender Feinsemantiker.

Als Whitesnake dann 1987 wieder auftauchen (und das taten sie wirklich), gab es ausser DC keine Verbindung mehr zu Göttergaben wie "Live...In The Heart Of The City".

Und als Treppenwitz der Geschichte waren sie mit diesem Erfolg wieder die personifizierte Spitze einer Dinosauriermusik, die der Grunge einkassierte.

Nur mal so.

Aufhören sollte er trotzdem.

Genauso wie Voice Neil. Aber auf mich hört ja gerade mal wieder niemand.
"Ready An` Willing" und "Come An` Get It" waren richtig erfolgreich, zumindestens in GB.
"Saints & Sinners" lief auch noch gut, trotz der NWOBHM.
DC wollte aber in den USA durchstarten, das hat er dann ab 1984 mit der "Slide It In" geschafft.
Da war die NWOBHM schon wieder am abflauen. Ihm (DC) waren aber die Staaten wichtiger!
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Schnabelrock
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Re: Whitesnake - Flesh & Blood 10.5.19

Beitrag von Schnabelrock »

Thunderchild hat geschrieben: 22.11.2019 21:55 Ihr vergesst in der Diskussion ein wenig, daß der bluesgetränkte Rock, den Whitesnake bis zur Come And Get It gemacht hatten, leider keine Wurst mehr vom Teller zog.
Die, die es heavy mochten, wanderten in Scharen Richtung NWOBHM ab oder zum Punk. New Wave füllte den Rest auf.
Whitesnake standen an der Spitze einer als altmodisch empfundenen Stilrichtung (ein Schicksal, daß Rainbow und etwas später auch AC/DC mit ihnen teilte).

Ich fand schon die Hinzunahme von Cozy Powell damals als Schal ins Gesicht. Gegen den wirkt Tommy Aldridge wie ein swingender Feinsemantiker.

Als Whitesnake dann 1987 wieder auftauchen (und das taten sie wirklich), gab es ausser DC keine Verbindung mehr zu Göttergaben wie "Live...In The Heart Of The City".

Und als Treppenwitz der Geschichte waren sie mit diesem Erfolg wieder die personifizierte Spitze einer Dinosauriermusik, die der Grunge einkassierte.

Nur mal so.

Aufhören sollte er trotzdem.

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Alles richtig. Stimmt.
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Thunderchild
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Re: Whitesnake - Flesh & Blood 10.5.19

Beitrag von Thunderchild »

Perry Rhodan hat geschrieben: 22.11.2019 22:10
Thunderchild hat geschrieben: 22.11.2019 21:55 Ihr vergesst in der Diskussion ein wenig, daß der bluesgetränkte Rock, den Whitesnake bis zur Come And Get It gemacht hatten, leider keine Wurst mehr vom Teller zog.
Die, die es heavy mochten, wanderten in Scharen Richtung NWOBHM ab oder zum Punk. New Wave füllte den Rest auf.
Whitesnake standen an der Spitze einer als altmodisch empfundenen Stilrichtung (ein Schicksal, daß Rainbow und etwas später auch AC/DC mit ihnen teilte).

Ich fand schon die Hinzunahme von Cozy Powell damals als Schal ins Gesicht. Gegen den wirkt Tommy Aldridge wie ein swingender Feinsemantiker.

Als Whitesnake dann 1987 wieder auftauchen (und das taten sie wirklich), gab es ausser DC keine Verbindung mehr zu Göttergaben wie "Live...In The Heart Of The City".

Und als Treppenwitz der Geschichte waren sie mit diesem Erfolg wieder die personifizierte Spitze einer Dinosauriermusik, die der Grunge einkassierte.

Nur mal so.

Aufhören sollte er trotzdem.

Genauso wie Voice Neil. Aber auf mich hört ja gerade mal wieder niemand.
"Ready An` Willing" und "Come An` Get It" waren richtig erfolgreich, zumindestens in GB.
"Saints & Sinners" lief auch noch gut, trotz der NWOBHM.
DC wollte aber in den USA durchstarten, das hat er dann ab 1984 mit der "Slide It In" geschafft.
Da war die NWOBHM schon wieder am abflauen. Ihm (DC) waren aber die Staaten wichtiger!
Damals MUSSTEN alle in den USA durchstarten, weil die Hairmetalbands vorgemacht haben, wie man Hits und Platinplatten herstellt. Wird in mehreren Biographien erwähnt, wie Plattenfirmen ihre Künstler zwangen Hits zu schreiben bzw. kompatiblere Melodien. Glaube nicht, daß die Initiative von DC ausging. Im Zuge dieser Entwicklung wurden ja viele Bands "poppig" verpackt: Saxon, Judas Priest, Iron Maiden, Van Halen etc.
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Re: Whitesnake - Flesh & Blood 10.5.19

Beitrag von Perry Rhodan »

Thunderchild hat geschrieben: 23.11.2019 10:59
Perry Rhodan hat geschrieben: 22.11.2019 22:10
Thunderchild hat geschrieben: 22.11.2019 21:55 Ihr vergesst in der Diskussion ein wenig, daß der bluesgetränkte Rock, den Whitesnake bis zur Come And Get It gemacht hatten, leider keine Wurst mehr vom Teller zog.
Die, die es heavy mochten, wanderten in Scharen Richtung NWOBHM ab oder zum Punk. New Wave füllte den Rest auf.
Whitesnake standen an der Spitze einer als altmodisch empfundenen Stilrichtung (ein Schicksal, daß Rainbow und etwas später auch AC/DC mit ihnen teilte).

Ich fand schon die Hinzunahme von Cozy Powell damals als Schal ins Gesicht. Gegen den wirkt Tommy Aldridge wie ein swingender Feinsemantiker.

Als Whitesnake dann 1987 wieder auftauchen (und das taten sie wirklich), gab es ausser DC keine Verbindung mehr zu Göttergaben wie "Live...In The Heart Of The City".

Und als Treppenwitz der Geschichte waren sie mit diesem Erfolg wieder die personifizierte Spitze einer Dinosauriermusik, die der Grunge einkassierte.

Nur mal so.

Aufhören sollte er trotzdem.

Genauso wie Voice Neil. Aber auf mich hört ja gerade mal wieder niemand.
"Ready An` Willing" und "Come An` Get It" waren richtig erfolgreich, zumindestens in GB.
"Saints & Sinners" lief auch noch gut, trotz der NWOBHM.
DC wollte aber in den USA durchstarten, das hat er dann ab 1984 mit der "Slide It In" geschafft.
Da war die NWOBHM schon wieder am abflauen. Ihm (DC) waren aber die Staaten wichtiger!
Damals MUSSTEN alle in den USA durchstarten, weil die Hairmetalbands vorgemacht haben, wie man Hits und Platinplatten herstellt. Wird in mehreren Biographien erwähnt, wie Plattenfirmen ihre Künstler zwangen Hits zu schreiben bzw. kompatiblere Melodien. Glaube nicht, daß die Initiative von DC ausging. Im Zuge dieser Entwicklung wurden ja viele Bands "poppig" verpackt: Saxon, Judas Priest, Iron Maiden, Van Halen etc.
Plattenfirmen hatten und haben immer großen Einfluß, die wollen ja Geld verdienen!
Als die Plattenfirma 1970 "in Rock" von Purple gehört hat, bestanden sie noch darauf, dass die Gruppe eine Single schreibt und aufnimmt. So entstand ganz kfr. `Black night` (deshalb auch der Nonsens-Text).
Bei DC war es in den 80ern aber so, dass er auch Geld verdienen wollte und so paßte das mit der Plattenfirma wieder zusammen.
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Alphex
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Re: Whitesnake - Flesh & Blood 10.5.19

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Thunderchild hat geschrieben: 23.11.2019 10:59Damals MUSSTEN alle in den USA durchstarten, weil die Hairmetalbands vorgemacht haben, wie man Hits und Platinplatten herstellt. Wird in mehreren Biographien erwähnt, wie Plattenfirmen ihre Künstler zwangen Hits zu schreiben bzw. kompatiblere Melodien. Glaube nicht, daß die Initiative von DC ausging. Im Zuge dieser Entwicklung wurden ja viele Bands "poppig" verpackt: Saxon, Judas Priest, Iron Maiden, Van Halen etc.
Dass Coverdale der integre Bluesrecke war, der von der bösen Plattenfirma gezwungen wurde, seine Begleitband durch MTV-kompatible Jungspunde zu ersetzen und die Keyboards lauter zu drehen, glaubst du doch selbst nicht. Der hatte Bock auf Airplay, Erfolg und Videomodelehefrau. Zu einem gewissen Grad bestimmt auch auf den Sound. Genau wie Priest den Turbo Lover gemacht haben, weil sie ihn wollten; nicht, weil sie auf den Rücken gedreht geknebelt im Studio zusehen mussten wie die Plattenfirma das Album für sie eingespielt hatte. (Sowas ist soweit ich weiß aber z.B. Aldo Nova passiert; allerdings war das entsprechende Album halt auch kein Hit. Wäre es eins gewesen, weiß Gott wie er sich dazu äußern würde.)

Sicher, man muss auch von was leben, und Coverdale wäre mit Sicherheit weniger glattgezogen und seine Ehefrau vermutlich auch ein paar Jahre älter, hätte er das damals nicht gemacht. Aber er wäre weder verhungert noch vom geiselnehmenden Plattenchef im Hinterzimmer erdrosselt worden. Er hatte die Wahl, und er hat sie genutzt. Kann er und seine Fanschar auch zu stehen.

Gerade AC/DC zeigten doch, dass Synthies und Haarspray optional waren. Von Motörhead wäre mir auch kein entsprechender Song oder Videoclip bekannt. Und das sage ich als jemand, der diesen Sound und die Ära durchaus mag. Aber genau wie die "Grunge"-Alben von den Hairbands in den 90ern haben die Bands letztlich selber die Songs geschrieben und eingespielt. Nicht die Plattenbosse. (Die genau wie Coverdale letztlich Multimillionäre sind, die ja "nunmal mussten".)
Zuletzt geändert von Alphex am 23.11.2019 16:24, insgesamt 1-mal geändert.
"Wenn man in der Metalszene unterwegs ist, dann bekommt man quasi NIE politische Statements zu hören. Auch deswegen liebe ich diese Szene so. Politik ist dort nunmal kein Thema. Fast schon ein Tabuthema."
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Re: Whitesnake - Flesh & Blood 10.5.19

Beitrag von Perry Rhodan »

Alphex hat geschrieben: 23.11.2019 16:15
Thunderchild hat geschrieben: 23.11.2019 10:59Damals MUSSTEN alle in den USA durchstarten, weil die Hairmetalbands vorgemacht haben, wie man Hits und Platinplatten herstellt. Wird in mehreren Biographien erwähnt, wie Plattenfirmen ihre Künstler zwangen Hits zu schreiben bzw. kompatiblere Melodien. Glaube nicht, daß die Initiative von DC ausging. Im Zuge dieser Entwicklung wurden ja viele Bands "poppig" verpackt: Saxon, Judas Priest, Iron Maiden, Van Halen etc.
Dass Coverdale der integre Bluesrecke war, der von der bösen Plattenfirma gezwungen wurde, seine Begleitband durch MTV-kompatible Jungspunde zu ersetzen und die Keyboards lauter zu drehen, glaubst du doch selbst nicht. Der hatte Bock auf Airplay, Erfolg und Videomodelehefrau. Zu einem gewissen Grad bestimmt auch auf den Sound. Genau wie Priest den Turbo Lover gemacht haben, weil sie ihn wollten; nicht, weil sie auf den Rücken gedreht geknebelt im Studio zusehen mussten wie die Plattenfirma das Album für sie eingespielt hatte. (Sowas ist soweit ich weiß aber z.B. Aldo Nova passiert; allerdings war das entsprechende Album halt auch kein Hit. Wäre es eins gewesen, weiß Gott wie er sich dazu äußern würde.)

Sicher, man muss auch von was leben, und Coverdale wäre mit Sicherheit weniger glattgezogen und seine Ehefrau vermutlich auch ein paar Jahre älter, hätte er das damals nicht gemacht. Aber er wäre weder verhungert noch vom geiselnehmenden Plattenchef im Hinterzimmer erdrosselt worden. Er hatte die Wahl, und er hat sie genutzt. Kann er und seine Fanschar auch zu stehen.

Gerade AC/DC zeigten doch, dass Synthies und Haarspray optional waren. Von Motörhead wäre mir auch kein entsprechender Song oder Videoclip bekannt. Und das sage ich als jemand, der diesen Sound und die Ära durchaus mag. Aber genau wie die "Grunge"-Alben von den Hairbands in den 90ern haben die Bands letztlich selber die Songs geschrieben und eingespielt. Nicht die Plattenbosse.
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Re: Whitesnake - Flesh & Blood 10.5.19

Beitrag von Frank2 »

@Alphex:
Ist zwar ein wenig off Topic, mich würde aber dennoch interessieren
wo Du Deine Informationen bzgl. Aldo Nova her hast und welches
Album damit gemeint ist ( ich vermute mal "Twitch" ).
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Alphex
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Re: Whitesnake - Flesh & Blood 10.5.19

Beitrag von Alphex »

Frank2 hat geschrieben: 23.11.2019 21:06 @Alphex:
Ist zwar ein wenig off Topic, mich würde aber dennoch interessieren
wo Du Deine Informationen bzgl. Aldo Nova her hast und welches
Album damit gemeint ist ( ich vermute mal "Twitch" ).
Ja, Twitch. Infos bzw. meine Quelle: https://www.allmusic.com/album/twitch-mw0000191124
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Re: Whitesnake - Flesh & Blood 10.5.19

Beitrag von Frank2 »

Alphex hat geschrieben: 24.11.2019 05:31
Frank2 hat geschrieben: 23.11.2019 21:06 @Alphex:
Ist zwar ein wenig off Topic, mich würde aber dennoch interessieren
wo Du Deine Informationen bzgl. Aldo Nova her hast und welches
Album damit gemeint ist ( ich vermute mal "Twitch" ).
Ja, Twitch. Infos bzw. meine Quelle: https://www.allmusic.com/album/twitch-mw0000191124
Danke Dir, dachte ich mir.
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Thunderchild
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Re: Whitesnake - Flesh & Blood 10.5.19

Beitrag von Thunderchild »

Alphex hat geschrieben: 23.11.2019 16:15
Thunderchild hat geschrieben: 23.11.2019 10:59Damals MUSSTEN alle in den USA durchstarten, weil die Hairmetalbands vorgemacht haben, wie man Hits und Platinplatten herstellt. Wird in mehreren Biographien erwähnt, wie Plattenfirmen ihre Künstler zwangen Hits zu schreiben bzw. kompatiblere Melodien. Glaube nicht, daß die Initiative von DC ausging. Im Zuge dieser Entwicklung wurden ja viele Bands "poppig" verpackt: Saxon, Judas Priest, Iron Maiden, Van Halen etc.
Dass Coverdale der integre Bluesrecke war, der von der bösen Plattenfirma gezwungen wurde, seine Begleitband durch MTV-kompatible Jungspunde zu ersetzen und die Keyboards lauter zu drehen, glaubst du doch selbst nicht. Der hatte Bock auf Airplay, Erfolg und Videomodelehefrau. Zu einem gewissen Grad bestimmt auch auf den Sound. Genau wie Priest den Turbo Lover gemacht haben, weil sie ihn wollten; nicht, weil sie auf den Rücken gedreht geknebelt im Studio zusehen mussten wie die Plattenfirma das Album für sie eingespielt hatte. (Sowas ist soweit ich weiß aber z.B. Aldo Nova passiert; allerdings war das entsprechende Album halt auch kein Hit. Wäre es eins gewesen, weiß Gott wie er sich dazu äußern würde.)

Sicher, man muss auch von was leben, und Coverdale wäre mit Sicherheit weniger glattgezogen und seine Ehefrau vermutlich auch ein paar Jahre älter, hätte er das damals nicht gemacht. Aber er wäre weder verhungert noch vom geiselnehmenden Plattenchef im Hinterzimmer erdrosselt worden. Er hatte die Wahl, und er hat sie genutzt. Kann er und seine Fanschar auch zu stehen.

Gerade AC/DC zeigten doch, dass Synthies und Haarspray optional waren. Von Motörhead wäre mir auch kein entsprechender Song oder Videoclip bekannt. Und das sage ich als jemand, der diesen Sound und die Ära durchaus mag. Aber genau wie die "Grunge"-Alben von den Hairbands in den 90ern haben die Bands letztlich selber die Songs geschrieben und eingespielt. Nicht die Plattenbosse. (Die genau wie Coverdale letztlich Multimillionäre sind, die ja "nunmal mussten".)
Ich denke die Wahrheit liegt irgendwo in der Mitte. Plattenfirmen haben und hatten einen immensen Einfluss auf die Künstler, die natürlich nicht nur von der Kunst leben möchten und können bzw. auch vom Zeitgeist inspiriert waren, was völlig in Ordnung ist.

Trotzdem: AC/DC haben in den Achtzigern nicht geglänzt und auch wenig Platten verkauft und viel Mist produziert. Meinetwegen haben sie sich nicht verbiegen lassen, aber orientierungslos waren sie dennoch ob der sinkenden Zuhörerzahlen.
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Schnabelrock
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Re: Whitesnake - Flesh & Blood 10.5.19

Beitrag von Schnabelrock »

Als Hobbypsychologe möchte ich folgendes ergänzen.

Coverdale galt immer als hochbegabter Sänger, bei DP war er aber auch schüchtern und linkisch. Glenn Hughes hat ihm damals ständig dazwischen gekreischt und überhaupt jeden wissen lassen, dass er insgesamt der viel geilere Mann ist. Tommy Bolin war ohne bösen Vorsatz und ganz lässig eine ganz andere Hausnummer in Sachen Charisma. Ich bin mir ziemlich sicher, das hat Coverdale noch lange nachgehangen. Die Ur-Version von Whitesnake war musikalisch natürlich brillant, aber Image war trotz einiger Versuche (vor allem bei den Album-Covers) doch hausbacken.

Ab 1987 hat DC (meine ich) unter anderem seinen Komplex aus DP-Zeiten abgearbeitet und das macht er bis heute - längst nicht mehr zu seinem Vorteil
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Re: Whitesnake - Flesh & Blood 10.5.19

Beitrag von MetalEschi »

Coverdales Charisma ist mit 1987 völlig durch die Decke gegangen. Auf einmal war er David fucking Coverdale, nicht mehr der bluesige Sänger einer Deep Purple-Nachfolgeband, sondern er war der charismatische Sänger von Whitesnake, der genau den Zeitgeist traf. Völlig nachvollziehbar für mich, dass ein Mann mit diesem Talent auch mal gerne im Scheinwerferlicht baden will, wenn er die Chance dazu bekommt.
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Re: Whitesnake - Flesh & Blood 10.5.19

Beitrag von Perry Rhodan »

Thunderchild hat geschrieben: 26.11.2019 10:52
Alphex hat geschrieben: 23.11.2019 16:15
Thunderchild hat geschrieben: 23.11.2019 10:59Damals MUSSTEN alle in den USA durchstarten, weil die Hairmetalbands vorgemacht haben, wie man Hits und Platinplatten herstellt. Wird in mehreren Biographien erwähnt, wie Plattenfirmen ihre Künstler zwangen Hits zu schreiben bzw. kompatiblere Melodien. Glaube nicht, daß die Initiative von DC ausging. Im Zuge dieser Entwicklung wurden ja viele Bands "poppig" verpackt: Saxon, Judas Priest, Iron Maiden, Van Halen etc.
Dass Coverdale der integre Bluesrecke war, der von der bösen Plattenfirma gezwungen wurde, seine Begleitband durch MTV-kompatible Jungspunde zu ersetzen und die Keyboards lauter zu drehen, glaubst du doch selbst nicht. Der hatte Bock auf Airplay, Erfolg und Videomodelehefrau. Zu einem gewissen Grad bestimmt auch auf den Sound. Genau wie Priest den Turbo Lover gemacht haben, weil sie ihn wollten; nicht, weil sie auf den Rücken gedreht geknebelt im Studio zusehen mussten wie die Plattenfirma das Album für sie eingespielt hatte. (Sowas ist soweit ich weiß aber z.B. Aldo Nova passiert; allerdings war das entsprechende Album halt auch kein Hit. Wäre es eins gewesen, weiß Gott wie er sich dazu äußern würde.)

Sicher, man muss auch von was leben, und Coverdale wäre mit Sicherheit weniger glattgezogen und seine Ehefrau vermutlich auch ein paar Jahre älter, hätte er das damals nicht gemacht. Aber er wäre weder verhungert noch vom geiselnehmenden Plattenchef im Hinterzimmer erdrosselt worden. Er hatte die Wahl, und er hat sie genutzt. Kann er und seine Fanschar auch zu stehen.

Gerade AC/DC zeigten doch, dass Synthies und Haarspray optional waren. Von Motörhead wäre mir auch kein entsprechender Song oder Videoclip bekannt. Und das sage ich als jemand, der diesen Sound und die Ära durchaus mag. Aber genau wie die "Grunge"-Alben von den Hairbands in den 90ern haben die Bands letztlich selber die Songs geschrieben und eingespielt. Nicht die Plattenbosse. (Die genau wie Coverdale letztlich Multimillionäre sind, die ja "nunmal mussten".)
Ich denke die Wahrheit liegt irgendwo in der Mitte. Plattenfirmen haben und hatten einen immensen Einfluss auf die Künstler, die natürlich nicht nur von der Kunst leben möchten und können bzw. auch vom Zeitgeist inspiriert waren, was völlig in Ordnung ist.

Trotzdem: AC/DC haben in den Achtzigern nicht geglänzt und auch wenig Platten verkauft und viel Mist produziert. Meinetwegen haben sie sich nicht verbiegen lassen, aber orientierungslos waren sie dennoch ob der sinkenden Zuhörerzahlen.
AC/DC orientierungslos? Die haben genau das gemacht, was der Young-Clan wollte!
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Re: Whitesnake - Flesh & Blood 10.5.19

Beitrag von Perry Rhodan »

Schnabelrock hat geschrieben: 26.11.2019 11:04 Als Hobbypsychologe möchte ich folgendes ergänzen.

Coverdale galt immer als hochbegabter Sänger, bei DP war er aber auch schüchtern und linkisch. Glenn Hughes hat ihm damals ständig dazwischen gekreischt und überhaupt jeden wissen lassen, dass er insgesamt der viel geilere Mann ist. Tommy Bolin war ohne bösen Vorsatz und ganz lässig eine ganz andere Hausnummer in Sachen Charisma. Ich bin mir ziemlich sicher, das hat Coverdale noch lange nachgehangen. Die Ur-Version von Whitesnake war musikalisch natürlich brillant, aber Image war trotz einiger Versuche (vor allem bei den Album-Covers) doch hausbacken.

Ab 1987 hat DC (meine ich) unter anderem seinen Komplex aus DP-Zeiten abgearbeitet und das macht er bis heute - längst nicht mehr zu seinem Vorteil
"schüchtern und linkisch" gilt sicher für die Jahre 1973 und 1974. Ab ca. 1975 hatte er sich freigeschwommen und hatte maßgeblichen Anteil auch noch bei Purple!
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