STEVE PERRY - Traces / 05.10.2018

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acore
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Re: STEVE PERRY - Traces / 05.10.2018

Beitrag von acore »

Erstlauschung in der Mittagspause. Die schwungvollen Lieder können überzeugen, leider sind es nur zwei. Der Rest besteht aus Balladen, die zwischen ganz okay und schrecklich schmalzig liegen. Das Niveau von Open Arms oder Faithfully wird jedoch nicht mal annähernd erreicht.

Um ehrlich zu sein, wenn da nicht der Herr Perry mit seiner tollen Stimme am Werk wäre, würde ich mir das nicht wirklich freiwillig anhören.
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Schnabelrock
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Re: STEVE PERRY - Traces / 05.10.2018

Beitrag von Schnabelrock »

Master_of_Insanity hat geschrieben:
Schnabelrock hat geschrieben:Tja, das ist alles ganz gut und sympathisch. Die mitreissenden Sachen machen andere.
Wer denn zB? Etwas mitreißendes aktuelles im Perry/Journey Sektor habe ich lange nicht gehört (ausgenommen eventuell die diesjährige Magnum)
Melodic-Alben der Welt gibt es auch nicht alle paar Monate, eher alle paar Jahre. Aber BLANC FACES z. B.
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Glaurung
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Re: STEVE PERRY - Traces / 05.10.2018

Beitrag von Glaurung »

acore hat geschrieben:Erstlauschung in der Mittagspause. Die schwungvollen Lieder können überzeugen, leider sind es nur zwei. Der Rest besteht aus Balladen, die zwischen ganz okay und schrecklich schmalzig liegen. Das Niveau von Open Arms oder Faithfully wird jedoch nicht mal annähernd erreicht.

Um ehrlich zu sein, wenn da nicht der Herr Perry mit seiner tollen Stimme am Werk wäre, würde ich mir das nicht wirklich freiwillig anhören.
Joah. Ist ganz in Ordnung die Scheibe. Ziemlich das was ich dann auch erwartet habe. Ruhige Songs, ein/zwei flottere Songs... Passt schon, kann man sich anhören.
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Alphex
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Re: STEVE PERRY - Traces / 05.10.2018

Beitrag von Alphex »

Schnabelrock hat geschrieben:Melodic-Alben der Welt gibt es auch nicht alle paar Monate, eher alle paar Jahre. Aber BLANC FACES z. B.]
Unglaublich, wie es die kleinen Sachen machen. Das Vibrato macht das für mich zur Musicalnummer; Perry hatte weit schmalzigere Nummern (bei Journey - Soloscheibe noch nicht gehört), aber das hatte iwie Soul. Hier höre ich Geröhre - klar technisch supersauber gesungen, aber durch dieses kleine Detail mit dem Tacken zu viel Theatralik.
"Wenn man in der Metalszene unterwegs ist, dann bekommt man quasi NIE politische Statements zu hören. Auch deswegen liebe ich diese Szene so. Politik ist dort nunmal kein Thema. Fast schon ein Tabuthema."
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Schnabelrock
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Re: STEVE PERRY - Traces / 05.10.2018

Beitrag von Schnabelrock »

Alphex hat geschrieben:
Schnabelrock hat geschrieben:Melodic-Alben der Welt gibt es auch nicht alle paar Monate, eher alle paar Jahre. Aber BLANC FACES z. B.]
Unglaublich, wie es die kleinen Sachen machen. Das Vibrato macht das für mich zur Musicalnummer; Perry hatte weit schmalzigere Nummern (bei Journey - Soloscheibe noch nicht gehört), aber das hatte iwie Soul. Hier höre ich Geröhre - klar technisch supersauber gesungen, aber durch dieses kleine Detail mit dem Tacken zu viel Theatralik.
Stell Dir einfach vor, das sei ein sehr gelungenes Cher-Album ;-)
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silentforce
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Re: STEVE PERRY - Traces / 05.10.2018

Beitrag von silentforce »

Sambora hat geschrieben: "Trial by fire" wohl das schwächste Journey-Album überhaupt.
Auch von mir ein ganz klares "Nein"!
Ich glaube mich hat KEIN anderes Journey-Album emotional so sehr berührt wie TBF. Was Steve Perry hier an Emotionen abliefert ist und bleibt unerreicht!
Bei Balladen wie "When You Love A Woman", "If He Should Break Your Heart", "Don't Be Down On Me Baby" (!!!), "Still She Cries" (!!!), "When I Think Of You", "Easy To Fall", "It's Just The Rain" oder dem Titelsong "Trial By Fire" bekomme ich eine meterdicke Gänsehaut mit Pipi in den Augen!
Ok, aber da wird schon das "Problem" deutlich: Das Album ist vielen zu Balladen-lastig. Ich stehe aber völlig auf solche Balladen und finde Steve's fast magische Stimme dazu völlig unglaublich. Daher liebe ich dieses Album von Journey am meisten!
Arnel Pineda kann das auch: Man höre sich nur so unfassbare Songs wie "After All These Years" und " Turn Down The World Tonight" von "Revelation" an. UNFASSBAR!
Leider hat sich Neil Schon gegen Jonathan Cain durchgesetzt, so dass es nun mehr weniger Balladen zu hören gibt. Das führt für mich dazu, dass ich "Eclipse" sehr schwach finde und auch "Revelation" bis auf die Balladen nicht viel abgewinnen kann. In den Rock-Nummern hat früher Steve Perry noch ganz viel mit seiner Stimme rausgerissen. Das schafft Arnel Pineda für mich nicht.
Früher war das Paket Perry/Cain/Schon richtig perfekt. Heute gibt Schon den Ton an, und schon verschwindet die Musik (für mich) in der (gehobenen) Mittelmäßigkeit.
Wenn man auf der anderen Seite Jonathan Cain in den sozialen Netzwerken verfolgt und seinen christlichen Wahn erlebt, dann wundert es mich leider nicht dass Schon dem Ganzen einen Riegel vorschiebt und an Lyrics und damit einhergehend an Musik nichts mehr von Cain kommen lässt.
Schade drum, aber so verändert sich halt alles.
Die neue Platte von Steve Perry finde ich gesanglich geil - ich liebe die Stimme einfach. Aber songwriterisch ist das echt nix. Dafür müsste es das alte Gespann wieder geben.........
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silentforce
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Re: STEVE PERRY - Traces / 05.10.2018

Beitrag von silentforce »

Wenn man sich die "Eclipse" gut anhört, was ich gerade getan habe, dann wird hier schon sehr deutlich dass die Handschrift klar nach Neil Schon klingt, während Jonathan Cain ins Hintertreffen gerät. Diesen Eindruck hatte ich BEVOR ich ins Booklet gesehen habe. Und auch hier wird klar, dass vor allem Schon die Songs geschrieben hat, Cain tritt immer nur als zweiter Songwriter in Erscheinung.
Bei den großen Hits wie "Faithfully" (J. Cain), "Open Arms" (S. Perry & J. Cain) und "Ask The Lonely" (Perry & Cain) war es Cain neben Perry der das Gespür für die Hits hatte. Und bei den Mega-Songs wie "Only the Young", "Don't Stop Believin'" oder "Seperate Ways" war es vor allem Perry der den Input gegeben hat.
Ich halte Neil Schon daher für den weniger begabten Songwriter in der Journey-Geschichte, auch wenn Journey nun unter seinem Kommando segeln. Cain war letztes Jahr ja mehr raus aus der Band als drin. Ich wunder mich dass die Interaktion auf der Bühne noch halbwegs klappt - Videos dazu sehen jedenfalls ganz gut aus. Wie es hinter der Bühne aussieht weiß natürlich niemand.
Keine Ahnung wie die Anteile an der Firma "Journey" verteilt sind - aber ich denke dass Schon den größten Anteil in der Hand hat. Von daher wundert die Verteilung am Songwriting wenig. Ich ganz persönlich würde mir jedoch wieder einen stärkeren Anteil von Cain wünschen - vorausgesetzt er lässt seinen Christen-Scheiß außen vor. Und genau das war ja wohl das Problem letztes Jahr.
Perfekt wären für mich J. Cain als Songwriter, zusammen mit Steve Perry (als Co-Writer, wenn er wirklich nicht mehr zurückkommen mag), zusammen mit der nötigen Härte von Neil Schon.
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Alphex
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Re: STEVE PERRY - Traces / 05.10.2018

Beitrag von Alphex »

Cain war halt der Pop-Songwriter. Schon haut raus ohne Ende, die Soloalben und die Schlagzahl sprechen eine deutliche Sprache. Eine Nummer wie Trial by Fire (Gottsong und klar der beste auf dem Album) entstand zum Beispiel, indem Schon mit einem Loopgerät sich selbst auf der Gitarre begleitet hat, und Perry dann dazu gesungen und mit Cain den Rest geschrieben hat. Schon schreibt halt eher Musikideen denn ganze Songs und improvisiert auch eher als dass er gezielt schreibt. Ähnlich wie bei Survivor behaupte ich aber, dass der Keyboarder ohne den rockig-geerdeten Gitarristen gerne mal am Broadway landet, was mir nicht so reinläuft. (Schon, Peterik und John Waite dürfen übrigens sehr gerne mal zusammenarbeiten, würde ich mir sofort anhören.)

Eclipse fand ich aber gut; besser als alle anderen post-Perry-Scheiben. Die Refrains stolpern gelegentlich über die Textmenge, aber da sehe ich eher Cain als Schon als Schuldigen.
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Schnabelrock
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Re: STEVE PERRY - Traces / 05.10.2018

Beitrag von Schnabelrock »

Keiner von den dreien (Schon, Cain, Perry) ist allein komponierend auch nur in die Nähe der Qualität alter Journey-Werke gekommen. Ich sage deswegen, allein können sie es nur so mittel, zusammen können (konnten) sie es bestens. Wer damals genau welchen Beitrag geleistet hat, weiss ich auch nicht, ebensowenig, warum das damals funzte. Synergien gibt´s wirklich.

Solche Synergien hatte Cain später auch mit Jimmy Barnes und Schon/Cain mit John Waite. Aber eben nie allein. Besonders die Songs von Steve Perrys Soloalben sind weit großteils sehr bemüht und wenig toll.

Es gibt auch einige andere Songwriter-Teams, bei denen ich das ähnlich sagen würde, man kennt sie alle.
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Alphex
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Re: STEVE PERRY - Traces / 05.10.2018

Beitrag von Alphex »

Schnabelrock hat geschrieben:Keiner von den dreien (Schon, Cain, Perry) ist allein komponierend auch nur in die Nähe der Qualität alter Journey-Werke gekommen.
Faithfully ist nur von Cain.
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Schnabelrock
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Re: STEVE PERRY - Traces / 05.10.2018

Beitrag von Schnabelrock »

Alphex hat geschrieben:
Schnabelrock hat geschrieben:Keiner von den dreien (Schon, Cain, Perry) ist allein komponierend auch nur in die Nähe der Qualität alter Journey-Werke gekommen.
Faithfully ist nur von Cain.

Wie sich das in den Credits niedergeschlagen hat, weiss ich nun dank Sheriff Alphex. Aber wir kennen auch die Gitarrenparts von FAITHFULLY, die könnten kaum prägender sein, ne?!
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Alphex
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Re: STEVE PERRY - Traces / 05.10.2018

Beitrag von Alphex »

Wenn wir damit anfangen (was wir durchaus können) ist aber auch Herr Smith an den Drums zu nennen. Don't Stop Believin' benutzt bis irgendwann weit hinten im Song kaum eine Snare. Wenn da die üblichen 80er-Drums drübergehallt wären, wäre das ein anderer Song. Und am Instrument waren Schon und Smith absolute Götter (Cain und Valory waren nicht schlecht, aber nicht so prägend was das angeht). Und Perry am Gesang auch. Mannschaftsleistung und so.
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Re: STEVE PERRY - Traces / 05.10.2018

Beitrag von Schnabelrock »

Alphex hat geschrieben:Wenn wir damit anfangen (was wir durchaus können) ist aber auch Herr Smith an den Drums zu nennen. Don't Stop Believin' benutzt bis irgendwann weit hinten im Song kaum eine Snare. Wenn da die üblichen 80er-Drums drübergehallt wären, wäre das ein anderer Song. Und am Instrument waren Schon und Smith absolute Götter (Cain und Valory waren nicht schlecht, aber nicht so prägend was das angeht). Und Perry am Gesang auch. Mannschaftsleistung und so.

Faithfully > Don´t Stop Believing.
Wollts nur mal gesagt haben.
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Alphex
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Re: STEVE PERRY - Traces / 05.10.2018

Beitrag von Alphex »

Beide völlig Übersongs, genau wie Send Her My Love.
"Wenn man in der Metalszene unterwegs ist, dann bekommt man quasi NIE politische Statements zu hören. Auch deswegen liebe ich diese Szene so. Politik ist dort nunmal kein Thema. Fast schon ein Tabuthema."
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Sambora
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Re: STEVE PERRY - Traces / 05.10.2018

Beitrag von Sambora »

Hier läuft gerade die "Arrival" und die halte ich für mächtig unterbewertet. Ich hätte gerne noch mehr von Journey mit Augeri gehört.

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