Ratt: Blotzer Vs DeMartini, Pearcy und Croucier

[HannibalLecter91]

RATT RE-INVASION TOUR 2016

From the band that brought some of the most well known rock anthems of the past 35 years and helped popularize the MTV MUSIC generation... RATT is “BACK FOR MORE” and will be performing shows from October- December 2015 and kicking off the North American leg of RATT's "RE-INVASION TOUR” in 2016.

After a five year battle over trademark issues… doing everything he could to appease and re-assemble the band, BOBBY BLOTZER, the CEO of WBS, Inc. has taken control of the RATT brand and is taking his multi-platinum RATT back on the road, bringing fans the songs they love and shows they've missed... continuing to build upon RATT's legendary legacy! RATT-N-ROLL FOREVER!

Current tour dates are scheduled with major swings through the Mid-West, Southeast, South, Northeast and Canada. Stay tuned for more cities and dates being added each day.

BAND FROM LEFT: lead guitarist, BLAZE, BOBBY BLOTZER, lead singer JOSH ALAN, rhythm and lead guitars, DOC ELLIS and bassist SCOTTY GRIFFIN!

Hier mal die Hintergründe (hauptsächlich basierend auf Interviews von Bobby Blotzer): Bobby Blotzer will mit Ratt wieder auf Tour gehen. Das klapt aber nicht weil weder Gitarrist Warren DeMartini (der laut Blotzer aus nem reichen Elternhaus kommt und finanziell kein Interesse an einer Reunion hat) noch Sänger Stephen Pearcy (der einfach mit dem Rest der Band nicht zurecht kommt) interesse haben. Dazu kommt noch das Pearcy die Band letztes Jahr mal wieder verlassen hat und DeMartini wohl nur mit dem original line-up auf Tour gehen will.

Blotzer sucht sich also ein paar andere Musiker zusammen und geht dann unter dem Namen "Bobby Blotzer's Ratt Experience" auf Tour. Und wie es ausschaut hat sich Blotzer wohl nen Anwalt genommen und hat jetzt die Kontrolle über Ratt übernommen. Die Musiker in dieser Inkarnation von Ratt sind die selben die auch schon bei seiner "Ratt Experience" gespielt haben.

Bei Ratt steht also der nächste Rechtsstreit ins Haus. Ich kann mir nich vorstellen das Warren so leicht klein beigeben wird.

[Alphex]

Megaunwürdig. Zuletzt waren ja sogar wieder alle noch lebenden Originalmitglieder in der Band - schade, dass die Konstellation nicht noch mal ins Studio kam. Blotzer ist echt das letzte Mitglied von Ratt, das man speziell raushört (ja, der Bass war auch extrem leise und unspektakulär, aber Croucier hat haufenweise Songs geschrieben), ergo ist "Blotzer plus irgendwer" alles, nur nicht Ratt.

[Schnabelrock]

"CEO of WBS, Inc. has taken control of the RATT brand"

Klingt fantastisch.

[Tailgunner]

"CEO of WBS, Inc. has taken control of the RATT brand"

Klingt fantastisch.

Jo, klingt wie aus einer McKinsey-Powerpoint-Präsentation entnommen.

[playloud308]

Megaunwürdig. Zuletzt waren ja sogar wieder alle noch lebenden Originalmitglieder in der Band - schade, dass die Konstellation nicht noch mal ins Studio kam. Blotzer ist echt das letzte Mitglied von Ratt, das man speziell raushört (ja, der Bass war auch extrem leise und unspektakulär, aber Croucier hat haufenweise Songs geschrieben), ergo ist "Blotzer plus irgendwer" alles, nur nicht Ratt.

So sieht das aus. Braucht keine Sau.

[HannibalLecter91]

Wie zu erwarten war wird DeMartini versuchen Blotzer die Benutzung des Ratt Namens für seine Tribute Band zu verbieten.

Die Rechtslage sieht wohl so aus dass WBS Inc, die Firma die die Rechte an der Marke Ratt besitzt, von Blotzer, DeMartini sowie Pearcy gegründet wurde. Pearcy hat seinen Anteil wohl in einem Rechtsstreit verloren als er im Jahr 2000 ausgestiegen ist und mit seiner eigenen Version von Ratt auf Tour gingen. Bleiben also nur noch Blotzer und DeMartini.

Laut DeMartini hat Blotzer ihn im März angerufen um ihn darüber zu informieren dass er eine Ratt Tribute Band namens "Bobby Blotzer's Ratt Experiance" gegründed hat (inspiriert von Jason Bonham's Led Zepplin Experiance) und damit auf Tour gehen wollte. DeMartin sagte ihm das er kein Problem damit hat dass er Ratt Songs spielt aber nicht wolle das er den Namen Ratt verwendet. DeMartini schlug vor dass er die Band nach irgendeinem Album der Band benennen sollte. Blotzer hat den Namen dann doch benutzt.

DeMartini sagt das Blotzer nicht berechtigt ist seine Tributband als Ratt zu bewerben und er rechtliche Schritte eingeleitet um Blotzer an der Nutzung des Namens zu hindern.

Quelle: Blabbermouth.net

Megaunwürdig. Zuletzt waren ja sogar wieder alle noch lebenden Originalmitglieder in der Band - schade, dass die Konstellation nicht noch mal ins Studio kam. Blotzer ist echt das letzte Mitglied von Ratt, das man speziell raushört (ja, der Bass war auch extrem leise und unspektakulär, aber Croucier hat haufenweise Songs geschrieben), ergo ist "Blotzer plus irgendwer" alles, nur nicht Ratt.

Natürlich ist es unwürdig. Aber ich kann Blotzer schon irgendwie verstehen. Der Mann muss sich seinen Lebensunterhalt auch irgendwie verdienen.

Und wenn man seinen Interviews glauben schenken darf, dann kommt DeMartini aus reichem Elternhaus und hat diese Sorgen nicht. Da ist es natürlich einfach zu sagen dass man mit Ratt nicht auf Tour geht so lange die noch lebenden Mitglieder vom Original line-up dabe sind. Und das obwohl er genau weiß das Pearcy gewaltig einen an der Klatsche hat und das nicht so einfach zu bewerkstelligen ist.

[Alphex]

Sorry, aber das weiß Blotzer doch alles nicht erst seit gestern, dass Ratt-Reunions immer eine instabile Nummer sind. Und Pearcy und Croucier leben doch auch von was. Himmel, Corabi, der ja auch mal in der Band war, war zwischenzeitlich Lastwagenfahrer. Wenn die Rockstarnummer durch ist, kann man ja auch was anderes arbeiten. Ist ja nicht so, als wären hier im Forum alle im Knast, tot oder Rockstars. Gibt ja ein paar Optionen mehr. Je älter er wird, desto weniger natürlich. Aber da die "der hatte keine Wahl!"-Karte zu spielen ist arg billig.

Ich habe mal bei einem Konzert von Versus The World den Gitarristen von denen bzw. demnach auch den von Lagwagon gesprochen. Wenn der nicht auf Tour ist, arbeitet er am Bau oder rennoviert Häuser.

[Sebe]

Zumal ich glaube, dass die in den 80ern genug Kohle gemacht haben dürften. Klar, da ging vieles für Koks, Heroin und Party drauf (laut Pearcy ja gerne mal 10.000 Dollar am Tag!!!), aber die haben ein paar Millionen Platten verkauft und riesige Konzerte gespielt in einer Zeit, wo die Musikbranche mehr als vital war. Mit ein bisschen Geld zusammenhalten, sollte da was übergeblieben sein.

Wie dem auch sei: Wer will denn so eine Ratt-Version sehen?! Ich habe vor zwei, drei Jahren den Stephen Pearcy solo auf dem Shout It Out Loud gesehen. Das war schon eine ziemlich abgespeckte Version und wirkte in der kleinen Halle in Wetter (mehr Arsch der Welt geht wohl kaum) auch irgendwie traurig. Klar, die Ratt-Songs vom Originalsänger zu hören war natürlich der Hammer, aber mir nur den Drummer von Ratt anzuschauen, weil der die Namensrechte hat, ist für mich noch belangloser als... ja, das ist so belanglos, dass mir nichts einfällt, das auch nur halbwegs so belanglos wäre, um dem Vergleich hier gerecht zu werden.

[Maedhros]

Zumal ich glaube, dass die in den 80ern genug Kohle gemacht haben dürften. Klar, da ging vieles für Koks, Heroin und Party drauf (laut Pearcy ja gerne mal 10.000 Dollar am Tag!!!), aber die haben ein paar Millionen Platten verkauft und riesige Konzerte gespielt in einer Zeit, wo die Musikbranche mehr als vital war. Mit ein bisschen Geld zusammenhalten, sollte da was übergeblieben sein.

Wenn man die Biographien von Musikern aus der Zeit liest, würde ich das nicht unbedingt annehmen. Dee Snider war z.B. anfang der 90er auch komplett pleite. Schlechte Deals mit den Plattenfirmen und einsetzender Größenwahn bei sich einstellendem Erfolg kann schon dafür sorgen, dass man nicht bis zum Lebensende seine Schäfchen im Trockenen hat.

[Alphex]

1990 ist aber auch schon 25 Jahre her. In dem Zeitraum kann man auch karrieretechnisch umschulen, und wer das nicht tut, sondern sich immer noch für den Megarockstar hält, von dem die Leute Biographien (Blotzer hat doch ein Buch rausgebracht, oder?) und Solotouren brauchen, hat sich halt letztlich auch sehr bewusst dafür entschieden.

Andere Musiker haben in dem Zeitraum NEBEN der gut betourten Bandkarriere mal eben ihren Professor gemacht. Oder sind hinter den Kulissen im Management aktiv geworden. Haben produziert. Oder schlicht und ergreifend einen "normalen" Job angefangen.

Kann mir zudem auch nicht vorstellen, dass Ratt ohne alle außer Blotzer so viele Leute anzieht, dass bei den Touren effektiv so viel Geld überbleibt, dass man sagen könnte "das lohnt sich finanziell". Story Of The Year meinten mal, sie hätten in den letzten 10 Jahren als Band im Schnitt nicht mehr als Mindestlohn verdient. Und deren Hochzeiten liegen nicht so lange zurück wie die von Bobby Blotzer, dem Solokünstler.

Klar, Musik zu spielen macht mehr Spaß als die meisten "normalen" Jobs. Ob es aber noch so viel Spaß macht, wenn man mit Mitte 50 noch immer in einem ranzigen Van rumkurvt, irgendwo in der Pampa vor 10 Nasen spielt, jede Nacht bangen muss, dass der Termin überhaupt stattfindet, danach auf Billigstbetten schläft und am Ende mit minimalem Gewinn heimkommt, wo Anwaltspost wartet - ich weiß ja nicht.

[Frank2]

So sehr ich die Band auch mochte ( im besonderen
"Dancing Undercover"), ich kann mir beim besten
Willen nicht vorstellen, das sich das ganze (lächerliche)
hin und her in der heutigen Zeit überhaupt lohnt.
Sollen sie halt weiterhin von ihren Tantiemen leben
(wenn sie sich selbige nicht bereits allesamt durch die Nase
gezogen haben) und die Welt vor einer weiteren Demontage
einer einstigen Institution bewahren

[Sebe]

Ich denke mal, dass sich das noch immer für den Blotzer lohnen wird. In den USA herrscht auch ein ganz anderes Klima für so Rockstars. Da spielen die Bands immer noch jeden Abend vor gut fünf- bis zehntausend Leuten pro Abend. Nicht nur größere Bands wie Poison oder Mötley Crüe, sondern auch kleinere/vergessenere Bands. Selbst der Tom Keifer schafft es noch mit seinem Soloprogramm durchschnittlich 2000 Leute zu seinen Konzerten zu locken. Die Leute sind halt geil drauf die alten Hits zu hören. Ob das jetzt ne Coverband ist wie beim Blotzer, wenigstens die Sänger wie Tom Keifer oder halt die aktuellste Inkarnation der Band. Da können auch zwei L.A. Guns-Versionen durch die Gegend düsen und es kommen noch Leute.

[Maedhros]

Zumindest ein regelmäßige Show in Las Vegas sollte drin sein.

[Schnabelrock]

Ich denke mal, dass sich das noch immer für den Blotzer lohnen wird. In den USA herrscht auch ein ganz anderes Klima für so Rockstars. Da spielen die Bands immer noch jeden Abend vor gut fünf- bis zehntausend Leuten pro Abend. Nicht nur größere Bands wie Poison oder Mötley Crüe, sondern auch kleinere/vergessenere Bands. Selbst der Tom Keifer schafft es noch mit seinem Soloprogramm durchschnittlich 2000 Leute zu seinen Konzerten zu locken. Die Leute sind halt geil drauf die alten Hits zu hören. Ob das jetzt ne Coverband ist wie beim Blotzer, wenigstens die Sänger wie Tom Keifer oder halt die aktuellste Inkarnation der Band. Da können auch zwei L.A. Guns-Versionen durch die Gegend düsen und es kommen noch Leute.

Das ist nun einer der ältesten Tricks überhaupt ... sich interessant zu machen, indem man erzählt wie man "Big In Japan" ist. Oder in Uruguay, Indonesien, Bulgarien oder Waggaduggu.
Kann auch sein, dass in solchen nicht so reich betourten Ländern mal 300 Menschen mehr auftauchen als in Deutschland. Oder vielleicht auch 500? Wären es 500 mehr als bei uns, hätte Blotzer dann wohl um die 530 Zuschauer.

Klar, die USA sind nicht Indonesien, aber auch da lass ich mir nicht erzählen, dass zu den Drummer-Resten eines schon immer B-Acts mehr als 500 Gestalten auftauchen. Bei den Entfernungen da ... Wir reden hier nicht von Kiss, Crue oder Van Halen. Wir reden nichtmal von Whitesnake, WASP oder Styx.

Guck Dir mal Leute wie Tracii Guns oder Seppl Bach an, wo die heute stehen. Hast Du das letzte Video von Chris Holmes gesehen? Ganz ohne Häme ...

Evtl. wenn man ein Paket schnürt mit anderen Abklatschen wie Tate´s OM und Quiet Riot ... ginge wenigstens etwas.

[Sebe]

Naja, die Hallen sind da schon voll. Klar, das ist heute bei fast jeder 80er-Band so, dass die heute nicht mehr in Arenen und Stadien spielen, aber die Band selbst ziehen noch genug Leute. Ob der Blotzer das am Ende schafft ist eine andere Frage, aber in den USA besteht definitiv ein Markt für die alten Rockstars. Dass der Sebastian Bach hier vor vllt 100 Leuten spielt (zumindest waren das letztes Jahr in Köln kaum mehr Zuschauer) ist irgendwo klar, aber da drüber kann selbst der noch ne ordentliche Gage verlangen und vor nem ordentlichen Publikum spielen.
Ich glaube, dass der Name drüben schon Leute zieht zu den Konzerten zieht. Vielleicht jetzt nicht bei einem Drummer, der nie Aushängeschild der Band war, aber bei so ziemlich jeder anderen Formation funktioniert das ganz gut.