Wahnsinn wie gleich Konzerte manchmal gesehen werden.Unterschreibe ich alles.Hat mich auch gewundert wie gut Dynazty mit ihren gesampelten neuen Songs angekommen sind.Für mich hat sich das eher so angehört als würde im Hintergrund immer ein völlig anderer Song mitlaufen.Aber ok,es hat den Leuten gefallen also sind wir wohl die einzig beiden Besucher denen die traditionellen Hardrock Zeiten vom Debut besser gefielen.acore hat geschrieben:Die erste Überraschung: das Konzert ist ganz gut besucht (also vielleicht zu zwei Dritteln gefüllt). Da hätte ich mit weniger Zuschauern gerechnet. Dynazty sind für mich ein eher zweischneidiges Schwert. Während alte Kracher wie "Lights Out In Candyland" bei mir für gute Laune sorgen, kann ich mit den ganzen neueren Liedern bei weitem nicht so viel anfangen. Natürlich haben die Jungs weiterhin ein Gespür für tolle Melodien, aber das ist mir zu viel Dicke-Hose-Geschrubbe mit penetrantem Keyboardbombast (der heute auch noch voll aus der Konserve kommt, wie wohl auch ein Teil der überfetten Chöre). Wenn es Richtung Avantasia geht, lasse ich das noch angehen, aber das ist mir schon zu viel Sabaton. Und Soloeinlagen bei gut 45 Minuten Spielzeit? Braucht man wirklich nicht. Dem Großteil des Publikums hat es allerdings besser gefallen als mir, denn die Band wird auch als Opener recht ordentlich abgefeiert. Der Sänger ist allerdings auch eine echte Rampensau und kann verdammt gut singen.
Womit wir beim guten JLT angelangt wären, denn der singt heute nicht wirklich gut. Beim Opener "Death Alley Driver" bin ich regelrecht bestürzt, was er teilweise für ein Gekrächze abliefert. Die Erklärung gibt es bei der nachfolgenden Ansage. Er wird seit zwei Wochen von einer heftigen Erkältung geplagt und ist deshalb schlecht bei Stimme. Wir sollen bitte alle kräftig mitsingen und ihm die Arbeit erleichtern. Das macht das Publikum dann die folgenden 90 Minuten auch recht ordentlich und JLT überlässt so manchen Refrain den Zuschauern, um seine Stimme zu schonen. Geboten wird ein Mix aus Rainbow, Deep Purple und Malmsteen, der bestens beim Publikum ankommt. Dass man nicht mit dem üblichen Rainbow-Intro einsteigt, zeigt gleich, dass hier nicht der Herr Blackmore im Mittelpunkt steht, sondern JLT. Stilecht in Schwarz gehalten (Hemd, Hose, Sonnenbrille und Handschuhe) wirkt er schon ein bisschen divenhaft, aber seine Ansagen sorgen immer wieder zwischendurch für den ein oder anderen Schmunzler, z.B. die Anekdote über den Liebeskummer von Roger Glover, der von seiner Holden wegen eines Rennfahrers sitzen gelassen wurde, was zum Text von "Stone Cold" inspirierte. Dass man die Lieder mit zwei Gitarren bringt ist zwar nicht ganz stilecht, sorgt aber z.B. beim gedoppelten Solo bei "Highway Star" für Begeisterung. Statt Hamond-Orgel bekommt man auch nur ein Keyboard zu hören, aber wer es originalgetreuer haben will, kommt einfach im September zu Beyond The Rainbow (deren Mitglieder heute teilweise ebenfalls im Publikum zu sehen waren).
Trotz der stimmlichen Probleme gibt JLT alles und die Menge feiert ihn und die Jungs von Dynazty kräftig ab. Besonders bei den beiden Dio-Nummern und den Liedern von Deep Purple ist die Stimmung großartig. Dass dem Gitarristen der Malmsteen scheinbar eher liegt als der Ritchie - geschenkt. Macht trotzdem Spaß. Die Zugaben werden ohne Pause hintendrangehängt und zusammen mit dem Dynazty-Sänger dargeboten. Bei "Burn" ein äußerst geschickter Schachzug, denn das Gejodel von Glenn Hughes samt der Schreie hätte JLT heute niemals ansprechend hinbekommen .
Wahrlich ein Abend für Nostalgiker, allerdings weniger für Feinschmecker. Die sollten wirklich lieber zu Beyond The Rainbow kommen, um sich die Ritchie-Vollbedienung abzuholen.
Hier mal die Setlist aus dem Gedächtnis (Lieder dürften stimmen, die Reihenfolge besonders in der Mitte des Konzertes habe ich nicht mehr wirklich drauf):
Death Alley Driver
I Surrender
Perfect Strangers
Rising Force
Stone Cold
Man On The Silver Mountain
Spotlight Kid
Long Live Rock 'n' Roll
Highway Star
Deja Vu
Miss Mistreated
Burn
Smoke On The Water
Tolle Musiker sind sie ja,siehe Malmsteen Covers.JLT hat das beste aus der Krankheit gemacht.250-300 Zuschauer hat mich auch überrascht.Nur die Purple Songs hätten eigentlich eher King of dreams,Love conquers all oder Fire in the basement sein müssen.