Unter Weissen

Das gute alte Dark Eye Inn - die Heimat der Stammposter
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monochrom
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Re: Unter Weissen

Beitrag von monochrom »

Rotstift hat geschrieben:Ich bin sehr fürs siezen, aber ich bin ja auch alt. Ich mag durchaus die Distanz, die durch 'Sie' ensteht.
Es gibt so unfassbar viele Menschen mit denen ich nicht per Du sein wil...
Außerdem führt zumindest bei mir das siezen dazu, das ich mir auch mit dem Rest des Satzes merhr Mühe gebe. Keine Ahnung warum, ist aber so.

Das einzige, was mich beim siezen ein klein wenig stört, ist der Übergang zum duzen wenn man sich dann lange genug kennt. Das verhaue ich dann regelmäßig, und ich brauche eine deutlich zu lange Übergangszeit, bis das duzen vollkommen selbstverständlich geschieht.
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Crianlarich
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Re: Unter Weissen

Beitrag von Crianlarich »

LadyVader hat geschrieben:Die Leute denken sich schneller Schimpfwörter, Scheisswitze oder Vorurteile aus, als die Betroffenen sie für sich adaptieren können.
Die Situationen - persönliches Mobbing im kleinen Kreis und gesellschaftsweite Hetze - sind total unterschiedlich. Eine Einzelperson kann man sogar damit aufziehen, dass sie den Bleistift fallen gelassen hat. Um aber überhaupt eine gesellschaftsweite Hetze gegen ganze Gruppen betreiben zu können, einigen sich die Diskriminierer auf alte oder uralte Stereotypen, mit denen sie die ganze Gruppe treffen können. Sicher können sich einzelne auch Neues ausdenken, aber das müsste sich dann auch erst mal einbürgern, um wirksam zu sein. Das dürfte allerdings schwierig werden, weil sich die Diskriminierer in ihrer ganzen Mentalität und in ihren Ansichten auf althergebrachte Vorurteile stützen. Die ganze Ideologie basiert auf dem Althergebrachten. Ohne den Verweis darauf, was die Großväter ihrer Großväter gut und richtig fanden, haben die nix mehr in der Hand.
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thunderstruck
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Re: Unter Weissen

Beitrag von thunderstruck »

Crianlarich hat geschrieben:relativier
ich finde schon sehr bemerkenswert wie wenig du siehst oder sehen willst was dein geschreibsel zusammengenommen aussagt.

aber nun gut. lassen wir das.
NegatroN hat geschrieben:Wie du meinst.
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Crianlarich
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Re: Unter Weissen

Beitrag von Crianlarich »

thunderstruck hat geschrieben:
Crianlarich hat geschrieben:relativier
ich finde schon sehr bemerkenswert wie wenig du siehst oder sehen willst was dein geschreibsel zusammengenommen aussagt.
Reine Hetze von thunderstruck, u.z. wiederholt. Die Denkmuster von Ausgrenzern hast du schon mal gut drauf. Kannst du auch das Gegenteil? Hingucken? Verstehen? Beim Kontakt zwischen Kulturen wäre dies nämlich unabdingbar.
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GoTellSomebody
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Re: Unter Weissen

Beitrag von GoTellSomebody »

Crianlarich hat geschrieben:
LadyVader hat geschrieben:Die Leute denken sich schneller Schimpfwörter, Scheisswitze oder Vorurteile aus, als die Betroffenen sie für sich adaptieren können.
Die Situationen - persönliches Mobbing im kleinen Kreis und gesellschaftsweite Hetze - sind total unterschiedlich. Eine Einzelperson kann man sogar damit aufziehen, dass sie den Bleistift fallen gelassen hat. Um aber überhaupt eine gesellschaftsweite Hetze gegen ganze Gruppen betreiben zu können, einigen sich die Diskriminierer auf alte oder uralte Stereotypen, mit denen sie die ganze Gruppe treffen können. Sicher können sich einzelne auch Neues ausdenken, aber das müsste sich dann auch erst mal einbürgern, um wirksam zu sein. Das dürfte allerdings schwierig werden, weil sich die Diskriminierer in ihrer ganzen Mentalität und in ihren Ansichten auf althergebrachte Vorurteile stützen. Die ganze Ideologie basiert auf dem Althergebrachten. Ohne den Verweis darauf, was die Großväter ihrer Großväter gut und richtig fanden, haben die nix mehr in der Hand.
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costa
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Re: Unter Weissen

Beitrag von costa »

GoTellSomebody hat geschrieben:
Crianlarich hat geschrieben:
LadyVader hat geschrieben:Die Leute denken sich schneller Schimpfwörter, Scheisswitze oder Vorurteile aus, als die Betroffenen sie für sich adaptieren können.
Die Situationen - persönliches Mobbing im kleinen Kreis und gesellschaftsweite Hetze - sind total unterschiedlich. Eine Einzelperson kann man sogar damit aufziehen, dass sie den Bleistift fallen gelassen hat. Um aber überhaupt eine gesellschaftsweite Hetze gegen ganze Gruppen betreiben zu können, einigen sich die Diskriminierer auf alte oder uralte Stereotypen, mit denen sie die ganze Gruppe treffen können. Sicher können sich einzelne auch Neues ausdenken, aber das müsste sich dann auch erst mal einbürgern, um wirksam zu sein. Das dürfte allerdings schwierig werden, weil sich die Diskriminierer in ihrer ganzen Mentalität und in ihren Ansichten auf althergebrachte Vorurteile stützen. Die ganze Ideologie basiert auf dem Althergebrachten. Ohne den Verweis darauf, was die Großväter ihrer Großväter gut und richtig fanden, haben die nix mehr in der Hand.
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Crianlarich
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Re: Unter Weissen

Beitrag von Crianlarich »

Ok, ausnahmsweise mal von der Ignore-List runter, denn das Thema ist zu wichtig:
GoTellSomebody hat geschrieben:Würdest du zustimmen, dass Vorurteile gegenüber "Dicken" althergebracht sind?
Ja, die positiven wie die negativen. Ob die einen oder die anderen in einer Gesellschaft überwiegen, hat sich im Lauf der Geschichte schon mehrmals gewandelt.

Hat nur mit dem, was ich schrieb, nichts zu tun.
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Re: Unter Weissen

Beitrag von GoTellSomebody »

Crianlarich hat geschrieben:Ok, ausnahmsweise mal von der Ignore-List runter,...
Dann sind wir ja schon zu zweit.
GoTellSomebody hat geschrieben:Würdest du zustimmen, dass Vorurteile gegenüber "Dicken" althergebracht sind?
Crianlarich hat geschrieben:Ja, die positiven wie die negativen. Ob die einen oder die anderen in einer Gesellschaft überwiegen, hat sich im Lauf der Geschichte schon mehrmals gewandelt.
Was ist denn ein positives Vorurteil?
Crianlarich hat geschrieben:Hat nur mit dem, was ich schrieb, nichts zu tun.
Das läßt mich zwar schon fast verzweifeln, aber gut, ich versuche es halt noch einmal, obwohl ich wenig Hoffnung habe:

nach deiner Erklärung müßte dann das Hänseln eines wie auch immer oberflächlich betrachtet benachteiligten Kindes auf dem Schulhof gesellschaftsweite Hetze sein.

Wie dem auch sei, was mir in deiner Analyse/Beschreibung/Denkweise (je nach Bewunderungsgrad) sehr fehlt, ist die Betrachtung des Individuums. Es geht immer nur um Gruppen oder ganze Gesellschaften, alles wird anhand von Stereotypen erklärt und es ist kein Platz für Individualität, es geht auch nie - gerade beim Thema "Rassismus" - um den hohen Grad an Emotionalität, der damit einhergeht, man soll nur verstehen, seine Denk- und Handlungsweise anpassen, dann wird alles gut, was einer fühlt ist zweitrangig. Das ist meiner Meinung nach zu abstrakt, zu konstruiert, und vor allem lebensfern.
Natürlich hast du das jetzt alles wieder nicht geschrieben, ich habe es nicht verstanden und dein Ansatz ist in letzter Konsequenz nicht einmal diskutabel.
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Re: Unter Weissen

Beitrag von Chris777 »

costaweidner hat geschrieben:
GoTellSomebody hat geschrieben:
Crianlarich hat geschrieben:
LadyVader hat geschrieben:Die Leute denken sich schneller Schimpfwörter, Scheisswitze oder Vorurteile aus, als die Betroffenen sie für sich adaptieren können.
Die Situationen - persönliches Mobbing im kleinen Kreis und gesellschaftsweite Hetze - sind total unterschiedlich. Eine Einzelperson kann man sogar damit aufziehen, dass sie den Bleistift fallen gelassen hat. Um aber überhaupt eine gesellschaftsweite Hetze gegen ganze Gruppen betreiben zu können, einigen sich die Diskriminierer auf alte oder uralte Stereotypen, mit denen sie die ganze Gruppe treffen können. Sicher können sich einzelne auch Neues ausdenken, aber das müsste sich dann auch erst mal einbürgern, um wirksam zu sein. Das dürfte allerdings schwierig werden, weil sich die Diskriminierer in ihrer ganzen Mentalität und in ihren Ansichten auf althergebrachte Vorurteile stützen. Die ganze Ideologie basiert auf dem Althergebrachten. Ohne den Verweis darauf, was die Großväter ihrer Großväter gut und richtig fanden, haben die nix mehr in der Hand.
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Re: Unter Weissen

Beitrag von thunderstruck »

GoTellSomebody hat geschrieben: Was ist denn ein positives Vorurteil?
zum beispiel, dicke sind gemütlich, schwarze gut im bett oder schwule immer gut drauf.
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Re: Unter Weissen

Beitrag von Tolpan »

GoTellSomebody hat geschrieben:
Crianlarich hat geschrieben:Ja, die positiven wie die negativen. Ob die einen oder die anderen in einer Gesellschaft überwiegen, hat sich im Lauf der Geschichte schon mehrmals gewandelt.
Was ist denn ein positives Vorurteil?
Dicke Menschen wurden früher mit wohlhabenden Menschen assoziiert. Viel Geld/Vermögen = viele Kilos. Daher war das damals schon ein positives Vorurteil.
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Re: Unter Weissen

Beitrag von gunto »

GoTellSomebody hat geschrieben: Was ist denn ein positives Vorurteil?
Oder sowas wie: "Asiaten sind gut in Mathematik"
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Re: Unter Weissen

Beitrag von costa »

Chris777 hat geschrieben:
costaweidner hat geschrieben:
GoTellSomebody hat geschrieben: Würdest du zustimmen, dass Vorurteile gegenüber "Dicken" althergebracht sind?
Solange man sie nicht hinterzieht.


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Re: Unter Weissen

Beitrag von Crianlarich »

GoTellSomebody hat geschrieben:Was ist denn ein positives Vorurteil?
Gemütlichkeit, Treue, Verlässlichkeit, Umgänglichkeit, Ehrlichkeit, Natürlichkeit, Lebenslust, Fröhlichkeit, Humor, Stabilität und sogar Gesundheit usw. usw. sind positive Attribute, die Dicken per Vorurteil schon zugeschrieben wurden. Und Schönheit natürlich, aber die gehört ja nicht zu den Vorurteilen, sondern zu den Urteilen.
GoTellSomebody hat geschrieben:nach deiner Erklärung müßte dann das Hänseln eines wie auch immer oberflächlich betrachtet benachteiligten Kindes auf dem Schulhof gesellschaftsweite Hetze sein.
Nein, unlogisch. Ich schrieb, eine Einzelperson kann man sogar damit aufziehen, dass sie den Bleistift fallen gelassen hat. Rassisten sind hingegen darauf angewiesen, Konzepte zu verwenden, die eine ganze Gruppe treffen und zur gesellschaftsweiten Hetze taugen. Das ist bei der Einzelperson nicht der Fall. Wenn da das Hänseln rund um das Übergewicht nicht mehr zieht, denken sie sich was anderes aus. Rassisten können sich hingegen nicht einfach so was anderes ausdenken. Die sind angewiesen auf Konzepte wie "andere Hautfarbe = negativ".
GoTellSomebody hat geschrieben:Wie dem auch sei, was mir in deiner Analyse/Beschreibung/Denkweise (je nach Bewunderungsgrad) sehr fehlt, ist die Betrachtung des Individuums. Es geht immer nur um Gruppen oder ganze Gesellschaften, alles wird anhand von Stereotypen erklärt und es ist kein Platz für Individualität, es geht auch nie - gerade beim Thema "Rassismus" - um den hohen Grad an Emotionalität, der damit einhergeht, man soll nur verstehen, seine Denk- und Handlunsweise anpassen, dann wird alles gut, was einer fühlt ist zweitrangig. Das ist meiner Meinung nach zu abstrakt, zu konstruiert, und vor allem lebensfern.
Den Abstraktionsgrad bringt das Thema selbst mit sich.

Sprache, Begriffe, Bedeutungen, Bedeutungswandel, Kontexte, Konnotationen, Denkmuster hinter dem Gebrauch von Begriffen - das ist der Kern.

Dass es um Gruppen geht, bringt ebenfalls das Thema mit sich, weil die rassistischen Denkmuster und Begriffe auf Ausgrenzung ganzer Gruppen abzielen.

Emotionalität kann hier furchtbar hinderlich sein, wie mir auch die Tabuisierung zeigt, denn durch sie werden die Begriffe mit ihren angehängten rassistischen Denkmustern ja nicht aus der Welt geschafft, sondern ungewollt konserviert, so dass Rassisten immer wieder auf sie zurückgreifen können. Emotionalität eignet sich nicht dazu, ein Thema zu durchleuchten.
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Re: Unter Weissen

Beitrag von GoTellSomebody »

Okay, zum Begriff "positives Vorurteil": danke für die Beispiele, die mir wohl bekannt waren, ich wollte darauf hinaus das der Begriff "Vorurteil" - zumindest für mich - grundsätzlich negativ besetzt ist und für mich deshalb einen Klang hatte wie "leise schreien" z.B. Ansonsten könnte ich mir allerdings auch gut vorstellen, das die Angesprochenen nicht unbedingt positiv darauf reagieren, wenn man sie mit diesen Vorurteilen konfrontiert.

Zu Crianlarich möchte ich nur noch anfügen, das ich zustimme, das Emotionalität zwar hinderlich sein, sie aber nunmal nicht wegdiskutiert werden kann und ein wesentlicher Bestandteil des Problems "Rassismus" ist, denn wenn es keinen jucken würde wäre es ja kein Problem. Da beißt sich meiner Meinung nach die Katze in den Schwanz, denn eine rein theoretische Betrachtung wird niemals zu einer (realisierbaren) Lösung führen, vorausgesetzt, man möchte das überhaupt.
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