NegatroN hat geschrieben:
Mir fällt das in der Arbeit sehr oft auf. Wir haben sehr viele Frauen bei uns in der Firma, auch viele in klassischen Männerpositionen. Allein dadurch haben sich einige angebliche Grenzen zwischen den Geschlechtern da mit der Zeit verwischt (zugegeben nicht bei allen). Mir selber ist das vor einiger Zeit erst wieder aufgefallen. Nach der Arbeit war ich zusammen mit ein paar Kollegen beim Yoga. Die Trainerin hat dann irgendwas von "männlichen und weiblichen Figuren" erzählt und dass die eben den jeweiligen Merkmalen wie Dominanz, Durchsetzung oder Empathie usw. eher entsprechen würden. Als ich nachher mit den anderen drüber gesprochen habe, ging es denen genau wie mir: sie mussten breit grinsen, weil das einfach auf die Anwesenden überhaupt nicht zugetroffen hat. Die beiden Frauen sind Projektleiter bei uns, die einige große (und teilweise auch sehr schwierige) Projekte extrem erfolgreich und teilweise auch sehr tough gemanagt haben. Der männliche Kollege hingegen ist eher als Mediator und ausgleichender Typ tätig und ich bin jetzt auch nicht so der karrieregeile Ellenbogentyp. Das hat alles einfach überhaupt nicht gepasst, auf keinen von uns. Wie halt selten irgendeine Kategorisierung passt, die man aufgrund von irgendwelchen Schubladen trifft. Darum geht es mir eigentlich. Menschen als Persönlichkeiten sehen, nicht als Stereotype. Und sie auch so behandeln.
Das geht auch ganz automatisch. Inzwischen finde ich so ziemlich alles zum Thema "typisch Mann / typisch Frau" ungefähr so sinnvoll wie Horoskope. Also einfach nur grotesk unzutreffend.
richtig. dem würde ich auch nie (aufgrund meiner überzeugung, aber auch aus persönlicher erfahrung) widersprechen. das ist ja auch genau die genderspezifische problematik welcher wir (meine freunde und ich) mit der erziehung unserer kinder entgegenwirken wollen.
mir ging es eher um die persönlichen zwischenmenschlichen auswirkungen von gender fragen.
NegatroN hat geschrieben:Das bedeutet trotzdem auch, dass ich mit einigen Frauen in manchen Situationen anders umgehe als ich es mit einigen Männern mache (aber auch hier ist das "einige" ein wichtiger Zusatz, denn auch das stimmt eben nicht bei allen). Aber trotzdem sind sie eben in erster Linie die einzelnen Personen und nicht "die Frauen" und "die Männer".
ich meinte auch nicht "die frauen" und "die männer" sondern das jeweils andere (mann/frau, mann/mann, frau/frau, alle drei) geschlecht. in zwischenmenschlichen fragen ist es viel schwieriger gleichberechtigende "regeln" oder grundsätze aufzustellen, weil wir alle so sehr von unserem verlangen beherrscht werden. dabei ist egal ob man frau frau man etc.
diese problemetik finde ich äußerst interessant bzw. untersuchenswert. ich bin selbst ein eher emphatischer mann, was mir in platonischen zwischenmenschlichen beziehungen bzw in gruppen zwar immer geholfen hat, ist in "sexuellen" beziehungen (nicht beim sex, sondern beim rest drum herum) eher ein problem gewesen . selbst extrem feministische frauen wollen unterbewusst häufig einen "männlichen" mann. erst als ich angefangen habe diese empathische seite zu unterdrücken und gefühlstechnisch einfacher zu agieren funktionierte es in diesen situationen besser.
was ich damit sagen will ist dass der mensch, was seine libido angeht, egal wie entwickelt sein intellekt ist, er wieder in urzeitliche verhaltens msuter fällt und sei es nur unterbewusst.
das ist jetzt auch nichts was mich heute noch groß stört oder einengt, aber doch wohl beobachte ich das immer wieder und finde es äußerst interessant. wie das zu beurteilen ist oder was oder ob es überhaupt etwas ändert, weiß ich nicht.
und das
[quote="NegatroN"]Ich überlege auch nicht jeden Satz, bevor ich ihn zu jemand sage.[/quote]
glaub ich dir nicht