Let The Music Do The Talking

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Glaurung
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Re: Let The Music Do The Talking

Beitrag von Glaurung »

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Apparition
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Re: Let The Music Do The Talking

Beitrag von Apparition »

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GoTellSomebody
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Re: Let The Music Do The Talking

Beitrag von GoTellSomebody »

Wetter.
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GoTellSomebody
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Re: Let The Music Do The Talking

Beitrag von GoTellSomebody »

Noch ein bis zweimal hören, aber ich weiß schon ziemlich genau was ich schreiben will.
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GoTellSomebody
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Re: Let The Music Do The Talking

Beitrag von GoTellSomebody »

Nun denn, womit haben wir es mit der von Apparition für mich ausgewählten Scheibe zu tun? Grob gesagt ist es progressiver Thrash mit einer verrückten Note. Wenngleich mir die Beschreibung der Musik im Folgenden nicht besonders schwerfällt weil sie einige vertraute Assoziationen hervorruft, so spuckt mein Hirn auch nach längerem Überlegen und Checken meiner Sammlung keinen damit verbundenen Namen aus, und das obwohl mir die Band bzw. das Album von der Stilistik her eigentlich schon über den Weg gelaufen sein könnte/sollte.

In der Hauptsache sind es vier andere Bands, die ich in Teilen in dem hier vorgestellten Album wiedererkenne:
Pantera, Charred Walls Of The Damned, Queensryche, Strapping Young Lad.

Pantera erkenne ich zum einen aufgrund des Sängers, der meistens in den harten Strophen Phil Anselmo inklusive Phrasierung und eingestreutem emotionalem, echtem Gesang sehr nahekommt. Zum anderen sind es die brutal auf den Punkt gerifften Gitarren, die eine ähnliche Handschrift wie die von Dimebag tragen, wobei das hier genau die Stufe zum Machinellen überschreitet, die Pantera für mich sonst tendenziell eher uninteressant hätten werden lassen. Die Soli sind eher klassisch überdreht gehalten und erreichen nicht Dimebags einzigartiges Melodiegespür.

Charred Walls Of The Damned sind eine Band die ich allein schon aufgrund der Musiker immer gut finden möchte und das erste Album (damals noch für Teqs Metalstorm) positiv bewertet habe. Einige Refrains und die eher klassisch-metaligen Parts der hier vorgestellten Platte klingen wie Charred Walls Of The Damned, ganz besonders aber der Sänger ist in Teilen nahezu eine Ripper Owens-Kopie. Er könnte es sogar sein, alldieweil ich nicht glaube dass der Ripper so facettenreich singen kann wie der Mensch der hier seine Stimmbänder einsetzt.

Der Vergleich zu Queensryche ist ein ähnlicher wie zu Charred Walls Of The Damned, im Unterschied bedient vor allem der Sänger in den ruhigeren Passagen und allem was kunstvoll phrasiert und emotional und gefühlvoll vorgebracht werden muß ein ähnliches Spektrum und eine vergleichbare Großartigkeit wie Geoff Tate zu Zeiten von Operation:Mindcrime.

Strapping Young Lad fielen mir als erstes aufgrund des wahnwitzigen Einsatzes der Keyboards und mechanischen Geräuschen im Intro des ersten Songs ein. SYL stehen in dieser Besprechung für das verrückte Moment und die etwas maschinelle Atmosphäre der ganzen Musik, obwohl ich kein Experte für deren oder auch ähnlicher gearteter Musik bin. Will sagen der Vergleich mit Strapping Young Lad ist der am ehesten bzw. einzige anfechtbare.

Ansonsten kann ich noch zu Protokoll geben dass die ersten 10 der insgesamt 14 Songs das gesamte Spektrum der erwähnten assoziierten Bands abdeckt, sprich es ist ein wirklich intensives, instrumental gekonntes, energiegeladenes Album, dem eigentlich nur eine wirklich eigene Note fehlt, wenn es denn nicht die Symbiose der verschiedenen Stile ist. Die Songs sind kompakt und sehr dicht, aber gleichzeitig detailreich aufgebaut, manche drücken mächtig aufs Gespedal, wieder andere haben balladeske Züge. Obwohl vieles sehr gut ins Ohr geht ist es keine Platte die man einfach so auch nebenher hören sollte wenn man was davon haben möchte.

Die Songs 11 bis 14 scheinen einen Zusammenhang zu ergeben, zumindest gehen sie teilweise ineinander über.

Ich bin wieder mal sehr gespannt und freue mich sowohl auf die Reaktionen als auf die Auflösung.
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Disbe
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Re: Let The Music Do The Talking

Beitrag von Disbe »

Das klingt extrem interessant und ich hab nicht den blassesten Schimmer, was es sein könnte.
Daher bin ich sehr gespannt auf die Auflösung.
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Apparition
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Re: Let The Music Do The Talking

Beitrag von Apparition »

Gut beschreiben, größtenteils nachvollziehbare Assoziationen, die ich teilweise teile.
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Shadowrunner92
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Re: Let The Music Do The Talking

Beitrag von Shadowrunner92 »

Klingt in der Mischung interessant, auch wenn ich von den genannten Bands nur mit Queensryche was anfangen kann eigentlich (und auch da nur mit der Mindcrime). *g*
Auf jeden Fall bin ich gespannt, ob ich Band und Album kenne, klingeln tut jedenfalls bisher nichts.
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Re: Let The Music Do The Talking

Beitrag von Feindin »

Da bin ich aber echt mal neugierig auf die Auflösung
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Glaurung
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Re: Let The Music Do The Talking

Beitrag von Glaurung »

Ich habe bei der Beschreibung keinen Schimmer wer das sein könnte. Aber wieder interessant geschrieben.
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Re: Let The Music Do The Talking

Beitrag von Apparition »

Tip: Der Ripper isses tatsächlich nicht. Das Reich des Reapers auch nicht. Und dem Keeper seine Welt schon gar nicht.
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GoTellSomebody
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Re: Let The Music Do The Talking

Beitrag von GoTellSomebody »

Apparition hat geschrieben:Tip: Der Ripper isses tatsächlich nicht. Das Reich des Reapers auch nicht. Und dem Keeper seine Welt schon gar nicht.
Wat?
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Apparition
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Re: Let The Music Do The Talking

Beitrag von Apparition »

Da der gute GTS mir am RHF gesteckt hat, dass er das Album tatsächlich richtig gut findet, will ich ihn nicht länger auf die Folter spannen.

Im Jahr 2004, als Thrash Metal im Wesentlichen aus dem wiedererstarkten Dreigestirn Kreator/Destruction/Sodom und ein paar artverwandten Bands wie Defleshed, Witchery und Darkane bestand, Pantera mausetot waren, die Alterswerke der ganzen Bay Area Bands erst noch vor uns lagen, und das Retro Thrash Revival noch nicht zu erahnen war, saß ich ein wenig auf dem Trockenen: Testament, Forbidden, Exodus, Heathen und Kreator hatte ich erst vor wenigen Jahren für mich entdeckt und nun fehlte mit futter, um die neue Leidenschaft zu stillen. Bis eines Tages aus dem nichts eine Bombe namens "The Empires Of The Worlds" platzte. Die Band dazu hörte auf den Namen Biomechanical und gab der Metalwelt ein Album, das damals nicht seinesgleichen hatte und heute immer noch nicht hätte.

GTS' Assoziationen sind weitgehend auch meine, nur dass mir Charred Walls of the Damned als Vergleich zu klein sind und ich Queensryche eigentlich nicht heraushöre. Meine Beschreibung geht so: Vulgar Display Of Power meets Demanufacture meets Painkiller. Strapping Young Lad als Vergleich ist aber auch nicht verkehrt, weil die Art und Weise, wie hier Soundeffekte mit ziemlich unbarmherzigen Geschredder vermengt wurden, durchaus verwandt mit den kaputten Kanadiern war.

Biomechanical waren das Baby von John K, vormals Sänger bei den englischen Melodic-Proggies Balance of Power (Album: "Heathen Machine") und brachten es auf insgesamt drei Alben. Das erste, "Eight Moons", kenne ich leider immer noch nicht so richtig, das zweite ist das hier besprochene, ein drittes mit dem Titel "Cannibalised" folgte ein paar Jahre später. Leider trennte sich John K vorher von der kompletten "Empires"-Mannschaft, was dem Album nicht gut tat. Herauskam eine Reizüberflutung zu überladener und ähnlicher Songs mit alles andere als optimaler Produktion, sodass ich mir jenes Album bis heute nur schwer anhören kann. Seitdem ist Funkstille im Hause Biomechanical. Und auch Herrn K hat man seither an keinem Mikro mehr gesehen, was besonders schade ist, weil er für mich einer der komplettesten Metalsänger überhaupt war. Die folgenden Songs zeigen ganz gut, was ich meine (Soundqualität zum Teil nicht repräsentativ):
Letzterer Song, der zehnte, ist für mich der eigentliche Abschluss des Albums. Danach folgen weitere vier Songs, die "Absolution"-Suite, die nochmal eine ganze Ecke orchestraler und epischer angelegt sind als die anderen Songs und für mich eigentlich eher eine separate EP darstellen. Die drei Alben sind thematisch übrigens verknüpft und erzählen eine Geschichte vom Verlust menschlicher Identität, der Evolution des Menschen zur Maschine und dem Verlust von Freiheit. Ungefähr jedenfalls, so genau hab ich das auch nicht verstanden. *g*

Der Sound, das kommt auf den Youtube-Clips leider nicht gut rüber, ist übrigens eine Offenbarung für diese Art Musik. Kristallklar, fett, schneidend.

Bleibt noch zu sagen, dass ich die Band 2006 in Schweinfurt als Support von Exodus erleben durfte. "Erleben" ist dabei genau das richtige Wort, denn die Jungs waren tatsächlich fähig, ihr komplexes Getrümmer 1:1 auf die Bühne zu bringen, John K sang exakt wie auf Platte und Exodus, die damals bei mir ihre zweite Chance bekamen, sahen zwar nicht schlechter aus, aber auch nicht besser.

Tracklist:

01. Enemy Within
02. The Empires Of The World
03. Assaulter
04. Relinquished Destiny
05. Long Time Dead
06. Regenerated
07. DNA Metastasis
08. Survival
09. Existenz
10. Truth Denied
Absolution:
11. Part 1 - Final Offence
12. Part 2 - From The Abyss
13. Part 3 - Absolution
14. Part 4 - Disintegration

Ach so, von wegen Painkiller: Den Song haben Biomechanical tatsächlich um diese Zeit gecovert, nur steht er nicht auf meiner Version des Albums. Ich glaube aber, dass sie ihn auf der Tour tatsächlich live gespielt haben. Anyway, hier ist die beste Version, die es von diesem Song je gegeben hat:
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Re: Let The Music Do The Talking

Beitrag von Glaurung »

Ah... Die Scheibe habe ich damals sogar gehört. Fand ich damals eher doof. Ich werde mal wieder reinhören.
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Re: Let The Music Do The Talking

Beitrag von GoTellSomebody »

Da klingelt was. Ich glaube der Disbeliefer hat mal hier im Forum was dazu geschrieben, ich bin dann wie so oft aber drüber hinweggekommen.

Die Geoff Tate-Parts muss ich nochmal nachhören, es sind auch nicht viele, aber sie haben halten seinen Vibe.
Zuletzt geändert von GoTellSomebody am 06.06.2017 21:47, insgesamt 1-mal geändert.
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