Let The Music Do The Talking

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Porcupine
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Re: Let The Music Do The Talking

Beitrag von Porcupine »

War der Erstling nicht eine obskure Eigenveröfdentlichung bzw. ein Demo? Das hatte ich nämlich mal gehört und fand es richtig klasse. Das eigentliche Album (um das es hier geht) hat mich dann ziemlich enttäuscht weil es echt komplett anders war. Immer voll auf die 12, Reizüberflutung galore. Fand ich echt schade.
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Glaurung
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Re: Let The Music Do The Talking

Beitrag von Glaurung »

Glaurung hat geschrieben:Ah... Die Scheibe habe ich damals sogar gehört. Fand ich damals eher doof. Ich werde mal wieder reinhören.
Nochmal angehört, reicht dann aber auch. Definitiv nix für mich.
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Apparition
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Re: Let The Music Do The Talking

Beitrag von Apparition »

Porcupine hat geschrieben:War der Erstling nicht eine obskure Eigenveröfdentlichung bzw. ein Demo? Das hatte ich nämlich mal gehört und fand es richtig klasse. Das eigentliche Album (um das es hier geht) hat mich dann ziemlich enttäuscht weil es echt komplett anders war. Immer voll auf die 12, Reizüberflutung galore. Fand ich echt schade.
Zumindest auf einem Kleinstlabel veröffentlicht. Es war aber kein Demo, sondern schon als vollwertiges Album gedacht. Voll auf die 12 fand ich in dem Fall total super. :D
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Shadowrunner92
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Re: Let The Music Do The Talking

Beitrag von Shadowrunner92 »

Der Opener klingt ganz extrem nach neueren Symphony X. Also, wirklich so sehr, dass ich nicht verwundert wäre, wenn diese Scheibe Anteil daran hätte, dass Symphony X auf "Paradise Lost" auf einmal so heftig durchs Gelände bollerten und damit seitdem nicht wieder aufgehört haben.
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NegatroN
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Re: Let The Music Do The Talking

Beitrag von NegatroN »

Ganz seltsame und sterile Mischung aus Pantera und klassischem Metal, die damals für mich nicht funktioniert hat und es heute noch weniger tut.
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Chris777
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Re: Let The Music Do The Talking

Beitrag von Chris777 »

Ich find den Sound "tot". Sehr anstrengend zu hören.
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GoTellSomebody
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Re: Let The Music Do The Talking

Beitrag von GoTellSomebody »

So, der Eingangspost ist aktualisiert, als Überblick was die letzten vier Jahre hier so alles vorgestellt wurde.
Heute Abend werde ich mal gucken was ich dem Apparition als Nächstes schicke, ein paar Kandidaten schwirren mir schon durch die Murmel.
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Apparition
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Re: Let The Music Do The Talking

Beitrag von Apparition »

Ich bin auch am Überlegen. So zwei, drei Sachen fallen mir auf Anhieb ein.
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GoTellSomebody
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Re: Let The Music Do The Talking

Beitrag von GoTellSomebody »

Apparition hat geschrieben:Ich bin auch am Überlegen. So zwei, drei Sachen fallen mir auf Anhieb ein.
Fein.
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Re: Let The Music Do The Talking

Beitrag von GoTellSomebody »

Nächstes Album per PN geschickt, Apparition.
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Re: Let The Music Do The Talking

Beitrag von Apparition »

Mein erstes kommt heute Abend.
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GoTellSomebody
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Re: Let The Music Do The Talking

Beitrag von GoTellSomebody »

Apparition hat geschrieben:Mein erstes kommt heute Abend.
Gerade reingehört. Kenne ich, habe ich auf CD und sogar live auf dem Dynamo gesehen. Trotzdem beschreiben?
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Apparition
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Re: Let The Music Do The Talking

Beitrag von Apparition »

GoTellSomebody hat geschrieben:
Apparition hat geschrieben:Mein erstes kommt heute Abend.
Gerade reingehört. Kenne ich, habe ich auf CD und sogar live auf dem Dynamo gesehen. Trotzdem beschreiben?
Klar, machen. Fände ich gerade deswegen spannend. Bei 'nem Ratespiel besteht halt die Chance, auch mal was zu erraten.*g*

Ich bin aber eh dran, glaub ich. In Deine hab ich gestern schon kurz reingehört. Kommt mir bekannt vor, aber noch weiss ich's nicht.
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Re: Let The Music Do The Talking

Beitrag von GoTellSomebody »

Apparition hat geschrieben:
GoTellSomebody hat geschrieben:
Apparition hat geschrieben:Mein erstes kommt heute Abend.
Gerade reingehört. Kenne ich, habe ich auf CD und sogar live auf dem Dynamo gesehen. Trotzdem beschreiben?
Klar, machen. Fände ich gerade deswegen spannend. Bei 'nem Ratespiel besteht halt die Chance, auch mal was zu erraten.*g*

Ich bin aber eh dran, glaub ich. In Deine hab ich gestern schon kurz reingehört. Kommt mir bekannt vor, aber noch weiss ich's nicht.
Okay, stimmt, Du bist dran.
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Re: Let The Music Do The Talking

Beitrag von Apparition »

Ok, here we go again! :)

Das hier ist irgendwie nicht ganz einfach zu beschreiben, dann aber irgendwie doch. Hauptproblem ist, dass ich manchmal das Gefühl habe, dass da zwei verschiedene Bands am Werk sind. Los geht's mit etwas, das ich als teils höllisch groovenden Metal mit Southern-Kante bezeichnen würde. Ein bisschen Black Label Society, ein bisschen Corrosion of Conformity, aber mit eher klassischem Metal/Hardrock/Bluesrock-Sound. Aber nicht wie AC/DC oder so, sondern schwerer, cremiger. Nicht Australien, sondern New Orleans. Wichtig auch: mit Stonerzeugs hat das nichts zu tun, hier gibt's keine halbverwaschenen Siffriffs, das ist alles superdefiniert, superfett und voll auf den Punkt. Der Sänger dazu klingt reichlich whiskygestählt, aber nicht versoffen. Erinnert mich an den Shouter von Cyclone Temple, aber noch etwas rauher. Und an...aber dazu später.

Der erste Song, es gibt insgesamt 12, ist recht flott, hat einen ähnlichen Groove wie Psychotic Waltz' "Dancing In The Ashes" und heisst eventuell "War Machine".

Song zwei hat dann plötzlich zu den genannten Zutaten ein leichte Alice in Chains-Kante. Durch das etwas getragenere Tempo blüht der Sound so richtig auf, den ich für diese Musik als ziemlich perfekt ansehen würde. Satt, fett, aber transparent mit schön artikuliertem Bass.

Song drei ist so ähnlich, wird durch den Geang bzw. die Gesangslinie etwas mehr Richtung Endachtziger-US-Hardrock geschoben. Die Melodie in der Strophe hat auch was von den Riverdogs, nur nach drei Packungen Kippen. Der Text wäre Rob Lamothe & Co. aber sicher zu unanständig gewesen. Irgendwas mit "Dirty Little Voodoo Doll" und "Sister Sin"

Bei Song vier passiert stilistisch plötzlich etwas. Nicht nur, weil das ansatzweise sowas wie eine Ballade ist, sondern weil ich da plötzlich denke, dass jemand anders singt. Vorher hat mich der Sänger an jemand erinnert, ich wusste aber nicht wen, jetzt muss ich ganz klar an Tony Martin denken. Überhaupt hat der Song sehr viel von Black Sababath zu "Cross Purposes"-Zeiten. Viel Hall, viel getragene Theatralik. Auch vom Text her, "Beyond The Gates of Hell" und so. So ähnliche Soli hab ich von Iommi auch schon gehört. Bis dahin war ich sicher, dass das Amis sind, jetzt käme auch Schweden infrage.

Mit Song fünf geht es noch mehr ins Sabbath-Fahrwasser, aber jetzt mehr die Ozzy-Phase. Das Leitriff erinnert an die älteren Sabbath, und der Sänger singt zumindest die Strophen etwas höher, was ihn einen leichten Ozzy-Touch gibt. Im Refrain ist er dann aber wieder mehr er selbst, bzw. Tony Martins rauchender Zwilling. Eigentlich schon eine ziemlich geile Stimme, wenn ich so drüber nachdenke.

Song sechs schafft das Kunststück, gleichzeitig der bisher heavieste und bluesigste Song zu sein. Das mit dem Uptempo haben sie jedenfalls ziemlich schnell ad acta gelegt. So richtig Doom ist das aber alles nicht, eher Black Label Society auf 33 RPM.

Zwischenstand: Ich find's ziemlich geil, eigentlich perfekte Sommermucke, die einen ähnlichen Nerv trifft wie Royal Thunder, auch wenn das hier musikalisch schon eine etwas gröbere Kelle ist.

Song sieben könnte sowas wie die Radiosingle sein. Man klingt etwas zahmer, wegen mir melancholischer, aber so die "früh morgens nach der fünften Zigarre und dem dritten richtig guten Whisky"-Variante. Ich nenn sowas ja gern "Männerballade". Kann man nur schreiben, wenn man die Kunst beherrscht, Seelenschmerz und Testosteron in Einklang zu bringen. Nur für Profis.

Bei Song acht schwant mir, dass sich tempomäßig nicht mehr soviel tut. Das geht jetzt alles recht schleppend, ohne aber träge zu werden. Interessanterweise fesselt es mich aber trotzdem, weil man sich an manchem Detail in der Musik festbeißen kann. In den Songs passiert dann doch so einiges, und der große Vorteil ist, dass da wirklich Musiker mit Feeling am Werk sind. Das klingt nicht krampfhaft auf Heavy getrimmt, wie man das bei so Dicke-Eier-Rock ja gerne mal hat, sondern die Songs haben Luft und Nuancen. und der Sänger hält halt alles souverän zusammen.

*aufwach* Aha, es geht doch noch flotter. Die letzten drei Songs haben mich richtig schön eingelullt, jetzt klingelt der Wecker, Pulle weggestellt und ab an die Schippe. Eine schön abwechslungsreiche Nummer mit vielen Tempowechseln.

Übrigens sind die Songs angenehm knapp gehalten. Über fünf Minuten geht nur einer, die meisten bleiben unter vier.

Aha, sie musste ja kommen. Song 10 ist dann endlich die halb erwartete Schnulze. Wie nennt man das? Cajun? Akustik-Geschrubbe mit sehnsuchtsvollem Schmachten? Lustigerweise der kürzeste Song mit nicht Mal zweieinhalb Minuten, der zudem wie eine Art Led Zeppelin nach 15 Jahren im Eichenfass klingt. Passt irgendwie nicht zum Rest, ist aber lustig.

Als Einleitung zum, äh, Longtrack reichts aber allemal. Wuchtiger Anschlag, man nimmt sich Zeit, um in den Song reinzukommen, baut langsam auf, um dann in einem wirklich großen Refrain zu explodieren. Als würden COC einen Spätachtziger-Sabbath-Song covern. Bitte als Lehrbeispiel für Halbballaden in alle Lehrbücher aufnehmen. Yeah, und dann geht der Refrain unmittelbar ins Solo über, sowas liebe ich ja total. Keine Ahnung wie der Song heisst, aber ich will ihn in jeder Playlist haben. Stark!

Zum Schluss gibt's nochmal eine Art ungehobelten Zwillingsbruder des Openers, die zwei Uptemposongs rahmen das Album also ein. Die Gitarrenkreischer hätte ich jetzt nicht gebraucht, aber so geil, wie das schon wieder gesungen ist, geht der Track völlig in Ordnung. Eigentlich sogar eine richtige Hymne, und es ist völlig klar, dass das der Rausschmeißer sein musste. Nochmal ein exra sahniges Solo obendrauf, wir sehen die Bridges burn mit Flames of Retribution und zum Schluss gibts nochmal die volle Heaviness-Breitseite.

Irgendwie kommt mir das alles bekannt vor, nein, ich bin sicher, dass ich die Band kenne. Bedeutet, dass ich bei der Auflösung die Hände vorm Gesicht zusammenschlagen werde. Vor allem den Sänger hab ich sicher schon irgendwo gehört. Dieses Album ist wahrscheinlich relativ neu, Ende Neunziger bis heute, würde ich sagen. Ich mag COC teils sehr, Black Label Society ein bisschen, Down maximal so halb, die Jungs da aber sehr. Ich würde ja fast sagen, die haben Down gehört und sich dann gesagt, "Das machen wir jetzt mal mit Feeling, Männer!"
Keine Ahnung, ob das jetzt ein Semiklassiker ist, den ich nicht kenne, oder wieder ein Geheimtip, aber ich will es haben. Sobald die Auflösung da ist, geht der Finger zum Bestellbutton.
Zuletzt geändert von Apparition am 14.07.2017 07:44, insgesamt 1-mal geändert.
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