Wir sind nicht mehr Papst.

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Tolpan
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Re: Wir sind nicht mehr Papst.

Beitrag von Tolpan »

Master_of_Insanity hat geschrieben:So gesehen bin ich dann auch sehr konservativ, ich höre meine alten Lieblinge immer auf und ab, und bin kaum noch offen für neues (habe mir 2012 auch nur die Scheiben "alter" Bands wie Paradise Lost, Testament oder Therion neu dazugelegt). Dennoch ist mir politisch konservatives Gedankengut sehr fremd. Das eine muss also mit dem anderen nicht unbedingt was zu tun haben ...
Auch das sei Dir unbenommen. Noch mal: Es ging mir darum, ob es CDU-Metaller gibt, die es nach Eurem Verständnis nicht geben könne. Und da bin ich entschieden anderer Ansicht.

Das macht Dich oder oger ja noch lange nicht zu einem.
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oger
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Re: Wir sind nicht mehr Papst.

Beitrag von oger »

Ich habe ja nicht angezweifelt, dass es CDU-Metaller gibt, sondern mich gewundert, dass das für einige unter einen Hut geht.

Auch traditioneller Metal und eine CDU-Weltanschauung passen für mich einfach nicht zusammen.
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1984
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Re: Wir sind nicht mehr Papst.

Beitrag von 1984 »

Tolpan hat geschrieben:
Und den konservativen Metallern, die ich kenne, geht es um das Bewahren bestehender musikalischer Strukturen und Werte.

Oder würdet ihr Heavy Metal als innovative Musikform bezeichnen? Und ich meine jetzt das, was hier im Forum im Traditionsbereich stattfindet und nicht im Alternativ-Bereich.

Klar gibt es Entwicklungen, aber die in einem festen Korsett.

Ich verstehe wirklich nicht, wie man das ernsthaft verneinen kann. Klar ist das uncool, aber IMHO sind die Parallelen deutlichst.
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oger hat geschrieben:Das macht einen aber doch nicht automatisch zu einem potentiellen Merkel-Jünger oder Ratzinger-Gutfinder?
Nein. Aber trotzdem konservativ, und darum ging's ja in dem Gedanken.
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Tolpan
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Re: Wir sind nicht mehr Papst.

Beitrag von Tolpan »

oger hat geschrieben:Auch traditioneller Metal und eine CDU-Weltanschauung passen für mich einfach nicht zusammen.
Das dürfte ein CDU-wählender Metaller anders sehen. Aber wir drehen uns im Kreis.
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Master_of_Insanity
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Re: Wir sind nicht mehr Papst.

Beitrag von Master_of_Insanity »

Tolpan hat geschrieben:Es ging mir darum, ob es CDU-Metaller gibt, die es nach Eurem Verständnis nicht geben könne. Und da bin ich entschieden anderer Ansicht.
Yep, es gibt sie dann wohl, die CDU-Metaller, beweist ja auch das Forum. Und sogar symphatische wie SMM ;)
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Re: Wir sind nicht mehr Papst.

Beitrag von Endamon »

oger hat geschrieben:Ich habe ja nicht angezweifelt, dass es CDU-Metaller gibt, sondern mich gewundert, dass das für einige unter einen Hut geht.

Auch traditioneller Metal und eine CDU-Weltanschauung passen für mich einfach nicht zusammen.

Wenn man von Sex, Drugs and Rock N Roll ausgeht dann weniger, außer der Mensch hat sich im Laufe des Lebens gewandelt. "Sollte" man von ausgehen. Gibt ja auch Menschen die nur die Musik konsumieren und auch unter dem Begriff "Metaller" laufen, habe ich mal gehört. :wink:
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oger
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Re: Wir sind nicht mehr Papst.

Beitrag von oger »

Man kann doch die CDU nicht auf das "Bewahren" beschränken, unabhängig von den Inhalten. Es geht doch vor allem darum, was sie bewahren wollen.
Zumal die ja "neuen" Dreckrigkeiten gegeüber ja duchaus aufgeschlossen sind, so lange es ihren Zielen dient.
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Tolpan
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Re: Wir sind nicht mehr Papst.

Beitrag von Tolpan »

oger hat geschrieben:Man kann doch die CDU nicht auf das "Bewahren" beschränken, unabhängig von den Inhalten. Es geht doch vor allem darum, was sie bewahren wollen.
Zumal die ja "neuen" Dreckrigkeiten gegeüber ja duchaus aufgeschlossen sind, so lange es ihren Zielen dient.
Und da schießt Du Dich ausgerechnet auf die CDU ein? Hier gibt´s auch FDP-Wähler, fang mal lieber bei denen an...*g*
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oger
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Re: Wir sind nicht mehr Papst.

Beitrag von oger »

Tolpan hat geschrieben:
oger hat geschrieben:Man kann doch die CDU nicht auf das "Bewahren" beschränken, unabhängig von den Inhalten. Es geht doch vor allem darum, was sie bewahren wollen.
Zumal die ja "neuen" Dreckrigkeiten gegeüber ja duchaus aufgeschlossen sind, so lange es ihren Zielen dient.
Und da schießt Du Dich ausgerechnet auf die CDU ein? Hier gibt´s auch FDP-Wähler, fang mal lieber bei denen an...*g*
Wo? :o

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MetalManni
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Re: Wir sind nicht mehr Papst.

Beitrag von MetalManni »

7th_Eddie hat geschrieben:
MetalManni hat geschrieben:
7th_Eddie hat geschrieben: Ich bin da jedenfalls auf Deiner Seite. Ich meine weltlich gesehen hab ich auch Respekt vor der Entscheidung. Aber von allem weltlichen distanzieren sich die Katholenaffen ja nunmal und daher sieht es in Sachen Berufswahl hier etwas anders aus. Denn dieses Amt ist ja kein Job bei den Stadtwerken Vatikan-Süd, sondern etwas, wo sich die Kirche nach eigenen Aussagen ja seit Jahrhunderten sein Monopol drauf bildet. Und wenn man schon so engstirnig auf seinen Prinzipien reitet, dann muss ein Papst es eben auch durchziehen, denn er KANN JA AUF GOTTES HILFE HOFFEN, ODER ETWA NICHT??? Und die Kirche hatte ja nun 700 Jahre Zeit, sich mal zu überlegen, was man in einem solchen Fall machen könnte. Denn wenn man immer nur sterbefällige alte Säcke in dieses Amt packt, muss man auch damit rechnen, dass einer schon vorher zusammenbricht, Churchout-Syndom, meinetwegen. Zwei Katholiken bei uns sind völlig geschockt und haben dafür ebenfalls kein Verständnis. Sie sind der Auffassung, wer einen starken Glauben hat, darf und wird nicht freiwillig sein Amt in Frage stellen. Seh ich genauso, der glaubt wie so viele einfach die ganzen Lügenmächen nicht wirklich. Whimps and Posers leave the Petershall...
Da ist schon was Wahres dran.
Aber jetzt mal im Ernst. Zeit für ein Gedankenexperiment, also unabhängig von Benedikts Entscheidung jetzt. Mal angenommen, ein Papst bleibt regulär im Amt und wird dann wirklich dement (gibts in unserer Gesellschaft öfters); bleibt jedoch noch lange am Leben. Also zum Beispiel meine Großmutter hat bestimmt fünf Jahre lang keinen zusammenhängenden Gedankengang gehabt und war danach dann noch weitere fünf Jahre komplett bettlägerig. Also im Extremfall kann sich Altersdemenz über ein Jahrzehnt ziehen. Wäre der Papst dann wie der Imperator bei Warhammer 40.000, es gibt ihn, aber man sieht und hört nichts mehr von ihm? Und bevor jetzt jemand sagt "blöder Vergleich", der denke sich halt den letzten Satz weg, aber wie sieht denn dann die Lage aus?
Meinst Du in der Außendarstellung, weil die Islamisten jetzt die Chance des untergehenden Christentums sehen und ihre Angriffe jetzt erst richtig vom Stapel lassen? Denn ich glaube nicht wirklich, dass der Papst der große Alleinherrscher ist und alles auch seinen Gang gehen würde, wenn der Papst 'n Pflegefall wäre. Aber nach außen hin ist die Kirche ohne Papst in den Augen vieler, vor allem Feinde derselben handlungsunfähig, meinst Du das?
Ja, das meine ich. Wenn ein Papst gar nicht mehr ansprechbar wäre und nicht mehr sprechen könnte. Dann müssten Ansprachen ausfallen. Ich habe nur spekuliert, dass gute Pflege ihn dann vielleicht noch über Jahre am Leben halten könnte. Aber da würden ja ganz viele Ansprachen ausfallen. Ich möchte keinem Menschen wünschen, dass er dement wird, aber ich habe das schon mal gesehen und das kann auch noch ernster sein als bloß ein bisschen senil.
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Re: Wir sind nicht mehr Papst.

Beitrag von 1984 »

oger hat geschrieben:Man kann doch die CDU nicht auf das "Bewahren" beschränken, unabhängig von den Inhalten. Es geht doch vor allem darum, was sie bewahren wollen.
Dem würde ich teilweise widersprechen. Natürlich spielen die Inhalte eine wesentliche Rolle, aber mit dem "Bewahren" an sich geht oft eine gewisse Dogmatik einher. Es werden bestimmte Grundpfeiler gesetzt, die sozusagen die Ausgangslage des Verständnisses, "wie die Welt funktioniert", mehr oder weniger fest determinieren. Auf deren Grundlage werden dann Entscheidungen getroffen.

Ich selbst bin da anders gestrickt, mein Weltbild schmeißt sich mit neuen Erfahrungen andauernd selbst über den Haufen. Einige klare Bezugsnormen habe ich schon, aber selbst die geraten ab und zu ins Wanken. Ich würde behaupten, dass meine Entscheidungsprozesse - und zwar völlig unabhängig von den Inhalten selbst - dadurch völlig anders ablaufen und i.d.R. auch zu anderen Ergebnissen führen.
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Re: Wir sind nicht mehr Papst.

Beitrag von 7th_Eddie »

MetalManni hat geschrieben:Ja, das meine ich. Wenn ein Papst gar nicht mehr ansprechbar wäre und nicht mehr sprechen könnte. Dann müssten Ansprachen ausfallen. Ich habe nur spekuliert, dass gute Pflege ihn dann vielleicht noch über Jahre am Leben halten könnte. Aber da würden ja ganz viele Ansprachen ausfallen. Ich möchte keinem Menschen wünschen, dass er dement wird, aber ich habe das schon mal gesehen und das kann auch noch ernster sein als bloß ein bisschen senil.
Ah, okay.
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1984
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Re: Wir sind nicht mehr Papst.

Beitrag von 1984 »

MetalManni hat geschrieben:Ich möchte keinem Menschen wünschen, dass er dement wird, aber ich habe das schon mal gesehen und das kann auch noch ernster sein als bloß ein bisschen senil.
Ich weiß nicht, ob's für mich was schlimmeres gäbe als Demenz. Sau die Kotz-Krankheit.
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Re: Wir sind nicht mehr Papst.

Beitrag von 7th_Eddie »

1984 hat geschrieben:
MetalManni hat geschrieben:Ich möchte keinem Menschen wünschen, dass er dement wird, aber ich habe das schon mal gesehen und das kann auch noch ernster sein als bloß ein bisschen senil.
Ich weiß nicht, ob's für mich was schlimmeres gäbe als Demenz. Sau die Kotz-Krankheit.
Wenns schnell gehen würde und man's nicht mitbekommt vielleicht "besser" als bei vollem Bewusstsein im Pflegebett jahrelang dahinzusiechen. Man weiß es nicht. Ich weiß nur aus meinem Sozialjahr, dass die Leidenden nicht die Demenzkranken sondern die geistig gesunden aber körperlich zerbrochenen Leute waren. Die Abgedrehten lebten in ihrer Welt, Jahrzehnte zurück oder ganz woanders, waren aber glücklich, zumindest sah es so aus. Musste man halt mitspielen weil wenn nicht, sind die ausgeflippt. Was solche wirklich fühlen weiß man nicht aber augenscheinlich waren sie zufrieden. Aber für die Angehörigen und Mitmenschen war es schlimm, diese völlige Entfremdung von Freunden und Familie, eigentlich ein unwürdiger Zustand. Und davor hatte der Papst vielleicht Schiß, sich für die anderen zu entwürdigen, sabbernd auf dem Balkon zu stehen und mit blödem Gelaber die Kirche blamieren.
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Re: Wir sind nicht mehr Papst.

Beitrag von Alphex »

1984 hat geschrieben:
oger hat geschrieben:Man kann doch die CDU nicht auf das "Bewahren" beschränken, unabhängig von den Inhalten. Es geht doch vor allem darum, was sie bewahren wollen.
Dem würde ich teilweise widersprechen. Natürlich spielen die Inhalte eine wesentliche Rolle, aber mit dem "Bewahren" an sich geht oft eine gewisse Dogmatik einher. Es werden bestimmte Grundpfeiler gesetzt, die sozusagen die Ausgangslage des Verständnisses, "wie die Welt funktioniert", mehr oder weniger fest determinieren. Auf deren Grundlage werden dann Entscheidungen getroffen.
Wenn wir in der Musikwelt bleiben - da hätten wir auch das Hauptproblem von Punkrock. Klassischen Deutschpunk hört doch heute außer 15jährigen Gymnasiastinnen aus gutem Hause und Herren über 40 doch kaum noch jemand.

Wenn wir in musikalisch substanzielleren Bereichen (sprich dem Kram außerhalb Dtlands) unterwegs sind - die meisten Bands haben sich entweder baldigst aufgelöst oder konsequent das gleiche gespielt (nachdem sie ihren Stil halt gefunden hatten) - die Bands, die lange Zeit immer wieder experimentiert haben und damit nicht auf die Fresse geflogen sind kann man an einem Finger abzählen (er trägt einen Ring, auf dem "Fugazi" steht).
"Wenn man in der Metalszene unterwegs ist, dann bekommt man quasi NIE politische Statements zu hören. Auch deswegen liebe ich diese Szene so. Politik ist dort nunmal kein Thema. Fast schon ein Tabuthema."
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