Thunderforce hat geschrieben:
Track 10 (5:09)
“Am Fuck and you are afraid of me?
You have learnt from wathcing TV...
Am Fuck the scum you fear?
Misery is generous we can share!
People that think must always die
They know too well the shit passing by....“
ROTER HINTERGRUND, DARAUF EIN COMICBILD, DAS EHER NACH GRAFITTI AUSSIEHT, ES ZEIGT ZWEI TYPEN (EINER BLOND UND LANGHAARIG, DER ANDERE MIT KURZEM, DUNKLEN HAAR), DIE KLAMOTTENTECHNISCH AUSSEHEN, WIE MITTELALTERLICHE HANDWERKER UND BEIDE WAS IN DER HAND HABEN. DER BLONDE HAT EINE AXT, BEI DEM ANDEREN ERKENNT MAN NUR EINEN HÖLZERNEN GRIFF.
Zum Song: Gitarrenriff, dann setzen Drums und Keyboards ein. Das ganze ist unterlegt mit viel Hall und klingt irgendwie „groß“. Gesprochene, monotone Vocals, alsdann zieht das Tempo an, die Keyboards klingen nun sehr futuristisch, der Gesang ist jetzt so Gekeife, für Black Metal aber zu whimpig *g* - Der Chorus (?) ist dann klar gesungen. Musik würde ich insgesamt am ehesten dem Prog zuordnen, allerdings in moderner Auslegung. Hier passiert jedenfalls ne Menge, zusammenzupassen scheint es auf den ersten Hör nur teilweise, aber dann fügt es sich doch gut zusammen. Diese schnellen Parts mit den Röchelvocals und den Spacekeyboards gefallen mir am besten. Erneut sehr interessant und definitiv wert, da mal ein weiteres Ohr zu riskieren. Der Song wird langsamer und die Gitarren erinnern fast ein wenig an My Dying Bride. Ich finde das besser, je länger es dauert.
Yay! Cool dass du’s magst, hätt ich jetzt erst mal nicht mit gerechnet. Das sind
Solefald aus Norwegen mit
Fuck Tales, sollte den meisten hier eigentlich schon ein Begriff sein. *streng guck*
Musikalisch gehen sie in eine ähnliche Richtung wie bspw. Arcturus, auf den ersten Blick zumindest. Ich mag Arcturus auch sehr gerne, finde die Unterschiede zwischen beiden aber erwähnenswerter, vor allem weil sie aus meiner Sicht zugunsten von Solefald ausfallen
Solefald ist ein Ein-bis-Zwei-Mann-Studio-Projekt (im Booklet die beiden Bubis mit den Äxten *g*) von denen der Eine fast alle Instrumente selbst einspielt. Das Coole sind hier wieder mal die Texte, die – im Gegensatz zu dem eher mythischen Kram von Arcturus – sich zwar auch hin und wieder mythischen Figuren bedienen aber wesentlich diesseitiger orientiert sind und dabei total satirisch, grob bösartig und hochgradig beleidigend.*g* Jede Textzeile sprüht vor Wortwitz, verbale Entgleisungen an jeder Ecke. Und wenn sie Coco Chanel, Tom Cruise, Hiroshima und Jurassic Park innerhalb von 6 Minuten verspeisen, da will ich schreien vor Glück.*g* Übrigens hat jedes Album ein (tolles) Konzept, teilweise wird das vorangegangene wieder aufgegriffen. Hör dir am besten mal die ‚Neonism‘ an.
Track 11 + 12 (4:41 und 1:21)
“I shall exercise my right to be hateful
Cleanse the tired mind“
DAS ARTWORK IST SCHWARZWEISS UND ZEIGT EIN RECHT VERWASCHENES BILD VON ETWAS, WAS DER KOPF EINER ZIEGE SEI KÖNNTE, ALSO SO EIN SATANSVIECH DA HALT, NE? *g* DER TEXTAUSSCHNITT IST GENAU AUF HÖHE DER AUGEN, QUASI WIE EIN SCHWARZER BALKEN ZUR UNKENNTLICHMACHUNG.
Zu den Songs: Kurzes Keyboardintro, dann setzt ein mächtig pumpender Bass ein, dann tiefergelegte Gitarren. Highspeed, Blastbeat, Ein tiefer röhrender Schrei. Och näää. Das ist wieder so eine Quatschnummer, bei der der Sänger klingt, als würde er durch eine Kloschüssel singen. Röööö rööööö röööö. Sorry, ich muss bei dieser Art von Vocals immer grinsen, weil es einfach total lächerlich klingt, obwohl die hier im Text vermutlich gerade derbe abhassen. Nein. Geht nicht. Kann ich nicht ernst nehmen. Der zitierte Textausschnitt ist dann eher so drüber geschrien, also wie ein aufgeregter Politiker. Musikalisch teils nicht schlecht, besonders wenn sie nicht vollkommen durchdrehen beim Tempo, aber dieser behinderte Gesang ist halt einfach nur schlecht.
Song 2 ist dann mehr ein Outro, irgendwelches Höllengejaule, eine Trompete (?), im Vordergrund hört man so monströses Gewürge und Geschmatze, soll wohl ein Höllenhund sein oder so. Naja.
*rofl*
Wurde ja schon richtig erkannt,
Akercocke mit
Eyes Of The Dawn + Abbadonna Dying In The Sun.
Nun ja.*g* Ich mags ja eigentlich auch eher rumpelig, aber hin und wieder gibt’s dann doch den ein oder anderen Lichtblick im „schönen“ BM. Ich find den Mix aus Kloschüssel-Gerülpse, Kreissägenmassaker-Gekreische und „aufgeregtem Politiker“- Gesangsversuch ja ziemlich gelungen.*g* Dass das dabei so gepflegte BM-Typis mit Haarspülung und Rotwein sind, blend ich halt mal gepflegt aus.
(LOL, ich dachte irgendwie immer, dass sei ein Pferd mit übler Kolik oder sowas…)
Track 13 (5:56)
“I see blood around his snout – A smile thats' bigger than his mouth
They come tu hurt him every day – To stomp him back into a crouch
They will never quite cut through
Cause he's got a little piece of you
The time gets longer every day
But he sits there smiling in his cave“
EINE FRAU IN EINEM ROTEN ROCK UND MIT EINEM ROTEN OBERTEIL STEHT VOR EINER GELBBRAUNEN WÜSTENLANDSCHAFT, GANZ IM HINTERGRUND EINE RUINE ODER EINE GEBÄUDE. WOLKENHIMMEL MIT GEWITTERSTIMMUNG.
Zum Song: Sehr rhythmisch, Drums und Gitarren, dazu weibliche Vocals, die eher gesprochen als gesungen klingen und eine recht psychotische Note aufweisen. Könnte schon wieder Jarboe sein. Oder Björk nach jeder Menge Drogen und nachdem sie zusammengedroschen wurde. Auf einmal schreit sie wie am Spieß, die Mucke wird lauter und kracht ordentlich aus den Boxen. Dann wird’s wieder ruhiger, sie singt aber nun, statt zu sprechen. Das ganze verströmt eine starke Alptraumstimmung, klingt sehr krank und unwirklich. Klasse. Inzwischen spricht sie wieder, flüstert fast. Die Musik ist schleppend, apokalyptisch, hat ein bißchen was von Bands wie Red Sparowes oder auch Neurosis. Voll geil, das Lied!
Ja!!! Die nicht mehr existierenden (
)
Battle Of Mice mit
Sleep And Dream. Ein Album, ein Volltreffer, und zwar nur bedingt wegen der Musik. Die ist nicht schlecht (kann auch gar nicht, da hat nämlich irgendeiner von Neurosis noch die Finger mit im Spiel, wenn auch nur bzgl Artwork oder so^^), aber auch nicht grade hochgradig innovativ. Was das Album zu einem Volltreffer macht, ist ganz allein die absolut umwerfende und dabei völlig gestörte Julie Christmas. Die Frau schreit, spuckt, flüstert und heult sich die Seele aus dem Leib, dass es eine wahre Freude ist. Ganz großes Kino. Ich glaube sie spielt aktuell in zwei Noise-Bands und macht solo ein paar Sachen, bin da nicht ganz im Bilde.
Sleep And Dream für alle
Track 14 (6:23)
...colour me
infect me with your joy“
MAN SIEHT EINE GEBÄUDEECKE VON UNTEN, AUSSERDEM DIE SILHOUETTE EINES MANNES, DER MIT AUSGEBREITETEN ARMEN VOM DACH SPRINGT. EHER EIN FOTO(MONTAGE), ALS EINE ZEICHNUNG.
Zum Song: Das Bild kenne ich, ich meine das wäre ein Cover und ich hab das schonmal gesehen. Irgendwas, was Kingrandy mir mal gezeigt hat und die Band begann mit „A“ glaube ich. Airbag? Glaube ja. Die Musik war aber anders, glaube ich *g*
Das hier beginnt als Doom Metal mit Grunzgesang, recht klischeehaft (aber nicht schlecht), aber der sich dann anschließende Part (der Übergang ist leicht mißraten) klingt dann doch ganz anders. Leicht futuristisch. Dann beginnt ein sehr ruhiger Part mit hallender Gitarre und irgendwelchen knarzenden Effekten im Vordergrund. Wird wieder härter, gitarrentechnisch sehr melodisch und melancholisch, der Gesang ist halb gegrunzt, halb gekreischt. Insgesamt klingt das alles eher „schön“, als bedrohlich oder wirklich finster. Ist aber dennoch gelungen, besonders musikalisch, die Stimme finde ich jetzt etwas austauschbar. Insgesamt aber ne runde Sache.
Da du’s erwähnst: Ich bin mir bei dem hier gar nicht sicher, dass es mit der Band was zu tun hat, ich hatte das Album nach Bildern gegoogelt und es gab nix Brauchbares, da hab ich das genommen. Fande es stimmungstechnisch sehr passend. Ja, die schöne Seite des Doom,
Mar de Grises mit
One Possessed vom Album Draining The Waterheart. Klar, das ist jetzt nicht besonders böse oder düster, sondern vor allem weiträumig und atmosphärisch, was man eigentlich so richtig nur unterm Kopfhörer mitbekommt. Ich kenne kaum eine andere DoomMetal Band mit einer derart intensiven Atmosphäre, mich hat das Album beim ersten Hören richtiggehend geflasht.
Track 15 (3:57)
“I'm a jailbird to your music
A criminal in your prayer
I watch you when you sleep“
EINE FRAU MIT ZUVIEL ROUGE UND LIPPENSTIFT UND MIT AUFGEMALTEM SCHNURRBART GUCKT AUS EINEM FENSTER MIT BLAUEM RAHMEN. AUF DEM KOPP HAT SIE EINE ART HÄDELDECKCHEN. HMM. *g*
Zum Song: Ist das jetzt von LP konvertiert oder soll das klingen, wie ne alte LP? Egal, jedenfalls klingt es so. Ruhige, akustische Gitarren, eine Frau singt, klingt dabei als würde sie durch ein Telefon singen. Melodietechnisch klingt es nach einem Kinderlied, nach einem traurigen Kinderlied. Die Stimme wird kratziger und brüchiger. Insgesamt krank, spricht mich aber ehrlich gesagt überhaupt nicht an, sondern ich finds eher nervig. Next! *gg*
*kicher*
Ein Versuch war’s wert.*g*
Coco Rosie mit dem
Tekno Love Song. Habe ich bei den Amsterdam Acoustics gehört, und fand’s geil. Zwei reichlich fertige Schwestern aus den USA, die stimmtechnisch auch noch mit Björk verwandt sein könnten. Nervig stimmt schon irgendwie, aber dann halt auch wieder toll.*g* Die Fräuleins auf diesem Sampler haben ja alle irgendwie einen oder zwei neben sich laufen, aber das ist doch alles noch hörbar... Sei froh, dass ich dir nicht sowas wie die Wahnsinnigen von Gallhammer oder so draufgepackt hab.*g*
Track 16 + 17 (1:44 und 6:30)
“The hell is the others
And the heaven is a hell
It's my own
It's my story
All alone
Fight or flight“
EIN WOLKENHIMMEL MIT EINEM RESTLICHT DER UNTERGEHENDEN SONNE. AUF EINER WOLKE SITZT DER UMRISS EINES MANNES, DER SEHR DÜNN, FAST SKELETTARTIG WIRKT. OBEN LINKS IM HIMMEL SIND UMRISSE VON SEESTERNEN UND MUSCHELN UND EIN GROSSER FISCH, DER AUS EINER DER WOLKEN ZU ENTSTEHEN SCHEINT.
Zu den Songs: Der erste ist wohl eher das Intro. Gepiepse zu Beginn, Klavier, Stimmensamples, Gitarren, Keyboards, orientalische Gesänge im Hintergrund. Hat ein bißchen was von Anathema.
Der „richtige“ Song beginnt ruhig, Percussion im Hintergrund, eine sanft dahingleitende Stimme, bevor der Song härtetechnisch etwas zulegt, vom Tempo aber getragen und fast schwelgerisch bleibt. Insgesamt ist der Song eher ruhig, auch wenn sich die Intensität steigert, das hier klingt mehr nach Ballade. Und trotz aller Schönheit des Songs klingt er trotzdem ziemlich fertig und hoffnungsfrei, was besonders am sonoren Gesang liegt. Das ganze grenzt an Kitsch, ist aber völlig geil. Die Stimme hat was von Tanita Tikaram, wobei das hier ein Mann sein dürfte *g* - Super und toller Abschluß!
Joa, wie Pete richtig gesagt hat, haben wir zum Schluss dann noch
Gazpacho mit
Missa for Atropos I + Defense Mechanism. Die einzige der Neo-Prog Bands, die ich mir anhören kann, dafür aber mit allergrößter Begeisterung und dauerhuldigend. Dieses Lied ist so niederschmetternd schön, das gibt’s gar nicht. Leider kommt das Album da nicht wirklich mit! Deshalb sei dir auf jeden Fall noch gesagt, dass du dir bitte erst ihre zwei Meisterwerke anhören solltest: ‚Night‘ und ‚Tick Tock‘. ‚Night‘ ist wirklich ein Meilenstein und ich würde gern ein weiteres Beispiel posten, aber da alle Songs nahtlos ineinander übergehen ist das doof. Hör dir das Album unbedingt mal als Ganzes an. Bin mir ziemlich sicher, dass dir das sehr zusagt.
Weil Gazpacho in der Regel nicht so oft besprochen werden, hier der Abschlusssong:
So, endlich durch. Danke dir nochmal für das schöne Review!