https://www.zeit.de/kultur/2018-10/bret ... -trump-usaEs gibt anscheinend keine größere Sünde, als einen weißen Mann zu demütigen, selbst wenn er sich eine moralische Verfehlung oder gar ein Verbrechen zuschulden hat kommen lassen. Der Fall Kavanaugh geht noch weiter: Es gibt im modernen Amerika keine schlimmere Sünde, als sich gegen die Demütigung durch einen weißen Mann zu wehren.
Die USA werden uns noch viel Freude bereiten
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Re: Die USA werden uns noch viel Freude bereiten
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Re: Die USA werden uns noch viel Freude bereiten
Ich glaube, die Antwort ist in dem Fall ausnahmsweise einfacher als diese Analyse vermutet: Es geht in den USA nur noch um "wir gegen die". Das überlagert nicht nur alle inhaltlichen Fragen, es ersetzt sie. Weder die Republikaner noch die Demokraten haben sich auch nur im Ansatz für die Person Kavanaugh oder ihre Eignung oder die Konsequenzen interessiert. Die Republikaner haben für ihn gestimmt, weil es ihr Kandidat war. Die Demokraten haben gegen ihn gestimmt, weil es deren Kandidat war. (Mit einzelnen Ausnahmen, die aber auch nur darin begründet lagen, dass demnächst Wahlen für die Betreffenden anstehen und man für den gestimmt hat, der zum Lager der Wähler gehört.)Wishmonster hat geschrieben:https://www.zeit.de/kultur/2018-10/bret ... -trump-usaEs gibt anscheinend keine größere Sünde, als einen weißen Mann zu demütigen, selbst wenn er sich eine moralische Verfehlung oder gar ein Verbrechen zuschulden hat kommen lassen. Der Fall Kavanaugh geht noch weiter: Es gibt im modernen Amerika keine schlimmere Sünde, als sich gegen die Demütigung durch einen weißen Mann zu wehren.
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Re: Die USA werden uns noch viel Freude bereiten
Wobei es seitens der Demokraten schon recht deutliche Begründungen dafür gab, weshalb sie den Mann für nicht geeignet halten und sie haben konsequent so gestimmt. Nur wurde das leider recht deutlich von dem ganzen Lärm drumherum überlagert. Und sobald es in irgendeiner Art und Weise sachlich wurde (abseits der Vorwürfe gab es da u.a. Kritik zu den seltsamen finanziellen Statements von Kavanaugh, die gelinde gesagt problematisch sind oder der Tatsache, dass 90% seiner Akten nicht einsehbar waren) gab es die nächste Krawall-Aktion von Trump, auf die dann die Demokraten wieder entsprechend reagieren. Seitens der demokratischen Partei gab es während der ganzen Obama Zeit noch sehr deutliche Konsens-Bemühungen, dem sich die Republikaner immer recht deutlich verweigert haben in den letzten 10 Jahren. Da sind für mich die Rollen bzw. ist die Position des Buhmanns schon recht deutlich besetzt.NegatroN hat geschrieben:Ich glaube, die Antwort ist in dem Fall ausnahmsweise einfacher als diese Analyse vermutet: Es geht in den USA nur noch um "wir gegen die". Das überlagert nicht nur alle inhaltlichen Fragen, es ersetzt sie. Weder die Republikaner noch die Demokraten haben sich auch nur im Ansatz für die Person Kavanaugh oder ihre Eignung oder die Konsequenzen interessiert. Die Republikaner haben für ihn gestimmt, weil es ihr Kandidat war. Die Demokraten haben gegen ihn gestimmt, weil es deren Kandidat war. (Mit einzelnen Ausnahmen, die aber auch nur darin begründet lagen, dass demnächst Wahlen für die Betreffenden anstehen und man für den gestimmt hat, der zum Lager der Wähler gehört.)Wishmonster hat geschrieben:https://www.zeit.de/kultur/2018-10/bret ... -trump-usaEs gibt anscheinend keine größere Sünde, als einen weißen Mann zu demütigen, selbst wenn er sich eine moralische Verfehlung oder gar ein Verbrechen zuschulden hat kommen lassen. Der Fall Kavanaugh geht noch weiter: Es gibt im modernen Amerika keine schlimmere Sünde, als sich gegen die Demütigung durch einen weißen Mann zu wehren.
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Re: Die USA werden uns noch viel Freude bereiten
Ja, die Republikaner waren in den letzten Jahren deutlich destruktiver und verantwortungsloser. Aber die Demokraten spielen das Spiel trotzdem mit. Und im Zweifelsfall wiegt da die Taktik auch mehr als die Sache. Ganz konkret aktuell auch bei Joe Manchin.infected hat geschrieben:Wobei es seitens der Demokraten schon recht deutliche Begründungen dafür gab, weshalb sie den Mann für nicht geeignet halten und sie haben konsequent so gestimmt. Nur wurde das leider recht deutlich von dem ganzen Lärm drumherum überlagert. Und sobald es in irgendeiner Art und Weise sachlich wurde (abseits der Vorwürfe gab es da u.a. Kritik zu den seltsamen finanziellen Statements von Kavanaugh, die gelinde gesagt problematisch sind oder der Tatsache, dass 90% seiner Akten nicht einsehbar waren) gab es die nächste Krawall-Aktion von Trump, auf die dann die Demokraten wieder entsprechend reagieren. Seitens der demokratischen Partei gab es während der ganzen Obama Zeit noch sehr deutliche Konsens-Bemühungen, dem sich die Republikaner immer recht deutlich verweigert haben in den letzten 10 Jahren. Da sind für mich die Rollen bzw. ist die Position des Buhmanns schon recht deutlich besetzt.
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Re: Die USA werden uns noch viel Freude bereiten
Joe Manchin mit seiner Zustimmung ist eh noch einmal ein Sonderfall in seinem ekalhaften Opportunismus. Aber letzten Endes, was bleibt den Demokraten aktuell übrig? Mit Anstand scheint man in den USA momentan niemand mehr zu erreichen, besonders dann nicht, wenn man es mit einem derart destruktiven Gegenspieler zu tun hat, der sich konsequent jeglichen demokratischen Spielregeln verweigert und gezielt spaltet statt zu vereinen.NegatroN hat geschrieben:Ja, die Republikaner waren in den letzten Jahren deutlich destruktiver und verantwortungsloser. Aber die Demokraten spielen das Spiel trotzdem mit. Und im Zweifelsfall wiegt da die Taktik auch mehr als die Sache. Ganz konkret aktuell auch bei Joe Manchin.infected hat geschrieben:Wobei es seitens der Demokraten schon recht deutliche Begründungen dafür gab, weshalb sie den Mann für nicht geeignet halten und sie haben konsequent so gestimmt. Nur wurde das leider recht deutlich von dem ganzen Lärm drumherum überlagert. Und sobald es in irgendeiner Art und Weise sachlich wurde (abseits der Vorwürfe gab es da u.a. Kritik zu den seltsamen finanziellen Statements von Kavanaugh, die gelinde gesagt problematisch sind oder der Tatsache, dass 90% seiner Akten nicht einsehbar waren) gab es die nächste Krawall-Aktion von Trump, auf die dann die Demokraten wieder entsprechend reagieren. Seitens der demokratischen Partei gab es während der ganzen Obama Zeit noch sehr deutliche Konsens-Bemühungen, dem sich die Republikaner immer recht deutlich verweigert haben in den letzten 10 Jahren. Da sind für mich die Rollen bzw. ist die Position des Buhmanns schon recht deutlich besetzt.
Zuletzt geändert von infected am 08.10.2018 09:34, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Die USA werden uns noch viel Freude bereiten
Klar, das ist ein totales Scheissspiel, das man eigentlich nur verlieren kann. Trotzdem ist es aus meiner Sicht langfristig noch schlimmer, es mitzuspielen.infected hat geschrieben:Aber letzten Endes, was bleibt den Demokraten aktuell übrig? Mit Anstand scheint man in den USA momentan niemand mehr zu erreichen, besonders dann nicht, wenn man es mit einem derart destruktiven Gegenspieler zu tun hat, der sich konsequent jeglichen demokratischen Spielregeln verweigert und gezielt spaltet statt zu vereinen?
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Re: Die USA werden uns noch viel Freude bereiten
Ich mach ja 3 Kreuze, wenn in 2 Wochen die midterms durch sind, und dort hoffentlich die Vernunft gewinnt.
Abrüstungsverträge von 1987 aufkündigen, Militär an die mexikanische Grenze schicken, weltweite Handelskriege anzetteln, oberste Gerichte nach eigenem Gusto umbauen undundund.
Das war so in etwa Trumps Wahlkampfstrategie der letzten 2 Wochen.
Ich hätte tatsächlich lieber Jim Carrey oder irgendeinen prominenten Wrestler in diesem Amt, als diesen unsäglichen Vollidioten.
Abrüstungsverträge von 1987 aufkündigen, Militär an die mexikanische Grenze schicken, weltweite Handelskriege anzetteln, oberste Gerichte nach eigenem Gusto umbauen undundund.
Das war so in etwa Trumps Wahlkampfstrategie der letzten 2 Wochen.
Ich hätte tatsächlich lieber Jim Carrey oder irgendeinen prominenten Wrestler in diesem Amt, als diesen unsäglichen Vollidioten.
Um einen Mann zu fangen, muss man wie ein Bier denken.
Re: Die USA werden uns noch viel Freude bereiten
Die Frage ist mMn doch eher akademischer Natur, eben weil ich die pesimistische Meinung habe, dass die Populisten mit der Lügenkampagne es bis zu einem Umbau des Staates bringen werden (auf lange Sicht leider sogar in D, auch wenn es hier noch dankenswerter Weise ein sehr weiter Weg ist). Und dann wird es von der Wirkung her egal sein, ob man versucht hat das lauter oder unlauter aufzuhalten.NegatroN hat geschrieben:Klar, das ist ein totales Scheissspiel, das man eigentlich nur verlieren kann. Trotzdem ist es aus meiner Sicht langfristig noch schlimmer, es mitzuspielen.infected hat geschrieben:Aber letzten Endes, was bleibt den Demokraten aktuell übrig? Mit Anstand scheint man in den USA momentan niemand mehr zu erreichen, besonders dann nicht, wenn man es mit einem derart destruktiven Gegenspieler zu tun hat, der sich konsequent jeglichen demokratischen Spielregeln verweigert und gezielt spaltet statt zu vereinen?
Ich habe schon öfter geschrieben, dass ich uns auf dem gleichen Weg sehe wie in der Weimarer Republik. Die Unterschiede die es sicherlich in großer Zahl gibt, sind mMn aber eher "technischer" Natur.
„Gibt es eigentlich eine Einheit, in der man Scheiße misst?
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Re: Die USA werden uns noch viel Freude bereiten
Weimar würde ich nicht sagen im Fall der USA. Das Problem ist ja die Mehrheit, die die Republikaner mit Kavanaugh jetzt im Obersten Gericht haben. Dadurch dürfte endgültig diesen wahnwitzigen Zuschnitten von Wahlbezirken ("Gerrymandering": Beispiele: https://www.washingtonpost.com/news/won ... 45eef342b6) Tür und Tor offen stehen bzw. diese dort bestätigt werden. Aktuell ist die Gewichtung ja eh bereits so, dass die ländlichen (eher konservativen, dünner besiedelten) Bundestaaten bereits jetzt ein Übergewicht im Kongress/Senat haben. Mit weiteren Maßnahmen zur "Bereinigung der Wahlregister können die Republikaner so eine Mehrheit für die nächsten Jahre festzurren, die die tatsächlichen Mehrheitsverhältnisse nicht ansatzweise wiedergeben (Stand 2015 hatten die Demokraten, in Relation zu den Stimmenverhältnissen, eigentlich 18 Sitze zu wenig aufgrund von Gerrymandering; Quelle: http://bl.ocks.org/cingraham/7551527. Dazu die maßgeschneiderte Gesetzgebung, mit der man überwiegend demokratisch wählende Bevölkerungsteile abgehalten werden, angefangen von Anzahl und Öffnungszeiten von Wahllokalen bis hin zur Bereinigung der Wählerregister (Beispiel Georgia: Hier schwanken die Zahlen bezüglich der Auswirkungens von 50.000-100.000 für die letzte Maßnahme bis hin zu 350.000 Personen für die gesamten letzten 4 Jahre, die als Folge von Maßnahmen des republikanischen Governors aus den Wählerregistern gestrichen wurden).LordVader hat geschrieben:Die Frage ist mMn doch eher akademischer Natur, eben weil ich die pesimistische Meinung habe, dass die Populisten mit der Lügenkampagne es bis zu einem Umbau des Staates bringen werden (auf lange Sicht leider sogar in D, auch wenn es hier noch dankenswerter Weise ein sehr weiter Weg ist). Und dann wird es von der Wirkung her egal sein, ob man versucht hat das lauter oder unlauter aufzuhalten.NegatroN hat geschrieben:Klar, das ist ein totales Scheissspiel, das man eigentlich nur verlieren kann. Trotzdem ist es aus meiner Sicht langfristig noch schlimmer, es mitzuspielen.infected hat geschrieben:Aber letzten Endes, was bleibt den Demokraten aktuell übrig? Mit Anstand scheint man in den USA momentan niemand mehr zu erreichen, besonders dann nicht, wenn man es mit einem derart destruktiven Gegenspieler zu tun hat, der sich konsequent jeglichen demokratischen Spielregeln verweigert und gezielt spaltet statt zu vereinen?
Ich habe schon öfter geschrieben, dass ich uns auf dem gleichen Weg sehe wie in der Weimarer Republik. Die Unterschiede die es sicherlich in großer Zahl gibt, sind mMn aber eher "technischer" Natur.
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Re: Die USA werden uns noch viel Freude bereiten
Bill Maher hat dazu letztens was recht interessantes gesagt. Während vermeintlich die linke Meinungsmafia und das Establishment alles kontrolliert, ist es in Wahrheit eine rechtskonservative Minderheit, die den Staat nach ihren Vorstellungen umbaut. Er hat das - etwas extrem - mit dem Irak unter Saddam verglichen, bei dem das sunnitische Drittel der Bevölkerung alle politische Macht hatte und den schiitischen Zweidritteln die Regeln diktiert hat.
Der Vergleich klingt weit hergeholt, aber ganz falsch ist er nicht. Die Veränderungen nach links waren vor allem gesellschaftliche und kulturelle Veränderungen, die gelebt werden. Rechts hat man hingegen sehr effektiv daran gearbeitet, die Spielregeln zu den eigenen Gunsten zu verändern. Weswegen es dann unter dem Strich keine Rolle mehr spielt, ob die Mehrheit liberal ist, solange man garantieren kann, dass in den entscheidenden Positionen rechte Hardliner sitzen.
Das ist in der Tat eine ziemlich bedrohliche Entwicklung, die zumindest in den USA auch einen Punkt erreicht hat, an dem ein Umsteuern eventuell gar nicht mehr möglich ist, weil die Machtbasis gefestigt genug ist. Die Wahl von Kavanaugh war da jedenfalls ein zentraler Moment.
Der Vergleich klingt weit hergeholt, aber ganz falsch ist er nicht. Die Veränderungen nach links waren vor allem gesellschaftliche und kulturelle Veränderungen, die gelebt werden. Rechts hat man hingegen sehr effektiv daran gearbeitet, die Spielregeln zu den eigenen Gunsten zu verändern. Weswegen es dann unter dem Strich keine Rolle mehr spielt, ob die Mehrheit liberal ist, solange man garantieren kann, dass in den entscheidenden Positionen rechte Hardliner sitzen.
Das ist in der Tat eine ziemlich bedrohliche Entwicklung, die zumindest in den USA auch einen Punkt erreicht hat, an dem ein Umsteuern eventuell gar nicht mehr möglich ist, weil die Machtbasis gefestigt genug ist. Die Wahl von Kavanaugh war da jedenfalls ein zentraler Moment.
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Re: Die USA werden uns noch viel Freude bereiten
Aber selbst enn er nicht gewählt worden wäre, gab es ja eine entsprechenden Nachrückliste mit Kandidaten, die ebenfalls aus der rechten Blase stammen.NegatroN hat geschrieben:Bill Maher hat dazu letztens was recht interessantes gesagt. Während vermeintlich die linke Meinungsmafia und das Establishment alles kontrolliert, ist es in Wahrheit eine rechtskonservative Minderheit, die den Staat nach ihren Vorstellungen umbaut. Er hat das - etwas extrem - mit dem Irak unter Saddam verglichen, bei dem das sunnitische Drittel der Bevölkerung alle politische Macht hatte und den schiitischen Zweidritteln die Regeln diktiert hat.
Der Vergleich klingt weit hergeholt, aber ganz falsch ist er nicht. Die Veränderungen nach links waren vor allem gesellschaftliche und kulturelle Veränderungen, die gelebt werden. Rechts hat man hingegen sehr effektiv daran gearbeitet, die Spielregeln zu den eigenen Gunsten zu verändern. Weswegen es dann unter dem Strich keine Rolle mehr spielt, ob die Mehrheit liberal ist, solange man garantieren kann, dass in den entscheidenden Positionen rechte Hardliner sitzen.
Das ist in der Tat eine ziemlich bedrohliche Entwicklung, die zumindest in den USA auch einen Punkt erreicht hat, an dem ein Umsteuern eventuell gar nicht mehr möglich ist, weil die Machtbasis gefestigt genug ist. Die Wahl von Kavanaugh war da jedenfalls ein zentraler Moment.
Re: Die USA werden uns noch viel Freude bereiten
Das ist eine von Mahers neulich gesendeten New Rules, die sich auf das von Negatron und Infected gesagte bezieht:
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Re: Die USA werden uns noch viel Freude bereiten
In den Staaten läufts ja gerade wie geschmiert.
Antisemitischer Anschlag auf ne Synagoge mit 11 Toten, Paketbomben an Oppositionelle, und Trump gibt den Medien die Schuld dafür.
Dazu noch der Wunsch nach ein bisschen mehr Todesstrafe. Läuft bei denen.
Ich kann den USA nächste Woche echt nur ne krachende Niederlage der Republikaner bei den Midterms wünschen. Ansonsten könnte es von da aus nochmal ganz düster werden.
Antisemitischer Anschlag auf ne Synagoge mit 11 Toten, Paketbomben an Oppositionelle, und Trump gibt den Medien die Schuld dafür.
Dazu noch der Wunsch nach ein bisschen mehr Todesstrafe. Läuft bei denen.
Ich kann den USA nächste Woche echt nur ne krachende Niederlage der Republikaner bei den Midterms wünschen. Ansonsten könnte es von da aus nochmal ganz düster werden.
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Re: Die USA werden uns noch viel Freude bereiten
Unser täglich Trump gib uns heute:
Trump: Kein Pass mehr durch Geburt in den USA
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"Es ist lächerlich und es muss aufhören": Mit diesen Worten hat US-Präsident Donald Trump in einem Interview das "birthright" geschmäht. Das birthright, das Geburtstortsprinzip bei der Staatsbürgerschaft, ist in der US-amerikanischen Verfassung festgeschrieben.
- US-Präsident Trump will das "birthright", das US-amerikanische Geburtsrecht bei der Staatsbürgerschaft, abschaffen.
- Das sagt er auf Nachfrage in einem Interview. Der Prozess sei bereits im Gange.
- Trump kündigt damit eine der bislang drastischsten Maßnahmen in seiner einwanderungsfeindlichen Politik an.
In einem Interview mit der Online-Nachrichtenseite Axios hat Trump auf Nachfrage erklärt, er werde diese Regelung abschaffen. Er habe das von Anfang an gewollt. Doch es habe immer geheißen, man brauche die Zustimmung des Kongresses für eine Verfassungsänderung. "Jetzt sagen sie, ich kann es nur mit einer Executive Order machen." Wer "sie" ist, führt der US-Präsident an dieser Stelle nicht aus, gemeint sind wohl juristische Berater.
(...)
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Re: Die USA werden uns noch viel Freude bereiten
http://www.cracked.com/blog/vote-like-f ... epends-it/
Ganz interessanter Kommentar über die Midterms, der vor allem darauf abzielt, dass sich die etwas linkere Seite des Spektrums mal auf die eigenen Fehler konzentriert und schaut, wie die USA überhaupt da gelandet sind, wo sie jetzt stehen.
Ganz interessanter Kommentar über die Midterms, der vor allem darauf abzielt, dass sich die etwas linkere Seite des Spektrums mal auf die eigenen Fehler konzentriert und schaut, wie die USA überhaupt da gelandet sind, wo sie jetzt stehen.